Renshi

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Moderne Form der Renga (gemeinsam von mehreren Autoren verfaßtes Kettengedicht).

"Renga, Kettendichtung, nennt man in Japan eine poetische Gemeinschaftsproduktion, bei der mindestens zwei Dichter zusammenkommen und abwechslungsweise ein paar Zeilen schreiben, so daß sich diese Elemente zu einer fortschreitenden Kette verbinden." Der Begriff "Renshi wurde in Analogie zu Renga gebildet, wobei shi die moderne, formal ungebundene Lyrik im westlichen Stil bezeichnet". (Eduard Klopfenstein) [1]

"Das Werk, das dabei entsteht, wird zu einer fortlaufenden Kette von Umschlägen und Entdeckungen. Und zwar sind, wenn ich hier von Entdeckungen rede, vor allem Entdeckungen im Wechselspiel der Teilnehmer gemeint. Die daraus sich ergebenden Überraschungen, das Interesse, die Freude darüber sind eine unverzichtbare Triebfeder für das Fortschreiten der ganzen Gedichtkette. Wenn eine solche Kette sich dynamisch entfaltet, so bewegt sie sich keineswegs nur linear vorwärts. Die Teile und das Ganze wirken fortwährend in lebendiger, organischer Weise aufeinander ein und bringen so nach und nach neue Bedeutungen und Situationen, unerwartete Entwicklungen und Ausblicke hervor. Das hinterläßt nicht einen linearen, sondern vielmehr einen räumlichen Eindruck." (Makoto Ooka) [1]


[1] Poetische Perlen. Renshi mit Hiroshi Kawasaki, Karin Kiwus, Makoto Ooka und Guntram Vesper, Nördlingen: Franz Greno, 1985.