Fritz-Reuter-Preis

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Nach dem niederdeutschen Schriftsteller Fritz Reuter (1810–1874) sind mehrere Preise benannt.


Fritz-Reuter-Preis (Hamburg)

Der Preis wird seit 1955 etwa alle zwei Jahre für Verdienste um die niederdeutsche Sprache und Literatur vergeben. Gestiftet wurde er von der Alfred-Toepfer-Stiftung, welche Anfang 1932 vom Hamburger Kaufmann und Landwirt Alfred C. Toepfer (1894–1993) gegründet worden war, ursprünglich unter dem Namen F.V.S. (Freiherr vom Stein). Sie verlieh seitdem zahlreiche Literatur- und Kulturpreise (u.a. Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis, Erwin-von-Steinbach-Preis, Joseph-Freiherr-von-Eichendorff-Preis, Joseph-von-Görres-Preis, Johann-Gottfried-von-Herder-Preis, Nicolaus-Kopernicus-Preis, Shakespeare-Preis und Rembrandt-Preis). Diese Preise wurden während der Nazizeit kontinuierlich vergeben und teilweise nach 1945 weitergeführt. Nach 1949 wurden mehrere Preise für Verdienste um die niederdeutsche Sprache und Kultur vergeben:

  • Hans-Böttcher-Preis für Hörspiele in niederdeutscher Sprache (1960–1982)
  • Joost-van-den-Vondel-Preis für Geisteswissenschaften im flämisch-niederländisch-niederdeutschen Raum (1960-2000)
  • Fritz-Reuter-Preis für herausragende Leistungen im Niederdeutschen (seit 1955)
  • Fritz-Stavenhagen-Preis
  • Hans-Böttcher-Preis
  • Klaus-Groth-Preis
  • Richard-Ohnsorg-Preis

Die 4 letzteren wurden 1982 mit dem Fritz-Reuter-Preis zusammengelegt. Nach Diskussionen um die Rolle des Stifters und der Stiftung in der Nazizeit ging der Fritz-Reuter-Preis 2000 an die Carl-Toepfer-Stiftung in Hamburg über.

Unter den Preisträgern des Fritz-Reuter-Preises waren Moritz Jahn (1959), Rudolf Kinau (1962), Erna Taege-Röhnisch (1992) und Renate Herrmann-Winter (2006).

Das Preisgeld betrug 2020 10.000 Euro.

Webseite der Carl-Toepfer-Stiftung


Fritz-Reuter-Preis des Bezirks Neubrandenburg

1989 an Erna Taege-Röhnisch


Fritz-Reuter-Literaturpreis

Der Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen und der Stadt Stavenhagen für neue Literatur in niederdeutscher Sprache (Lyrik/ Prosa) oder für sprach- und literaturwissenschaftliche Arbeiten vergeben. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen durch die Stadt Stavenhagen und die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin finanziert. Die Preisverleihung erfolgt traditionell am 7. November, dem Geburtstag Fritz Reuters, im Schloss Stavenhagen.

Preisträger:

  • 1999: Johann Diedrich Bellmann
  • 2000: Jürgen Grambow
  • 2001: Wolfgang Siegmund
  • 2002: Hartmut Brun
  • 2003: Wolfgang Mahnke
  • 2004: Arnold Hückstädt
  • 2005: Wolfgang Müns
  • 2006: Lisa Milbret
  • 2007: Redaktionskollegium der Zeitschrift Quickborn
  • 2008: Dietrich Sabban
  • 2009: Heinz Pantzier
  • 2010: Manfred Brümmer
  • 2011: Bund Niederdeutscher Autoren e.V.
  • 2012: Ursula Kurz
  • 2013: Jens Jacobsen und Frerk Möller
  • 2014: Gerd Richardt und Wolfgang Siegmund
  • 2015: Siegfried A. Neumann
  • 2016: Hans-Hermann Briese, Johannes Diekhoff (postum) und Carl-Heinz Dirks als Herausgeber der ostfriesischen Literaturzeitschrift Diesel und der Münsterländer Klaus-Werner Kahl
  • 2017: Hartwig Suhrbier
  • 2018: Helmut Hillmann
  • 2019: Anke Ortlieb für ihr Kinderbuch Mäh! Maa! Möh! Versteihst?, erschienen im Demmler Verlag, Ribnitz-Damgarten
  • 2020: Gisbert Strotdrees für Im Anfang war die Woort. Flurnamen in Westfalen
  • 2021: Edeltraud Richter für Plietschen Kram: Plattdüütsche Gedichte un Geschichten ut uns Dag
  • 2022: Birte Arendt (Uni Greifswald) und Robert Langhanke (Uni Flensburg), Herausgeber des Sachbuchs Niederdeutschdidaktik