Gries, Johann Diederich

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Johann Diederich Gries (* 7. Februar 1775 in Hamburg; † 9. Februar 1842 ebenda), deutscher Übersetzer und Autor


(bei Benzmann 1908 als Johann Daniel Gries)


Meyers 1907

[334] Gries, Johann Diederich, verdienstvoller Übersetzer, geb. 7. Febr. 1775 in Hamburg, gest. daselbst 9. Febr. 1842, bildete sich auf dem Johanneum daselbst, wurde aber gegen seine Neigung im 17. Jahr für den Kaufmannsstand bestimmt und durfte erst 1795 die Universität Jena beziehen, um die Rechte zu studieren. Nachdem er 1800 zum Doctor juris promoviert worden war, lebte er in regem Verkehr mit den Vertretern der alten und neuen Romantik in Jena und Weimar seinen literarischen Neigungen, bis er 1837 nach Hamburg übersiedelte. Seine poetischen Übertragungen zeichnen sich durch Reinheit und Gewandtheit der Sprache und glückliches Treffen des originalen Tones aus; so namentlich Tassos »Befreites Jerusalem« (Jena 1800–03, 2 Bde.; 14. Aufl., Berl. 1880); Ariosts »Rasender Roland« (Jena 1804 bis 1808, 4 Bde.; 4. Aufl., das. 1851; im Auszug, Leipz. 1882); Calderons Schauspiele (Berl. 1815–1826, 7 Bde.; 3. Aufl., das. 1862, 9 Bde.); Bojardos »Verliebter Roland« (Stuttg. 1835–37, 3 Bde.) u. a. Seine eignen Gedichte und kleinern Übersetzungen erschienen in 2 Bändchen (Stuttg. 1829, 2. Aufl. 1859). Vgl. »Aus dem Leben von Joh. Diedr. G.« (von Elise Campe, Leipz. 1855).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 334. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006710891


Pierer 1859

[647] Gries, 1) Joh. Adolf Peter, geb. 1722 in Oldenburg; st. 1790 als königlich dänischer Etatsrath u. erster Bürgermeister in Altona; er schr.: Versuch in gebundenen Übersetzungen u. eigenen Gedichten, Hamb. 1745; übersetzte metrisch Crebillons Rhadamist u. Zenobia, Alt. 1750, ebd. 1756, u. Homers Ilias, ebd. 1756, 1. u. 2. Buch. 2) Joh. Michael, geb. 1772 in Hamburg, studirte in Göttingen, lebte seit 1796 als praktischer Rechtsgelehrter in seiner Vaterstadt, wurde 1800 Syndicus, 1814 Gesandter in Paris, Wien u. später in Frankfurt a.M., wo er 1827 starb. Er schr.: Über die Nothwendigkeit u. die Einrichtung eines Handelsgerichts für Hamburg, Hamb. 1798. 3) Joh. Diederich, Bruder des Vorigen, geb. 7. Februar 1775 in Hamburg, erlernte die Handlung, studirte seit 1795 in Jena Jurisprudenz, beschäftigte sich aber ausschließlich mit den Schönen Wissenschaften u. lebte als Privatgelehrter u. weimarischer Hofrath in Jena u. seit 1837 in Hamburg, wo er 9. Februar 1842 starb. Er übersetzte: Ariosts rasender Roland, Jena 1804–1809, 5 Bde., 4. Ausg. ebd. 1851; Bojardos verliebter Roland, Stuttg. 1837, 3 Thle.; Tassos befreites Jerusalem, Jena 1800–1803, 2 Bde., 6. Aufl. ebd. 1844; Calderons Schauspiele, Berl. 1815–26, 7 Bde., 2. Aufl. ebd. 1840 f., 8 Bde., Suppl. 1850; Fortiguerris Ricciardetto, Stuttg. 1831 f., 3 Bde.; Gedichte u. poetische Übersetzungen, ebd. 1829, 2 Bdchn.; Lebensbeschreibung, 1855.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 647. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010040900