Becker, August
Becker 11) August, Dichter u. Schriftsteller, geb. 27. April 1828 zu Klingenmünster in der Pfalz, gest. 23. März 1891 in Eisenach, studierte 1847–50 zu München Philosophie und Geschichte und widmete sich dann der Literatur. Von 1859 bis Juli 1864 gab er die »Isar-Zeitung« heraus, das Organ der großdeutschen Partei. Nachdem er schon früher eine Sammlung »Novellen« (Pest 1856) veröffentlicht, erschienen jetzt die Romane: »Des Rabbi Vermächtnis« (Berl. 1866–67, 6 Bde.; 2. verbesserte Aufl. 1884, 3 Bde.); »Hedwig« (das. 1868, 2 Bde.) und »Vervehmt« (das. 1868, 4 Bde.), welch letzteres Werk B. viele Anfechtungen zuzog, weil man lebende Persönlichkeiten des bayrischen Hofes darin geschildert glaubte. B. siedelte bald darauf nach Eisenach über, sammelte frühere Novellen: »Aus Dorf und Stadt« (Berl. 1869), und veröffentlichte an neuen Romanen: »Der Karfunkel« (das. 1870); »Der Nixenfischer« (das. 1871, 2 Bde.); »Das Turmkätherlein« (Leipz. 1872, 4 Bde.); »Meine Schwester« (Wismar 1876, 4 Bde.); »Maler Schönbart, eine Geschichte aus der Mark Brandenburg« (3. Aufl., Kassel 1878); »Auf Waldwegen« (Stuttg. 1881); »Der Küster von Horst« (Jena 1889); »Die graue Jette« (das. 1890); »Vor hundert Jahren«, zwei Novellen (Stuttg. 1891) u. a.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 535-538. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006305148