Bembo, Pietro

Aus Lyrikwiki

Version vom 8. August 2022, 02:56 Uhr von Wikiop (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „category: Bembo, Pietro == Meyers 1905 == [621] Bembo, Pietro, Humanist, geb. 20. Mai 1470 in Venedig, gest. 18. Jan. 1547 in Rom, studierte in Venedig,…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)


Meyers 1905

[621] Bembo, Pietro, Humanist, geb. 20. Mai 1470 in Venedig, gest. 18. Jan. 1547 in Rom, studierte in Venedig, lernte 1492–94 zu Messina unter Laskaris Griechisch, trat in den geistlichen Stand, widmete sich aber den Wissenschaften, zunächst in Ferrara, dann in Venedig, ging 1506 an den Hof von Urbino, ward 1513 Sekretär Papst Leos X. in Rom, zog sich 1521 nach Padua zurück, wo seine Geliebte Morosina lebte, ward 1530 Historiograph der Republik Venedig und Bibliothekar an der Markusbibliothek und kehrte 1539 als Kardinal nach Rom zurück. B. war einer der vornehmsten Wiederhersteller des guten Stils sowohl in der lateinischen als in der italienischen Sprache, in der er besonders durch die »Prose nelle quali si ragiona della volgar lingua« (Vened. 1525) dem Toskanischen zum Siege verhalf. Von seinen lateinischen Schriften sind hervorzuheben: »Epistolae« (»Leonis X. nomine scriptae«, 16 Bücher, Vened. 1535; »Familiares«, 6 Bücher), »Rerum veneticarum libri XII« (von 1487–1513, das. 1551), »Carmina« (das. 1533). Von seinen italienischen Schriften nennen wir: »Gli Asolani« (Vened. 1505), in denen er als Haupt der Petrarkisten die petrarkischen und neuplatonischen Liebestheorien entwickelt, die auch in seinen klassischen, aber nüchternen »Rime« (das. 1530) zum Ausdruck kamen. Seine »Tutte opere« erschienen Venedig 1729 (4 Bde.), Mailand 1808 und 1824 (12 Bde.); Auswahl von Costero (Mail. 1884). Vgl. Cian, Un decennio della vita di P. B., 1521–1531 (Turin 1885); Castellani, P. B., bibliotecario della libreria di S. Marco (Atti del Istituto Veneto, VII, 7).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 621. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006311180


Herders 1854

[476] Bembo, Pietro, berühmter italien. Gelehrter, geb. 1470 zu Venedig, studierte zu Padua u. Ferrara, besorgte in Venedig bei Aldus Manutius eine kritische Ausgabe der Gedichte Petrarcaʼs (1501) und der Terzerime des Dante. 1512 mit Julius de Medici nach Rom gekommen wurde er Secretär Papst Leoʼs X., nach dessen Tode er zu Padua den Wissenschaften lebte. 1539 ward er Cardinal und st. 1547. Hauptsächlich verdient machte sich B. durch die Ausbildung der italien. Sprache und Wiedereinführung eines besseren latein. Styls. Schrieb: »Rerum veneticarum libri XII«; »Prose«, »Rime«, »Carmina« u.a.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 476. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003230325


Pierer

[552] Bembo, 1) Pietro, geb. 20. Mai 1470 zu [552] Venedig; widmete sich dem geistlichen Stande u. studirte in Ferrara Philosophie u. lebte dann in Venedig in dem gelehrten Kreise des Aldus Manutius; 1506 ging er nach Urbino u. 1512 nach Rom, wo er Secretär des Papstes Leo X. wurde. Nach dessen Tode zog er sich nach Padua zurück, wo seine Geliebte Morosina lebte, u. widmete sich hier der Poesie u. den Wissenschaften. 1529 wurde er Historiograph der Republik Venedig u. Bibliothekar an der Marcusbibliothek. 1539 rief ihn Papst Paul nach Rom, machte ihn zum Cardinal, bald darauf zum Bischof von Gubbio u. endlich zum Bischof von Bergamo. Er st. zu Rom 18. Jan. 1547. Er schr.: Rime, Vened. 1569; Lettere italiani, Verona 1743, 5 Bde.; Epistolae familiares; Res veneticae (von 1487–1513), Ven. 1551 u. ital. als Istoria veneziana, Ven. 1552, 2 Bde.; Gli Asolari (Gespräche über die Liebe); Carmina u. m. a.; Werke, Venedig 1729, 4 Bde., Fol. 2) Joh., 1615 Doge von Venedig; führte Krieg mit den Neapolitanern u. Spaniern; st. 1618, 83 Jahr alt; s.u. Venedig (Gesch.).

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 552-553. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000950236X


Brockhaus 1911

[179] Bembo, Pietro, ital. Gelehrter, geb. 20. Mai 1470 zu Venedig, 1530 zum Geschichtschreiber der Republik Venedig ernannt, 1539 Kardinal, zuletzt Bischof von Bergamo, gest. 18. Jan. 1547 zu Rom; formvollendete Prosaschriften und Gedichte in ital. wie lat. Sprache.

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 179. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000948462