6. Februar

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»Sankt Dorothee bringt meist Schnee.« – Nationaler Tag der Samen (die in Norwegen, Schweden, Finnland und Rußland leben) (Lyrikzeitung)

1815: Goethe schreibt das Gedicht »Vier Gnaden«:

[...]

Und Blumen sing' ich ungestört
Von Ihrem Schawl herunter,
Sie weiß recht wohl was Ihr gehört
Und bleibt mir hold und munter.

Und Blum' und Früchte weiß ich euch
Gar zierlich aufzutischen,
Wollt ihr Moralien zugleich,
So geb' ich von den frischen.

1912: Die Leiche des am 16. Januar in der Havel zusammen mit seinem Freund Georg Heym ertrunkenen Ernst Balcke wird erst heute gefunden. – 1919: Johannes Baader wird in Berlin zum Präsidenten des Erdballs ausgerufen – 1919: Ein expressionistischer Leseabend im Kölner Hotel Disch wird von dadaistischen Kreisen gestört. – 1933: Letzte Sitzung der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie unter Leitung Heinrich Manns. Man beschließt, daß gegenwärtig kein zwingender Grund für das »Erstarken der Kulturreaktion« gegeben sei. Man müsse abwarten und wachsam bleiben. Eine zweite Chance gab es dann nicht.


Geboren am 6. Februar


1453: Girolamo Benivieni, florentinischer Dichter, 1620: Elisabeth von Baden-Durlach, deutsche Spruchdichterin (»Wer sich viel wissenschafft zu lernen wil bequemen / der muß die züchtigung zu leiden sich nicht schämen«), 1639: Daniel Georg Morhof, deutscher Literaturhistoriker. Erkannte das Genie der jung verstorbenen Dichterin Sibylla Schwarz. 1753: Évariste de Parny, französischer Dichter († 1814), 1757: Julian Ursyn Niemcewicz, polnischer Dichter, Freiheitskämpfer, Politiker. Emigrierte nach Deutschland, Amerika und Frankreich. Schrieb ein Buch über eine organisierte »jüdische Verschwörung« gegen Polen. – 1758: Julian Ursyn Niemcewicz, polnischer Schriftsteller und Politiker, 1767: Saul Ascher, deutsch-jüdischer Schriftsteller. »1811 beschrieb er die Berliner romantisch-nationalistische Christlich-deutsche Tischgesellschaft, die in ihrem Vereinsstatut eine Mitgliedschaft von Juden oder Jüdischstämmigen grundsätzlich ausschloss. Dabei brachte er im Hinblick auf antisemitische Publikationen Clemens Brentanos die Befürchtung zum Ausdruck, dass nach der Verdammung der Philister und Juden nun ›Indier, Mohammedaner, Chinesen und ungläubige Barbaren an die Reihe kommen‹.“ (Wikipedia) Wirkte gegen die antifranzösische und antisemitische Volkstumsideologie mit den Wortführern Ernst Moritz Arndt und Friedrich Ludwig Jahn. Seine Schrift Germanomanie wurde beim Wartburgfest der Burschenschaften verbrannt. 1778: Ugo Foscolo, italienischer Dichter († 1827), 1833: José María de Pereda, spanischer Schriftsteller, 1843: Frederic William Henry Myers, englischer Dichter und Philologe, Mitbegründer der Society for Psychical Research († 1901), 1845: Ernst Eckstein, deutscher Schriftsteller. 1874 bis 1882 Herausgeber der Leipziger Deutschen Dichterhalle, einer wichtigen Zeitschrift der gründerzeitlichen Lyrik, in der Felix Dahn, Emanuel Geibel, Karl Gutzkow und Paul Heyse publizierten, 1854: Ulrich Volkhausen (Pseud. Korl Biegemann), lippischer Mundartdichter, 1860: Bruno Wille, deutscher Philosoph, Journalist und Schriftsteller. Mitglied des Berliner Naturalistenvereins und des Friedrichshagener Dichterkreises. Mitgründer der Freien Volksbühne. Freidenker und Sozialist. Einsiedler und Genosse. Soziale Gedichte nebst einem Vorspiel, Berlin 1890. – Hölderlin und seine heimliche Maid. Roman. Dresden 1921. 1864: John Henry Mackay, deutscher Philosoph und Schriftsteller schottischer Herkunft, Anarchist († 1933), 1872: Alfred Mombert, deutscher Schriftsteller. Visionärer Dichter, Seher, Kosmiker. »während meiner Lebensperiode sah oder las ich drei Juden, die ich als genial bezeichnen würde: Weininger, Else Lasker-Schüler, Mombert« (Gottfried Benn), 1880: Alexander von Bernus, Schriftsteller, Alchemist. In England aufgewachsen. 1.000 Gedichte. Versspiele und Kurzprosa, übersetzte englische Lyrik ins Deutsche, 1882: Anne Spencer (eigentlich Annie Bethel Spencer), US-amerikanische Schriftstellerin. Die erste Afroamerikanerin, deren Gedichte in die Norton Anthology of American Poetry aufgenommen wurden. 1886: Sergio Corazzini, italienischer Dichter. Gedichte in römischem Dialekt u.a. Piccolo libro inutile (Kleines, nutzloses Buch, 1906), 1890: Ernst Wilhelm Lotz, deutscher Lyriker. Und schöne Raubtierflecken …(Gedichte, 1913). "Hart stoßen sich die Wände in den Straßen". Am 26. 9. 1914 in Frankreich gefallen. (Textkette), 1908: Geo Bogza, rumänischer Schriftsteller, 1910: Irmgard Keun, deutsche Schriftstellerin, 1915: Kavi Pradeep, indischer Dichter und Liedermacher († 1998), 1918: Lothar-Günther Buchheim, deutscher Maler, Verleger, Schriftsteller und Filmemacher, 1919: Takashi Yanase, japanischer Dichter und Illustrator († 2013), 1924: Paolo Volponi, italienischer Schriftsteller, 1926: Lothar Zenetti, deutscher Theologe und Schriftsteller. Gedichte, Kirchenlieder. »Gemeinsam mit Albert Mangelsdorff reiste er in die USA und brachte von da die Idee zu lebendigeren, zwanglosen Gottesdiensten mit, die mit Jazz- oder Beatmusik gestaltet werden sollten.« (Wikipedia), 1929: Geraldo Holanda Cavalcanti, brasilianischer Schriftsteller, Übersetzer und Diplomat.  Präsident der Academia Brasileira de Letras 2014. – 1931: Heinz Kahlau (* in Drewitz, Kreis Teltow; † 6. April 2012 in Greifswald), deutscher Lyriker. 20 Gedichtbände, in hohen Auflagen verbreitet. (Lyrikzeitung), 1932: Ernst Herhaus, deutscher Schriftsteller († 2010) (Lyrikzeitung), 1935: Bruno Hillebrand (* in Düren; † 31. März 2016), deutscher Literaturwissenschaftler und Schriftsteller, 1945: Bob Marley, jamaikanischer Musiker und Liedermacher, 1954: Maxwell Bodenheim, US-amerikanischer Schriftsteller, 1959: Dermot Bolger, irischer Schriftsteller, Herausgeber und Verleger (Raven Arts Press / New Island Books), 1960: Aris Fioretos, schwedischer Schriftsteller und Übersetzer (Hölderlin, Serner, Waterhouse)

Gestorben am 6. Februar

1515: Aldus Manutius, venezianischer Buchdrucker und Verleger, 1793: Carlo Goldoni, venezianischer Dramatiker, 1902: Sophie Sichart von Sichartshoff, deutsche Dichterin, 1916: Rubén Darío, nikaraguanischer Dichter (* 1867) (Lyrikzeitung), 1918: Gustav Klimt, österreichischer Maler, 1923: Adolf Heyduk, tschechischer Dichter, 1943: Bogislav von Selchow, Schriftsteller, Teilnehmer am Kappputsch gegen die Weimarer Republik (* in Köslin). Deutsche Gedanken, Gedichte 1920. Von Rotz und Treue, Gedichte 1921. Wächter der Schwelle, 1930. 1933 bezeiligt am Aufruf von 48 Persönlichkeiten: Wählt Hitler, 1945: Otto Thörner, deutscher Pädagoge und Heimatdichter, 1979: Hellmuth Pattenhausen, deutscher Schriftsteller († in Wien), 1984: Jorge Guillén, spanischer Lyriker der Generación del 27, 1985: Inger Hagerup, norwegische Lyrikerin, 1991: María Zambrano, spanische Philosophin und Essayistin, 1995: James Merrill, amerikanischer Dichter u. Dramatiker (* 1926), 2005: Armin Müller, deutscher Schriftsteller und Maler, 2008: Dieter Noll, deutscher Schriftsteller (Die Abenteuer des Werner Holt), 2011: Andrée Chedid, libanesisch-französische Schriftstellerin, 2014: Maxine Kumin, amerikanische Dichterin (* 1925), 2015: Assia Djebar, algerische Schriftstellerin, Regisseurin und Historikerin (in französischer Sprache)