Arion

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Arion

[57] Arion (Mythol.), ein Sohn Neptuns und der Nymphe Oncäa, berühmt als Dichter, der zugleich die Leier meisterhaft spielte: man giebt ihn auch für den Erfinder der Dithyramben aus. Er hielt sich lange bei dem Tyrann von Korinth, Periander, auf, und machte dann eine Reise nach Sicilien: hier gewann er den Preis in einem musikalischen Wettstreit, und von hier auf einem korinthischen Schiffe zurückkehrend, berathschlagten die Schiffleute, ihn, weil er viel Kostbarkeiten mit hatte, zu tödten. Apollo offenbarte es ihm die Nacht vorher, und Arion trat nun den Tag darauf, festlich gekleidet, auf das Verdeck, spielte und sang so rührend schön, daß eine Menge Delphine sich um das Schiff in großer Menge versammlete, und da er sah, daß nur die Matrosen nicht dadurch zum Mitleid gerührt wurden, so sprang er selbst ins Meer, kam auf den Rücken eines Delphins zu sitzen, und wurde von diesem nach dem Tänarischen Vorgebirge getragen, worauf er wohlerhalten vollends nach Korinth ging. Daher wird auch oft Arion, auf einem Delphin sitzend, als Sinnbild der Musik dargestellt, welche auch auf die rohesten Geschöpfe Eindruck macht. – Man setzt die Zeit, wo er wirklich gelebt habe, 700 Jahr vor Christus.


Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 57.

Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000783781