Baeblich, Lucie

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[30] *Baeblich, Frau Lucie, Ps. Lucie v. Hanstein, Berlin S., Stallschreiberstrasse 54, wurde am 25. Juli 1835 in Berlin geboren. Tochter eines musikalisch und dichterisch reich beanlagten Vaters, des Pfarrers Ludwig v. Hanstein, hatte sie von diesem das poetische Talent geerbt, das sich schon früh geltend machte, so dass sie in der höheren Töchterschule, die sie besuchte, bald die Gelegenheitsdichterin wurde und für die Schulfeste die Verse liefern musste. Durch die Gabe des Erfindens und Erzählens von Geschichten und Märchen war sie als »Märchentante« gesucht und beliebt und schrieb schon in ihrem fünfzehnten Jahre einige Erzählungen für eine damals erscheinende Jugendzeitung. Mit neunzehn Jahren legte sie die Lehrerinnenprüfung ab, unterrichtete längere Zeit an einer Töchterschule und vermählte sich im Jahre 1861 mit dem damaligen Schulvorsteher, jetzigen Rektor und Bibliothekar des städtischen Schulmuseums in Berlin, Alexander Baeblich. Durch den Beifall aufgemuntert, den die Erzeugnisse ihrer Muse an den in ihrem Hause veranstalteten litterarischen Abenden fanden, entschloss sie sich, einige ihrer humoristischen Novellen dem Druck zu übergeben. Die ersten »Überraschungen« brachte »die Post«, Weihnachten 1882 und von da ab eine ganze Reihe anderer, die später gesammelt in Buchform erschienen, und deren feiner Humor von der Kritik hervorgehoben wurde. Werke s. Lucie v. Hanstein.

Quelle: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 30. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009029338