Spangenberg, Johann

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Johann Spangenberg, auch Johannes Spangenberg (* 29. März 1484 in Hardegsen; † 13. Juni 1550 in Eisleben) war ein deutscher evangelischer Theologe und Reformator. https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Spangenberg_(Theologe)

Cyriacus Spangenberg (* 7. Juni 1528 in Nordhausen; † 10. Februar 1604 in Straßburg) war ein evangelischer Theologe, Kirchenlieddichter und Historiker. https://de.wikipedia.org/wiki/Cyriacus_Spangenberg


Pierer 1863

[330] Spangenberg, 1) Johann, geb. 1484 in Nordhausen, war ein Freund Luthers, war erst Rector der Schule in Stolberg am Harz, wurde dann erster evangelischer Prediger in seiner Vaterstadt, 1546 Pfarrer in Eisleben u. Generalsuperintendent der Grafschaft Mansfeld u. st. 13. Juni 1550 in Eisleben; er verfaßte mehre geistliche Lieder u. gab das Nordhäuser Gesangbuch 1545 heraus.

2) Cyriakus, der älteste Sohn des Vor., geb. 17. (7.) Juni 1528 in Nordhausen, bezog schon 1542 die Universität Wittenberg, wo er Theologie u. Philosophie studirte u. Luthers u. Melanchthons Freundschaft genoß, wurde 1546 Lehrer in Eisleben, 1550 Pfarrer daselbst u. bald darauf Stadt- u. Schloßprediger in Mansfeld, sowie Generaldekan der Grafschaft. An den damaligen Streitigkeiten über den Synergismus betheiligte er sich als Gegner G. Majors u. in denen über die Erbsünde gegen V. Strigel für M. Flacius; als in Folge der letztern Streitigkeiten sich 1572 die Geistlichen der Grafschaft u. selbst die gräfliche Familie in zwei Parteien spalteten u. eine große Aufregung im Lande entstand, ließ der Kurfürst von Sachsen Militär einrücken u. S. mußte fliehen; er lebte dann in Thüringen u. wurde Pfarrer in Schlitzsee; auch von hier mußte er als Flacianer 1590 sich entfernen, fand eine Zuflucht in Vacha u. zuletzt in Strasburg, wo er 10. Febr. 1604 starb. Er schr. viele theologische Schriften, bestehend in Streitschriften, Auslegungen mehrer Paulinischer Briefe, Predigten, bes. Chytara Lutheri (Predigten über Luthers Lieder), Erf. 1571 u. 1581, 2 Thle., n. A. Berl. 1855; Psalter Davids in Liedern, Frankf. 1568, u. gab ein Liederbuch, 1568, heraus; außerdem schr. er mehre historische Schriften, darunter außer den Nachrichten über mehre Colloquien bes. Ursache u. Handlung des sächsischen Krieges beim Welfisholze (1115), Wittenb. 1555; Historia von der Ankunft des Closters Maußfeld, Eisl. 1575; Der Adelsspiegel, Schmalk. 1591 u. 1594, 2 Bde., Fol.; Das Leben des Bonifacius od. die Kirchenhistorie von Thüringen, Hessen, Franken u. Bayern, Schmalk. 1603, 2 Thle.; Hennebergische Chronik, ebd. 1599, Fol.; Schaumburgische Chronik, Sundh. 1590; Verdensche Chronik, Hamb. 1720; Querfurtsche Chronik, Erfurt 1590; Mansfeldsche Chronik, ebd. 1572, Frankf. 1595, u.a.m. Vgl. Leuckfeld, Historia Spangenbergensis, Quedlinb. 1712.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 330. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2001096410X


Herders 1857

[261] Spangenberg, Cyriak, prot. Theolog und Chronikenschreiber, geb. 1528 zu Herden im Kalenberg'schen, ein Schüler Luthers und Melanchthons, wurde Pastor zu Eisleben, 1550 Pastor zu Mansfeld, mußte aber als Flacianer (s. Flacius) 1574 das Mansfeld'sche, 1578 das Hessische verlassen u. st. 1604 als Flüchtling zu Straßburg. S. war ein geistloser Polemiker u. Poet, an seinen dickleibigen Chroniken höchstens der Fleiß zu rühmen.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 261. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003522091