Indische Literatur

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Indische Literaturen und Sprachen

Indische Literatur (besser wäre: Literaturen) ist die Literatur des Subkontinents Indien bis 1947 und der Republik Indien seitdem. Sie gehört zu den ältesten Literaturen der Welt, ihre ältesten Zeugnisse sind mehr als dreitausend Jahre alt. Da sie lange Zeit mündlich überliefert und erst spät aufgezeichnet wurde, schwanken die Zeitangaben zum Teil beträchtlich. Die älteste indische Literatur ist die Vedische (man spricht auch von Vedischem Sanskrit]. Aus ihr entwickelte sich das Sanskrit, unterteilt in Episches Sanskrit (die Sprache der großen epischen Dichtungen Mahabharata und Ramayana) und Klassisches Sanskrit. Zur altindischen Literatur zählen auch Texte in Prakrit (eine volkssprachliche Variante des gelehrten Sanskrit, die aber auf Sanskrit zurückwirkte und sich auch als Literatursprache durchsetzte), Pali oder Tamilisch. Später entwickelte sich Hindi und dann Urdu, welches arabisch-persische Einflüsse erfuhr. Mehr als 75 % der Inder sprechen indoeuropäische Sprachen, wozu neben den genannten (Ausnahme: Tamilisch, das zur dravidischen Sprachfamilie gehört) Bengalisch, Marathi, Gujarati, Punjabi, Rajasthani, Assamesisch und Odia gehören. Nicht zuletzt Englisch, das heute als Lingua Franca dient und auch bedeutende Autoren hervorgebracht hat. Andere in Indien gesprochene und geschriebene Sprachen gehören den Sprachfamilien Dravidisch (Telugu, Tamil, Kannada und Malayalam), Austroasiatisch (Khasi, Munda), Sinotibetisch (Karbi, Meitei, Lepcha sowie etliche tibetische und Westhimalajische Sprachen), Thaisprachen und viele andere. "Indisch" sind alle diese Sprachen, indem kulturelle Einflüsse sprach- und sprachgruppenübergreifend wirksam wurden. So wurden in Südindien vorherrschende dravidische Sprachen wie Kannada und Telugu stark vom indoeuropäischen Sanskrit beeinflußt (70-80 % des heute gebräuchlichen Wortschatzes), während viele nordindische Sprachen Sanskritwortschatz in beträchtlichen Größen durch arabisch-persisch beeinflußte Urduwörter ersetzten. Auch viele andere Sprachen beeinflußten einander wechselseitig. Nach der Unabhängigkeit stießen Versuche, das Englische durch Hindi als alleinige offizielle Sprache zu ersetzen, auf starken Widerstand.

Die ältesten Texte der indischen Literatur sind die Veden (veda = Wissen), religiöse Texte, die bis ins zweite Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurückreichen. Die älteste ist die Rigveda, 1028 Hymnen für die Götter der nomadischen Arier.