Catull

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Gaius (oder Quintus) Valerius Catullus (deutsch Catull) war ein römischer Dichter des 1. Jahrhunderts v. Chr. Er stammte aus Verona. Catull gehörte zum Kreis der Neoteriker und orientierte sich wie diese vor allem an dem berühmten hellenistischen Dichter Kallimachos. Aber auch die griechische Dichterin Sappho hatte einen großen Einfluss auf ihn. Seine carmina (Gedichte) wurden unter anderem von Carl Orff (Catulli Carmina) vertont. Über Catulls Leben ist nur wenig bekannt. Einiges lässt sich aus seinen Gedichten erschließen, anderes wird von antiken Autoren berichtet, doch gibt es Widersprüche zwischen beiden Quellenarten. So weiß man noch nicht einmal, wann genau Catull gelebt hat. Hieronymus gibt in seinem Chronicon als Geburtsjahr 87/86 v. Chr. an und verzeichnet Catulls Tod in seinem 30. Lebensjahr, wohl in Bezugnahme auf das nur teilweise erhaltene Werk De poetis von Sueton. Die Lebensdaten widersprechen aber Angaben in Catulls Gedichten, die sich auf spätere Ereignisse beziehen. So spielt carmen 11 auf Caesars Exkursion nach Britannien im Jahre 55 an, carmen 111 erwähnt das zweite Konsulat des Pompeius, in carmen 53 wird eine Rede des Freundes Gaius Licinius Macer Calvus gegen den Caesarianer Publius Vatinius erwähnt, die entweder 56 oder 54 gehalten wurde. Erwähnungen späterer Ereignisse finden sich nicht, sodass die Mitte der 50er Jahre v. Chr. vielen als Veröffentlichungsdatum der Gedichtsammlung und als Terminus post quem für Catulls Tod gilt. https://de.wikipedia.org/wiki/Catull


Gaius Valerius Catullus (Classical Latin: [ˈɡaːius waˈlɛrius kaˈtullus]; c. 84 – c. 54 BC), known as Catullus (kə-TUL-əs), was a Latin neoteric poet of the late Roman Republic. His surviving works remain widely read due to their popularity as teaching tools and because of their personal or sexually explicit themes. https://en.wikipedia.org/wiki/Catullus


Catulle (en latin C. Valerius Catullus) est un poète romain. Selon Suétone, il serait né à Vérone en Gaule cisalpine ou peut-être à Sirmio (actuelle Sirmione), ville située au bord du lac Benacus (actuel lac de Garde), en 84 av. J.-C. Il meurt aux alentours de 54 av. J.-C. à Rome, où il a passé la plus grande partie de sa vie. https://fr.wikipedia.org/wiki/Catulle


Ο Γάιος Βαλέριος Κάτουλλος (G. Valerius Catullus) ήταν ρωμαίος λυρικός ποιητής που έζησε τον 1ο αιώνα π.Χ. Γεννήθηκε στη Βερόνα της βόρειας Ιταλίας το 84 π.Χ και πέθανε στη Ρώμη σε ηλικία μόλις 30 ετών το 54 π.Χ. Καταγόταν από πλούσια και ευυπόληπτη οικογένεια και σπούδασε στη Ρώμη. https://el.wikipedia.org/wiki/Γάιος_Βαλέριος_Κάτουλλος


Meyers 1905

[815] Catullus, Gajus Valerius, röm. Dichter, um 84–54 v. Chr., geb. in Verona, aus begüterter Familie, kam jung nach Rom und lebte hier im Verkehr mit angesehenen Männern, wie Hortensius, Cornelius Nepos, Cicero u. a. Das Unglück seines Lebens war die von ihm unter dem Namen Lesbia besungene Clodia, die ebenso schöne wie lasterhafte Schwester des berüchtigten Clodius und Gattin des Metellus Celer, die er noch liebte, als er sie schon verachten gelernt und aufgegeben hatte. Am politischen Leben beteiligte er sich nicht. Doch griff er Pompejus und Cäsar, den Gastfreund seines Vaters, und dessen liederlichen Günstling Mamurra aufs heftigste an, suchte aber später Aussöhnung mit Cäsar, die ihm großmütig gewährt wurde. Wir besitzen von ihm noch 116 Gedichte in einer derart geordneten Sammlung, daß die größern, 61–68, in der Mitte stehen und einerseits von den kleinern in iambischen und lyrischen Maßen, anderseits von den Epigrammen in elegischem Maß eingeschlossen sind. Teils beziehen sie sich auf das wechselnde Verhältnis zu Lesbia, teils sind sie an Freunde gerichtet, teils boshafte Epigramme, andre, namentlich die größern, sind nach alexandrischen Mustern gedichtet, wie das Epyllion von der Hochzeit des Peleus und der Thetis und die Bearbeitung der verlornen Elegie des Kallimachos: »Das Haar der Berenike«, die Elegie an Attius. C. ist ein hochbegabter Dichter und unstreitig der größte römische Lyriker. Ein Mann von starken Empfindungen in Liebe und Haß, gibt er dieser frei von der den römischen Dichtern anhaftenden Rhetorik den unmittelbarsten Ausdruck in einer der augenblicklichen Stimmung sich wunderbar anpassenden Sprache. Auch wo er fremde Manier nachahmt, zeigt sich doch immer der eigne Geist. Neuere Ausgaben von Lachmann (3. Aufl., Berl. 1874), Schwabe (Gießen 1866 u. Berl. 1886), Ellis (2. Aufl., Oxf. 1878; Kommentar, 2. Aufl., das. 1889), Haupt (mit Tibull und Properz, 5. Aufl., Leipz. 1885), L. Müller (das. 1878), Bährens (u. Aufl., das. 1893, Kommentar 1885), [815] Riese (das. 1884), Schmidt (das. 1887). Übersetzungen von Th. Heyse (2. Aufl., Berl. 1889), Hertzberg und Teuffel (Stuttg. 1862), Pressel (3. Aufl., Berl. 1891), Westphal (»Catulls Gedichte in ihrem geschichtlichen Zusammenhang übersetzt und erläutert«, 2. Aufl., Bresl. 1870; »Buch der Lieder«, Leipz. 1884) u. a. Vgl. Ribbeck, C., eine literarhistorische Skizze (Kiel 1863).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 815-816. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006404324


Brockhaus 1809

[248] Cajus Valerius Catullus, einer der berühmtesten Römischen Dichter, der wahrscheinlich im Jahr 668 nach Erbauung Roms (85 vor Chr. Geb.) zu Syrmion im Veronischen Gebiet geboren wurde, nach Rom kam und nicht lange nach dem Jahre 707 starb. Seine Gedichte zeichnen sich durch Anmuth, gefälligen Scherz, treffenden Witz und feinen Ausdruck der Empfindung sehr aus, fallen aber oft ins Prosaische und Matte herab, und tragen deutliche Spuren des allgemeinen Sittenverfalls der damaligen Zeiten; denn man findet in ihnen viele unmoralische und unanständige Stellen. Die bessern derselben sind von Ramler nebst einer metrischen Deutschen Uebersetzung herausgegeben worden.


Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 248.

Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000746568


Herder 1854

[34] Catullus, Quintus Valerius, geb. 86 vor Chr. zu Verona, lebte in Rom bis vielleicht 47 v. Chr., röm. Dichter der leichteren Gattung: Epigramm, Elegie, erotische Spielereien, führte bei den Römern zuerst die lyrischen Versmaße der griech. Dichter ein, die er nachahmte und umarbeitete, jedoch in origineller ächtröm. Weise. Die Sammlung der ihm zugeschriebenen Gedichte wurde zu Verona im Anfang des 14. Jahrh. von Benvenuto di Campesani aufgefunden; letzte Ausgabe von Haupt, Leipzig 1853.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 34. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003263363


Pierer 1857

[768] Catullus, Cajus Valerius, römischer Dichter, geb. 86 v. Chr. zu Verona, lebte in Rom, wo er bald angesehene Freunde, z.B. Cicero, sich erwarb, u. auf seiner Villa auf der Halbinsel Sirmio am Gardasee; er war ein Gegner der Machthaber der damaligen Zeit, bes. des Cäsar, den er scharf tadelte. Ein öffentliches Amt bekleidete er nicht; die Begleitung des Prätors L. Mummius nach Bithynien war eine Lustreise. Er stand früher in einem intimen Verhältniß zu der Clodia, der Schwester des berüchtigten Claudius (der von ihm gefeierten Lesbia) u. st. 57 v. Chr. Er schr. lyrische Gedichte (übrig noch 116), außer dem jetzt allgemein ihm abgesprochenen Pervigilium Veneris (einer Einladung zur Nachfeier der Venus am Vorabend des Festes gesungen, von Bürger nachgeahmt), leichte Oden, naive Lieder u. Epigramme; im Heldengedicht brach er unter den Römern die Bahn durch einen kleinen epischen Versuch: Epithalamium Pelei et Theditos (herausgegeben von Lenz, Altenb. 1787, mit Übersetzung von Krebs, 1813). Die Gedichte C-s wurden im 14. Jahrhundert von Benvenuto di Camposani zu Verona entdeckt u. herausgegeben gewöhnlich mit Tibullus u. Propertius, zuerst 1472, allein: Padua 1737; von Döring (Lpz. 1788 bis 1792, 2 Bde.); Sillig (Gött. 1823); Lachmann (1829); Haupt (1853); die Carmina minora von Forbiger, Lpz. 1794; deutsch übersetzt (im Auszuge) von Ramler, Lpz. 1793 u. 1802; von Schwenck, Frkf. 1829; ausgewählte Gedichte, Reinking, Münst. 1837, von Th. Heyse, Berl. 1855.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 768. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009651292


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