Demmin
Demmīn
[834] Demmīn, 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Stettin, 17,8 QM., 48,400 Ew.; das ebene u. niedrige Land wird von der Peene, Tollense u. Trebel bewässert, hat mehrere Seen, worunter der Cummerow-See der größte ist; die Erzeugnisse sind Getreide, Hanf, Tabak, Hopfen, Obst, Pferde, [834] Rindvieh, Schafe, Geflügel, Blutegel, Fische; 2) Kreisstadt desselben, an der Peene; Lein- u. Tuchweberei, Tabakfabrikation, Gerberei, Bleichen, Fischerei, Seehandel; 7750 Ew. – D. war eine der berühmtesten wendischen Städte, wurde 1163 u. 1177 von den Dänen verwüstet; 1191 wieder aufgebaut, wurde sie 1211 von den Dänen erobert, aber deren Besatzung 1226 niedergemacht, worauf die Bewohner das Christenthum annahmen; 1407 brannte D. ab, 1627–39 wurde es abwechselnd von den Kaiserlichen u. Schweden genommen, bis es im Westfälischen Frieden 1648 den Schweden verblieb, von denen es befestigt wurde. 1659, 1676 u. 1715 kam es an Brandenburg, wurde aber 1721 wieder an Schweden abgetreten, bis es 1815 mit Pommern an Preußen kam.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 834-835. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009768998