Weber, Friedrich Wilhelm

Aus Lyrikwiki

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)




Friedrich Wilhelm Weber (* 25. Dezember 1813 in Alhausen; † 5. April 1894 in Nieheim) war ein deutscher Arzt, Politiker und Dichter. Bis 1857 benutzte er das Pseudonym „B. Werder“. (...) 1834 begann er sein medizinisches Studium in Greifswald und Breslau (hier traf er mit Hoffmann von Fallersleben und Gustav Freytag zusammen), das er 1839 mit der Promotion zum Doktor der Medizin summa cum laude abschloss. Während seiner Greifswalder Studienjahre trat er 1835 dem Corps Pomerania bei und setzte sich für eine freiheitliche Lebensordnung und die nationale Einheit Deutschlands ein. Das hellblau-silber-hellblaue Band trug er mit Stolz. Dieses Engagement blieb für den „Senior“ der Pomerania nicht ohne Folgen. Im Zuge der Ermittlungen zum Frankfurter Attentat musste er sich vor dem Greifswalder Universitätsgericht verantworten. Er wurde beschuldigt, sich einer landsmannschaftlichen Verbindung angeschlossen zu haben und politisch aktiv geworden zu sein. Pomerania verlieh ihm später die Ehrenmitgliedschaft. https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Weber


Friedrich Wilhelm Weber (25 December 1813 – 5 April 1894) was a German doctor, politician of the Prussian House of Deputies, and poet. https://en.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Weber


Meyers 1888

Weber 11) Friedrich Wilhelm, Dichter, geb. 26. Dez. 1813 zu Alshausen in Westfalen, studierte zu Greifswald und Breslau erst Philologie, dann Medizin, ließ sich, nachdem er längere Reisen in Deutschland, Frankreich und Italien gemacht hatte, 1841 in dem Kurort Driburg und 1856 als Brunnenarzt im Bad Lippspringe nieder. Seit 1867 privatisiert er zu Thienhausen bei Steinheim in Westfalen. Außer verschiedenen Übersetzungen (z. B. Tennysons „Enoch Arden“, „Maud“; „Schwedische Lieder“ mit Klavierbegleitung) veröffentlichte er das den Kampf des sächsischen Heidentums gegen das Christentum schildernde Epos „Dreizehnlinden“ (Paderb. 1878, 42. Aufl. 1889), eine Dichtung von vollendeter Form und ebenso vorzüglichem Inhalt, welche einen außerordentlichen Erfolg erlebte, sowie einen Band „Gedichte“ (das. 1881, 11. Aufl. 1888) und „Marienblumen“ (Köln 1885). W. huldigt in diesen Werken tief religiösen Anschauungen, ohne sich in Konfessionalismus zu verlieren, obwohl er vielfach von ultramontaner Seite als Parteidichter auf den Schild gehoben wird. Seit 1861 gehört W. als Mitglied des Zentrums dem preußischen Abgeordnetenhaus an. Vgl. Keiter, Friedr. Wilh. W. (Paderb. 1887).

https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Weber


Meyers 1909

Weber 14) Friedrich Wilhelm, Dichter, geb. 26. Dez. 1813 zu Alhausen in Westfalen, gest. 5. April 1894 in Nieheim, studierte in Greifswald und Breslau erst Philologie, dann Medizin, ließ sich, nachdem er Deutschland, Frankreich und Italien bereist hatte, 1841 in dem Kurort Driburg und 1856 als Brunnenarzt im Bad Lippspringe nieder. Seit 1876 privatisierte er zu Thienhausen bei Steinheim und siedelte 1887 nach [443] Nieheim im Kreis Höxter über. Außer verschiedenen Übersetzungen (z. B. Tennysons »Enoch Arden«, »Maud«; »Schwedische Lieder« mit Klavierbegleitung) veröffentlichte er das den Kampf des sächsischen Heidentums gegen das Christentum schildernde Epos »Dreizehnlinden« (Paderb. 1878, 133. Aufl. 1906; illustrierte Prachtausgabe, das. 1896; daneben auch Volksausgabe), eine Dichtung von vollendeter Form und ebenso vorzüglichem Inhalt, die einen außerordentlichen Erfolg erlebte, sowie einen Band »Gedichte« (das. 1881, 30. Aufl. 1907), »Marienblumen« (Köln 1885, 4. Aufl. 1905) und das nordische Epos »Goliath« (Paderb. 1892, 28. Aufl. 1906). W. huldigt in diesen Werken tief-religiösen Anschauungen, ohne sich in Konfessionalismus zu verlieren, obwohl er vielfach von ultramontaner Seite als Parteidichter auf den Schild gehoben wird. Seit 1861 gehörte W. als Mitglied des Zentrums dem preußischen Abgeordnetenhaus an. Nach seinem Tod erschienen »Herbstblätter«, Gedichte (Paderb. 1895, 16. Aufl. 1906). Vgl. Keiter, Friedrich Wilhelm W. (6. Aufl., Paderb. 1903); Hoeber, Friedr. Wilh. W. (3. Aufl., das. 1908); Schwering, Friedrich Wilhelm W., sein Leben und seine Werke (das. 1900); Vockeradt, Erläuterungen zu Webers Dreizehnlinden (das. 1899); Tibesar, F. W. Webers Dreizehnlinden (4. Aufl., das. 1906).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 441-446. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007678991


Werke (Auswahl)

  • Übersetzung Schwedische Lieder und mit ihren Singweisen und Klavierbegleitung, Leipzig: Brockhaus, 1872
  • Dreizehnlinden, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1878
  • Gesammelte Gedichte, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1881
  • Herbstblätter. Nachgelassene Gedichte, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1896
  • Gesammelte Dichtungen in drei Bänden, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1922 (hrsg. von Elisabeth Weber und Friedrich Wilhelm Weber jun.)


Links

Deutsche Nationalbibliothek | Wikisource |