Junges Belgien

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[368] Junges Belgien, Name einer literarischen Schule. die in einer 1881 von Studenten in Löwen und Brüssel begründeten Zeitschrift: »La jeune Belgique«, ihre theoretisch-praktische Vertretung fand. An der Spitze ihres Programms stand der Satz, daß die Poesie, unbekümmert um die Interessen des Tages, nur um ihrer selbst willen da sei, und daß sie, ohne Rücksicht auf das Schöne, die Leidenschaft darstellen solle. Hauptvertreter der »Jeune Belgique« waren A. Bauwens, F. Mahutte, M. Waller, H. Maubel, V. Gille, J. Gilkin, G. Eekhoud, A. Giraud, F. Nautet. Vgl. Nautet, Histoire des lettres belges d'expression française, Bd. 1, S. 70–77 (Brüss. 1892). Von 1895 an trennte sich ein Teil der jüngern Schriftsteller von der »Jeune Belgique«, weil sie zu streng an den Grundsätzen der französischen Parnassiens festhielt, und vertrat in »L'Art Moderne« eine freiere Richtung, die dem Symbolismus der Franzosen entspricht.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 368. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006848524