Grünewald, Alfred

Alfred Grünewald (* 17. März 1884 in Wien; † 9. September 1942 in Auschwitz), österreichischer Schriftsteller.

Aus Wikipedia

Alfred Grünewald war der Sohn eines Kaufmanns. Er absolvierte die Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Zunächst war er als Architekt und Mitarbeiter von Adolf Loos tätig, anschließend lebte er als freier Schriftsteller in Wien. Grünewald stand dem Expressionismus nahe.

Am 11. März 1938, dem Vorabend des Einmarsches der Nationalsozialisten in Österreich, unternahm Grünewald einen Selbstmordversuch (Grünewald war Jude und homosexuell). Nach den Novemberpogromen wurde er am 14. November 1938 in das KZ Dachau verbracht, im Januar 1939 allerdings wieder entlassen. Er floh über die Schweiz nach Südfrankreich; nach Kriegsausbruch wurde er in der Fort-Carré in Antibes und im Lager Les Milles interniert, bis zum Spätsommer 1942 lebte er in Nizza. Dort wurde er von der Polizei des Vichy-Regimes festgenommen und an die SS ausgeliefert. In Auschwitz wurde er am 9. September 1942 ermordet. https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Grünewald

Kurzbiografie Heinz Seydel 1968

Alfred Grünewald Geb. 1884 in Wien. Von Beruf Architekt; nebenberuflich Schriftsteller. Beim Einmarsch Hitlers in Osterreich mißglückter Selbstmordversuch; nach der Genesung ins KZ Dachau verschleppt. 1939 Entlassung; Flucht über die Schweiz und Italien nach Südfrankreich. Dort 1940 interniert; nach Entlassung kümmerliches Emigrantendasein bis Herbst 1942; im Auftrag der Gestapo verhaftet und ausgeliefert. Wahrscheinlich nach Auschwitz oder Treblinka deportiert und dort ermordet.

Aus: Welch Wort in die Kälte gerufen. Die Judenverfolgung des Dritten Reiches im deutschen Gedicht. Hrsg. Heinz Seydel. Berlin: Verlag der Nation, 1968

Gedichte darin:

Im Volkston (Geschr. 1934) S. 60, Nr. 42 Es ist ein leerer Platz am Tisch S. 240, Nr. 152