26. Februar
Aus Lyrikwiki
1908: Erste Gedichtveröffentlichung Georg Trakls: Das Morgenlied:
(...) Und steigst dann, Herrlicher du, mit fliegenden Locken Zur Erde herab, empfängt sie mit seligem Schweigen Den brünstigen Freier, und in tiefen Schauern erbebend Von deiner so wilden, sturmrasenden Umarmung, Öffnet sie dir ihren heiligen Schoß. Und es erfaßt die Trunkene süßeste Ahnung, Wenn Blütenglühender du das keimende Leben Ihr weckest, des hohe Vergangenheit Höherer Zukunft sich zudrängt, Das dir gleich ist, wie du dir selber gleichst, Und deinem Willen ergeben, stets Bewegter, Daß an ihr ein ewig Rätselvolles In hoher Schönheit sich wieder künftig erneuert.