Neumark, Georg

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Georg Neumark (* 16. März 1621 neuen Stils, 6. März alten, in Langensalza, Thüringen; † 8. Juli 1681 in Weimar), deutscher Dichter ("Wer nur den lieben Gott läßt walten").


Pierer

[829] Neumark, Georg, geb. 6. März 1621 zu Langensalza in Thüringen, studirte seit 1643 in Königsberg die Rechte u. widmete sich nebenbei der Dichtkunst, war 1649–50 in Thorn, dann in Hamburg, wo er erst in großer Dürftigkeit lebte, nachher aber für den schwedischen Residenten Rosencrantz (Rosenhan) arbeitete; nach Kurzem kam er als Hauslehrer zu dem Amtmann Stephan Henning nach Kiel, ging 1651 nach Weimar, wo er Anstellung als Kanzleiregistrator u. Bibliothekar erhielt u. in die Fruchtbringende Gesellschaft trat, deren Erzschreinhalter (Secretär) er wurde u. in welcher er den Namen "der Sprossende" führte. Er war zuletzt Archivsecretär, auch kaiserlicher Hof- u. Pfalzgraf u. st. 8. Juli 1681 in Weimar. Er war Dichter, Componist u. Virtuos auf der Viola da gamba; sein berühmtestes Kirchenlied ist: Wer nur den lieben Gott läßt walten, welches er dichtete, da er als Hauslehrer nach Kiel kam (nicht, nach der gewöhnlichen Meinung, als er seine aus Noth in Hamburg versetzte Viola wieder einlösen konnte). Er schr.: Poetisches musikalisches Lustwäldlein, Hamb. 1652, mit Zusätzen als Fortgepflanzter musikalisch-poetischer Lustwald, Jena 1657, 3 Thle.; Tägliches Abendopfer, 1668; Geistliche Arien, Weim. 1675; Neusprossender deutscher Palmbaum (Geschichte der Fruchtbringenden Gesellschaft), Nürnb. 1670. Eine Auswahl seiner Gedichte enthält W. Müllers Bibliothek deutscher Dichter Bd. 11, Lpz. 1838.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 829. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010511296


Herders 1856

[324] Neumark, Georg, geb. 1621 zu Mühlhausen, gest. 1681 als Bibliothekar zu Weimar, Gambist, Dichter, von dem sich mehre geistliche Lieder in den protestant. Gesangbüchern erhalten haben, war Mitglied der »Fruchtbringenden Gesellschaft« mit dem Beinamen der »Sprossende«; schrieb den geschmacklosen »Neusprossenden deutschen Palmbaum«, Nürnberg 1668, eine Geschichte der Fruchtbringenden Gesellschaft. Auserlesene Gedichte finden sich in Müllers »Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh.«. Bd. XI, Leipzig 1838.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 324. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003447480


Meyers 1908

[566] Neumark, Georg, Dichter, geb. wahrscheinlich 16. März 1621 in Langensalza, gest. 8. Juli 1681 in Weimar, besuchte das Gymnasium in Gotha und trieb nebenbei mit Eifer Musik (er war ein Meister auf der Gambe) und Dichtkunst. Als er von der Heimat ausbrach, um eine Universität zu besuchen, wurde er unterwegs räuberisch angefallen und verlor seine ganze Habe. Er wanderte nun von einem Ort zum andern (Magdeburg, Lüneburg, Hamburg) und bemühte sich vergeblich, eine Stellung zu erlangen, bis er endlich durch eine Hauslehrerstelle in Kiel aus der bittersten Not befreit wurde. In seiner Freude dichtete er sein berühmtestes Lied: »Wer nur den lieben Gott läßt walten«. 1643 ging er zum Studium der Rechte nach Königsberg, 1652 finden wir ihn als herzoglichen Bibliothekar und Registrator in Weimar. Als »der Sprossende« Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, deren Geschichte er im »Neusprossenden Teutschen Palmbaum« (Nürnb. 1668) schrieb, war er als Dichter gespreizt und dürr wie manche der gelehrten Poeten des 17. Jahrh. Nur einzelne seiner im »Poetischen Lustwald« (Jena 1657) enthaltenen geistlichen Gedichte sind wärmer und einfacher. Eine Auswahl seiner Dichtungen enthält M. Müllers »Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrhunderts« (11. Bd., Leipz. 1828). Vgl. Knauth, Georg N. nach Leben und Dichten (Langensalza 1881).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 566. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007148593


Brockhaus 1911

[261] Neumark, Georg, Dichter und Komponist, geb. 16. März 1621 in Langensalza, gest. 8. Juli 1681 als Bibliothekar zu Weimar; bes. bekannt durch geistl. Lieder (»Wer nur den lieben Gott läßt walten« u.a.). – Vgl. Knauth (1881).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 261. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001388584