23. April

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Tag des Hl. Georg, Schutzpatron u.a. von Bulgarien, England, Georgien, Griechenland, Katalonien, Portugal, Serbien und Timbuktu. Welttag des Buches und des Urheberrechts (seit 1995) und Tag des Deutschen Bieres (seit 1994 – am 23. April 1516 Unterzeichnung des Deutschen Reinheitsgebots). – UN English Language Day (United Nations) / UN Spanish Language Day (United Nations)


In Katalonien traditionell seit dem 15. Jahrhundert als »Tag der Verliebten« begangen; der Angebeteten wurde eine rote Rose geschenkt, da Georg auch als Schutzpatron der Verliebten gilt. (Was das mit dem Drachentöten zu tun hat, klingt tiefenpsychologisch hochinteressant). 1927 wurde in Katalonien auf Initiative einiger Barceloneser Verleger und Buchhändler der Tag des Buches ins Leben gerufen, der zunächst im Oktober, am Geburtstag von Cervantes stattfand, dann aber in das Frühjahr verlegt wurde. Als Tag bot sich der 23. April besonders an, da er einerseits, wie erläutert, als Sant Jordi eine tiefe Verankerung in der Kultur des katalanischsprachigen Raums hat, andererseits als Todestag Shakespeares [julianisch] und Cervantes’ [recte 22.4.] zum Thema »Buch« recht passend schien. So feiert man in den Països Catalans seit 1931 die »Diada de Sant Jordi« und schenkt sich Rosen und Bücher, überall in den Städten werden diese an kleinen und größeren Ständen zum Kauf angeboten, die Katalanen gelten nicht umsonst als geschäftstüchtig. Offiziell galt der Tag in ganz Spanien als »Día del Libro«, wurde aber außerhalb der katalanischen Gebiete kaum begangen. Nach und nach wurde man auch anderswo auf den Brauch aufmerksam, 1995 erklärte die UNESCO den 23. April zum Tag des Buches und der Urheberrechte.

Am 23. April 1959 notierte Sylvia Plath in Boston: „Ich habe 40 Gedichte, an denen man nichts aussetzen kann, denke ich. Auf eine Art freut mich das. Obwohl ich es gut fände, potentere Gedichte zu haben. Diese Gedichte, wie grau auch immer, haben Verve und Lebensfreude.“


Geboren am 23. April

1484: Julius Caesar Scaliger (italienisch Giulio Cesare Scaligero; * in Riva del Garda; † 21. Oktober 1558 in Agen, heute Département Lot-et-Garonne), italienischer Humanist, Dichter und Naturforscher. Seine berühmte Poetik in 7 Bänden erschien postum und wurde viel genannt und wenig gelesen. 1516: Georg Fabricius, deutscher Dichter, 1616: Inca Garcilaso de la Vega (El Inca, * 12. April 1539 in Cuzco, Peru, als Gómez Suárez de Figueroa; † 23. April 1616 in Córdoba, Spanien), spanisch-inkaischer Schriftsteller und Historiker, 1708: Friedrich von Hagedorn, deutscher Dichter, 1805: Karl Rosenkranz, deutscher Philosoph (Ästhetik des Hässlichen), 1806: Wilhelm Wackernagel, deutscher Schriftsteller und Germanist, 1850: Philippe Godet, französischsprachiger Schweizer Schriftsteller, 1855: Ernst von Wolzogen, deutscher Schriftsteller, Gründer des Kabaretts Überbrettl, 1858: Max Planck, deutscher Physiker, Nobelpreisträger, 1892: Richard Huelsenbeck, deutscher Schriftsteller, Arzt und Psychoanalytiker, Mitbegründer des Dadaismus, * in Fankenau, † 20. April 1974 Muralto, Schweiz (Lyrikzeitung), 1893: Jorge de Lima, brasilianischer Dichter, Maler, Arzt und Politiker (Invenção d’Orfeu), 1902: Halldór Laxness, isländischer Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur (1955), 1915: Christine Busta, verheiratete Dimt (* Wien; † 3. Dezember 1987 ebenda), österreichische Lyrikerin (Lyrikzeitung), 1918: Maurice Druon (* 23. April 1918 in Paris; † 14. April 2009 ebenda), französischer Schriftsteller, Mitautor des Chant des partisans, 1919: Silja Walter (* Cécile Walter in Rickenbach bei Olten; † 31. Januar 2011 im Kloster Fahr), Schweizer Benediktinerin und Schriftstellerin (Lyrikzeitung), 1929: George Steiner, amerikanischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Kulturkritiker, 1936: Peter Horst Neumann (* 23. April 1936 in Neisse, Oberschlesien; † 27. Juli 2009 in Nürnberg), deutscher Lyriker und Literaturwissenschaftler, 1936: Adelheid Duvanel (* 23. April 1936 in Basel; † 8. Juli 1996 ebenda), Schweizer Schriftstellerin, 1972: Pierre Labrie, frankokanadischer Schriftsteller


Gestorben am 23. April

1554: Gaspara Stampa (* um 1523 in Padua; † in Venedig), italienische Dichterin, 1616: William Shakespeare (*23. April alten Stils, d.i.  3. Mai neuen Stils! er starb nicht 1 Tag, sondern 11 Tage später als Cervantes!), 1780: Maria Antonia von Bayern, Kunstmäzenin und Komponistin, Malerin und Dichterin, 1796: Theodor Gottlieb von Hippel, preußischer Schriftsteller, 1792: Karl Friedrich Bahrdt, deutscher Theologe und Schriftsteller, 1825: Maler Müller (eigtl. Friedrich Müller, * 13. Januar 1749 in Kreuznach; † 23. April 1825 in Rom), deutscher Maler, Kupferstecher und Dichter, 1847: Erik Gustaf Geijer, schwedischer Schriftsteller, 1850: William Wordsworth, englischer Dichter, 1872: Francesc Xavier Llorenç i Barba, katalanischer Philosoph, 1873: Wolfgang Menzel, deutscher Literaturhistoriker und Dichter, 1877: Adolphe van Soust de Borkenfeldt, belgischer Dichter und Kunsthistoriker, 1915: Rupert Brooke, englischer Dichter, 1917: Karl Altrichter, deutscher Schriftsteller, 1929: Rudolf Nilsen, norwegischer Dichter, 1941: Karin Boye, schwedische Schriftstellerin (23. oder 24. April), 1945: Albrecht Haushofer (* 7. Januar 1903 in München; † 23. April 1945 in Berlin; Pseudonyme: Jürgen Dax, Jörg Werdenfels), deutscher Geograph, Diplomat, Schriftsteller und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, wurde kurz vor der Befreiung Berlins von der SS ermordet; bei ihm fand man das Manuskript der Moabiter Sonette; 1975: Rolf Dieter Brinkmann, deutscher Dichter, 1981: Josep Pla, katalanischer Schriftsteller, 1997: Fritz Senft (* 11. Mai 1922 in Zürich; † 23. April 1997 in Wettingen), Schweizer Schriftsteller, 1998: Gregor von Rezzori, österreichischer Schriftsteller und Filmschauspieler, 1999: Maria Àngels Anglada i d’Abadal, katalanische Schriftstellerin, 2002: Manfred Bieler, deutscher Schriftsteller, 2003: Kurt Klinger, österreichischer Schriftsteller, 2010: Peter Porter, australisch-britischer Dichter