Liebe zur Dichtkunst

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Kung-Fu-Tse (Confucius), der Religionsgründer und Wahrheitslehrer, sagt und sein Spruch ist jedem Chinesen geläufig: „Die Liebe zur Dichtkunst ist die Grundlage aller Geistesbildung." *) So hat denn die Dichtung im fernen Osten eine für unsern Begriff unerhörte Bedeutung gewonnen, und der Beamtenstand des ganzen Riesenreichs China bildete und bildet eine Literatenhierarchie, wie wir sie in unserer Geschichtsschreibung nirgends kennen. Gedichte haben über die Geschicke des Staates entschieden, Minister gerettet und gestürzt; nach den Gedichten, die im Volke verbreitet waren, beurteilten in früherer Zeit die Kaiser auf ihren Inspektionsreisen Geistesrichtung, Sitten, Verwaltung, die in den Provinzen herrschten und verfügten danach Lohn und Strafe über die Behörden.

Charlot Strasser, Über chinesische und japanische Lyrik. In: Wissen und Leben: 3 (1908-1909), S. 267


  • ) Als Dichtung im eigentlichen Sinne gelten in China, wie ähnlich auch in der muslimischen Welt, nur jene poetischen Werke, die Vers und Reim schon äusserlich und unmissverständlich als Kennzeichen tragen.