Piron, Alexis

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Alexis Piron (* 9. Juli 1689 in Dijon; † 21. Januar 1773 in Paris), französischer Jurist und Schriftsteller. Wegen eines obszönen Gedichts (Ode à Priap) verlor er zuerst den Job als Anwalt in Besançon und später die Mitgliedschaft in der Akademie – die Kirche hatte sich beim König gegen ihn verwandt. Dafür verlegte er sich im Alter auf geistliche Gedichte.


Alexis Piron, né à Dijon le 9 juillet 1689 et mort à Paris le 21 janvier 1773, est un poète, chansonnier, goguettier et dramaturge français. https://fr.wikipedia.org/wiki/Alexis_Piron

vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Alexis_Piron / https://en.wikipedia.org/wiki/Alexis_Piron


Meyers 1908

[904] Piron (spr. -óng), Alexis, franz. Dichter, geb. 9. Juli 1689 in Dijon, gest. 21. Jan. 1773 in Paris, war der Sohn des als Dichter im burgundischen Dialekt bekannten Apothekers Aimé P. (gest. 1727), studierte in Dijon die Rechte, wandte sich 1719 nach Paris und schrieb für die Bühne eine Anzahl Stücke (komische Opern, Komödien und Tragödien), von denen allein das durch Form und Inhalt gleich ausgezeichnete Lustspiel »La métromanie« (1738) einen bis heute andauernden Erfolg errungen hat. Äußerst gefürchtet war er als Verfasser von geist- und witzsprühenden, oft recht boshaften Epigrammen (dahin gehört die Grabschrift auf Jobelin, d.h. Abbé d'Olivet, den Grammatiker). Gegen die Akademie, zu der er, trotz seiner Wahl, auf Befehl Ludwigs XV. wegen einer unmoralischen Ode aus seiner Jugendzeit nicht zugelassen wurde, ist seine Grabschrift gerichtet:

»Cit gît Piron, qui ne fut rien,
Pas même académiciens.«

Seine Werke gab Rigoley de Juvigny (Par. 1776, 7 Bde., und 1800, 9 Bde.) heraus; eine Ergänzung bilden die »Œuvres inédites« von Bonhomme (1859, neue Ausg. 1888), der auch »Poésies choisies et pièces inédites de P.« (1879) herausgab. »Œuvres choisies de P.« gab auch Troubat heraus (Par. 1890). Vgl. Durandeau, Aimé P. (Dijon 1888). Aug. de *** [Mastaing], Les P. (Par. 1844).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 904. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007257570


Brockhaus 1809

[444] Alexis Piron, ein berühmter Französischer Dichter; er war 1689 zu Dijon geboren, und ward zu Paris Schreiber. Hierbei schrieb er Gedichte, die viel Beifall erhielten, zog sich aber auch durch eine berüchtigte Hymne an eine bekannte Gottheit viel Feinde zu, konnte auch deßwegen nie Mitglied der Französischen Akademie werden. Er starb i. J. 1773. Der Inhalt seiner Werke besteht theils in vermischten Gedichten, Erzählungen und Epigrammen, die mit unter sehr dichterisch, mit unter aber auch sehr schlecht sind, größten Theils aber in Stükken für die Bühne, deren Werth ebenfalls sehr ungleich [444] ist. Einige der letztern sind jedoch schön; und ein Meisterstück echt komischen Witzes, voll frappanter und origineller Züge ist das Lustspiel die Metromanie, worin er die keinen innern Beruf habenden Versmacher dem Gelächter preis giebt.


Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 444-445.

Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000765139


Herders 1856

[550] Piron (–ong), Alexis, geb. 1689 zu Dijon, gest. 1773, französ. Dichter der leichteren Gattung, witzig, sehr glücklich in kleineren Gedichten u. Theaterstücken (Oeuvres, Paris 1776, 7 vol.).

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 550. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003471780


Pierer 1861

[154] Piron (spr. Pirong), Alexis, geb. in Dijon 1689; arbeitete in Paris, wo er Secretär bei einem Sachwalter wurde, für die Bühne u. st. 1773; er schr:: Arlequin Deucalion; das Lustspiel: L'école des pères (1728); Métromanie; Epitres, Chansons, Epigrammes, Fables et poésies fugitives. Seine Oeuvres wurden von Rigoley de Juvigny herausgegeben, Par. 1776, 7 Bde.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 154. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2001064475X