Goethe, Elemente: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. April 2018, 17:37 Uhr
Johann Wolfgang Goethe
Elemente
Aus wie vielen Elementen
Soll ein ächtes Lied sich nähren?
Daß es Layen gern empfinden,
Meister es mit Freuden hören.
Liebe sey vor allen Dingen
Unser Thema, wenn wir singen;
Kann sie gar das Lied durchdringen,
Wird’s um desto besser klingen.
Dann muß Klang der Gläser tönen,
Und Rubin des Weins erglänzen:
Denn für Liebende, für Trinker
Winkt man mit den schönsten Kränzen.
Waffenklang wird auch gefodert,
Daß auch die Trommete schmettre;
Daß, wenn Glück zu Flammen lodert,
Sich im Sieg der Held vergöttre.
Dann zuletzt ist unerläßlich,
Daß der Dichter manches hasse;
Was unleidlich ist und häßlich
Nicht wie Schönes leben lasse.
Weiß der Sänger dieser Viere
Urgewalt’gen Stoff zu mischen,
Hafis gleich wird er die Völker
Ewig freuen und erfrischen.
(West-Östlicher Divan, 1819: Moganni Nameh – Buch des Sängers)