Bachtschanjan, Wagritsch
Wagritsch Bachtschanjan
russ. Ва́грич Ако́пович Бахчаня́н, ukrain. Ва́грiч Ако́пович Бахчаня́н, engl. Vagrich (Vahrij) Hakobi (Akopovich) Bakhchanyan, armen. Վահրիճ Հակոբի Բախչանյան; (23.5. 1938, Charkiw — 12.11. 2009 New York).
Vita
Sowjetischer und amerikanischer Schriftsteller, Maler, Konzeptualist armenischer Abstammung, schrieb in russischer Sprache. Studium in Charkiw. Mitte der 60er Jahre ging er nach Moskau, wo er jahrelang als freier Mitarbeiter (Karikaturist) der "Literaturnaja Gaseta" arbeitete. Im März 1974 emigriere er in die USA. In New York in der Literatur- und Kunstszene aktiv. Seine Asche wurde im armenischen Gechamagebirge über einem Stein mit uralten Felszeichnungen verstreut.
Werk
"Der sechste der hier vorgestellten Autoren, Wagritsch Bachtschanjan, ist kein eigentlicher Lyriker. Er steht in der langen Tradition russischer Nonsensliteratur und des schwarzen Humors, eine Richtung, die nie völlig abriss und in der Zwischenkriegszeit von Autoren wie Jewgenij Schwarz und Daniil Charms fortgeführt wurde. Bachtschanjan bewegt sich frei zwischen den Genres, er schreibt Poeme, Kurzdramen, Prosastücke, Erzählungen. Diese Texte bestehen aus unbearbeiteten, in sich geschlossenen Wirklichkeitsbruchstücken verschiedener Grösse und Beschaffenheit, die anhand irgendeiner logischen Struktur zusammengesetzt werden. Deutlich erkennbar ist dieses Verfahren in der «Biographie» oder im «Tagebuch». Die absichtlich falschen Ordnungen, die Bachtschanjan herstellt, weisen nicht nur darauf hin, dass die allgemein gültige Ordnung genau so bizarr und «falsch» sein kann, sie öffnen auch Durchblicke auf die schreckliche Buntheit einer Welt ohne Schranken." Liesl Ujvary in: Freiheit ist Freiheit (1975)