König, Johann Ulrich

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[379] König, 1) Johann Ulrich von, sächs. Hofpoet, geb. 8. Okt. 1688 als Predigersohn in Eßlingen, gest. 14. März 1744 in Dresden, studierte in Tübingen und Heidelberg und ließ sich als Literat in Hamburg nieder, wo er 1712–17 für die damals in hoher Blüte stehende Oper zahlreiche Textdichtungen verfaßte. 1719 wurde er Hofpoet in Dresden, 1727 dem Dichter Besser (s. d.) zu »Zeremonialgeschäften adjungiert«, 1729 nach Bessers Tod Zeremonienmeister, 1740 geadelt. Anfangs der sogen. zweiten Schlesischen Schule näher stehend, folgte er später dem Vorbilde des Canitz, dessen Gedichte er 1727 mit einer selbstverfaßten Abhandlung über den Geschmack herausgab. Seine höfischen Gelegenheitsgedichte (z. B. das Epos »August im Lager«, erster Gesang 1731) bewegen sich im Tone kriechender Schmeichelei. Auf dem Gebiete der komischen Dichtung versuchte er sich in den höfischen Maskenspielen (sogen. »Wirtschaften«) sowie in Lustspielen (»Der Dresdner Schlendrian«, 1725; »Die verkehrte Welt«, nach dem Französischen, 1725). Mit Gottsched, den er anfangs begönnerte, verfeindete er sich später wegen dessen Antagonismus gegen die Oper. Seine Gedichte mit Lebensbeschreibung veröffentlichte Joh. Christoph Rost (s. d.; Dresd. 1745). Vgl. Rosenmüller, Joh. Ulrich v. K. (Dissert., Leipz. 1896).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 379-382. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006921485