Echte deutsche oder echte pommersche Kunst 1933 bis 1945

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Echte deutsche oder echte pommersche Kunst 1933 bis 1945

Von Ewa Gwiazdowska-Banaszek

Originalveröffentlichung in: Hartel, Brigitte (Hrsg.): Architektur und bildende Kunst von 1933 bis 1945 (Kunst im Ostseeraum ; Bd. 2), Frankfurt a. M. 1997, S. 133-142

Der Beitrag zeichnet anhand zahlreicher Beispiele aus Malerei, Grafik und Kunstkritik nach, wie sich die Ideologie des Nationalsozialismus in Pommern zwischen 1933 und 1945 auf die bildende Kunst auswirkte. Unter dem Schlagwort einer „echten deutschen“ beziehungsweise „echten pommerschen“ Kunst wurde Landschaft und Arbeit in enger Verbindung zum „Volkskörper“ inszeniert: als „Stammeskunst“ und „Heimatkunst“. Besonders hervorgehoben wird dabei die enge Bindung vieler Künstlerinnen und Künstler an die Landschaft, an maritime und agrarische Motive sowie an mythisch überhöhte Symbole wie Windmühlen, Weiden und Fischerkähne. Zahlreiche Werke werden genannt und in ihrer landschaftlichen wie politischen Aussage analysiert.

Zentrale Figuren wie Gustav Wimmer, Otto Holtze oder Franz Theodor Schütt stehen exemplarisch für einen pommerschen Kunstbegriff, der Landschaft als Seelenbild deutete und sich ideologisch eng an nationalsozialistische Vorgaben anlehnte. Die künstlerischen Themen reichen vom Odertal über das Haff bis zu Dünenlandschaften, Fischerdörfern, Bauernporträts und Autobahnbauten. Wiederholt wird dabei auch auf Ausstellungen des Pommerschen Künstlerbundes und auf die Rolle der lokalen Presse (z. B. Das Bollwerk, Stettiner Verkehrsverein) verwiesen.

https://doi.org/10.11588/ARTDOK.00001728