Albrecht, Friedrich

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Brümmer

Albrecht, Friedrich, pseudon. Friedrich Siegmund, wurde am 10. März 1818 zu Glatz in Schlesien geboren. Kurze Zeit darauf ward sein Vater, früher Kapellmeister im 2. westfäl. Jnfanterieregiment, Verwalter im Garnisonlazarett, einem ehemaligen Minoritenkloster. Hier verlebte der Knabe die Tage seiner Kindheit. Er besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, mußte aber, da der Vater schon im Jahre 1831 starb, sehr jung durch Stundengeben sein Fortkommen ermöglichen. 18 Jahre alt, ging er nach Breslau, um evangelische Theologie zu studieren, welches Studium er von 1837-39 in Berlin fortsetzte, ward dann Hauslehrer auf der Jnsel Usedom, später in Schlesien an der polnischen Grenze, trat im Spätherbst des Jahres 1845 der freien religiösen Bewegung bei u. folgte sofort einem Rufe der freireligiösen Gemeinde in Ulm, deren Prediger er bis 1885 war. Seit 1. Januar 1851 redigierte er auch die "Ulmer Schnellpost" und seit Oktbr. 1851 das von ihm gegründete Wochenblatt, die "Kirchenfackel". Jm Jahre 1885 wurde er als Prediger der freireligiösen Gemeinden Wiesbaden u. Mainz nach Wiesbaden berufen, wo er am 6. Juni 1890 starb. Aus seiner Breslauer Studienzeit stammen seine volkstümlichen Lieder "Mein Liebster ist im Dorf der Schmied" und "Das fidelste Leben ist's Studentenleben".

S: Zwölf Gedichte, 1845. - Religiöse Dichtungen (für Christkatholiken), 1845. - Gedichte, 1853. - Glaube, Hoffnung, Liebe (Son.), 1856. - Amsel, der Ber- liner Tischlergeselle (Ssp.), 1862. - Feldkaplan u. Leutnant (Dr.), 1862. - Meine Stunden der Andacht, 1869.


Aus: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913. http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/bruemmer_lexikon01_1913



Quelle: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2021. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.