Kategorie:Maimonides

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Maimonides

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Moses Maimonides (hebräisch משה בן מימון Mosche ben Maimon; geboren zwischen 1135 und 1138 in Córdoba; gestorben am 13. Dezember 1204 in Kairo) war ein jüdischer Philosoph, Rechtsgelehrter, Theologe und Arzt, der vor allem in al-Andalus und Ägypten wirkte. Für Jahrzehnte war er das geistige Haupt der Sephardim. Er gilt als bedeutender Gelehrter des Mittelalters.

Maimonides ist die gräzisierte Form (Μαϊμονίδης) des hebräischen Namens ben Maimon; die Endung -ides bezeichnet die Herkunft und entspricht arabisch ibn/hebräisch ben. Moses Maimonides wird auch RaMBaM (hebräisch רמב"ם) genannt. Hierbei handelt es sich um ein rabbinisches Akronym für Rabbi Mosche Ben Maimon, רבי משה בן מימון. Sein arabischer Name lautet أبو عمران موسى بن عبيد الله ميمون القرطبي, DMG Abū ʿImrān Mūsā b.ʿUbaidallāh Maimūn al-Qurṭubī oder einfach Musa bin Maimun oder kürzer Ibn Maimun. / https://de.wikipedia.org/wiki/Maimonides


Moses ben Maimon (1138–1204), commonly known as Maimonides (/maɪˈmɒnɪdiːz/) and also referred to by the acronym Rambam (Hebrew: רמב״ם), was a Sephardic Jewish philosopher who became one of the most prolific and influential Torah scholars of the Middle Ages. In his time, he was also a preeminent astronomer and physician, serving as the personal physician of Saladin. Born in Córdoba within the Almoravid Empire (present-day Spain), on Passover eve, 1138 (or 1135), he worked as a rabbi, physician and philosopher in Morocco and Egypt. / https://en.wikipedia.org/wiki/Maimonides


Meyers 1908

[126] Maimonĭdes (Rabbi Moses ben Maimun, nach den Anfangsbuchstaben dieses Namens Rambam genannt, arab. Abu Amram Musa ben Maimun ibn Abdallah), die hervorragendste rabbinische Autorität des Mittelalters, geb. 30. März 1135 in Cordoba, gest. 13. Dez. 1204. Er stammte aus angesehener Familie, wurde früh von seinem gelehrten Vater Maimun in das jüdische Wissen, in die mathematischen und astronomischen Wissenschaften und von arabischen Lehrern in die Philosophie und Heilkunde eingeführt. Mit scharfem Verstand und ordnendem Geist verband er eine fast unerreichte Arbeitskraft, einen festen, sittenreinen Charakter. Die Religionsverfolgungen der Almohaden, die 1148 Cordoba eroberten, veranlaßten die Familie M.', nach kürzern Aufenthaltsfristen an verschiedenen spanischen Orten 1159 nach Fes überzusiedeln, das sie 1165, um dem Religionszwang abermals zu entgehen, wieder verließ. Sie reiste über Akko, Jerusalem und Hebron nach Ägypten, wo sie Fostat (Alt-Kairo) zum dauernden Wohnsitz wählte. Durch den Juwelenhandel seines Bruders David war M. vor Existenzsorgen geschützt und konnte sich ungestört der Wissenschaft widmen. Nachdem aber der Bruder bei einem Schiffbruch umgekommen und das Vermögen der Familie verloren gegangen war, ward die Heilkunde die Erwerbsquelle des M. Er ward bald Leibarzt des Sultans Saladin, versah daneben das Rabbinat seines Heimatsortes und wurde später zum Oberhaupt (Nagid) der Juden Ägyptens erwählt. Trotz seines vielbewegten Lebens hat M. sich eine seltene Kenntnis der jüdischen und arabischen Wissenschaft, der griechischen, besonders Aristotelischen Philosophie, die er aus hebräischen und arabischen Bearbeitungen studierte, und der Medizin erworben. Der Einfluß, den M. trotz bedeutender Gegnerschaft auf die Denkweise seiner Glaubensgenossen und auf die Entwickelung des Judentums übte, war außerordentlich; eine blühende Schule wirkte lange im Geist ihres Meisters fort. Seine literarischen Arbeiten galten der Erklärung des biblischen und talmudischen Schrifttums, der Philosophie, Mathematik, Astronomie, Medizin, der Erörterung von Zeitfragen, der Abfassung von Gutachten und Sendschreiben etc. Seine drei Hauptwerke, von denen das erste und zweite arabisch, das dritte hebräisch geschrieben ist, sind: 1) der Kommentar zur »Mischna« (vollendet 1168), von mehreren ins Hebräische übersetzt und in den Mischna- und Talmudausgaben abgedruckt; 2) »Dalâlat al-Hâïrîn« (um 1190), eine philosophische Begründung des Judentums; zuerst ins Hebräische von Samuel ibn Tibbon (um 1200) u. d. T.: »More nebuchim« (»Führer der Verirrten«), dann von andern übersetzt (Charisi) und erklärt (Moses Narboni, Abarbanel). Das Werk, früh schon von Mohammedanern und Christen (Albertus Magnus, Thomas von Aquino) geschätzt und benutzt, erschien in lateinischer Übersetzung Paris 1520, dann u. d. T.: »Doctor perplexorum« von dem jüngern Buxtorf herausgegeben, Basel 1629; die bedeutendste Übersetzung und Erklärung des Buches in der Gegenwart, auf Grundlage des gleichzeitig mitedierten arabischen Originals, ist die von Munk (»Le guide des égarés«, Par. 1856–66, 3 Bde.), der deutsche Bearbeitungen der einzelnen Teile, des ersten von Fürstenthal (Krotoschin 1839), des dritten von Scheyer (Frankf. a. M. 1838), vorangingen, und der die nach der französischen Munkschen gearbeitete Übersetzung des zweiten Teils von Stern (Wien 1864) folgte; 3) »Mischne Thora« (»Wiederholung des Gesetzes«), später »Jad chasaka« (»Starke Hand«) genannt, vollendet 1178–80, das aus 14 Büchern bestehende größte Werk des M., ein streng wissenschaftliches Kompendium über den religiösen und rechtlichen Stoff der gesamten jüdischen Gesetzgebung. Über den Streit, der sich nach M.' Tod über den »Führer« und Mischne Thora entspann, berichtet der Artikel »Jüdische Literatur«, S. 346. Von den kleinern Schritten M.', die wichtige Zeit- und Religionsfragen betreffen, heben wir hervor: 1) »Iggeret ha-Schemad«, über die Frage, ob der Islam eine götzendienerische Religion sei; 2) »Iggeret Teman«, Sendschreiben an die verfolgten Juden in Jemen; 3) »Maamar techijat hametim« über Auferstehung und 4) Sendschreiben an die Gelehrten Marseilles, eine Verurteilung der Astrologie als Aberglauben. Vgl. außer den Geschichtswerken von Grätz, Cassel und Braun: A. Geiger, Moses ben Maimon (Rosenberg 1850); Joël, Beiträge zur Geschichte der Philosophie, Bd. 1 (Bresl. 1876); Rosin, Die Ethik des M. (im Jahresbericht des Breslauer jüdisch-theologischen Seminars, 1876); J. Münz, Die Religionsphilosophie des M. (Berl. 1887) und Rabbi Moses ben Maimon, sein Leben und seine Werke (Mainz 1902, Bd. 1); Guttmann, Das Verhältnis des Thomas von Aquino zum Judentum (Götting. 1891); Bardowicz, Die rationale Schriftauslegung des M. (Berl. 1893); Bloch in Winter und Wünsche: »Die jüdische Literatur«, Bd. 2, S. 750 ff. (Trier 1894); Yellin und Abrahams, Maimonides (in der Sammlung »Jewish Worthies«, Lond. 1903); »The Jewish Encyclopedia«, Bd. 9 (New York 1905).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 126. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007037562


Herders 1856

[73] Maimonides, Moses, auch Rabbi Rambam, der gelehrteste Jude des Mittelalters, zugleich Arzt u. Juwelenhändler, geb. 1135 zu Kordova, Schüler des Averroës, Tofail und anderer Berühmtheiten, trat frühzeitig als philosophisch-theolog. Schriftsteller auf, nahm 1160 in Folge gewaltsamer Bekehrungsversuche des mohammedan. Herrschers äußerlich den Islam an und trieb das Studium des Koran, warf jedoch die Religionsheuchelei ab, indem er 1163 über Palästina nach Aegypten zog und sich in Fossat niederließ. In Aegypten verhalf er den Rabbinen zum Siege gegenüber den Karäern (s.d.), wurde Leibarzt des Saladin u. der Nachfolger desselben, gründete eine Akademie zu Alexandrien, st. um 1204–1209 und liegt zu Tiberias, wo sich bis heute fromme Juden aus allen Welttheilen Grabstätten kaufen. Ueber seine Gelehrsamkeit herrscht nur Eine Stimme; sein Hauptbestreben war, die griech.-arab. Philosophie in Einklang mit der Schrift zu bringen, die Hauptklage gegen ihn lautet dahin, daß er die Hauptschuld an der Erstarrung des Rabbinismus trage. Hauptschriften: Commentar zur Mischna, More Nebochim (Lehrer der Verwirrten), Jad Chasaka (Starke Hand) u.s.f., dazu eine Logik und Psychologie, Abhandlung über die Auferstehung u.s.f. Vgl. El. Stein: M. M., Haag 1846; Abraham Geiger: Mose ben Maimon, seine Lebensgeschichte, Breslau 1850.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 73. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003422941


Pierer 1860

[736] Maimonĭdes (eigentlich Ben Maimou), Ben Joseph Moses (arab-Abu Amrom Musa-ibn-Abdalla), geb. 1135 in Cordova, jüdischer Gelehrter, Schüler. von Averroes, ging wegen Glaubensdrucks nach Ägypten, wo er anfänglich mit Juwelen handelte, hernach Philosophie lehrte u. in die Akademie der Ärzte trat, dann aber beim Sultan Saladin Leibarzt wurde; er stiftete in Alexandrien eine eigene Schule, gerieth bei seinen Glaubensgenossen in den [736] Verdacht abtrünniger Gesinnungen u. st. 1204 in Kairo. Er erhielt die Beinamen Doctor fidelis, Aquila magna, Gloria orientis, Lux occidentis. Die Rabbiner erzählen von ihm, daß er bis zu dem Knöchelchen Lus (s.d.) sich habe in Stücke schneiden lassen u. dann mit einer Salbe bestrichen, wieder lebendig geworden sei. Er schr. (arabisch): Commentar zur Mischna, ins Hebräische übersetzt u. lateinisch den Ausgaben der Mischna u. des Talmuds beigedruckt, zuerst Neapel 1442, Fol.; Hajad Hachazakha (Auszug des Talmuds), lateinisch Venedig 1490, 4 Bde. u. ö.; Moreh Hanebochim, lateinich als Doctor perplexorum, Bas. 1629, u. Aufl., Berl. 1791 (deutsch als der Lehrer der Verirrten 3. Theil von Schreyer, Frankf. 1838, 1. Theil von Krotoschin 1839); De regimine sanitatis, Florenz o. I., Augsb. 1518; Commentare über des Hippokrates Aphorismen u. m. Vgl. P. Beer, Leben u. Wirken des Rabbi Moses Ben Maimon, Prag 1834.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 736-737. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2001038555X


Brockhaus 1911

[111] Maimonĭdes (Maimuni), jüd. Philosoph und Gelehrter, geb. 30 März 1135 zu Córdoba, gest. 13. Dez. 1204 als Vorsteher der jüd. Gemeinde zu Fostat bei Kairo, übte als Theolog und Gesetzlehrer (durch die systematische Darstellung des jüd. Gesetzes in der »Mischne thora«, den »Kommentar zur Mischna« etc.) großen Einfluß auf die Entwicklung des Judentums aus. – Vgl. Yellin und Abrahams (engl., 1903).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 111. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001326473


Eisler 1912

[444] Maimonides, Moses ben Maimun, (Sohn des Richters Maimon, Maimûni), geb. 1135 in Cordova, studierte gründlich den Talmud und arabische Philosophie, ging mit seiner Familie (wegen der Vertreibung der Juden aus Spanien, 1164) nach Fez, dann (1165) nach Ägypten (Fostat), wo er Philosophie lehrte und als Arzt wirkte (Leibarzt Saladins und seines Sohnes). Er starb 1204 in Fostat (AltKahiro).

M. ist der bedeutendste jüdische Philosoph des Mittelalters, wenigstens nach der Wirkung seines (rationalistisch gerichteten) Denkens auf das Judentum. Er steht auf dem Boden des strengen Glaubens, fordert aber vielfach allegorische Deutung der Bibel, damit überall der Vernunftgehalt derselben zur Geltung komme.

In weltlichen Dingen hält M. den Aristoteles für die größte Autorität und stimmt auch meistens in seinen Anschauungen mit ihm überein. Er bekämpft aber die Lehre von der Ewigkeit der Welt und der Materie, welche Gott aus Nichts geschaffen hat. Gott selbst ist unerkennbar, über alle Prädikate erhaben, jedenfalls aber immateriell, geistig, allmächtig und allweise. Die Existenz. Gottes ist durch den ontologischen, kosmologischen und teleologischen Beweis festzustellen. Die Welt ist zweckmäßig eingerichtet, aber nur beim Menschen bezieht sich die göttliche Vorsehung auf Einzelheiten. Die Vorsehung verhindert nicht die psychologisch-ethische Willensfreiheit des Menschen, dessen Seele ein substantielles, immaterielles Formprinzip und unsterblich ist. Es gibt fünf Seelenkräfte, deren höchste die vernünftige ist. Die Tugend besteht im Einhalten der rechten Mitte zwischen zwei Extremen; wie Aristoteles unterscheidet M. ethische und dianoëtische (intellektuelle) Tugenden. Höchstes Gut ist Erkenntnis, insbesondere Erkenntnis Gottes.

SCHRIFTEN: Moreh Nebûchîm (Leitung des Zweifelnden, hebräische Übersetzung – durch Samuel ibn Tibbon – des arabischen Originals »Dalâlat al Hâïrîn«), 1551 u. ö., lateinisch 1520, deutsch 1838, arabisch und französisch, hrsg. von S. Munk (Le guide des égarés), 1856-66. mit Kommentaren, 1875 (Hauptwerk). – Vocabularium logicae, 1550, 1846. – Einleitung zum rabbinischen Traktat »Abôth« (Schemonah feraquîm), deutsch 1832 (Ethik). – Vgl. A. GEIGER, M., 1850. – M. JOËL, Die Religionsphilosophie des Moses ben Maimon. 1860. – M. EISLER, Vorlesungen über die jüdischen Philosophen des Mittelalters II, 1870. – J. MÜNZ, D. Religionsphilos. des M., 1887. – GUTTMANN, Das Verhältnis des Thomas von Aquino zum Judentum, 1891. – NEUMARK, Geschichte der jüdischen Philosophie, 1908 f. – COHEN Charakteristik der Ethik Maimunis, 1908.

Quelle: Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 444. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001827685

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