Anwar, Chairil

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Chairil Anwar (26. Juli 1922 in Medan – 28. April 1949 in Jakarta) war ein einflussreicher indonesischer Dichter der Generation Angkatan 45 („Generation von 1945“). In sehr kurzer Zeit schuf er rund 96 Werke, darunter etwa 70 Gedichte. Seine Poesie war geprägt von Themen wie Individualismus, Tod und Existenzialismus; besonders bekannt ist sein Gedicht „Aku“ („Ich“), das seine rebellische Haltung verkörpert.

Chairil wuchs in Medan, Nord-Sumatra, auf und zog 1940 nach Batavia (heute Jakarta), wo er schnell in literarische Kreise aufgenommen wurde. Sein erstes veröffentlichtes Gedicht „Nisan“ (1942) thematisierte den Tod seiner Großmutter und brachte ihm Aufmerksamkeit ein. Während der japanischen Besatzung musste er manche Texte verändern, um der Zensur zu entgehen.

Inspirierende Einflüsse auf Anwars Werk kamen aus der westlichen Literatur; er begann, englische und französische Werke zu übersetzen, und trug so zur Formal- und Sprachentwicklung der modernen indonesischen Poesie bei. Sein Werk hatte großen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen indonesischer Dichter.

Er starb im Krankenhaus CBZ (heute Cipto Mangunkusumo) in Jakarta im Alter von 26 (bzw. 27) Jahren; die Todesursache ist bis heute unsicheren Ursprungs (Vermutungen reichen von Typhus über Syphilis bis Tuberkulose). Sein Todestag, der 28. April, wird in Indonesien als Tag der Literatur gefeiert.