Byron, George: Unterschied zwischen den Versionen

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George Gordon Noel Byron, 6. Baron Byron
George Gordon Noel Byron,
(Lord Byron), englischer Dichter.
(Lord Byron), englischer Dichter.


== Wikipedia ==

George Gordon Noel, 6. Baron Byron (geborener George Gordon Byron; * 22. Januar 1788 in London, England; † 19. April 1824 in Messolongi, Griechenland), bekannt als Lord Byron, war ein britischer Dichter. Er gilt als einer der wesentlichen Vertreter der englischen Romantik und war bekannt als Dandy. Er war der Vater der Mathematikerin Ada Lovelace, wahrscheinlich auch von Elizabeth Medora Leigh, und ist als Teilnehmer am Freiheitskampf der Griechen bekannt. https://de.wikipedia.org/wiki/George_Gordon_Byron


George Gordon Byron, 6th Baron Byron FRS (22 January 1788 – 19 April 1824) was an English poet and peer.[1][2] He is one of the major figures of the Romantic movement, and is regarded as being among the greatest of English poets.[6] Among his best-known works are the lengthy narratives Don Juan and Childe Harold's Pilgrimage; much of his shorter lyrics in Hebrew Melodies also became popular. https://en.wikipedia.org/wiki/Lord_Byron


Ο Τζορτζ Γκόρντον Μπάυρον, 6ος Βαρόνος Μπάυρον (George Gordon Byron, 6th Baron Byron, 22 Ιανουαρίου 1788 – 19 Απριλίου 1824), γνωστός στην Ελλάδα ως Λόρδος Βύρων, ήταν Άγγλος αριστοκράτης, ποιητής, πολιτικός, Φιλέλληνας και μια από τις σημαντικότερες μορφές του ρομαντισμού. Θεωρείται ένας από τους μεγαλύτερους Βρετανούς ποιητές και παραμένει ακόμα και σήμερα δημοφιλής. Από το πλούσιο έργο του ξεχωρίζουν τα μακροσκελή ποιήματα Δον Ζουάν και Το προσκύνημα του Τσάιλντ Χάρολντ. https://el.wikipedia.org/wiki/Λόρδος_Βύρων


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== Meyers 1905 ==
== Meyers 1905 ==


2) George Noel Gordon, Lord, der größte engl. Dichter des 19. Jahrh., Enkel des vorigen, geb. 22. Jan. 1788 in London, gest. 19. April 1824 in Missolunghi, war durch seine Mutter, Miß Gordon, mit dem schottischen Königshaus verwandt. Sein Vater, Kapitän in der königlichen Garde, der »tolle Jack« genannt, verschwendete in kurzem fast das ganze Vermögen seiner Frau, verließ sie und starb 1791 in Valenciennes. Byrons Mutter, eine Frau von leidenschaftlicher Heftigkeit, zog sich 1790 nach Aberdeen zurück, um der Erziehung ihres Sohnes zu leben. Hier besuchte B. die Grammar-School, wurde auch einmal, acht Jahre alt, zur Stärkung seiner Gesundheit in die Hoch lande geschickt. Während der ungebundene Aufenthalt in der Herrlichkeit der schottischen Berge ihn an Leib und Seele kräftigte, übte der schnelle Wechsel von ängstlicher Obhut und voller Ungebundenheit einen nachteiligen Einfluß auf seinen Charakter aus, insofern Eigensinn und Übermut in ihm geweckt wurden. Zugleich aber erwachte auch jener Sinn für wilde Naturschönheit, der aus seinen Dichtungen widerklingt. Im Alter von zehn Jahren erbte B. durch den Tod seines Onkels William (1798) die Lordschaft, wurde unter die Vormundschaft seines Großoheims, des Grafen von Carlisle, gebracht und bezog nach einem kürzern Aufenthalt in London, wo man vergeblich die Heilung seines Klumpfußes versucht hatte, die Schule zu Harrow. Hier schrieb er seine ersten elegischen Verse. Dann bezog er die Universität Cambridge (Trinity College), wo er bereits den Atheisten herauskehrte. In Anlehnung an Gray, Burns, Ossian und die alten Balladen schrieb er die Jugendgedichte: »Hours of idleness« (Newark 1807), die wegen einiger aristokratischer Sonderlichkeiten den Zorn der »Edinburgh Review« herausforderten. Scheinbar unbekümmert lebte er dann auf seinem Stammsitz, der Abtei Newstead, und in der Hauptstadt; eine der Danien, mit denen er sich damals umtrieb, führte er in Pagenverkleidung bei sich; in nächtlichen Mönchsfesten lebte er Walter Scotts Epen nach. Plötzlich gab er eine geharnischte, sein rethorisches Talent zuerst glänzend bekundende Satire (»English bards and Scotch reviewers«, 1809, in vier Auflagen gedruckt) gegen die unter Jeffreys Leitung stehende »Edinburgh Review« heraus, geißelte alle Romantiker und stellte sich auf den Standpunkt der scheinbar überwundenen Klassizisten. Zur selben Zeit mündig geworden, übernahm er die Verwaltung seiner Stammgüter, nahm seinen Sitz im Oberhaus ein und verließ dann im Juni 1809 London, um mit seinem Freund Hobhouse (vgl. Hobhouse, Journey through Albania, Lond. 1814, zuletzt 1855) ins Ausland zu gehen. Die Reise führte ihn durch Portugal und Spanien nach Malta und Albanien, von wo aus er einen großen Teil von Griechenland und die Küste von Kleinasien bereiste. Er besuchte Konstantinopel, durchschwamm in 1 Stunde 10 Minuten den Hellespont und kehrte nach einem längern Aufenthalt in Athen im Juli 1811 ins Vaterland zurück. Hier erschienen im folgenden Jahre die beiden ersten Gesänge seines »Childe Harold«, die seine Reise bis Griechenland schildern und Werthersche Sentimentalität mit dem romantischen Glanze von Walter Scotts Epen vereinen. Sie machten ihn zum Abgotte der fashion abeln Welt Englands. Diesen Ruhm steigerte eine Reihe von Romanzen, die z. T. noch Früchte der Reise waren: »The Giaur«, »The bride of Abydos« (1813), »The Corsair«, »Lara« (1814), »The siege of Corinth« (1815), »Parisina« (1816). Seine Enttäuschung an Napoleon drückte sich nach dessen Abdankung in der berühmten »Ode to Napoleon Buonaparte« aus und seine Bewunderung für Th. Moores »Irish melodies« in den »Hebrew melodies« (1815). Seine Ehe mit Anna Isabella Milbanke, der einzigen Tochter des Sir Ralph Milbanke (2. Jan. 1815), war bei der großen Verschiedenheit ihrer Naturen nicht glücklich und wurde auch durch die Geburt einer Tochter, Ada, nicht befestigt, so daß es bald zu förmilcher Scheidung kam. B. mit seiner »umgekehrten Heuchelei« gab sich gern noch schlechter und abnormer, als er war, während seine Frau für Theologie und Mathematik veranlagt war. Die öffentliche Meinung nahm stürmisch gegen ihn Partei (über die sogen. Enthüllungen, die Mrs. Beecher-Stowe 1869 über diese Trennung angeblich aus dem Munde der Lady B. veröffentlichte, s. unten). B. verließ daher (25. April 1816) zum zweitenmal England mit der Absicht, es nie wiederzusehen. Er zog durch Belgien und den Rhein entlang in die Schweiz und ließ sich im Juni 1816 an den Ufern des Genfer Sees in der Villa Diodati nieder, wo der Verkehr mit dem Dichter Shelley und dessen Gattin begann. Mit ihm segelte er oft auf dem See; der Einfluß zeigt sich im dritten Gesang von »Childe Harold« (1816). Mit Hobhouse unternahm er einen Ausflug ins Berner Oberland, dessen Reflex im »Manfred« zu erkennen ist, seinem ersten dramenartigen Werke (1817). Trübe Erlebnisse, der »Prometheus« des Äschyles, Goethes »Faust« und der Anblick des Hochgebirges machten ihn jetzt reif und tief. Das zeigt sich auch in dem am Genfer See entstandenen »Prisoner of Chillon« (1816). Im Herbst d. I. zog er nach Italien und ließ sich nach einem Abstecher nach Rom in Venedig nieder, bis gegen Ende 1819. Von seinen hier entstandenen Schöpfungen sind die wichtigsten: der vierte Gesang des »Childe Harold«, der mit dem dritten das vollendete Werk zu dem gedankenreichsten des Dichters macht; »The lament of Tasso«; die köstliche Burleske »Beppo« im Stil des Pulci (1817); die »Odeon Venice« und »Mazeppa« (1818); auch der Entwurf und die ersten Gesänge des »Don Juan«, seines genialsten Werkes, fallen in jene Zeit. Hier ergriff ihn die Liebe zur schönen Teresa Guiccioli, geborne Gräfin Gamba, der er nach Ravenna folgte und Jahre des Glückes verdankte. Von 1819 ab zogen ihn aber die Grafeit Gamba in die revolutionäre Bewegung der Carbonari, die damals durch qanz Italien die Patrioten zusammenführte. Auch brachte der 60jährige Graf Guiccioli, der anfangs nichts dagegen hatte, daß seine 16jährige Frau sich der Freiheit ihres Landes bediente, die Sache vor den Papst, der[670] die Trennung der Gräfin von ihrem Gemahl gestattete unter der Bedingung, daß sie unter ihres Vaters Dach leben soll le. Da ihr der Graf die Wahl stellte zwischen Rückkehr zu ihm und dem Kloster, und da zugleich das unglückliche Ende der Revolution über die Gamba die Proskription verhängte, begab sich B. im Herbst 1821 nach Pisa, wo die beiden Gamba und die Gräfin bereits ihre Wohnung aufgeschlagen hatten. Noch in Ravenna waren entstanden die »Prophecy of Dante«, die Dramen: »Marino Falieri«, »The two Foscari«, »Sardanapalus« und »Cain« und einige weitere Gesänge des »Den Juan«. In Pisa beschränkte sich Byrons täglicher Umgang auf die Familie Gamba, den Dichter Shelley und Leigh Hunt, mit dem er das Journal »The Liberal« herausgab. Aber auch hier sollte er sich häuslicher Ruhe nicht lange erfreuen. Reibungen mit der österreichischen Polizei hatten zur Folge, daß er noch im Sommer 1322 die Stadt verließ und mit den Gamba nach Genua übersiedelte. Zuvor vollzog er noch eine Freundespflicht, in dem er den Leichnam des im Juli d. I. auf einer Spazierfahrt zwischen Livorno und Lerici ertrunkenen Shelley auf einem Holzstoß verbrennen ließ. Sein Aufenthalt in Genua (vom Herbst 1822 bis zum Sommer 1823) zeitigte das Mysterium »Heaven and earth«, das Goethe gewidmete Räuberdrama »Werner«, die mißlungene Faustnachahmung »The deformed transformed« und die Fortsetzung des »Don Juan« bis zum 16. Gesang, endlich das exotische Idyll »The island«. Müde seines unsteten, ziellosen Lebens, beschloß B., seine Kräfte dem, freiheitskampf der Hellenen zu widmen, deren Komitee ihn einstimmig zum Mitglied gewählt hatte, und bestieg Ende Juli 1823 zu Livorno das englische Schiff Herkules, das ihn und mehrere Freunde (darunter den jungen Grafen Gamba) nach Kephallinia führte. Außer vielen Waffen brachte B. einen bedeutenden Vorrat an Geld und Medikamenten mit. Seine Ankunft ward mit Jubel begrüßt, doch ließ er sich in keinerlei Verpflichtungen gegen irgend eine Partei ein, sondern knüpfte unmittelbar mit der Regierung Verhandlungen an. Um vor allem das schwer bedrohte Missolunghi zu retten, rüstete er zwei ionische Schiffe aus und stellte sich 5. Jan. 1824 selbst dort ein, wo er als Retter aus tiefster Not begrüst wurde. Für den Abschluß der englischen Anleihe und die Konstituierung der Gesellschaft der englischen Philhellenen war er rastlos lätig; die Härte der türkischen wieder griechischen Kriegführung suchte er durch Beispiele von Mäßigung und Großmut zu mildern und, wenn auch mit geringem Erfolg, die Zwistigkeiten der Griechen zu beseitigen. Die eifrigste Sorge aber widmete er kriegerischen Unternehmungen. Er hatte vom 1. Jan. 1824 an eine Schar von 500 Sulioten in Sold genommen, anderen Spitze er das Schloß von Lepanto, die einzige Festung des westlichen Griechenland, die noch in der Gewalt der Türken war, zu erobern gedachte; 2500 Griechen und eine Batterie der englischen Philhellenen sollten ihn unterstützen. Inzwischen vergeudeten die griechischen Streiter die Zeit mit unnützen Streitigkeiten, und sogar in Missolunghi und unter Byrons Brigade brachen Uneinigkeit und Meuterei aus, die des Dichters reizbares Gemüt mehr angriffen, als sein Körper ertragen konnte. Er bekam zu wiederholten Malen Fieberanfälle und wurde durch die ärztlichen Mittel noch mehr geschwächt. Kaum hergestellt, zog er sich auf einem Spazierritt-ine Erkältung zu, die nach zehn Tagen seinem Leben ein Ende machte. Die Kunde von seinem Tode drang wie ein Donnerschlag durch die Welt; ganz Griechenland trauerte um ihn 21 Tage. Sein Herz wurde in einer silbernen Kapsel in einem ihm geweihten Mausoleum zu Missolunghi aufbewahrt, ging aber bei dem letzten Versuch der Besatzung, sich durchzuschlagen (22. April 1826), verloren. Seine Leiche führte Graf Pietro Gamba nach England, wo sie, da ihr die Geistlichkeit ein Begräbnis in der Westminsterabtei verweigerte, in der Dorfkirche von Hucknall bei Newstead Abbey beigesetzt wurde. Seine von Thorwaldsen 1817 in Rom gefertigte (sitzende) Statue befindet sich zu Cambridge (in der Bibliothek des Trinity College); anodre Standbilder wurden ihm in Missolunghi und 1881 in London errichtet.
Byron 2) George Noel Gordon, Lord, der größte engl. Dichter des 19. Jahrh., Enkel des vorigen, geb. 22. Jan. 1788 in London, gest. 19. April 1824 in Missolunghi, war durch seine Mutter, Miß Gordon, mit dem schottischen Königshaus verwandt. Sein Vater, Kapitän in der königlichen Garde, der »tolle Jack« genannt, verschwendete in kurzem fast das ganze Vermögen seiner Frau, verließ sie und starb 1791 in Valenciennes. Byrons Mutter, eine Frau von leidenschaftlicher Heftigkeit, zog sich 1790 nach Aberdeen zurück, um der Erziehung ihres Sohnes zu leben. Hier besuchte B. die Grammar-School, wurde auch einmal, acht Jahre alt, zur Stärkung seiner Gesundheit in die Hoch lande geschickt. Während der ungebundene Aufenthalt in der Herrlichkeit der schottischen Berge ihn an Leib und Seele kräftigte, übte der schnelle Wechsel von ängstlicher Obhut und voller Ungebundenheit einen nachteiligen Einfluß auf seinen Charakter aus, insofern Eigensinn und Übermut in ihm geweckt wurden. Zugleich aber erwachte auch jener Sinn für wilde Naturschönheit, der aus seinen Dichtungen widerklingt. Im Alter von zehn Jahren erbte B. durch den Tod seines Onkels William (1798) die Lordschaft, wurde unter die Vormundschaft seines Großoheims, des Grafen von Carlisle, gebracht und bezog nach einem kürzern Aufenthalt in London, wo man vergeblich die Heilung seines Klumpfußes versucht hatte, die Schule zu Harrow. Hier schrieb er seine ersten elegischen Verse. Dann bezog er die Universität Cambridge (Trinity College), wo er bereits den Atheisten herauskehrte. In Anlehnung an Gray, Burns, Ossian und die alten Balladen schrieb er die Jugendgedichte: »Hours of idleness« (Newark 1807), die wegen einiger aristokratischer Sonderlichkeiten den Zorn der »Edinburgh Review« herausforderten. Scheinbar unbekümmert lebte er dann auf seinem Stammsitz, der Abtei Newstead, und in der Hauptstadt; eine der Danien, mit denen er sich damals umtrieb, führte er in Pagenverkleidung bei sich; in nächtlichen Mönchsfesten lebte er Walter Scotts Epen nach. Plötzlich gab er eine geharnischte, sein rethorisches Talent zuerst glänzend bekundende Satire (»English bards and Scotch reviewers«, 1809, in vier Auflagen gedruckt) gegen die unter Jeffreys Leitung stehende »Edinburgh Review« heraus, geißelte alle Romantiker und stellte sich auf den Standpunkt der scheinbar überwundenen Klassizisten. Zur selben Zeit mündig geworden, übernahm er die Verwaltung seiner Stammgüter, nahm seinen Sitz im Oberhaus ein und verließ dann im Juni 1809 London, um mit seinem Freund Hobhouse (vgl. Hobhouse, Journey through Albania, Lond. 1814, zuletzt 1855) ins Ausland zu gehen. Die Reise führte ihn durch Portugal und Spanien nach Malta und Albanien, von wo aus er einen großen Teil von Griechenland und die Küste von Kleinasien bereiste. Er besuchte Konstantinopel, durchschwamm in 1 Stunde 10 Minuten den Hellespont und kehrte nach einem längern Aufenthalt in Athen im Juli 1811 ins Vaterland zurück. Hier erschienen im folgenden Jahre die beiden ersten Gesänge seines »Childe Harold«, die seine Reise bis Griechenland schildern und Werthersche Sentimentalität mit dem romantischen Glanze von Walter Scotts Epen vereinen. Sie machten ihn zum Abgotte der fashion abeln Welt Englands. Diesen Ruhm steigerte eine Reihe von Romanzen, die z. T. noch Früchte der Reise waren: »The Giaur«, »The bride of Abydos« (1813), »The Corsair«, »Lara« (1814), »The siege of Corinth« (1815), »Parisina« (1816). Seine Enttäuschung an Napoleon drückte sich nach dessen Abdankung in der berühmten »Ode to Napoleon Buonaparte« aus und seine Bewunderung für Th. Moores »Irish melodies« in den »Hebrew melodies« (1815). Seine Ehe mit Anna Isabella Milbanke, der einzigen Tochter des Sir Ralph Milbanke (2. Jan. 1815), war bei der großen Verschiedenheit ihrer Naturen nicht glücklich und wurde auch durch die Geburt einer Tochter, Ada, nicht befestigt, so daß es bald zu förmilcher Scheidung kam. B. mit seiner »umgekehrten Heuchelei« gab sich gern noch schlechter und abnormer, als er war, während seine Frau für Theologie und Mathematik veranlagt war. Die öffentliche Meinung nahm stürmisch gegen ihn Partei (über die sogen. Enthüllungen, die Mrs. Beecher-Stowe 1869 über diese Trennung angeblich aus dem Munde der Lady B. veröffentlichte, s. unten). B. verließ daher (25. April 1816) zum zweitenmal England mit der Absicht, es nie wiederzusehen. Er zog durch Belgien und den Rhein entlang in die Schweiz und ließ sich im Juni 1816 an den Ufern des Genfer Sees in der Villa Diodati nieder, wo der Verkehr mit dem Dichter Shelley und dessen Gattin begann. Mit ihm segelte er oft auf dem See; der Einfluß zeigt sich im dritten Gesang von »Childe Harold« (1816). Mit Hobhouse unternahm er einen Ausflug ins Berner Oberland, dessen Reflex im »Manfred« zu erkennen ist, seinem ersten dramenartigen Werke (1817). Trübe Erlebnisse, der »Prometheus« des Äschyles, Goethes »Faust« und der Anblick des Hochgebirges machten ihn jetzt reif und tief. Das zeigt sich auch in dem am Genfer See entstandenen »Prisoner of Chillon« (1816). Im Herbst d. I. zog er nach Italien und ließ sich nach einem Abstecher nach Rom in Venedig nieder, bis gegen Ende 1819. Von seinen hier entstandenen Schöpfungen sind die wichtigsten: der vierte Gesang des »Childe Harold«, der mit dem dritten das vollendete Werk zu dem gedankenreichsten des Dichters macht; »The lament of Tasso«; die köstliche Burleske »Beppo« im Stil des Pulci (1817); die »Odeon Venice« und »Mazeppa« (1818); auch der Entwurf und die ersten Gesänge des »Don Juan«, seines genialsten Werkes, fallen in jene Zeit. Hier ergriff ihn die Liebe zur schönen Teresa Guiccioli, geborne Gräfin Gamba, der er nach Ravenna folgte und Jahre des Glückes verdankte. Von 1819 ab zogen ihn aber die Grafeit Gamba in die revolutionäre Bewegung der Carbonari, die damals durch qanz Italien die Patrioten zusammenführte. Auch brachte der 60jährige Graf Guiccioli, der anfangs nichts dagegen hatte, daß seine 16jährige Frau sich der Freiheit ihres Landes bediente, die Sache vor den Papst, der[670] die Trennung der Gräfin von ihrem Gemahl gestattete unter der Bedingung, daß sie unter ihres Vaters Dach leben soll le. Da ihr der Graf die Wahl stellte zwischen Rückkehr zu ihm und dem Kloster, und da zugleich das unglückliche Ende der Revolution über die Gamba die Proskription verhängte, begab sich B. im Herbst 1821 nach Pisa, wo die beiden Gamba und die Gräfin bereits ihre Wohnung aufgeschlagen hatten. Noch in Ravenna waren entstanden die »Prophecy of Dante«, die Dramen: »Marino Falieri«, »The two Foscari«, »Sardanapalus« und »Cain« und einige weitere Gesänge des »Den Juan«. In Pisa beschränkte sich Byrons täglicher Umgang auf die Familie Gamba, den Dichter Shelley und Leigh Hunt, mit dem er das Journal »The Liberal« herausgab. Aber auch hier sollte er sich häuslicher Ruhe nicht lange erfreuen. Reibungen mit der österreichischen Polizei hatten zur Folge, daß er noch im Sommer 1322 die Stadt verließ und mit den Gamba nach Genua übersiedelte. Zuvor vollzog er noch eine Freundespflicht, in dem er den Leichnam des im Juli d. I. auf einer Spazierfahrt zwischen Livorno und Lerici ertrunkenen Shelley auf einem Holzstoß verbrennen ließ. Sein Aufenthalt in Genua (vom Herbst 1822 bis zum Sommer 1823) zeitigte das Mysterium »Heaven and earth«, das Goethe gewidmete Räuberdrama »Werner«, die mißlungene Faustnachahmung »The deformed transformed« und die Fortsetzung des »Don Juan« bis zum 16. Gesang, endlich das exotische Idyll »The island«. Müde seines unsteten, ziellosen Lebens, beschloß B., seine Kräfte dem, freiheitskampf der Hellenen zu widmen, deren Komitee ihn einstimmig zum Mitglied gewählt hatte, und bestieg Ende Juli 1823 zu Livorno das englische Schiff Herkules, das ihn und mehrere Freunde (darunter den jungen Grafen Gamba) nach Kephallinia führte. Außer vielen Waffen brachte B. einen bedeutenden Vorrat an Geld und Medikamenten mit. Seine Ankunft ward mit Jubel begrüßt, doch ließ er sich in keinerlei Verpflichtungen gegen irgend eine Partei ein, sondern knüpfte unmittelbar mit der Regierung Verhandlungen an. Um vor allem das schwer bedrohte Missolunghi zu retten, rüstete er zwei ionische Schiffe aus und stellte sich 5. Jan. 1824 selbst dort ein, wo er als Retter aus tiefster Not begrüst wurde. Für den Abschluß der englischen Anleihe und die Konstituierung der Gesellschaft der englischen Philhellenen war er rastlos lätig; die Härte der türkischen wieder griechischen Kriegführung suchte er durch Beispiele von Mäßigung und Großmut zu mildern und, wenn auch mit geringem Erfolg, die Zwistigkeiten der Griechen zu beseitigen. Die eifrigste Sorge aber widmete er kriegerischen Unternehmungen. Er hatte vom 1. Jan. 1824 an eine Schar von 500 Sulioten in Sold genommen, anderen Spitze er das Schloß von Lepanto, die einzige Festung des westlichen Griechenland, die noch in der Gewalt der Türken war, zu erobern gedachte; 2500 Griechen und eine Batterie der englischen Philhellenen sollten ihn unterstützen. Inzwischen vergeudeten die griechischen Streiter die Zeit mit unnützen Streitigkeiten, und sogar in Missolunghi und unter Byrons Brigade brachen Uneinigkeit und Meuterei aus, die des Dichters reizbares Gemüt mehr angriffen, als sein Körper ertragen konnte. Er bekam zu wiederholten Malen Fieberanfälle und wurde durch die ärztlichen Mittel noch mehr geschwächt. Kaum hergestellt, zog er sich auf einem Spazierritt-ine Erkältung zu, die nach zehn Tagen seinem Leben ein Ende machte. Die Kunde von seinem Tode drang wie ein Donnerschlag durch die Welt; ganz Griechenland trauerte um ihn 21 Tage. Sein Herz wurde in einer silbernen Kapsel in einem ihm geweihten Mausoleum zu Missolunghi aufbewahrt, ging aber bei dem letzten Versuch der Besatzung, sich durchzuschlagen (22. April 1826), verloren. Seine Leiche führte Graf Pietro Gamba nach England, wo sie, da ihr die Geistlichkeit ein Begräbnis in der Westminsterabtei verweigerte, in der Dorfkirche von Hucknall bei Newstead Abbey beigesetzt wurde. Seine von Thorwaldsen 1817 in Rom gefertigte (sitzende) Statue befindet sich zu Cambridge (in der Bibliothek des Trinity College); anodre Standbilder wurden ihm in Missolunghi und 1881 in London errichtet.


Byrons außerordentliche Begabung fand weder in England noch überhaupt in seinem Zeitalter entsprechende Aufgaben und stellte sich daher falsche, anderen Lösung er die größte Leidenschaft und das zarteste Gefühl, die sinnigste Detailarbeit und riesenhafte Gewalt setzte. Treitschke hat daher (»Gesammelte Aufsätze«) mit Recht das Negative seiner Wirksamkeit betont. Er sehnte sich nach der Schönheit, fand sie aber daheim verkannt, in den klassischen Ländern geknechtet und durch die Heilige Allianz am gefährlichsten bedroht, so daß er mit Pathos und Spott gegen alle Machthaber zu Felde zog. Getäuschter Idealismus trieb ihn zum Weltschmerz, über den er sich im »Don Juan« nur zu einem humoristischen Appell an die Natur erhob. Seine Werke, Verse sowohl als Briefe, wurden herausgegeben von Th. Moore (Lond. 1832–33, 17 Bde., u. ö.); sehr vermehrte Neuausgabe von Coleridge und Prothero (London bei Murray, 1898ff.). Die Gedichte allein, mit biographischem Kommentar, sind in einer bequemen einbändigen Ausgabe von Murray vereint. Eine kritische Ausgabe begann Kölbing (»Siege of Corinth«, »Prisoner of Chillon«, Weim. 1893–96). Zahlreich sind die Schulausgaben einzelner Dichtungen. Aus den deutschen Übersetzungen seien hervorgehoben: die von Böttger (8. Aufl., Leipz. 1901), Gildemeister (4. Aufl., Berl. 1888, 6 Bde.), A. Schröter (Stuttg. 1901, 2 Bde.).
Byrons außerordentliche Begabung fand weder in England noch überhaupt in seinem Zeitalter entsprechende Aufgaben und stellte sich daher falsche, anderen Lösung er die größte Leidenschaft und das zarteste Gefühl, die sinnigste Detailarbeit und riesenhafte Gewalt setzte. Treitschke hat daher (»Gesammelte Aufsätze«) mit Recht das Negative seiner Wirksamkeit betont. Er sehnte sich nach der Schönheit, fand sie aber daheim verkannt, in den klassischen Ländern geknechtet und durch die Heilige Allianz am gefährlichsten bedroht, so daß er mit Pathos und Spott gegen alle Machthaber zu Felde zog. Getäuschter Idealismus trieb ihn zum Weltschmerz, über den er sich im »Don Juan« nur zu einem humoristischen Appell an die Natur erhob. Seine Werke, Verse sowohl als Briefe, wurden herausgegeben von Th. Moore (Lond. 1832–33, 17 Bde., u. ö.); sehr vermehrte Neuausgabe von Coleridge und Prothero (London bei Murray, 1898ff.). Die Gedichte allein, mit biographischem Kommentar, sind in einer bequemen einbändigen Ausgabe von Murray vereint. Eine kritische Ausgabe begann Kölbing (»Siege of Corinth«, »Prisoner of Chillon«, Weim. 1893–96). Zahlreich sind die Schulausgaben einzelner Dichtungen. Aus den deutschen Übersetzungen seien hervorgehoben: die von Böttger (8. Aufl., Leipz. 1901), Gildemeister (4. Aufl., Berl. 1888, 6 Bde.), A. Schröter (Stuttg. 1901, 2 Bde.).

Version vom 15. April 2024, 17:21 Uhr




George Gordon Noel Byron, (Lord Byron), englischer Dichter.


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George Gordon Noel, 6. Baron Byron (geborener George Gordon Byron; * 22. Januar 1788 in London, England; † 19. April 1824 in Messolongi, Griechenland), bekannt als Lord Byron, war ein britischer Dichter. Er gilt als einer der wesentlichen Vertreter der englischen Romantik und war bekannt als Dandy. Er war der Vater der Mathematikerin Ada Lovelace, wahrscheinlich auch von Elizabeth Medora Leigh, und ist als Teilnehmer am Freiheitskampf der Griechen bekannt. https://de.wikipedia.org/wiki/George_Gordon_Byron


George Gordon Byron, 6th Baron Byron FRS (22 January 1788 – 19 April 1824) was an English poet and peer.[1][2] He is one of the major figures of the Romantic movement, and is regarded as being among the greatest of English poets.[6] Among his best-known works are the lengthy narratives Don Juan and Childe Harold's Pilgrimage; much of his shorter lyrics in Hebrew Melodies also became popular. https://en.wikipedia.org/wiki/Lord_Byron


Ο Τζορτζ Γκόρντον Μπάυρον, 6ος Βαρόνος Μπάυρον (George Gordon Byron, 6th Baron Byron, 22 Ιανουαρίου 1788 – 19 Απριλίου 1824), γνωστός στην Ελλάδα ως Λόρδος Βύρων, ήταν Άγγλος αριστοκράτης, ποιητής, πολιτικός, Φιλέλληνας και μια από τις σημαντικότερες μορφές του ρομαντισμού. Θεωρείται ένας από τους μεγαλύτερους Βρετανούς ποιητές και παραμένει ακόμα και σήμερα δημοφιλής. Από το πλούσιο έργο του ξεχωρίζουν τα μακροσκελή ποιήματα Δον Ζουάν και Το προσκύνημα του Τσάιλντ Χάρολντ. https://el.wikipedia.org/wiki/Λόρδος_Βύρων


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Meyers 1905

Byron 2) George Noel Gordon, Lord, der größte engl. Dichter des 19. Jahrh., Enkel des vorigen, geb. 22. Jan. 1788 in London, gest. 19. April 1824 in Missolunghi, war durch seine Mutter, Miß Gordon, mit dem schottischen Königshaus verwandt. Sein Vater, Kapitän in der königlichen Garde, der »tolle Jack« genannt, verschwendete in kurzem fast das ganze Vermögen seiner Frau, verließ sie und starb 1791 in Valenciennes. Byrons Mutter, eine Frau von leidenschaftlicher Heftigkeit, zog sich 1790 nach Aberdeen zurück, um der Erziehung ihres Sohnes zu leben. Hier besuchte B. die Grammar-School, wurde auch einmal, acht Jahre alt, zur Stärkung seiner Gesundheit in die Hoch lande geschickt. Während der ungebundene Aufenthalt in der Herrlichkeit der schottischen Berge ihn an Leib und Seele kräftigte, übte der schnelle Wechsel von ängstlicher Obhut und voller Ungebundenheit einen nachteiligen Einfluß auf seinen Charakter aus, insofern Eigensinn und Übermut in ihm geweckt wurden. Zugleich aber erwachte auch jener Sinn für wilde Naturschönheit, der aus seinen Dichtungen widerklingt. Im Alter von zehn Jahren erbte B. durch den Tod seines Onkels William (1798) die Lordschaft, wurde unter die Vormundschaft seines Großoheims, des Grafen von Carlisle, gebracht und bezog nach einem kürzern Aufenthalt in London, wo man vergeblich die Heilung seines Klumpfußes versucht hatte, die Schule zu Harrow. Hier schrieb er seine ersten elegischen Verse. Dann bezog er die Universität Cambridge (Trinity College), wo er bereits den Atheisten herauskehrte. In Anlehnung an Gray, Burns, Ossian und die alten Balladen schrieb er die Jugendgedichte: »Hours of idleness« (Newark 1807), die wegen einiger aristokratischer Sonderlichkeiten den Zorn der »Edinburgh Review« herausforderten. Scheinbar unbekümmert lebte er dann auf seinem Stammsitz, der Abtei Newstead, und in der Hauptstadt; eine der Danien, mit denen er sich damals umtrieb, führte er in Pagenverkleidung bei sich; in nächtlichen Mönchsfesten lebte er Walter Scotts Epen nach. Plötzlich gab er eine geharnischte, sein rethorisches Talent zuerst glänzend bekundende Satire (»English bards and Scotch reviewers«, 1809, in vier Auflagen gedruckt) gegen die unter Jeffreys Leitung stehende »Edinburgh Review« heraus, geißelte alle Romantiker und stellte sich auf den Standpunkt der scheinbar überwundenen Klassizisten. Zur selben Zeit mündig geworden, übernahm er die Verwaltung seiner Stammgüter, nahm seinen Sitz im Oberhaus ein und verließ dann im Juni 1809 London, um mit seinem Freund Hobhouse (vgl. Hobhouse, Journey through Albania, Lond. 1814, zuletzt 1855) ins Ausland zu gehen. Die Reise führte ihn durch Portugal und Spanien nach Malta und Albanien, von wo aus er einen großen Teil von Griechenland und die Küste von Kleinasien bereiste. Er besuchte Konstantinopel, durchschwamm in 1 Stunde 10 Minuten den Hellespont und kehrte nach einem längern Aufenthalt in Athen im Juli 1811 ins Vaterland zurück. Hier erschienen im folgenden Jahre die beiden ersten Gesänge seines »Childe Harold«, die seine Reise bis Griechenland schildern und Werthersche Sentimentalität mit dem romantischen Glanze von Walter Scotts Epen vereinen. Sie machten ihn zum Abgotte der fashion abeln Welt Englands. Diesen Ruhm steigerte eine Reihe von Romanzen, die z. T. noch Früchte der Reise waren: »The Giaur«, »The bride of Abydos« (1813), »The Corsair«, »Lara« (1814), »The siege of Corinth« (1815), »Parisina« (1816). Seine Enttäuschung an Napoleon drückte sich nach dessen Abdankung in der berühmten »Ode to Napoleon Buonaparte« aus und seine Bewunderung für Th. Moores »Irish melodies« in den »Hebrew melodies« (1815). Seine Ehe mit Anna Isabella Milbanke, der einzigen Tochter des Sir Ralph Milbanke (2. Jan. 1815), war bei der großen Verschiedenheit ihrer Naturen nicht glücklich und wurde auch durch die Geburt einer Tochter, Ada, nicht befestigt, so daß es bald zu förmilcher Scheidung kam. B. mit seiner »umgekehrten Heuchelei« gab sich gern noch schlechter und abnormer, als er war, während seine Frau für Theologie und Mathematik veranlagt war. Die öffentliche Meinung nahm stürmisch gegen ihn Partei (über die sogen. Enthüllungen, die Mrs. Beecher-Stowe 1869 über diese Trennung angeblich aus dem Munde der Lady B. veröffentlichte, s. unten). B. verließ daher (25. April 1816) zum zweitenmal England mit der Absicht, es nie wiederzusehen. Er zog durch Belgien und den Rhein entlang in die Schweiz und ließ sich im Juni 1816 an den Ufern des Genfer Sees in der Villa Diodati nieder, wo der Verkehr mit dem Dichter Shelley und dessen Gattin begann. Mit ihm segelte er oft auf dem See; der Einfluß zeigt sich im dritten Gesang von »Childe Harold« (1816). Mit Hobhouse unternahm er einen Ausflug ins Berner Oberland, dessen Reflex im »Manfred« zu erkennen ist, seinem ersten dramenartigen Werke (1817). Trübe Erlebnisse, der »Prometheus« des Äschyles, Goethes »Faust« und der Anblick des Hochgebirges machten ihn jetzt reif und tief. Das zeigt sich auch in dem am Genfer See entstandenen »Prisoner of Chillon« (1816). Im Herbst d. I. zog er nach Italien und ließ sich nach einem Abstecher nach Rom in Venedig nieder, bis gegen Ende 1819. Von seinen hier entstandenen Schöpfungen sind die wichtigsten: der vierte Gesang des »Childe Harold«, der mit dem dritten das vollendete Werk zu dem gedankenreichsten des Dichters macht; »The lament of Tasso«; die köstliche Burleske »Beppo« im Stil des Pulci (1817); die »Odeon Venice« und »Mazeppa« (1818); auch der Entwurf und die ersten Gesänge des »Don Juan«, seines genialsten Werkes, fallen in jene Zeit. Hier ergriff ihn die Liebe zur schönen Teresa Guiccioli, geborne Gräfin Gamba, der er nach Ravenna folgte und Jahre des Glückes verdankte. Von 1819 ab zogen ihn aber die Grafeit Gamba in die revolutionäre Bewegung der Carbonari, die damals durch qanz Italien die Patrioten zusammenführte. Auch brachte der 60jährige Graf Guiccioli, der anfangs nichts dagegen hatte, daß seine 16jährige Frau sich der Freiheit ihres Landes bediente, die Sache vor den Papst, der[670] die Trennung der Gräfin von ihrem Gemahl gestattete unter der Bedingung, daß sie unter ihres Vaters Dach leben soll le. Da ihr der Graf die Wahl stellte zwischen Rückkehr zu ihm und dem Kloster, und da zugleich das unglückliche Ende der Revolution über die Gamba die Proskription verhängte, begab sich B. im Herbst 1821 nach Pisa, wo die beiden Gamba und die Gräfin bereits ihre Wohnung aufgeschlagen hatten. Noch in Ravenna waren entstanden die »Prophecy of Dante«, die Dramen: »Marino Falieri«, »The two Foscari«, »Sardanapalus« und »Cain« und einige weitere Gesänge des »Den Juan«. In Pisa beschränkte sich Byrons täglicher Umgang auf die Familie Gamba, den Dichter Shelley und Leigh Hunt, mit dem er das Journal »The Liberal« herausgab. Aber auch hier sollte er sich häuslicher Ruhe nicht lange erfreuen. Reibungen mit der österreichischen Polizei hatten zur Folge, daß er noch im Sommer 1322 die Stadt verließ und mit den Gamba nach Genua übersiedelte. Zuvor vollzog er noch eine Freundespflicht, in dem er den Leichnam des im Juli d. I. auf einer Spazierfahrt zwischen Livorno und Lerici ertrunkenen Shelley auf einem Holzstoß verbrennen ließ. Sein Aufenthalt in Genua (vom Herbst 1822 bis zum Sommer 1823) zeitigte das Mysterium »Heaven and earth«, das Goethe gewidmete Räuberdrama »Werner«, die mißlungene Faustnachahmung »The deformed transformed« und die Fortsetzung des »Don Juan« bis zum 16. Gesang, endlich das exotische Idyll »The island«. Müde seines unsteten, ziellosen Lebens, beschloß B., seine Kräfte dem, freiheitskampf der Hellenen zu widmen, deren Komitee ihn einstimmig zum Mitglied gewählt hatte, und bestieg Ende Juli 1823 zu Livorno das englische Schiff Herkules, das ihn und mehrere Freunde (darunter den jungen Grafen Gamba) nach Kephallinia führte. Außer vielen Waffen brachte B. einen bedeutenden Vorrat an Geld und Medikamenten mit. Seine Ankunft ward mit Jubel begrüßt, doch ließ er sich in keinerlei Verpflichtungen gegen irgend eine Partei ein, sondern knüpfte unmittelbar mit der Regierung Verhandlungen an. Um vor allem das schwer bedrohte Missolunghi zu retten, rüstete er zwei ionische Schiffe aus und stellte sich 5. Jan. 1824 selbst dort ein, wo er als Retter aus tiefster Not begrüst wurde. Für den Abschluß der englischen Anleihe und die Konstituierung der Gesellschaft der englischen Philhellenen war er rastlos lätig; die Härte der türkischen wieder griechischen Kriegführung suchte er durch Beispiele von Mäßigung und Großmut zu mildern und, wenn auch mit geringem Erfolg, die Zwistigkeiten der Griechen zu beseitigen. Die eifrigste Sorge aber widmete er kriegerischen Unternehmungen. Er hatte vom 1. Jan. 1824 an eine Schar von 500 Sulioten in Sold genommen, anderen Spitze er das Schloß von Lepanto, die einzige Festung des westlichen Griechenland, die noch in der Gewalt der Türken war, zu erobern gedachte; 2500 Griechen und eine Batterie der englischen Philhellenen sollten ihn unterstützen. Inzwischen vergeudeten die griechischen Streiter die Zeit mit unnützen Streitigkeiten, und sogar in Missolunghi und unter Byrons Brigade brachen Uneinigkeit und Meuterei aus, die des Dichters reizbares Gemüt mehr angriffen, als sein Körper ertragen konnte. Er bekam zu wiederholten Malen Fieberanfälle und wurde durch die ärztlichen Mittel noch mehr geschwächt. Kaum hergestellt, zog er sich auf einem Spazierritt-ine Erkältung zu, die nach zehn Tagen seinem Leben ein Ende machte. Die Kunde von seinem Tode drang wie ein Donnerschlag durch die Welt; ganz Griechenland trauerte um ihn 21 Tage. Sein Herz wurde in einer silbernen Kapsel in einem ihm geweihten Mausoleum zu Missolunghi aufbewahrt, ging aber bei dem letzten Versuch der Besatzung, sich durchzuschlagen (22. April 1826), verloren. Seine Leiche führte Graf Pietro Gamba nach England, wo sie, da ihr die Geistlichkeit ein Begräbnis in der Westminsterabtei verweigerte, in der Dorfkirche von Hucknall bei Newstead Abbey beigesetzt wurde. Seine von Thorwaldsen 1817 in Rom gefertigte (sitzende) Statue befindet sich zu Cambridge (in der Bibliothek des Trinity College); anodre Standbilder wurden ihm in Missolunghi und 1881 in London errichtet.

Byrons außerordentliche Begabung fand weder in England noch überhaupt in seinem Zeitalter entsprechende Aufgaben und stellte sich daher falsche, anderen Lösung er die größte Leidenschaft und das zarteste Gefühl, die sinnigste Detailarbeit und riesenhafte Gewalt setzte. Treitschke hat daher (»Gesammelte Aufsätze«) mit Recht das Negative seiner Wirksamkeit betont. Er sehnte sich nach der Schönheit, fand sie aber daheim verkannt, in den klassischen Ländern geknechtet und durch die Heilige Allianz am gefährlichsten bedroht, so daß er mit Pathos und Spott gegen alle Machthaber zu Felde zog. Getäuschter Idealismus trieb ihn zum Weltschmerz, über den er sich im »Don Juan« nur zu einem humoristischen Appell an die Natur erhob. Seine Werke, Verse sowohl als Briefe, wurden herausgegeben von Th. Moore (Lond. 1832–33, 17 Bde., u. ö.); sehr vermehrte Neuausgabe von Coleridge und Prothero (London bei Murray, 1898ff.). Die Gedichte allein, mit biographischem Kommentar, sind in einer bequemen einbändigen Ausgabe von Murray vereint. Eine kritische Ausgabe begann Kölbing (»Siege of Corinth«, »Prisoner of Chillon«, Weim. 1893–96). Zahlreich sind die Schulausgaben einzelner Dichtungen. Aus den deutschen Übersetzungen seien hervorgehoben: die von Böttger (8. Aufl., Leipz. 1901), Gildemeister (4. Aufl., Berl. 1888, 6 Bde.), A. Schröter (Stuttg. 1901, 2 Bde.).

Vgl. Dallas, Recollections of the life of Lord B. (Lond. 1824); C. Gordon, Life and genius of Lord B., 1808–1814 (das. 1824); E. Brydges, Letters on the character of Lord B. (das. 1824); Th. Medwin, Conversations of Lord B. (das. 1824. neue, vermehrte Aufl. 1898; deutsch von A. v. d. Linden, 3. Aufl., Leipz. 1900); Marquis de Salvo, Lord B. en Italie et en Grèce, etc. (Lond. 1825); Gamba, Narrative of Lord Byron's last journey to Greece (das. 1825); Parry, The last days of Lord B. (das. 1828); Leigh Hunt, Lord B. and some of his contemporaries (das. 1828); Millingen, Memoir on the affairs of Greece (das. 1831); über Th. Moore s. oben; Kennedy, Conversations on religion with Lord B. (das. 1830); Lady Blessington, Conversations with Lord B. (das. 1834, neue Ausg. 1891; dazu Blümel, Byrons Unterhaltungen mit der Lady Blessington, kritisch untersucht, Leipz. 1900); Trelawney, Recollections of the last days of B. (Lond. 1858; dann erweitert als »Records of Shelley, B., etc.«, 1878, neue Ausg. 1887); Gräfin Guiecioli, My recollections of Lord B. (engl. von Jerningham, das. 1868, 2 Bde.; mehr begeistert als zuverlässig); Smiles, Memoir of J. Murray (das. 1891, 2 Bde.). Biographien des Dichters gaben Lake (Lond. 1827), John Galt (2. Aufl. 1830). Armstrong (1846), Nichol (1879), Jeaffreson (»Real Lord B.«, 1883); von Deutschen: Eberty (2. Aufl.,[671] Leipz. 1879, 2 Bde.), Elze (3. Aufl., Berl. 1886; in engl. Übersetzung, Lond. 1872), Engel (3. Ausg., Berl. 1884), R. Ackermann (Heidelb. 1901), Koeppel (Berl. 1902). Die Memoiren Byrons wurden vom Erben derselben, Thomas Moore, aus Familienrücksichten vernichtet. Gute Charakteristiken sind vorhanden von Goethe (vgl. »Goethe-Jahrbuch«, Bd. 20, S. 3ff., 1899), Tuckermann (»Charakterbilder englischer Dichter«, Marburg 1857), Macaulay (»Essays«, Bd. 1), Matthew Arnold (»Selections from B.«) und v. Treitschke (»Historische und politische Aufsätze«). Vgl. auch J. C. Ron, Some disputed points in Byron 's biography (Leipz. 1893); Sinzheimer, Goethe und B. (Heidelb. 1894); Kraeger, Der Byronsche Heldentypus (Berl. 1898).

Der Lordstitel Byrons ging auf seinen Vetter George Anson B., geb. 8. März 1789, über, der 1862 zum Admiral ernannt wurde und 1868 starb. Ihm folgte dessen ältester Sohn, George Anson B., geb. 30. Juli 1818, und diesem, der am 29. Nov. 1870 kinderlos starb, sein Neffe George Frederick William, der jetzige Lord B., geb. 1855. – Byrons Gattin, Lady Anna Isabella (s. oben), geb. 17. Mai 1792 in London, brachte den Rest ihres Lebens in Zurückgezogenheit mit Ausübung einer großartigen Wohltätigkeit zu und starb 16. Mai 1860. Auf Grund vertraulicher Mitteilungen, die Lady B. in ihrer letzten Lebenszeit machte, trat nach dem Erscheinen der »Erinnerungen« der Gräfin Guiccioli (s. oben) die amerikanische Schriftstellerin Beecher-Stowe (s. Beecher 2) 1869 in »Macmillan's Magazine« mit Enthüllungen über die angeblich wirkliche Ursache der Byronschen Ehescheidung (»The true story of Lady Byron's life«) hervor, die ungeheures Aufsehen erregten. Danach hätte dieselbe in der Entdeckung der Lady B. ihren Grund gehabt, daß ihr Gemahl in einem blutschänderischen Umgang mit seiner verheirateten Halbschwester Augusta gestanden habe. Die völlige Grundlosigkeit der Anklage hat sich aber bald herausgestellt. Der wirkliche Vorgang ist ietzt aus den intimsten Briefen der Hauptpersonen in Murrays Neuausgabe zu entnehmen. B. war kein Muster von ehelicher Treue und Verträglichkeit, manche Londoner Damen seiner Zeit aber nahmen es mit ihrer Ehre noch weniger genau. Lady B., die anfangs gerade gegenüber Byrons Halbschwester am meisten ihr Herz erschloß, verzweifelte daran, ihren Gatten zu erziehen, und gefiel sich später zu ihrer eignen Rechtfertigung in maßloser Anschwärzung seines Wesens. – Die einzige Tochter der Lady B. und des Dichters, Augusta Ada, geb. 10. Dez. 1815, war seit 1835 mit William, Graf von Lovelace, vermählt und ging der Mutter bereits 27. Nov. 1852 im Tode voraus. Ihr Gemahl William, Earl of Lovelace, starb 29. Dez. 1893 in London, 88 Jahre alt. Von ihren Söhnen hat der ältere, Byron Noel, Viscount Ockham, geb. 12. März 1836, nachdem er kurze Zeit in der Marine gedient und beim Tode seiner Großmutter, Lady B., auch die Baronie Wentworth geerbt hatte, das Leben eines Abenteurers und Sonderlings geführt, bis er als freiwilliger gemeiner Arbeiter auf einer Londoner Schiffswerft 1. Sept. 1862 starb. Der zweite Sohn, Ralph Gordon Noel Milbanke, geb. 2. Juli 1839, folgte seinem Bruder bei dessen Tode als Lord Wentworth. – Die Gräfin Guiccioli starb als Marquise de Boissy im März 1873 zu Florenz.

3) Henry James, engl. Schriftsteller und Schauspieler, geb. 1834 in Manchester, gest. 12. April 1884 in London, erhielt als der Sohn eines englischen Konsuls eine gute Erziehung, betätigte sich frühzeitig als Schriftsteller in Zeitschriften, veröffentlichte einen Roman: »Paid in full«, und führte mehrere Jahre die Leitung des Witzblattes »Fun«. Aber seine Erfolge beruhen auf seinen Lustspielen und Possen, die sich stets durch treffende Wortspiele auszeichnen. Er schrieb viele, und manche haben große Beliebtheit erlangt. So wurde »Our boys« auf dem, Adelphi-Theater mehr als 1400 mal gegeben, ein noch nie vorher dagewesener Erfolg. Zu seinen letzten Stücken gehören: »The upper crust«, »The light fantastic«, »A fool and his money«. Als Schauspieler trat er zuerst 1869 im Globe-Theater zu London auf; später war er Mitglied des Middletemple-Theaters.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 670-672. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006387942


Brockhaus 1911

[296] Byron (spr. beir'n), George Noël Gordon, Lord, der größte engl. Dichter der Neuzeit, geb. 22. Jan. 1788 zu London, studierte in Cambridge, wo er bereits die »Hours of idleness« (1807) und gegen Broughams Kritik die Satire »English bards and Scotch reviewers« schrieb, machte 1809-11 eine Reise über Portugal und Spanien nach Griechenland, Kleinasien und Konstantinopel (geschildert in »Childe Harold's pilgrimage«, Gesang 1 u. 2, 1812), veröffentlichte, zurückgekehrt, die poet. Erzählungen »The giaur«, »The bride of Abydos«, »The corsair«, »Lara« u.a., vermählte sich 2. Jan. 1815 [296] mit Anna Isabella Milbanke, Erbin der Baronie Wentworth (geb. 1792, gest. 1860), die sich schon 1816 wieder von ihm trennte. Die 1869 gemachten »Enthüllungen« von H. Beecher-Stowe über B.s angebliches blutschänderisches Verhältnis zu seiner verheirateten Halbschwester Augusta Leigh sind unglaubwürdig. Seit 1816 bereiste B. den Rhein, die Schweiz und Italien (»Childe Harold«, Gesang 3 u. 4; das ganze Werk erklärt von Aug. Mommsen, 1885), lebte 1819-23 in Italien in intimem Verhältnis mit der Gräfin Guiccioli (gest. als Marquise de Boissy 1873), ging 1823 nach Griechenland, wo er sich am Freiheitskampfe beteiligte, und starb 19. April 1824 in Missolunghi. In B.s genialen Dichtungen, von glänzender und schwungvoller Diktion, prägen sich die Zerrissenheit seines Charakters, seine Zweifel und seine Menschenverachtung aus; er ist als Dichter des revolutionären Anstrebens gegen das Bestehende und des Weltschmerzes von größtem Einfluß auf die moderne Dichtung überhaupt geworden. Zu nennen noch: die dramat. Gedichte »Manfred«, »Marino Faliero«, »Cain«, »Heaven and Earth«, die poet. Erzählungen »The prisonner of Chillon«, »Mazeppa«, »Beppo« und B.s Meisterwerk, das unvollendete komische Epos »Don Juan«. Deutsche Übersetzungen von A. Böttger (neue Ausg., 9 Bde., 1901) und Gildemeister (6 Bde., 5. Aufl., 1903). – Vgl. Elze (8. Aufl. 1886), Koeppel (1902); »Tagebücher und Briefe« (deutsch von Engel, 4. Aufl. 1904).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 296-297. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000994308


Damen Conversations Lexikon 1834

[231] Unserm Zeitalter war es vorbehalten, jenes glänzende Beispiel eines Sängers zu geben, dem die Dichtkunst ihre Leier lieh, damit aus den Tiefen seiner zerrissenen Seele Klänge des eigensten Schmerzes, eines Schmerzes tönten, den jene sonderbar innige Mischung von Gefühl und Phantasie gebar, von der so häufig das Leben des Dichters vergiftet wird. Wenn Natur und Wesenheit jemals Einen zu dem vollgiltigsten Anspruche auf diesen Charakter in all seiner stürmendsten Kraft und seiner weichlichsten Schwäche, mit seinem unbändigsten Streben nach Luft und seiner leisesten Empfindlichkeit für den Schmerz berechtigten, so war es Byron, und es bedarf weder langer Zeit, noch tiefen Eindringens in das menschliche Innere, um die Gründe, aus denen die Vereinigung jener Mächte in einer Seele eben so viel zur Glückseligkeit als zum Elend derselben beitrug, zu entdecken. George Noel Gordon, Lord Byron, aus einem alten Normannengeschlecht, das mit Wilhelm dem Eroberer nach England gekommen war, wurde am 22. Januar 1788 in Dover[231] geboren; drei Jahr alt verlor er seinen Vater, der, ein toller Wüstling das Vermögen seiner Gattin verschwendet hatte und nach Frankreich geflohen war; schwächlich an Körper, verunstaltet durch einen Klumpfuß, trotzig und launisch folgte der 8jährige Knabe seiner Mutter nach den Hochlanden, wo diese am Ufer des Dee eine einsame Gegend am Fuße des schauerlich kühn aufsteigenden Loch-nagar bewohnte. Die erhabene düstere Natur und die dunkeln Lieder und Sagen des Landes prägten sich dem jugendlichen Gemüthe tief und dauernd ein, in dem schon damals ein kecker Muth, ein seltener Hang zur Einsamkeit, und eine empfindliche Sonderbarkeit hervortraten. Im 10. Jahre erhob ihn der Tod eines Oheims zum Lord, 1805 bezog er, auf den Schulen zu Aberdeen und Harrow gebildet, die Universität Cambridge, und hier war es, wo sein gewaltiger Geist sich entwickelte und die ersten Blüthen trieb. 1808 erschienen die Hours of Idleness, mit den liebenswürdigen Hebrew Melodies, vielleicht den gelungensten lyrischen Gedichten der englischen Literatur, meist auf Newstead-abbey, seinem Familiensitze, entstanden, von wo er, nach erlangter Mündigkeit, 1819 die erste Reise nach Griechenland über Portugal und Spanien antrat. Die zwei ersten Gesänge des Childe Harold waren die Früchte davon; der Drang der kräftigsten Empfindung, die feurige Keckheit des Urtheils, die geniale Größe der Ansichten, der himmelstürmende Trotz, die Selbstständigkeit, die zauberisch bunten Farben der Scenerie und über all diesen Strahlenschimmer der melancholisch schwarze Schleier eines süßen Liebesgrams, rissen zur Bewunderung hin; the Giaour, the Bride of Abydos, the Corsair, Lara, the Siege of Corinth, Parisina, schmückten Byron's Haupt mit neuen Lorbern. Unterdessen hatte sich seine abstoßende Eigenthümlichkeit, sein energischer Eigenwille, seine schroffe Menschenfeindlichkeit immer weiter abgeirrt; sein Herz sehnte sich nach Annäherung und doch trug er darin den Stachel jener Jugendschwärmerei, die sein Lieben wie sein Hassen umnachtete; er vermählte sich 1815[232] mit Anna Isabella Noël; schon 1816, nachdem ihm eine Tochter Ada geboren worden war, verließ sie ihn, der, mit edlem Selbstgefühl sich die Schuld des Mißverhältnisses beimessend, die Gefühle seiner hohen Achtung in dem schönen Farewell niederlegte. In Begleitung seines Freundes Shelley verließ er England und ging durch Belgien, die Rheinlande und die Schweiz, nach Venedig, wo er im Hause des Grafen Zamba, im Umgange mit der Gräfin Guiccioli 3 Jahre hindurch das eigenthümlichste, ungezügeltste Leben führte; während der Zeit entstanden der 3. Gesang von Childe Harold, der gigantische Manfred, der Prisonner of Chillon. Der Ausbruch der italienischen Revolution nöthigte den Vater und Bruder seiner Geliebten, zu fliehen. Byron begleitete sie bis nach Genua, dort dichtete er die Prophezeihung Dante's. Gleichzeitig bereiteten sich die Ereignisse in Griechenland vor; dahin riß ihn sein Schicksal, nachdem der 4. Gesang des Ch. H., Marino Valiero, Mazeppa, Beppo, Cain, Sardanapalus, Heaven and Earth, the Island, Werner und the Deformed transformed schnell auf einander gefolgt waren. Im Juli 1823 reisete er nach der Hellas ab, deren Freiheit er fortan leben und sterben wollte. Don Juan, an dem er bis wenige Tage vor seinem Tode gearbeitet hatte, war sein letztes Werk; nach einem Spazierritt den 9. April 1824 wurde er krank und starb schon am 19. April zu Missolunghi. Ganz Griechenland betrauerte ihn; sein Leichnam ward nach England gebracht und in der Gruft von Newstead-Abbey beigesetzt. Die interessanteste Biographie Byron's verdanken wir seinem Freunde Thomas Moore und Wilhelm Müller. Seine gesammelten Werke erschienen 1825 bei Brönner in Frankfurt am Main, eben daselbst Adrians treffliche deutsche Uebersetzung. T. Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 231-233. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000171841X


Brockhaus 1837

[357] Byron (Georg Noël Gordon, Lord), der kühnste und berühmteste engl. Dichter der neuesten Zeit, geb. zu Dover am 22 Jan. 1788, ein Enkel des als Weltumsegler bekannten und 1786 gestorbenen engl. Admirals John B., dessen einziger Sohn, John B., mit dem Beinamen »der tolle Jack«, des Dichters Vater war. Er hatte sich in zweiter Ehe mit der reichen schot. Miß Gordon vermählt, wodurch die seit dem 11. Jahrh. blühende Familie B. mit dem schot. Königshause verwandt wurde und wovon B. den Namen Gordon führte, verließ aber Frau und Kind, nachdem er deren Vermögen verpraßt und starb 1791 im Auslande. Von geringen Einkünften ward der junge B. in Schottland durch seine Mutter bis ins 10. Jahr erzogen, wo er nach seines Großoheims Ableben den Lordstitel und die Stammgüter seines Hauses erbte und nun unter Vormundschaft des Grafen Carlisle auf einer gelehrten Schule, und seit 1805 auf der Universität Cambridge seine weitere Ausbildung empfing. Von da ging er nach London, stürzte sich, von Gram über eine getäuschte Liebe getrieben, in Gesundheit und Vermögen aufreibende Zerstreuungen und lebte später bis zu seiner Mündigkeit (1809) einsam auf seinem Stammsitze Newstead Abbey im Sinne seines Wahlspruchs: »Anders als die Andern«. Begabt mit allen seltenen Eigenschaften, welche den erhabensten Aufschwung des Dichters begünstigen, drängte sein Geist ihn früh zum eignen Schaffen, allein B. vernichtete die meisten dieser Erstlinge und ließ erst 1807 ein Bändchen Gedichte, »Mußestunden«, erscheinen, in denen noch keine Spur jener düstern, menschenfeindlichen Richtung zu finden ist, der später sein Genius nur zu oft huldigte. Eine theilweise ungerechte Beurtheilung in der kritischen Zeitung von Edinburg erwiederte der tief Gekränkte mit der beißenden Satire »engl. Barden und schot. Kritiker« und verließ dann England 1809, um eine Reise durch Spanien, Portugal, Griechenland und die Türkei anzutreten, während der er unter Anderm den Hellespont durchschwamm.

Man fing an ihn zu vergessen, als er 1811 nach England zurückkehrte und durch Herausgabe der ersten Gesänge seines »Childe Harold« sich plötzlich neben die ersten engl. Dichter stellte. Wie überhaupt Leben und Persönlichkeit B.'s mit dem Inhalte und Geiste seiner Dichtungen eng verschmolzen sind, so ist auch in diesem, von ihm selbst als das gedankenreichste und umfassendste seiner Werke bezeichneten Gedicht, jener abenteuerliche Pilger, welcher den Träger der Ansichten und Urtheile abgibt, ein treues Portrait des Verfassers. Rasch hintereinander erschien nun von 1813–15 eine ganze Reihe Gedichte, »Der Giaur«, »Der Corsar«, [357] »Die Belagerung von Korinth«, »Die Braut von Abydos«, »Lara«, alle im morgenländ. Charakter und in dem Geiste des Volkes, mit dem B. auf den Inseln des Mittelmeeres verkehrt hatte. Die Folgen seiner 1815 mit einer ihres beneideten Glückes in jeder Hinsicht würdigen Lady gefeierten Vermählung waren aber nicht so glücklich, wie seine Freunde gehofft hatten, und schon im folgenden Jahre wurde diese Ehe, aus der eine Tochter hervorgegangen war, wieder getrennt, wozu B.'s zerrüttete Vermögensumstände wol viel beitrugen. Seitdem lebte B. außerhalb England, 1816 einige Zeit in der Schweiz, später in Venedig, von wo er täglich nach dem Festlande überschiffte, um wilde Pferde zu reiten, was er leidenschaftlich liebte. Außer andern Orten in Italien hielt sich B. in Rom und Ravenna auf, wo er in vertraute Beziehungen zu der schönen Gräfin Guiccioli trat und als deren Vater und Bruder wegen carbonarischer Umtriebe von dort verbannt wurden, sich der ganzen Familie derselben annahm und mit ihr nach Pisa, endlich nach Genua ging. Von da schiffte er sich im Jul. 1823 mit mehren Freunden nach Griechenland ein, um dem Freiheitskampfe seiner Bewohner Gut und Blut zu widmen. Noch ehe er in Missolunghi anlangte, überschickte er der griech. Regierung 12,000 Pf. Sterl. zur Unterstützung jenes Platzes und nahm nach seiner Ankunft sogleich 500 Sulioten in seinen Sold. Bald aber fand er mit diesen zuchtlosen Söldnern und bei der Uneinigkeit der griech. Häuptlinge, seine schönsten Entwürfe unausführbar und der Kummer darüber warf ihn aufs Krankenlager. Ein Spazierritt, den der kaum Genesene bei Regenwetter unternahm, zog ihm ein Entzündungsfieber zu, das ihn am 19. Apr. 1824 in Missolunghi hinraffte. B. wurde 21 Tage von Griechenland betrauert und sein Herz in Missolunghi aufbewahrt, sein Leichnam aber nach England gebracht und in Newstead Abbey beigesetzt. Ehe ihn aber der Tod ereilte, hatte er noch »Childe Harold« vollendet, in Italien seinen »Don Juan« geschrieben, den man seiner zügellosen Leichtfertigkeit wegen verurtheilt, aber nichtsdestoweniger zu den genialsten Werken des Dichters zählt, und außerdem noch eine Reihe erzählende, dramatische und andere Dichtungen geliefert, von denen mehre deutsche Übersetzungen erschienen. Alle sind in einer hinreißenden, fließenden Sprache geschrieben und beurkunden B.'s unerschöpfliche, außerordentlich kühne Phantasie, der nur unbetretene Wege genügten, freilich ohne zu berücksichtigen, ob sie zum Himmel oder zur Hölle führen; seinen dramatischen Dichtungen aber fehlt das schnelle Fortschreiten der Handlung, daher sie sich nicht zur Aufführung eignen.

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 357-358. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000816817


Herders 1854

[735] Byron, George Noël Gordon, Lord, Enkel des Vorigen, geb. 22. Jan. 1788 zu Dover; sein poet. Talent zeigte er schon in der hervorragendsten Weise in den 1807 erschienenen »Hours of idleness«; sie erfuhren durch Lord Brougham eine ungerechte Kritik in dem Edinburgh review, die B. mit »English Bards und Scotch reviewers« vergalt, in welcher Satyre er die ersten Blitze seines übergewaltigen Witzes schleuderte, durch den er später bei seinen Landsleuten ebenso beliebt als berüchtigt wurde. Eine unerwiderte Liebe zu Miß Chaworth brachte ihn in einen halbwahnsinnigen Zustand; Ausschweifungen waren die Folgen und seine kurze Theilnahme an der engl. Politik (er saß als whiggist. Pair im Oberhause, zeigte sich jedoch nicht als Redner), vermochte seine Mißstimmung [735] ebensowenig zu heilen als eine von 1809–11 durch Portugal, Spanien und Griechenland unternommene Reise. Er besang diese in den 2 ersten Gesängen des Childe Harold, wodurch er sich die Gunst der Nation eroberte, und nun folgten seine herrlichsten Dichtungen: der Giaur, die Braut von Abydos, der Korsar, Lara, Parisina, die Belagerung von Korinth rasch nach einander. 1815 heirathete er Anna Isabella Milbank Noël, trennte sich aber von ihr schon 1816. B. hatte allerdings wenig Anlagen zu einem Ehemann, seine Frau paßte aber ihrerseits ebensowenig für ihn; zudem war B. verschuldet und von Gläubigern geplagt. Die engl. Aristokratie nahm gegen ihn die feindseligste Partei und jetzt verließ B. England zum zweitenmale, hielt sich längere Zeit in Venedig auf, dann in Ravenna, Pisa und Genua, wohin er durch seine Liebe zu der schönen Gräfin Guiccioli gezogen wurde; ihr Bruder brachte den Lord auch in Verbindung mit dem ital. Carbonarismus. Während dieser Zeit erschienen: der Gefangene von Chillon, Manfred, Beppo, Mazeppa, Don Juan, Marino Falieri, Sardanapal, die beiden Foscari, Kain, Himmel und Erde, Werner, die Insel. Der griech. Aufstand rief ihn 1823 in das Land seiner wahren Liebe; er unterstützte die griech. Regierung mit 12000 Pfd. Sterl., unterhielt 500 Sulioten auf seine Kosten. st. aber schon am 19. April 1824 an einer Gehirnentzündung in Missolunghi, von wo sein Leichnam nach England gebracht wurde. Noch hat ihm England die Ehre des Denkmals neben den großen Geistern der Nation nicht gewährt, dessenungeachtet ist B. nach Shakespeare sein größter Dichter. Unübertroffen steht B. als Lyriker da; seine Naturschilderungen sind glänzend, Schmerz und Liebe finden in seinen Liedern einen Ausdruck, der in die Tiefe des Gemüthes dringt. Dagegen sind seine Dramen von geringerer Bedeutung; er zeichnet einförmige Charaktere, die Haltung ist rhetorisch, der Inhalt immer ein Zerwürfniß mit Gott oder der Welt. Menschenhaß, Verzweiflung an der Gegenwart, ein scheinbarer Lebensüberdruß und Eckel mischen ihren Mißklang aber nicht allein in die Dramen, sondern auch in seine lyrisch-epischen Gedichte; selbst seine Freiheitsliebe äußert sich in einer leidenschaftlich erzwungenen Manier, so daß B. allerdings der erste Repräsentant der sog. Poesie des Weltschmerzes ist; aber er steht dennoch groß und herrlich da, und wenn man die großen Dichter manchmal mit Bergen vergleicht, so ist B. der Aetna, der innen glühend, mit Schnee bedecktem rauchendem Gipfel in das Himmelblau ragt, während seinen Fuß eine Fülle von Segen umgibt. B.s Werke erschienen vollständig London 1833; sie sind fast in alle Sprachen übersetzt. in die deutsche zuletzt von G. Pfitzer, Stuttg. 1836–39 u. A. Böttger, Lpzg. 1840, 3. Aufl. 1845. Sein Freund Pietro Gamba gab B.s Tagebuch aus seiner letzten Zeit, Thomas Moore aus seiner früheren nebst Briefen etc. heraus. B. hinterließ eine eheliche Tochter Ada, eine natürliche, Arabella. st. frühe in Italien.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 735-736. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003253368


Pierer 1857

Byron 2) Georg Noel Gorden, Lord B., Enkel des Vor., Sohn von Haus B. (st. 1791) u. der Miß Gordon, durch welche er mit dem schottischen Königshause verwandt war; geb. 22. Jan. 1788 in Dover, verlor seinen Vater als Kind, empfing seine Erziehung in Aberdeen u. auf dem Lande in den schottischen Gebirgen, kam dann auf die Schule zu Harrow u. die Universität Cambridge. Sein poetisches Talent zeigte sich schon sehr früh (1807) in seinen Hours of idleness, denen eine bittere Satyre (Enghlish bards and Scotch reviewers) gegen Brougham, welcher seine Gedichte kritisirt hatte, folgte. 1809 erschienen: Imitations and translations from the ancient and modern classics, together with original poems. In Folge einer unerwiderten Liebe zu Miß Chaworth überließ er sich allen Ausschweifungen. 1809 mündig geworden, übernahm er die Verwaltung seiner Stammgüter u. trat in das Oberhaus, nahm aber geringen Antheil an den Sessionen; machte 1810–11 eine Reise durch Portugal, Spanien u. Griechenland, wo er den Hellespont durchschwamm, u. gab nach seiner Rückkehr eine Reihe von erzählenden Gedichten: Childe Harold (1812), The giaour, The bride of Abydos, The corsair, Lara, The siege of Corinth u. Parisina heraus. Seine 1815 geschlossene Heirath mit Anna Isabella Milbank wurde 1816 wieder getrennt, gab aber einer Tochter, Ada, das Leben. Diese Scheidung, deren eigentlicher Grund unbekannt ist, brachte B., dessen Ruf schon durch seine Antecedentien sehr gesunken war, vollends um alles Ansehen bei der Aristokratie seines Vaterlandes. Er verließ England wieder u. machte eine Reise durch die Niederlande, die Schweiz u. Italien, hielt sich eine geraume Zeit (1816) in Venedig auf, dann in Ravenna, wohin ihm eine Liebe zur schönen Gräfin Guiccioli zog; mit der Familie derselben, den Grafen Gamba, welche in die Carbonari-Umtriebe verwickelt waren, zog er nach Pisa u. Genua u. ging endlich 1823 nach Griechenland, wo er in Missolunghi an der Spitze der englischen Unterstützungscommission für die Griechen stand u. am 19. April 1824 starb. Sein Leichnam wurde nach England gebracht u. in der Kirche zu Hucknall in Lancaster beigesetzt; seine von Thorwaldsen gefertigte Statue durfte nicht in der Westminsterabtei aufgestellt werden, sondern kam 1845 in das Trinity-College zu Cambridge. Außer den bereits genannten Werken schr. er mehrere kleinere Gedichte, Novellen u. erzählende Gedichte: The prisoner of Chillon, Beppo, Mazeppa, Don Juan; Trauerspiele u. dramatische Dichtungen: Manfred, Marino Falieri, Doge of Venice, Sardanapal, The two Foscari u. Kain; Heaven and earth, The Island. Werner u. The deformed transformed. In B-s Gedichten spricht sich der bitterste Weltschmerz, tiefste Menschenverachtung. Lebensüberdruß u. Glaubens- u. Hoffnungslosigkeit aus. Gesammelt erschienen: Poetical works, Lond. 1815, 6 Bde., 1832 f., 17 Bde., Lpz. in 7 Bdn. 1818, deutsch von Adrian, Frankf. 1830, 12 Bde., u. A. 1837; von Ortlepp, Stuttg. 1839 f., 12 Bde.; von A. Böttger, Lpz. 1840, 4. Aufl. 1854, Diamant-Ausgabe 3. Abdr. 1855; G. Pfizer, Stuttg. 1836–39, 4 Bde. Vgl. Medwin, Conversations of B., 1824 (deutsch Stuttg. 1825); B-s private Correspondence, 1824 (deutsch Stuttg. 1825); Marquis de Salvo, B. en Italie et en Grece, 1825; Narrative of Lord B-s last journey to Greece, herausgeg. von Gamba, Lond. 1825; Millingen, Memoir of the affairs of Greece, 1831; Übersetzungen einzelner Werke von Bärmann, H. Döring, Th. Hell, A. Wagner u. A. S. Letters and Journals of B. with notices of his life, by Th. Moore, Frankf. 1831 (deutsch Braunschw. 1831, 4 Bde.); B-s Lebensbeschreibung von Lake (Lond. 1827) u. Leigh Hunt (1828); Memoirs von Th. Moore, Lond. 1829, u. A. 1833, 4 Bde. 3) George Auson B., Vetter des Vor., bekannt durch eine Reise in die Südsee, folgte ihm in den Besitz der Stammgüter u. der Peerswürde.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 521-522. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009616837