Satire (Opitz)
Satire (Satyra) (Opitz)
[Kategorie:Gattungstheorie]]
Im V. Kapitel seines Buches von der Deutschen Poeterey (1624) behandelt Martin Opitz die Einteilung der Dichtkunst in Gattungen, die er Genera carminis und arten der getichte nennt. Mehr: Gattungen_(Opitz).
Eine der von ihm aufgezählten Gattungen ist die Satire (Satyra). Opitz schreibt:
Zue einer Satyra gehören zwey dinge: die lehre von gueten sitten vnd ehrbaren wandel / vnd höffliche reden vnd schertzworte. Ihr vornemstes aber vnd gleichsam als die seele ist / die harte verweisung der laster vnd anmahnung zue der tugend: welches zue vollbringen sie mit allerley stachligen vnd spitzfindigen reden / wie mit scharffen pfeilen / vmb sich scheußt. Vnd haben alle Satyrische scribenten [1] zum gebrauche [2] / das sie vngeschewet sich vor feinde aller laster angeben / vnd jhrer besten freunde ja jhrer selbst auch nicht verschonen / damit sie nur andere bestechen mögen: wie es denn alle drey Horatius/ Juuvenalis vnnd Persius meisterlich an den tag gegeben.
Opitz verbindet die Satire mit dem Epigramm, das er "eine kurze Satire" nennt.
Anmerkungen
[1] Schriftsteller [2] alle Satiriker pflegen es so zu halten
Ausgaben:
- Martini Opitii Buch von der Deutschen Poeterey. David Müller: Breslau 1624 (Erstausgabe) - Herbert Jaumann (Hrsg.): Buch von der Deutschen Poeterey (1624). Studienausgabe: Mit dem 'Aristarch' ( 1617) und den Opitzschen Vorreden zu seinen 'Teutschen Poetemata' (1624 ... zu seiner Übersetzung der 'Trojanerinnen' [Studienausgabe. Stuttgart: Reclam 2002
[1] Text bei gutenberg.de
[2] Pdf der Ausgabe von 1641: Prosodia Germanica, Oder Buch von der Deutschen Poeterey : Jn welchen alle jhre Eigenschafft und Zugehör gründlich erzählet/ vnd mit Exempeln ausgeführet wird / Martin Opitz. - Nunmehr zum Fünfften mahl auffgeleget. [Electronic ed.]. - Wittenberg : Berger, 1641