7. Januar

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Orthodoxes Weihnachtsfest nach dem julianischen Kalender – Gedenktag der Hl. Märtyrer der heiligen Bücher, numidische Blutzeugen (evangelisch, der katholische Gedenktag ist am 11. Februar)

1355: Im Konflikt zwischen Alfons IV. von Portugal und seinem Sohn Peter lässt der König  dessen Frau Inês de Castro enthaupten, was in der Folge zu einem Bürgerkrieg führt. Legenden, Opern und literarische Texte umranken die königliche Familientragödie. Sie erscheint mehrmals in Ezra Pounds Cantos, so im Canto XXX:

Time is the evil. Evil.
                 A day, and a day
Walked the young Pedro baffled,
                 a day and a day
After Ignez was murdered.
Came the Lords in Lisboa
                 a day, and a day
In homage. Seated there
                 dead eyes,
Dead hair under the crown,
The King still young there beside her.

Eva Hesse übersetzt:

Zeit ist das Übel. Zeit.
            Tag über Tag
Trieb es den jungen Pedro um,
            Tag über Tag
Dass Ignez de Castro erdolcht ward.
Kamen die Edlen Lisboas
            Tag über Tag
Traten zum Handkuss an.  Hingesetzt auf den Thron,
            gebrochene Augen,
Totes Haar unter der Krone,
Der König, noch jung, an ihrer Seite.

1610: Der italienische Physiker und Astronom Galileo Galilei (1564-1642) entdeckt – mit seinem nachgebauten holländischen Fernrohr  – die vier hellsten Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto. – 1936: Reza Schah verbietet per Dekret das Tragen des Tschadors im Iran. Der 7. Januar wird in der Pahlavi-Dynastie als »Tag zur Befreiung der Frau« gefeiert. War ja nicht alles schlecht früher. – 1977: Nach Repressionen des tschechoslowakischen Regimes gegen die Band Plastic People of the Universe wird die Charta 77 der tschechoslowakischen Bürgerrechtsbewegung in der FAZ und anderen westeuropäischen Zeitungen veröffentlicht – 2015: Islamistische Anschlag auf die Satirezeitung Charlie Hebdo in Paris. Zwölf Menschen werden bei dem Anschlag ermordet, weitere bei der Flucht und Folgeanschlägen. – 2016 Internationaler Saum-Tag in New York (Международный День Зауми).


Geboren am 7. Januar

1706: Johann Heinrich Zedler, deutscher Verleger, 1753: Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg (höhere Tochter und Gattin, Briefscheiberin, Briefwechsel mit Goethe, Gustchen), 1812: Salomon Fehrenbach, badischer Heimatdichter, Abgeordneter der Nationalversammlung, 1814: Robert Nicoll, schottischer Dichter, 1838: Vilmos Győry, ungarischer Schriftsteller, 1858: Eliezer Ben-Jehuda, jüdischer Autor, Erneuerer des Hebräischen als gesprochene Sprache, 1873: Charles Péguy, französischer Schriftsteller, 1895: Melchior Vischer, deutscher Schriftsteller, 1903: Albrecht Haushofer, deutscher Schriftsteller, 1909: Ruth Landshoff, deutsch-amerikanische Schauspielerin und Schriftstellerin, 1921: Chester Kallman, US-amerikanischer Dichter und Übersetzer, 1938: Roland Topor, französischer Autor, Schauspieler und Maler, 1944: Christiane Grosz, deutsche Keramikerin und Lyrikerin, 1952: Franz Josef Czernin (* in Wien), österreichischer Schriftsteller, 1959: Friedrich Ani (* in Kochel am See), deutscher Schriftsteller, 1965: Armin Steigenberger, deutscher Lyriker

Gestorben am 7. Januar

1702: Laurentius von Schnüffis, österreichischer Hofschauspieler, Schriftsteller und Prediger, 1715: François Fénelon, französischer Geistlicher und Schriftsteller, 1758: Allan Ramsay, schottischer Dichter und Herausgeber, schrieb auf Scots und Englisch, 1926: Paul Cassirer, deutscher Verleger und Galerist, 1972: John Berryman, US-amerikanischer Lyriker, 1986: Juan Rulfo, mexikanischer Schriftsteller, 2003: Helmut Zenker, österreichischer Schriftsteller und Songwriter, 2002: René Étiemble, französischer Schriftsteller, 2015 als Opfer des Attentats auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo: Jean Cabut (Cabu), Elsa Cayat, Stéphane Charbonnier (Charb), Philippe Honoré, Bernard Maris, Mustapha Ourrad, Michel Renaud, Bernard Verlhac (Tignous), Georges Wolinski, 2024: Maksym Krywzow, ukrainischer Dichter (gefallen bei Charkiw)