Barclay, Alexander

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[373] Barclay (spr. bārkli), 1) Alexander, engl. Dichter und Prosaist, geb. um 1475, gest. 1552, studierte in Oxford und ward Priester am Kollegium zu Ottery in Devonshire, in welcher Stellung er ein allegorisches Gedicht: »The castle of labour« (Lond. 1506), veröffentlichte und 1508 (nach lateinischen und französischen Übertragungen von Brants »Narrenschiff«, vgl F. Fraustadt, Bresl. 1891) sein »Ship of fools« bearbeitete, das 1509 (neue Aufl. 1570, hrsg. von Jamieson, 1874, 2 Bde.) gedruckt wurde und in seiner ersten Ausgabe eine der größten bibliographischen Seltenheiten ist. Später trat B. in das Kloster von Ely, wo er nach Mancinis lateinischem Gedicht »De quatuor virtutibus« den »Mirror of good manners« schrieb. Seine »Eclogues«, eine wichtige Vorstufe für Spenser, wurden öfter, einigemal auch u. d. T.: »The miseries, or miserable lives of courtiers«, gedruckt (Neudruck in der »Spenser Society«). Durch Reisen in Holland, Deutschland, Frankreich und Italien war er mit der Sprache dieser Länder vertraut geworden, verfaßte auch »Introductory to write and to pronounce Frenche« (Lond. 1521). Nach Aufhebung der Klöster wurde B. Vikar, 1552 in London, wo er noch in demselben Jahre starb. B. hatte auch eine englische Übersetzung von Sallusts »Jugurthinischem Kriege« geliefert, wie er denn überhaupt zu den ersten englischen Popularhumanisten gehörte. Vgl. Dalheimer, Die Sprache A. Barclays (Zürich 1899).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 373. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006290884