Arabische Literatur

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Brockhaus 1911

[87] Arabische Literatur. Aus vormohammed. Zeit sind uns als Zeugnisse des arab. Geistes nur die Reste der altarab. Poesie erhalten, wie sie vom 8. Jahrh. an von den arab. Philologen gesammelt wurden, in den »Mo' allakât« (s.d.), in den »Diwanen der sechs Dichter« (hg. von Ahlwardt, 1870), in den »Mufaddalijât«. Viel altarab. Poesie ist auch in der Hamâsa (übersetzt von Rückert, 1846) und in den Aghânî gesammelt.

Die eigentliche Literatur beginnt mit dem Koran. Erst mit dem Islam und den Berührungen, in welche die Araber durch die Eroberungskriege mit alten Kulturvölkern traten, entstehen die Keime, aus denen sich die A. L. entwickelt. Der Einfluß pers. und griech. Bildung wirkt befruchtend auf alle Gebiete des geistigen Lebens. Die philos. Schriften des Aristoteles und seiner Erklärer, der mediz. Werke des Galen und Hippokrates, die mathem. von Euklid, die astron. und geogr. des Claudius Ptolemäus werden ins Arabische übersetzt. Der Verfall der zentralen Kalifenmacht ist dem Aufblühen der wissenschaftlichen Bestrebungen nicht ungünstig, insofern in den neuen Residenzen der Teilfürsten neue Mittelpunkte des geistigen Lebens erstehen. Auch das span. Kalifat in Córdoba (9. bis 11. Jahrh.) sowie die auf den Trümmern desselben erstandenen mohammed. Fürstentümer eifern dem Beispiel des östl. Reichs nach. Hervorragend sind die Leistungen des Kindi (gest. um 850), Alfarabi (gest. 950), Avicenna (gest. 1037), Averroes (gest. 1198) in der Philosophie; des Alfergani (830), Albatani (929) und des großen Alberuni (ca. 1000) in der Astronomie; des Alhasen (Ibn al-Heitham, 1038) in der Optik; des Chowarizmi (820) in Mathematik u.a. Die Methode des Ptolemäus herrscht in der großen geogr. Literatur der Araber, deren Klassiker in de Goejes »Bibliotheca geographorum arabicorum« (bis jetzt 8 Bde.) gesammelt sind, und deren Ertrag die große Kompilation in Jâkuts »Geogr. Wörterbuch« (12. Jahrh.) vergegenwärtigt. Auf pers. Antrieb ist die rasch erblühende histor. Literatur zurückzuführen, die in den Werken des Maß'udi (957), Ja'kubi (schrieb um 880), Ibn Kuteiba (gest. 889), bes. aber in dem großen Annalenwerke des Tabari (gest. 923) ihre Vollendung findet. Auf ihren Schultern stehen die spätern Historiker Ibn al-Athir (1232) und Abulfeda (1331). Das Ideal der Geschichtsphilosophie und Kulturgeschichte hat Ibn Chaldun (1405) aufgestellt. Neben diesen literar. Bestrebungen nimmt die philol. Literatur einen breiten Raum ein. Man sammelt und interpretiert die Reste der alten Poesie, faßt dieselben in Diwane zusammen. Gleichzeitig erblüht die grammat. Forschung. Die Poesie bewegt sich zumeist in Nachahmung der alten Muster. Einzelne originelle Dichter, wie Abu Nuwas, Mutanabbi, reizen nun wie der zu weitern Nachahmungen. Die Form der Makame wird durch Hariri zur Vollkommenheit gebracht. Daneben bilden sich vom 11. Jahrh. (von der Pyrenäischen Halbinsel aus) volkstümlichere Formen aus (Strophenpoesie).

Die Vorherrschaft der religiösen Interessen hat eine überaus reichhaltige Entwicklung der theol. Literatur zur Folge gehabt. Der Koran bildet den Gegenstand vielseitiger Behandlung, deren Früchte in einer riesigen exegetischen Literatur zusammengefaßt sind (Tefsir). Dem reiht sich das Studium der religiösen Tradition (Hadith) und der Gesetzlehre (Fikh) an, welches auch für das praktische Rechtsleben von großer Wichtigkeit ist. Neben diesen gelehrten Literaturzweigen ist auch die populäre Erzählungsliteratur emporgekommen. Ihre Anfänge sind im 8. Jahrh. unter pers. Einfluß entstanden und durch neuere Ansätze immer mehr entwickelt worden (»Tausend und eine Nacht«). Daran reihen sich viele Heldenromane (Antar, Seif etc.), welche ursprünglich von Märchenerzählern mündlich vorgetragen, später in bändereiche Schriftwerke niedergelegt wurden. Seit einem Jahrhundert hat der Einfluß der europ. Literatur neue Richtungen hervorgebracht; eine Menge Übersetzungen und Nachbildungen belehrender und unterhaltender Bücher, eine reiche Zeitungsliteratur etc. Die alte mohammed. Wissenschaft findet [87] daneben in den Moscheeakademien ihre Zuflucht. – Vgl. C. Brockelmann (1899 – 1902).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 87-88. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000913316


Meyers 1905

[656] Arabische Literatur. Die a. L. ist nicht bloß wegen ihres überaus reichen Inhalts von höchster Bedeutung im geistigen Entwickelungsprozeß der Menschheit, sondern sie gewinnt insbes. dadurch ein eigentümliches Interesse, daß ihre Blüte in eine Zeit fällt, da in ganz Europa noch tiefes Dunkel herrschte. Damals fanden viele Wissenschaften nur in ihr gedeihliche Pflege, deren Resultate dann auf die Anfänge der abendländischen Wissenschaft nachdrücklichen Einfluß übten. Ihre Geschichte beginnt erst ein Jahrhundert vor Mohammed. Den ganzen Zeitraum vor Mohammed nennen die Araber selbst »Barbarei«. Daß in Arabien indes schon frühzeitig die Poesie geübt worden sei, läßt schon der Genius des Volkes erwarten. Die in Arabien ansässigen Stämme hatten alles, was die Naturpoesie begünstigt, lebhafte Auffassungsgabe und leidenschaftliche Empfindung. Aber auch das mit Gefahren und Beschwerden verbundene Leben in dürren Sandwüsten unter steten Fehden mußte eine männliche Dichtkunst wecken, die einen ritterlichen Geist atmete. So entstand eine Poesie, die in hervorragender Weise Sache des ganzen Volkes war. Das Ansehen, das den erfolgreichen Dichter belohnte, regte den[656] Wetteifer zwischen Stämmen und Einzelnen an. Wer sich begeistert genug fühlte, andre Dichter zu besiegen, hing (nach einer spät erfundenen, aber charakteristischen Sage) zu Mekka sein Gedicht als Herausforderung an die Wand der Kaaba. Der Dichter mußte seinen Gegnern Rede stehen, und nur, wenn er die Tadler besiegte, konnte das aufgehangene Gedicht die Ehrenstelle an der Wand der Kaaba behaupten. Auf solche Preisgedichte deutete man die Namen Moallakât (»aufgehängte«) und Mudsahhabât (»vergoldete«, weil sie mit goldenen Buchstaben auf Byssus geschrieben seien). Man bezeichnete mit diesen Namen sieben Gedichte der vormohammedanischen Dichter Amrilkaís (s. d.), Tárasa (s. d.), Soheir (s. d.), Lebîd (s. d.), Antara (s. d.), Amr ibn Kulthûm und Hârith (vgl. Arnold, Septem Mo'allakât, Leipz. 1850; »Tibrîzi, a commentary on 10 ancient Arabic poems«, hrsg. von Ch. Lyall, Kalkutta 1891–93, 2 Tle.; Ph. Wolff, Mu'allakât, ins Deutsche übertragen, Rottweil 1857). Außer diesen Gedichten sind aus der Zeit vor Mohammed noch viele in den Diwanen (s. unten) einzelner Dichter und Stämme und in sonstigen Anthologien erhalten, obgleich die meisten Gedichte dieser Sammlungen erst dem 1. und 2. Jahrh. nach Mohammed angehören. Besonders berühmt sind hier die Diwane der Dichter Nabigha, Antara, Tárafa, Soheír, Alkama el Fahl, Amrilkaís (hrsg. von Ahlwardt, Lond. 1870); der Diwan der Hudseiliten (hrsg. von Kosegarten, das. 1854, und Wellhausen, Skizzen und Vorarbeiten, 1. Heft, Berl. 1887). Alle diese Dichtungen, die erst im 2. und 3. Jahrh. der Hedschra schriftlich fixiert wurden, setzen ein ziemlich reich entwickeltes Leben und einen seinen Formensinn voraus (vgl. Ahlwardt, Über Poesie und Poetik der Araber, Gotha 1856). Neben und mit der Dichtkunst, gleichwie diese aber nur durch mündliche Überlieferung fortgepflanzt, blühten das Sprichwort und die Sagengeschichte der Stämme.

Eine andre Richtung nahm das Geistesleben der Araber durch Mohammed. Sein Korân (s. d.) stellte sich in mehr als einer Beziehung in direkten Gegensatz zu den bisherigen Anschauungen der Araber. Alles wurde nun theokratisch-religiösen Gesichtspunkten untergeordnet; der Koran erzeugte und bedingte zunächst ausschließlich die Entwickelung der wissenschaftlichen Triebe. Er durfte in keine fremde Sprache übersetzt werden; ihn zu verstehen, mußte der persische etc. Mohammedaner Arabisch lernen. Seine dunkeln Stellen und Anspielungen konnte man nur in ihrem richtigen Sinn erfassen, wenn man sich an die Gefährten des Propheten wandte, deren Berichte über Handlungen und Aussagen Mohammeds nun eifrig gesammelt und gesichtet wurden. So entstanden die Koranwissenschaften und die Traditionsliteratur, aus denen dann die gesamte übrige wissenschaftliche Literatur hervorging, indem die Traditionsliteratur die heilige Geschichte entwickelte und diese allmählich die Profangeschichte ins Leben rief, die Koranerklärung Grammatik und Lexikographie erzeugte und sich zur Dogmatik einerseits, zur Rechtswissenschaft anderseits erweiterte.

Nicht allzulange aber ließ das geistige Leben der unterworfenen Völker sich in so enge Grenzen einschließen. Die Erhebung der Abbasiden zur Kalifenwürde und das Aufblühen Bagdads gab das Signal zu einer geistigen Emanzipation der nationalen und freisinnigen Elemente, die besonders in Persien zahlreich vertreten waren. Gelang es auch binnen kurzem der orthodoxen Reaktion, die Bewegung zurückzudämmen, so hatte doch die kurze Freiheit genügt, Wissenszweige ins Leben zu rufen, für die innerhalb des strengen Islam eigentlich kein Platz war: die Naturwissenschaften und die Philosophie. Beide waren bis dahin ausschließlich von Syrern gepflegt worden, welche die Schriften griechischer Philosophen und Ärzte kannten und studierten (s. Syrische Literatur). Unter den Abbasiden nun sing man an, diese Werke aus dem Syrischen in das Arabische zu übersetzen. Gleichzeitig wurden durch persische Vermittelung Verbindungen mit Indien angeknüpft, und dem Eifer, mit dem man dem Fremden Eingang verschaffte, entsprach die Energie der eignen Tätigkeit, die bei den ältern Abbasiden, vor allen bei el Mamûn (813–833), die wirksamste Förderung fand. Er gründete eine große Bibliothek und eine Sternwarte und unterstützte in jeder Weise die wissenschaftlichen Bestrebungen, die sich an jene Übersetzungen anknüpften.

Ein zweites Vaterland hatte die arabische Kultur in Spanien gefunden. Hier wetteiferten die neuen omaijadischen Kalifen mit den Abbasiden im Orient. Durch ihre Bemühungen begannen Ackerbau, Kunstfleiß und Handel zu blühen, und Spanien wurde ein Hauptsitz der arabischen Literatur. Was Bagdad für Asien, war die von Hakem II. (961) gestiftete Universität zu Cordoba für den Westen. Von Spanien aus verbreitete sich der wissenschaftliche Ruhm der Araber über das christliche Europa, und bald nach 900 reiste man aus europäischen Ländern dahin, um bei den Arabern hauptsächlich Mathematik und Medizin zu studieren. Gebrochen wurde die Blüte der arabischen Literatur in Europa mit dem Fall Cordobas 1236. Vgl. v. Schack, Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sizilien (2. Aufl. Stuttg. 1877, 2 Bde.).

Nachdem die abbasidischen Kalifen im Orient zu bloßen Pontifices herabgesunken waren, betätigten sich doch in manchen Fällen die Gründer der aufkommenden einzelnen Dynastien, in die das Kalifat sich auflöste, als Beförderer der Wissenschaften. So die Samaniden in Bochara (ca. 900); Asîs, der Fatimide (975–996), der Stifter der Universität in Kairo; Mahmud, der Ghasnawide (997–1030), u.a. Bemerkenswert ist, daß das eigentliche Arabien von diesem wissenschaftlichen Leben wenig oder gar nicht berührt ward. Die unvermischten Nationalaraber, die dort, von dem Verkehr mit den unterworfenen Völkerschaften durch ihre Wüsten abgeschnitten, ihren Sitten und Gewohnheiten treu blieben, haben ihre alte Unwissenheit durch das ganze Mittelalter beibehalten, und es ist niemals aus den Augen zu lassen, daß die a. L. seit der Abbasidenzeit keineswegs die Literatur der Araber, sondern die Literatur der mohammedanischen Völker ist. Mit dem 14. und 15. Jahrh. geht die Blüte der arabischen Literatur zu Ende, und das Studium der neueren Araber umfaßt außer dem Koran fast nur die Grammatik (Nahu), die Tradition (Hadîth) und das Recht (Fikh). Indes läßt der europäische Einfluß und die Einführung der Buchdruckerkunst in verschiedene mohammedanische Kulturkreise ein neues Literaturleben erwarten, und in Ägypten, Syrien und Indien zeigt sich bereits eine regere literarische Tätigkeit.

Poetische Literatur.

Die erste Blüte der arabischen Poesie (Schi'r) fällt in die Zeit kurz vor Mohammed (s. oben). Sie ist lyrisch, insofern sie von Haus aus für den Gesang bestimmt war, bringt aber, im Gegensatze zum lyrischen Liede, das Gefühlsleben des Dichters nur teilweise zum Ausdruck. In der ältern Poesie herrschen vielmehr[657] Schilderungen (von Kämpfen, Jagden, Tieren und Waffen), Lob, Selbstlob, Schmähungen und Totenklagen vor. Die spätere Poesie hält diese Themata zwar fest, schlägt aber daneben, besonders in Liebes-, Wein- und religiösen Liedern, Töne an, die stärker an das melos der Griechen (die melische Dichtkunst) erinnern. Die Form der arabischen Poesie hat mit den abendländischen Formen nichts Gemeinschaftliches. Jeder Vers (Beit) zerfällt in zwei Halbverse von gleichem Metrum, die Verse haben alle denselben Endreim, und auch das Versmaß geht ohne Abwechselung durch das ganze Gedicht hindurch. Strophenbildung zeigt sich in der jüngern Poesie, hat aber die hergebrachte Form nicht zu verdrängen vermocht. Der Einteilungsgrund der arabischen Gedichte ist die Länge. Von den kürzern heißen die 7–14 Beit langen Ghasele; sie sind jüngern Ursprungs und meist erotisch. Gedichte von mehr als 30, doch selten über 100 Beit heißen Kassîde (s. d.). Eine Sammlung von Gedichten Eines Verfassers heißt Diwan (»Register, Auszeichnung«).

Mit dem Koran kam ein religiöses Element in die alte Poesie, das ihrer freien Entwickelung hinderlich war; trotzdem erstanden unter den altnational und profan gesinnten Omaijaden noch eine ganze Zahl hervorragender Dichter, die den Geist der vorislamischen Poesie fortpflanzten. So der berühmte Liebesdichter Omar ibn abi Rebî'a (gest. 719; Diwan gedruckt Kairo 1893, hrsg. von Schwarz, Leipz. 1901, Bd. 1), el Achtal (gest. ungefähr 710, Diwan hrsg. von Salhani, Beirut 1891–92), das feindliche Dichterpaar Dscherîr und Feresdak (beide gest. 728, des erstern Diwan gedruckt Kairo 1895, 2 Tle., des letztern hrsg. und übersetzt von Boucher, Par. 1870 ff., unvollständig, fortgesetzt von Hell, Münch. 1900–1901, 2 Bde.) u.a. Eine gewisse Wiedergeburt der Dichtkunst fällt in die Epoche der Abbasiden. Sie wird jetzt muslimisch und städtisch und nimmt nun immer mehr den Charakter einer höfischen Kunstpoesie an, die unter persischem Einfluß durch Eleganz und geistreiches Wesen, aber auch durch Schwulst ersetzt, was sie an männlicher Kraft verliert. Die berühmtesten Dichter dieser Periode sind: Abu Nuwâs (s. d.), Ibn Doreíd (s. d.), Mutanabbi (s. d.), Abul Alâ (s. d.), Toghrai (s. d.), Ibn el Fâridh (s. d.), Bußiri (s. Burda) u.a. Der Poesie sehr innig verwandt sind die Makamen (s. d.). Da es, besonders nach späterer arabischer Ansicht, das Merkmal eines guten Gedichts ist, daß es mit Weisheitssprüchen (Hikma) durchwebt ist, so nehmen Sprichwörter und Gnomen in dieser Literatur eine hohe Stelle ein. Nicht geringer ist die Bedeutung der sprichwörtlichen Redensarten. Die größtenteils apokryphischen je 100 Sprüche Alis, Abu Bekrs, Omars und Othmans hat der persische Dichter Watwât (gest. 1115) gesammelt (Alis Sprüche allein hrsg. und übersetzt von Fleischer, Leipz. 1837). Andre Sammlungen sind von Meidani (gest. 1124; hrsg. und übersetzt von Freytag, Bonn 1838 ff., 2 Bde.; Bulak 1867, Teheran 1873), Samachschari (s. d.) u.a. Die Gewohnheit, Sittenlehren und Lebensregeln in Fabeln und Parabeln einzukleiden, ist schon aus der Bibel bekannt und im Orient heimisch. Die a. L. besitzt zwei Sammlungen dieser Art. Die eine, aus Indien stammend, in der aus dem Mittelpersischen geflossenen arabischen Übersetzung »Kalila wa-Dimna« genannt, enthält Klugheitsregeln für einen Monarchen, in Tierfabeln eingekleidet, und ist unter verschiedenen Namen: »Fabeln Bidpais«, »Humajûn Name« (»Kaiserliches Buch«) u.a., eins der im Orient verbreitetsten Bücher und in viele abendländische Sprachen übersetzt; aus dem Pehlewi ins Arabische von dem Perser Ibn el Mokaffa (gest. etwa 760; der arabische Text hrsg. von de Sacy, Par. 1816; mehrfach auch seit 1835 im Orient gedruckt). Die andre Sammlung führt den Namen Lokmans (s. d.). Ausschließlicher der Volksliteratur gehört der Roman an. Hauptsächlich wählte man Ritter- und Heldengeschichten zum Gegenstande der Darstellung, wobei manche Stoffe auch aus dem Persischen entlehnt wurden. Die drei umfangreichsten und zugleich beliebtesten Romane sind: Die »Siret Antar« (s. Antara), die »Siret Beni Hilâl« (teilweise in Beirut und Kairo gedruckt) und »Das Leben des Sultans Bibars«, das in den Kreuzzügen spielt. Märchen gehören noch heutzutage zu den beliebtesten Unterhaltungen des Volkes, an der Spitze derselben »Tausendundeine Nacht« (s. d.).

Geschichtschreibung. Geographie.

Die historische Literatur fällt zunächst mit der Traditionswissenschaft, z. T. auch mit der philologischen Erklärung der alten Poesie (Stammsagen u. dgl.) und der Genealogie zusammen. Allmählich entwickelt sie sich selbständiger, zunächst im Anschluß an die Person und Taten des Propheten (die ältesten und wichtigsten Darstellungen von Ibn Ishâk, bez. Ibn Hischâm, s. d., und Wakidi, s. d.), besonders aber seit dem 3. Jahrh. der Hedschra, nach dem Bekanntwerden mit der persischen Überlieferung und der christlichen Chronologie. Ihr Verfahren ist jahrhundertelang annalistisch, ohne historischen Pragmatismus, aber in der guten Zeit nie ohne Angabe der Quellen. Anekdotische Details lieben die Geschichtschreiber besonders; bei den meisten findet sich Übertreibung und Leichtgläubigkeit, aus vielen spricht eine theokratische Ansicht der Weltbegebenheiten. Seit dem 10. Jahrh. schrieb man auch Universalgeschichtswerke, und Beruni (973–1048), ein höchst bedeutender Kopf, verfaßte eine wichtige »Chronologie orientalischer Völker« (hrsg. von Sachau, Leipz. 1878; engl. von demselben, Lond. 1879). Die Sprache dieser Historiker ist meist einfach und schmucklos, bei vielen selbst vernachlässigt, bei andern umgekehrt schwülstig; immerhin fehlt es manchen nicht an Erzählertalent. Jedenfalls ist die arabische Geschichtschreibung schon durch den Inhalt äußerst wichtig; für viele geschichtliche Partien ist sie die Hauptquelle, für andre, selbst abendländische, bietet sie wichtige Ergänzungen. Die ersten umfassenden Geschichtschreiber sind Perser. Unter ihnen ragt durch gewaltigen Fleiß hervor Tábari (s. d.), mit seiner für die Geschichte des Orients unvergleichlich wichtigen Weltgeschichte. Allgemeinere Geschichtswerke lieferten außerdem: Ibn Wâdih (gestorben nach 905; »Historiae«, hrsg. von Houtsma, Leiden 1883, 2 Bde.); der ausgezeichnete Mas'udi (s. d.); Ibn el Athir (s. d.); Abul Faradsch, gewöhnlich Bar-Hebräus (s. d.) genannt; Abul Feda (s. d.). Ein wirklich genialer Kulturhistoriker von philosophischer Bildung und großen Gesichtspunkten ist der Spanier Ibn Chaldûn (s. d.). Die ältere Zeit des Islam behandeln die Eroberungsgeschichten, so die von Beladsori (gestorben um 892; hrsg. von de Goeje, Leiden 1866). Einen Überblick der Geschichte des Kalifats lieferte Ibn et Tiktaka (früher als Fachreddin bezeichnet; hrsg. von H. Derenbourg, Par. 1895). Die spezielle Geschichte Arabiens wurde besonders eingehend behandelt in Bezug auf die heiligen Städte, vorzüglich Mekka (vgl. Wüstenfeld, Chroniken der Stadt Mekka, Leipz. 1857–61, 4 Bde.). Mit Ägypten in seiner mohammedanischen Zeit beschäftigten sich Abd el Latîf (s. d.), Makrisi[658] (gest. 1442; »Geschichte der Mamlukensultane«, übersetzt von Quatremère, Par. 1837–45, 2 Bde.; »Geschichte der Kopten«, hrsg. und übersetzt von Wüstenfeld, Götting. 1845; »Chitat«, gedruckt Bulak 1853, 2 Bde.); mit den Berbern Ibn Chaldûn (s. d.); mit dem maurischen Spanien Makkari (gest. 1631; gedruckt Bulak 1862 und Kairo 1885–87, 4 Bde.; hrsg. zur Hälfte von Dozy u.a., Leiden 1855–61, 2 Bde.; auszugsweise ins Englische übersetzt von Pascual de Gayangos, Lond. 1840–43, 2 Bde.) und zahlreiche andre (z. T. hrsg. von Codera y Zaydin in der »Bibliotheca arabico-hispana«, Madr. 1883 ff.). Außerordentlich reich ist die a. L. an Biographien, sowohl an einzelnen als auch an Sammelwerken, von denen wir namentlich das von Ibn Challikân (s. d.) anführen. Als Probe neuerer Geschichtschreibung seien genannt des Ägypters Dschabarti (gest. 1822) Fortsetzung von Makrisis »Chitat« bis in das 19. Jahrh. (Bulak 1880, 4 Bde.; 1884; franz. Übersetzung, das. 1888–89, Bd. 1–3) und Ahmed ibn Zênis Geschichte Mekkas sowie desselben Biographie Mohammeds. Vgl. Wüstenfeld, Die Geschichtschreiber der Araber (Götting. 1882).

Auch die Geographie haben die Araber fleißig bearbeitet, ja sie stehen in dieser Beziehung über allen Völkern des Mittelalters. Ihre Eroberungen, die Handelsbeziehungen, die seit den Abbasiden viele Kaufleute nach Indien, ins Innere von Afrika, ja bis nach China führten, nicht weniger die als Religionspflicht vorgeschriebene Pilgerfahrt gaben Anlaß zur Abfassung von Itinerarien und Reisebeschreibungen. In der mathematischen Geographie sind aber die Araber nicht über Ptolemäos hinausgekommen. Von den Verfassern von Reiseberichten, die durch oft reiches kulturgeschichtliches Material noch heute wichtig sind, nennen wir: Ibn Fadhlân (gest. 921; »Nachrichten über die Wolga-Bulgaren«, hrsg. und übersetzt von Frähn, Petersb. 1832), Beruni (s. oben; »India«, hrsg. von Sachau, Lond. 1887; engl. Übersetzung, das. 1888, 2 Bde.), Ibn Dschobeír (1145–1217; hrsg. von Wright, Leiden 1852), Ibn Batuta (gest. 1377, bis China vordringend; hrsg. und übersetzt von Defrémery und Sanguinetti, Par. 1853–59, 4 Bde.; gedruckt Kairo 1871). Aus solchen konkreten Beobachtungen wie den durch die Bedürfnisse der Staatsverwaltung erforderten Aufzeichnungen mußten in Verbindung mit der griechischen Astronomie bald geographische Lehrbücher entstehen. Die ersten Routenverzeichnisse genügten nicht mehr, und so entstanden die umfassendern Werke von Istachri, dessen um 950 gemachte Umarbeitung von Balchis (gest. 934) Werk durch Ibn Haukal um 976 erweitert wurde, Mukaddasi (richtiger Makdisi, 988), Ibn el Fakîh (um 903), Ibn Chordadbeh (um 880), Ibn Rosteh (um 900) und Mas'udi (s. oben; diese sieben hrsg. von de Goeje, »Biblioth. geogr. arab.«, Leiden 1870–94, 8 Bde.), Edrisi (s. d.), Kaswini (gest. 1283; dessen Kosmographie hat Wüstenfeld, Götting. 1848–49, 2 Bde., herausgegeben und Ethé zu übersetzen begonnen, Leipz. 1868, Teil 1), Abul Feda (s. d.). Bekri (gest. 1094) schrieb ein geographisches Wörterbuch (hrsg. von Wüstenfeld, Götting. 1876–77, 2 Bde.); umfassender ist das von Jakût (s. d.).

Philosophische Literatur.

Das Studium der Philosophie ging bei den Arabern teils von den natürlichen dogmatischen Zweifeln und den nie ganz getilgten Resten des Heidentums (besonders des persischen), teils von den Übersetzungen der griechischen Werke aus. Sie hielten sich vornehmlich an die Aristotelische und nebenher an die Platonische Philosophie. Da sie insbes. die neuplatonischen Erklärungsschriften zu Aristoteles benutzten, erscheint ihre Auffassung der Aristotelischen Lehre durch neuplatonische Zutaten modifiziert. Zu einer schöpferischen philosophischen Forschung erhoben sich zwar die Araber nicht; aber sie haben das große Verdienst, der Philosophie eine Freistätte geboten, insbes. auch die Logik als eine einheitliche Wissenschaft dargestellt zu haben. Durch die Autorität des Korans wurde die Stellung der arabischen Philosophen zum Islam eine ähnliche wie die der Philosophie zum Christentum, und es bildete sich neben einer von der Religion ziemlich unabhängigen Kommentierung der großen griechischen Philosophen eine mohammedanische Scholastik (vgl. Ritter, Über unsre Kenntnis der arabischen Philosophie, Götting. 1844). Man kann innerhalb beider zwei Richtungen unterscheiden: die zu der einen, zahlreichern Klasse Gehörenden suchten durch eine dialektische Methode zur Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen und hießen Mubahithûn (»Disputierende«) oder Mutakallimûn (»Dialektiker«). Zu ihnen gehören die orthodoxen Asch'ariten (vgl. Spitta, Zur Geschichte Abul Hasan el Asch'arîs, Leipz. 1876) und die rationalistischen Mu'tasiliten (vgl. Steiner, Die Mu'taziliten, das. 1865). Die zweite Klasse sind die Ischrakijûn (»Illuminaten«, Idealisten), die vorzüglich auf die Läuterung der Seele hinarbeiteten, wobei sie mehr das Gefühl in Anspruch nahmen und weniger orthodox waren. Zu ihnen gehörten in gewisser Weise die Sufi (s. d.). Die berühmtesten unter den eigentlichen arabischen Philosophen sind: Kindi (s. d.) und Farabi (gest. 950, s. d.), der durch seine Erklärungsschriften der Lehrer aller Spätern wurde. Das 10. Jahrh. war überhaupt ein philosophisch bewegtes; ihm gehören die sogen. »lautern Brüder« (s. d.) in Basra an, die einen halb philosophischen, halb maurerischen Orden darstellen wollten. In den beiden folgenden Jahrhunderten wirkten: Avicenna (s. d.), Ghassali (s. d.), Ibn Bâdschscha (Avempace, gest. 1138), Verfasser verschiedener kleinerer, aber bedeutender Abhandlungen; Ibn et Tofeíl (s. d.), Averroes (s. d.). Später verflacht sich die philosophische Tätigkeit zu einer bloßen Produktion scholastischer Kompendien. Einen sehr bedeutenden Einfluß hat die arabische Philosophie besonders in Spanien auf die Juden geübt und durch diese wieder auf die Scholastik: so ist der tiefsinnige Avicebron der jüdische Dichter Ibn Gabirol; Mose ben Maimun oder Maimonides (s. d.) wirkt mehr in die Breite. Vgl. Schmölders, Essai für les écoles philosophiques chez les Arabes, etc. (Par. 1842); Munk, Mélanges de philosophie juive et arabe (das. 1859); de Boer, Geschichte der Philosophie im Islam (Stuttg. 1901) und die Schriften F. H. Dietericis (s. d.).

Mathematische Wissenschaften. Astronomie.

Die Araber rechnen zu den philosophischen Wissenschaften auch die mathematischen. In diesen waren sie ebenfalls die Schüler der Griechen, jedoch haben sie das Empfangene mit neuen Entdeckungen vielfach bereichert. In der Arithmetik führten sie aus Indien den Gebrauch der (jetzt sogen. arabischen) Ziffern ein, die dann auf zwei Wegen, einem nördlichen und einem südlichen (ägyptisch-berberischen), zu den Europäern gelangt sind. Die Algebra ist durch die Araber zu den Abendländern gekommen, obwohl schon die Griechen (Diophantos) diesen Wissenszweig kultiviert hatten. In ihm zeichneten sich aus: Mohammed ibn Musa el Charesmi (um 820; sein Lehrbuch hrsg. und übersetzt von Rosen, Lond. 1831), Thâbit ibn[659] Korra (836–901), Omar el Chajjami (gest. 1123, s. Omar Chajjâm) u.a. In der Geometrie hielten sich die Araber ebenfalls an die Griechen. Wir besitzen noch einen vollständigen arabischen Eukleides nach der Bearbeitung des Naßîr ed Dîn aus Tus (gest. 1273; 13 Bücher, arab., Rom 1594; arab. u. lat. von Besthorn und Heiberg, Kopenh. 1893–97, 2 Hefte); ja, von dem 5., 6. und 7. Buche des Apollonios Pergäos von den Kegelschnitten, die griechisch verloren sind, hat man verschiedene arabische Übersetzungen gefunden, aus denen man das griechische Original zu ersetzen gesucht hat (vgl. Woepcke, Essai d'une restitution, etc., Par. 1856). In der Trigonometrie bauten die Araber eifrig fort auf dem Grunde, den Menelaos und Ptolemäos gelegt hatten; sie führten darin den Gebrauch der Sinus statt der Chorden ein und vereinfachten die weitläufigen trigonometrischen Operationen der Griechen. Auch in der Optik haben die Araber manche richtige Anschauungen gewonnen, daher ihre Werke in Europa noch im 16. Jahrh. benutzt wurden (so »Alhazenus Arabs«, d.h. Ibn el Heitham, lat. hrsg. von Risner, Basel 1572; »Abhandlung über das Licht«, hrsg. von Baarmann, Halle 1882).

Unter allen mathematischen Wissenschaften blühte bei den Arabern am meisten die Astronomie. Auch hier ging man von den Leistungen der Griechen aus, insbes. von Ptolemäos' bekanntem Buche, das nach dem griechischen megistos (»das größte«) mit dem arabischen Artikel Almagest genannt wurde. Nach Ptolemäos nahmen die Araber auch griechische Sternnamen auf, doch vertauschten sie die für sie bedeutungslosen mythologischen Benennungen mit andern. Mit des Kalifen el Mamûn berühmter Ausmessung der Erde, dessen Berichtigung der Ekliptik und der auf sein Geheiß geschehenen Anfertigung neuerer astronomischer Tafeln (Sidsch), fängt die eigentliche Pflege der Astronomie unter den Arabern an. Die berühmtesten Astronomen dieser Periode waren Albattâni (s. d.) und Ferghani (gestorben gegen 830; seine »Elementa astronomica«, arab. u. lat. von Golius, Amsterd. 1669). Von dem gelehrten Kindi (s. d.) scheint vieles entnommen und nur popularisiert zu haben der vielgenannte Abu Ma'schar (gest. 885, lat. Abumasar oder Albumasar und ähnlich, auch Japhar Indus; lat. mehrfach seit 1489). Ibn Junus, Hofastronom Hakems, Kalifen von Ägypten, verfaßte nach den von ihm in Kairo angestellten Beobachtungen die Hakemidischen (Auszüge arab. u. franz. von Caussin, Par. 1804) und Fatimidischen Tafeln. Über die astronomischen Instrumente der Araber schrieb im 13. Jahrh. der Marokkaner Abul Hassan Ali (übersetzt von Sédillot, s. d.). Wie überall im Mittelalter, ist übrigens auch bei den Arabern mit der Astronomie eng, oft unlöslich die Astrologie verbunden, in deren Dienst bei vielen arabischen Astronomen die eigentliche Wissenschaft stand, und die sich dann mit kabbalistischer und magischer Weisheit vermischte, die man z. T. aus untergeschobenen Schriften des Hermes Trismegistos, Zoroaster etc. schöpfte. Sie hat durch jüdische und lateinische Übersetzungen einen bedeutenden Einfluß auf das Mittelalter und selbst noch auf das 16. Jahrh. ausgeübt.

Naturwissenschaften. Medizin.

Von der Philosophie trennen die Araber nicht die physikalischen Wissenschaften, zu denen in ihrem wissenschaftlichen System auch die Medizin gerechnet zu werden pflegt. Sie hat bei ihnen die eifrigste Pflege gefunden, ohne daß es ihnen indes gelungen wäre, über ihre griechischen Lehrmeister erheblich hinauszukommen; im Gegenteil haben sie sich zu dem System des Galen, das durch seine schematische Gliederung ihrer Geistesrichtung besonders zusagte, in eine geradezu sklavische Abhängigkeit begeben. So vor allem in der Anatomie, deren Kenntnis, weil die Religion Leichenzergliederungen streng verbot, eine lediglich durch Bücher vermittelte blieb. Besseres leisten sie in der pharmazeutischen Chemie. Fast alle arabischen Ärzte wissen das Quecksilber aufzulösen, in Salzgestalt zu verwandeln und Salben daraus zu bereiten. Sie kennen die Ameisensäure und die Reinigung des Borax, wenden Spießglanzmittel an und wissen aus den Pflanzen die wirksamen Stoffe auszuziehen. Den Weingeist bereiteten sie zuerst aus Zucker und Reis. Die Bereitung der Sirupe, der Elixiere, der Naphtha sowie des Alkohols haben wir von ihnen gelernt. Vgl. Berthelot, Chimie du moyen-âge, Bd. 3 (Par. 1893). Auch die Botanik, die sie ursprünglich aus Dioskorides kennen lernten, haben sie bedeutend bereichert (vgl. Meyer, Geschichte der Botanik, Bd. 3). In der Therapie folgten sie Galen. Doch kann man ihnen nicht alles Verdienst um Erweiterung dieser Wissenschaft absprechen, wozu sie namentlich durch neue Krankheitsformen geführt wurden, von denen Galen und die Alten nichts gewußt hatten. Dazu gehören die Pocken, der Aussatz, die Masern, die Röteln, der Friesel, die englische Krankheit etc. Die Chirurgie und Geburtshilfe blieben wegen Mangels anatomischer Kenntnisse vernachlässigt und gewannen erst später in Spanien einige Ausbildung. Die ältesten uns bekannten Ärzte der Araber sind Syrer und Perser. Arabisch wurde die Medizin eigentlich erst durch den berühmten Übersetzer und Kommentator des Galen, Honein ibn Ishâk (gest. 873). Der größte und gelehrteste der arabischen Ärzte ist Râsi (s. d.), berühmter aber noch Avicenna (s. d.). Ferner sind bemerkenswert aus dem 11. und 12. Jahrh.: die Spanier Abul Kasim (s. d.), der Chirurg; Abu Merwân ibn Zohr (Abumeron Avenzohar, gest. 1162), einer der originellsten Selbstdenker unter den arabischen Ärzten, und Averroes (s. d.). In den Naturwissenschaften zeichnen sich aus: als Botaniker Ibn el Beitâr (gest. 1248; seine »Große Zusammenstellung« hrsg. Bulak 1874, 4 Tle., schlecht übersetzt von Sontheimer, Stuttg. 1840–42), als Chemiker Dschâbir (s. d.), als Zoolog (wenn auch mehr im philologischen als im naturwissenschaftlichen Sinne) Damiri (1349 bis 1405), Verfasser eines zoologischen Wörterbuchs (arab. gedruckt Bulak 1867; Kairo 1887, 2 Bde.). Vgl. Leclerc, Histoire de la médecine arabe (Par. 1876, 2 Bde.; unkritisch).

Theologie und Rechtswissenschaft.

Den breitesten Raum in den Studien der Araber nimmt die Theologie und die mit ihr notwendig verbundene Jurisprudenz ein. Zum Teil durch die Kreuzung mit und den Gegensatz gegen den Einfluß der griechischen Philosophie waren allmählich eine Menge Sekten entstanden, von denen vier im 8. Jahrh. entstandene für rechtgläubig und 72 für ketzerisch galten. Unter den letztern haben sich am meisten ausgebreitet die Schiiten, die noch heute in Persien herrschen; die vier orthodoxen Sekten (Sunniten, weil sie der Sunna, der Überlieferung, und zwar nicht nur des Propheten, sondern auch der vier ersten Kalifen folgen) herrschen in den übrigen Ländern. Es sind: die Hanefiten (gestiftet von Abu Hanifa ibn Thâbit, 690–767), Rationalisten, welche die Sunna mit den Grundsätzen der Vernunft in Einklang zu[660] bringen bestrebt sind; die Schafi'iten (gestiftet von esch Schafi'i, gest. 820), die den Hanefiten direkt entgegenstehen, indem sie den Gebrauch der Vernunft und der Philosophie ganz verwerfen; die Malikiten (gestiftet von Mâlik ibn Anas, gest. 795), die das Hauptgewicht auf die Reinheit der Tradition legen, aber, wie die Hanbaliten (gestiftet von Ahmed ibn Hanbal, gest. 855), den Gebrauch der Vernunft zulassen, wo die Tradition schweigt. Alle vier Sekten erkannten bei ihren Entscheidungen folgende Stufenfolge an: Koran, Sunna oder Tradition, hierauf die Sammlungen der als bewährt erkannten Entscheidungen der Imame und endlich (wenn überhaupt) die Analogie. Der berühmteste unter den Traditionssammlern ist Bochari (s. d.). Ebenfalls kanonisches Ansehen genießen Muslim (s. d.), Abu Dawud (gest. 888), Tirmidsi (gest. 892), Nasâi (gest. 915) und Ibn Mâdscha (gest. 886). Unter den theologisch-juridischen Disziplinen steht die Exegetik des Korans obenan, woran sich zahlreiche Erklärungen der Sunna und dogmatische Lehrbücher schließen. Die berühmtesten Exegeten sind: der das Überlieferungsmaterial sammelnde Tabari (s. d.), der geistreich allegorisierende Samachschari (s. d.), an den sich der orthodoxe Beidhawi anlehnt (gest. 1286; hrsg. von Fleischer, Leipz. 1846–48, 2 Tle.), der philosophisch-mystische Fachr ed Dîn er Râsi (gest. 1209; gedruckt Bulak 1862, 6 Tle.) und der fleißige Kurtubi (gest. 1272). Über Dogmatik schrieben: Ghassali (s. d.); Omaren Náßafi (gest. 1142), nach dessen Dogmatik noch heute die Ulemas in allen hohen und niedern Schulen vortragen; Abdallahen Náßafi (gest. 1320; »Pillar of the creed of the Sunnites«, hrsg. von Cureton, Lond. 1843). Neben der scholastisch-theologischen Literatur steht die mystische des Sufismus (s. d.).

Die juridische Literatur entwickelt sich auch späterhin nach den Grundprinzipien der vier Sekten. Sie teilt sich hauptsächlich in zwei Gruppen, die Grundlagen (Ussul) und die abgeleiteten Sätze (Furû'). Besondern Ruhm haben erlangt: unter den Malikiten Chalil (gest. 1374; »Précis de jurisprudence musulmane«, hrsg. Par. 1855, Algier 1878; übersetzt von Perron, das. 1848–54, 6 Bde.); unter den Hanefiten Borhân ed Din Ali el Marghinani (gest. 1197) mit seiner »Hidâja« (»Wegeleitung«, Kalkutta 1831–34, 4 Bde., u. ö.; engl. von Hamilton, Lond. 1791, 4 Bde., 2. Aufl. 1870); unter den Schafi'iten Abu Schodschâ' (gest. 1193; »Précis de jurisprudence musulmane«, hrsg. und übersetzt von Keijzer, Leiden 1859), Nawawi (gest. 1277; »Minhâdj«, arab. u. franz. von van den Berg, Batavia 1882–84, 3 Bde.). Auch das Staatsrecht wurde in ein ziemlich ausgebildetes System gebracht, dessen musterhafte Darstellung wir Mawerdi (gest. 1058; hrsg. von Enger, Bonn 1853; vgl. Keijzer, Mawerdis regt, 's Gravenhage 1862) verdanken. Über das Rechtswesen des Islam vgl. besonders Tornauw, Das moslemische Recht (Leipz. 1855); Sautayra u. Cherbonneau, Droit musulman (Par. 1873–74, 2 Tle.); Sachau, Mohammedanisches Recht nach schafiitischer Lehre (Stuttg. 1897). – Über die Philologie bei den Arabern s. Arabische Sprache. [Literatur.] Über a. L. im allgemeinen sind zu vergleichen: »Kitâb el-Fihrist« (die erste enzyklopädische Literaturübersicht der Araber, um 1000 von Ibn Abi Jakûb verfaßt; hrsg. von Flügel, Leipz. 1871–72, 2 Bde.); das große bibliographische Lexikon Hadschi Chalfas (s. d.); d'Herbelots danach gearbeitete »Bibliothèque orientale« (am besten Haag 1777–1779, 4 Bde.) und die Verzeichnisse der arabischen Handschriften, die sich in großen Massen namentlich zu Berlin, im Escorial, in Gotha, Kairo, Konstantinopel, Leiden, Leipzig, London, Oxford, Paris, St. Petersburg, Wien etc. finden. Hammer-Purgstalls »Literaturgeschichte der Araber« (Wien 1850–56, 7 Bde.; bis 1258 reichend) ist unbrauchbar; Brockelmanns »Geschichte der arabischen Literatur« (Weim. 1898–1902, 2 Bde.) ist ein fleißiges, aber im einzelnen nicht zuverlässiges bibliographisches Repertorium. Den besten Überblick über die Hauptmomente ihrer innern Entwickelung geben v. Kremers »Kulturgeschichte des Orients« (Wien 1875–77, 2 Bde.) und »Geschichte der herrschenden Ideen des Islams« (Leipz. 1868). Das bisher Gedruckte wird aufgezählt in Zenkers »Bibliotheca orientalis« (Leipz. 1846–61, 2 Bde.) und besonders reichhaltig in Chauvins »Bibliographie des ouvrages arabes« (Lüttich 1892 ff.). Für die letzten Jahre vgl. Friedericis »Bibliotheca orientalis« (Leipz. 1876–83, 8 Hefte), Kuhns »Literaturblatt für orientalische Philologie« (das. 1883–88, 4 Bde.), A. Müllers »Orientalische Bibliographie« (Berl. 1888 ff.; fortgeführt von Scherman).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 656-661. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006245110


Herders 1854

[228] Arabische Sprache und Literatur. Die arab. Sprache ist eine semitische und hat wie ihre Schwestern bei aller Einfachheit eine bewundrungswürdige Fähigkeit, auch die abstracten Vorstellungen treffend zu bezeichnen. Der Himjaritische Zweig derselben ist ausgestorben, und der von Jemen durch Mohammed zur allgemeinen Schriftsprache geworden. Vor ihm hatte Arabien bereits gefeierte Dichter und es fanden große poetische Wettkämpfe statt, wo der Sieger mit einem Preise belohnt wurde; von diesen gekrönten Gedichten (Moallakat) sind noch 7 erhalten. Mohammed ist durch den Koran der Begründer der arab. Schriftsprache und der erste Klassiker seines Volks geworden. Als die Araber nach seinem Tode unter den ersten Khalifen Völker unterwarfen, die theils der neupersischen, theils der indischen, theils der christlichrömischen, theils der beginnenden christlichgermanischen Cultur angehörten, so blieb diese nicht ohne großen Einfluß auf sie, als sie die Behaglichkeit und den Reichthum des ansäßigen Lebens liebgewonnen hatten. Die Höfe ihrer großen Herrscher in Spanien und in Bagdad am Euphrat, und während der Auflösung des Khalifats die der Fürsten aus den verschiedenen Dynastien, welche sich in einzelnen Provinzen unabhängig machten, pflegten die Wissenschaft und Kunst mit edlem Wetteifer. Die Araber setzten als Schüler der Griechen deren Werk fort und wurden vielfach die Lehrmeister der abendländischen Christen, obwohl nicht zu leugnen ist, daß der Islam ebenso sehr der wissenschaftlichen Forschung enge Schranken zieht, als er der Kunst durch sein Verbot, Menschen und Thiere darzustellen, das schönste Feld entzieht und durch seine Erniedrigung des Weibes die Poesie verkümmert. Am meisten leisteten die Araber in der Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Physik und Chemie, was die Menge arab. Namen beweist, die in diesen Wissenschaften noch gebräuchlich sind; auch die Medizin wurde durch die Araber weiter ausgebildet. Nicht minder verdient machten sie sich um die Geographie und die Geschichte, obwohl der Koran auch der Auffassung der Geschichte entschieden ungünstig ist. Jahrhunderte hindurch blühte die arabische Cultur in ihrer eigenthümlichen, beschränkten Weise fort, bis sie mit dem wissenschaftlichen Streben [228] bei dem Zusammenbrechen der arab. Reiche verschüttet wurde. Die arab. Cultur hat ihre Wirksamkeit auf die christlichen Völker des Mittelalters ausgeübt und dieselben auf ihrer Bahn gefördert; der Bildung des jetzigen Zeitalters steht sie in ihrer Einseitigkeit fremdartig gegenüber, so daß sie nur der Historiker studirt; selbst ihre Poesie findet nur in wenigen Erzeugnissen bei uns Anklang und bleibt ein fremdartiges Gewächs, wenn sie von einigen unserer Dichter bei uns angepflanzt wird. Die berühmtesten Namen arab. Gelehrten sind: die Geographen Ibn Haukal nach 800, Edrisi im 12. Jahrh., Jakuti im 13. Jahrh., Abulfeda, Leo Afrikanus, Ibn Batuta; die Historiker: Masudi, Abulfaradsch, Abulfeda, Nuvairi, Achmet al Mokri, Ibn Abi Zer, Abdollatif, Ibn Omar, Bohaeddin, Ibn Arabschah, Ibn Khaldun u.s.w. Als Philosophen und Aerzte sind allbekannt: Avicenna und Averrhoes, ferner Alkendi, Abulkasem, Ali ben Joa, Jahia ben Serapion etc.; die Astronomen Ali Ebn Isa, Jahia Ebn Abi Mansur, Achmet Ebn Abdallah, Abu Dschafar, Ebn Musa, Abul Hassan, Ebn Junis, Nasir Eddin Thusi etc. Die sog. arab. Ziffern sind eine indische Erfindung, die mit den Arabern nach Europa kam; Gerbert, später als Papst Sylvester II., soll sie Ende des 10. Jahrh. in Spanien kennen gelernt und nach Deutschland und Italien gebracht haben.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 228-229. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003204782


Pierer

[645] Arabische Literatur. I. Die zahlreichen Werke der A-n L., wichtig für die politische u. Cultur-Geschichte nicht nur des Orients, sondern auch, wegen ihrer Blüthe in Spanien, für europäische Geschichte, sind gleichwohl nur zum kleinsten Theil verbreitet u. bekannt, da sie weniger gedruckt sind, sondern in Handschriften auf den öffentlichen u. Privatbibliotheken Europas, u. bes. auf denen zu Constantinopel, Aleppo, Damask, Bggdad, Kairo liegen. Die uns bekannte A. L. beginnt seit dem 5. od. 6. Jahrh. n. Chr. mit lyrischen Gedichten, bes. aus Hedschaz; eine prosaische Literatur bildete sich erst nach der Gründung der arabischen Einzelreiche in Syrien u. Irak vom 7.–9. Jahrh.; man schrieb damals grammatische Schriften zur Regelung der Sprache, Erklärungen der Religionsartikel u. historische Werke, u. nach der Bekanntschaft mit griechischen Werken über Philosophie, Mathematik, Naturgeschichte u. Medicin, übersetzten, commentirten u. bearbeiteten die Araber dieselben. Zur Zeit Muhammeds u. der ersten Khalifen war unter den Kriegsunruhen an ein Fördern u. Gedeihen der Wissenschaften nicht zu denken; ebenso waren die Omajjaden aus religiösem Fanatismus Verächter der Wissenschaften. Erst unter den Abbassiden erwachte der Sinn für wissenschaftliche Bildung u. Literatur, deren goldenes Zeitalter 750 bis 1050, bes. seit Harun el Raschid, war (s. u. Khalifen). In allen Ländern arabischer Zunge, außerhalb Arabien bes. in Spanien u. NAfrika, wuchs nun die Liebe zu den Wissenschaften, doch war Bagdad, die Hauptstadt der Khalifen, der Hauptsitz der Pflege u. Beförderung derselben; Akademien wurden gegründet, Bibliotheken angelegt (berühmt die des Khalifen El Hakem II. in Spanien mit 600,000 Bdn. u. des letzten Fatimitischen Khalifen in Kairo mit 2 Mill. Bdn.), wissenschaftliche Reisen auf Kosten der Khalifen gemacht u. auch unter den späteren fremden Dynastien in Arabien wurde doch, wenigstens in den südlichen Reichen, die einheimische Literatur noch gepflegt u. bereichert, u. wenn gleich sich seit der persischen Oberherrschaft auch in Literatur u. Wissenschaften das persische Wesen geltend machte, so blieb doch die Arab. Sprache in Vorderasien die gelehrte Sprache. Erst seit dem 15. Jahrh. nahm mit dem Glanze der arabischen Herrschaft auch die Zahl der arabischen Schriftsteller ab, u. erst in neuerer Zeit haben christliche Gelehrte europäische Werke in das Arabische übersetzt; dagegen hat man angefangen, die altarabischen Werke durch den Druck zu veröffentlichen, worin sich bes. Constantinopel u. die Asiatische Gesellschaft in Calcutta auszeichnet.

II. Literaturwerke. A) Poesie. Die Poesie (Schier) der Araber zeichnet sich im Allgemeinen durch Originalität, feuerige Phantasie u. gewählte Sprache aus. In alter Zeit, wo die Dichtkunst so geachtet war, daß, wenn in einem Stamme ein neuer Dichter aufgestanden war, die andern durch Gesandte diesem Stamme Glück wünschten, u. wo man bei den jährlichen Zusammenkünften in Mekka poetische Wettstreite anstellte, so wie bei Mahlen u. Gelagen u. beim Anfange der Schlachten sang u. Gedichte recitirte, waren die Gedichte rein lyrisch, Adel der Ahnen, Tapferkeit u. Liebe waren der Gegenstand derselben; doch waren sie auch elegisch, indem sie Sehnsucht nach der Geliebten u. wehmüthige Betrachtungen über das Menschenleben enthielten. Auch Dichterinnen (z.B. Khansa) werden genannt. a) Das Technische der arabischen Gedichte hat mit den abendländischen Formen nichts Gemeinschaftliches; jeder Vers (Beït), zerfällt in 2 Halbverse (Misra), von gleichem Metrum, die Verse haben gleichen Endreim (Kafiah); letzter findet sich schon in den Gedichten aus der vormuhammedanischen Zeit u. im Koran. Die Poetik zerfällt nach dem encyklopädischen System der Araber in: Tropik (Ilm Bedia), Reimlehre (Ilm el Kawasi), Lehre vom poetischen Ausdruck (Ilm Fardhesch-Schier), Metrik (Ilm el Arudh), Poetik im engern Sinn (Ilm Mebadi'sch-Schier) u. Diwankunde (Ilm ed-Devanin). Der Eintheilungsgrund der arabischen Gedichte ist die Länge; von den kürzern, meist nur Einen Gegenstand behandelnden, mit gleichem Metrum u. Reim, heißen die 7–14 Beït langen, Ghazelen, meist erotischen Inhalts; Gedichte von mehr als 30, gewöhnlich bis 100 Bett heißen Kassidet (Kaßidah), sie sind erzählenden, panegyrischen, elegischen etc. Inhalts; hier reimen sich auch zugleich die beiden Halbverse jedes Beït. Einige ältre Gedichte benennt man nach der Reimsylbe, z.B. Lamijah, d.i. Lied. dessen Verse sich mit – lam endigen. Eine Sammlung von Gedichten desselben Dichters heißt Diwan (d.i. Register), der vollständig ist, wenn er so viel Aotheilungen enthält, als das arabische Alphabet Buchstaben hat. Jede Abtheilung eines Diwan hat wenigstens Ein Gedicht, dessen Reimwort mit dem, die Abtheilung bezeichnenden Buchstaben endigt, ausgenommen diejenigen Buchstaben, die selten am Ende vorkommen. Solche einzelne Gedichte u. Stücke eines Diwan nennt man Rubaijat, wenn sie aus 4 zweizeiligen, Muhamesat, wenn sie aus 5 zweizeiligen Strophen bestehn; Mostaredat sind aus einzelnen Versen bestehende Stücke. Die gesammten Werke eines Dichters heißen Kullijat. Über Prosodik schrieben Khalil (791), Jemini (st. 837), Ebn Katthan (st. 1162), Emin Eddin el Mahali (1274); über die arabische Metrik Ewald (1825) u. Freytag (1831); über die Poetik u. Rhetorik Garcia de Tassy (1846). b) Der erste Dichter einer Kassidet soll Muhalhal (vor Muhammed) gewesen sem. Am bekanntesten sind die 7, auf dem Markte zu Okadh bei den Wettkämpfen mit dem Preise gekrönten, auf Byssus mit goldnen Buchstaben geschriebenen (daher Mudsahabat, d.i. vergoldete)[645] u. in der Kaaba zu Mekka aufgehängten (daher Moallakat, d.i. aufgehängte) Gedichte, deren Verfasser Amriolkais (s.d.), Amru Ebn Kulthum, Anthara, Hareth Ebn Hillizah (herausgegeben von Vullers, Bonn 1827), (statt dieser zwei nach And. Ascha u. Nabegha), Lebid (s.d.), Tharafa (herausgegeben von Reiske, Leyd. 1742; von Vullers, Bonn 1829) u. Kaab Ebn Zobeir (s.d.) sind. Unter diese Gedichte sind auch Gnomen mit einverwebt. Im 6.–7. Jahrh. lebten noch Mutalimmis, Dsu'l Ißba, der Jude Semawil u. Schanfari, Verfasser größrer, aber auch lyrischer Gedichte; hierher gehört auch der Diwan der Hudheiliten, eine Sammlung von Dichtern aus dem Stamme Hudheil während ihres Krieges mit den Koreischiten. Mit der Abfassung des Koran kam ein religiöses Element in die arabische Poesie; unter den ersten Khalifen u. den Omajjaden lebten noch die Dichter Akhtal, Amir Ebn Mulawikh, Dsur Rummah (740), Dschemil Ebn Miëmar, Kutheir, Omar Ebn Adi Rabiah (st. 715) u. A. Unter den Abbassiden bildete sich jenes religiöse Element in der Poesie mehr aus; dazu kam, daß die Dichter Gelehrte waren u. dem Khalifenhofe schmeichlerisch in ihren Liedern huldigten. So trat geschraubte Künstlichkeit an die Stelle der Natürlichkeit, u. die Form ward bald die Hauptsache. Lyriker dieser Zeit sind: Abu Nowas Abu Ali el Hakemi (762–810 od. 814), Abubekr Muhammed Ebn Doreid (838–893, herausgegeben von Boysen, Kopenh. 1828), Dibil al Khozai (765–866), Abu eth-Thaib, Achmed os-Samad, Motenebbi (s.d., 915–965), ausgezeichnet durch sanfte Elegien in klassischer Sprache, Abul Faradsch Babagha (st. 1007, Proben daraus herausgegeben von Phil. Wolff, Lpz. 1834), der Syrer Ali Ebn Abbas Ebn er-Rumi (st. 896 zu Emesa), Abul Ala Achmed el Maarri el Tenukhi (973–1058), Abul Kasem el Unßari (st. 1039, Proben ins Italienische übersetzt von Reineri, Flor. 1830); Abul Walid Ebn Zeiduni (1003 bis 1070), Abu Ismael Toghrai (Wesir zu Bagdad, st. 1119 od. 21, schr. Elegien u. Lieder), Szasi Eddin im 14. Jahrh. Zu den mystischen Dichtern sind zu zählen Omar Ebn el Faridh (st. 1234), Abu Abdallah Muhammed Ebn Said (um 1250), Abu Hass Omar en-Nasafi (um 1140). c) Satyren kommen häufig vor, sie enthalten meist plumpe Schimpfworte u. schmutzige Vergleiche; so von Hassan Ebn Thabit auf Muhammed, von Dscherir (710), von Abul Hassan el Bassami (st. 914). Da es nach arabischer Ansicht das Merkmal eines guten Gedichts ist, daß dasselbe mit Weisheitssprüchen (Hikmah) durchwebt ist, so nehmen d) die Sprüchwörter u. Gnomen in dieser Literatur eine hohe Stelle ein. Schon in den Koran sind viele Sprüche verwebt; die älteste Sammlung ist die der Hadith od. Aussprüche Muhammeds in der Sunna; die 400 Sprüche Alis (s.d.), Abubekrs, Omars u. Othmanns hat der persische Dichter Watwat (st. 1182) gesammelt; spätere Sammlungen sind von el Khozzami (st. 839), el Meidani (st. 1124, herausgegeben von Freytag 1838, 2 Bde.), El Mokri (um 1020), Abul Kasem Dschar Allah Mahmud Ebn Omar (1074–1143), Abu Madin (st. 1193). e) Von Fabeln sind außer den Äsopischen Fabeln Lokmanns (s.d.) noch bes. hier zu nennen das Thierepos, gewöhnlich die Fabeln Bidpais (s.d.) od. Hitopadesa genannt, eigentlich indischen Ursprungs ward es arabisch bearbeitet von dem Perser Ruzbah Abdallah Ebn el Mukassah (st. 760), von Sahel Ebu Harun u. A.; ferner: Scheref ol Insan (d. f. Adel der Menschen), eigentlich nur der letzte Theil des Tochset Ichwan es-Safa (d.i. Gabe der aufrichtigen Freunde), einer von mehrern Gelehrten zur Zeit des Khalifats geschriebnen Encyklopädie aller menschlichen Wissenschaften. Während f) das Drama bei den Arabern wegen der Zurücksetzung des weiblichen Geschlechts keine Bearbeitung fand (was man für Dramen ausgibt, sind blos dialogisirte Satyren); fand g) der Roman mehr Ausbreitung. Die arabischen Romane sind theils wahre Erzählungen (Kußah) od. Biographien (Siret), theils Mährchen (Hikkajah). Erzählungen von Nationalhelden u. Dichtern, vor Gesellschaften im Freien u. in öffentlichen Häusern von besonderen Leuten (Semir) erzählt, wurden später bearbeitet, so von Abu Obeida Maamar Ebn Motani (725–824), Dschoheina Ebn Gheilem, Asmai (739 bis 830), bes. Antars Leben in 35 Theilen, der noch jetzt an öffentlichen Versammlungsorten stückweis vorgelesen wird, bes. von Abul Mujid Ebn eß-Szaigh (im 13. Jahrh.); Liebesgeschichten von Aodul Aziz Ebn Abdolmelik u. Ebn Achmed Ebn es-Serradsch (st. 1106), u. m. a. meist in Anthologien gesammelt u. in Chrestomathien abgedruckt; Mährchen, im Orient sehr beliebt; bes. gehören hierher die Tausend u. Eine Nacht (s.d.), zwar zunächst persisch, aber mit vielen arabischen. Ein h) allegorisches Gedicht ist Azzedius Die Vögel u. die Blumen (herausgegeben von Garcin de Tassy, Par. 1841, deutsch von Peiper). i) Anthologien (Ilm Mohadherat), gesammelt von Abu Temam (807, st. 845), in der ältern od. größern Ha. masa (s.d.); Nachträge dazu, als Jüngre od. Kleinre Hamasa, gesammelt von Abu Ebadah Walid aus Bagdad (835, st. 898). Andre von Taalebi (961, st. 1037), eine der vorzüglichsten, genannt Yatimo al dahr, d.i. die Perle der Welt, zum Lobe der Zeitgenossen; Abul Farradsch aus Isfahan (897 bis 966), die größte aller arabischen Anthologien, unter dem Titel Kitab al aghani, d.i. Buch der Gesänge (herausgegeben von Kosegarten, Greifsw. 1840); ferner Schehab Eddin Ebn Abd Rabbihi (st. 940), Schehab Eddin Mahmud Ebn Suleiman (st. 1324), Ala Eddin Maghlati (st. 1360), Szasedi (st. 1362), Szadr Eddin Muhammed el Berisi, Bihaki (1506), Eth-Thabib (1564) u. a. Sehr reich ist, wie schon bemerkt, die A. L. an k) Sprüchwörtern, von denen Meidani (st. 1125), eine reiche Sammlung veranstaltet hat. Neuarabische Sprüchwörter, in Ägypten, hat Burkhardt gesammelt (übersetzt von Kirmß, Weimar 1834). l) Rhetorisch-poetische Übungsstücke (Makemat, Makamen), in gelehrten Gesellschaften von Rhetoren vorgelesen, zwar Gegenstände der Volksunterhaltung behandelnd, aber in der künstlichsten Form bearbeitet; der Begründer derselben ist Hamadani, die berühmtesten von Abul Fadhl Ebn Hussein Badi (st. 1007) u. Hariri (s.d. 1054 bis 1120), Geschichte eines fahrenden Ritters. In künstlicher Form ist auch Abul Walid Ebu Zeiduns Risalet, eine Art poetische Epistel (herausgegeben von I. I. Reiske, Lpz. 1755). Vgl. Sacy, De l'utilité de la poésie arab., Par. 1828; Weil. Die poetische Literatur der Araber etc., Stuttg. 1837. [646]

B) Prosa. a) Die Geschichtschreibung (Ilm el Taarikh) der älteren Zeit ist in den poetischen Romanen (s. ob. A) g) innebegriffen; eine wirkliche Historiographie bildete sich bei später gesteigerter Wissenschaftlichkeit aus; Specialgeschichten in Chroniken- od. Annalenweise gibt es schon aus dem 8. Jahrh., doch war die Blüthe dieses Theils der Literatur im 9. Jahrh.; seit dem 10. Jahrh. schrieb man auch Universalgeschichtswerke. Bei einfachem u. schmucklosem Style fehlt gleichwohl alle historische Kritik, die erst in den Werken des 11. Jahrh. erscheint; doch zum wirklichen Pragmatismus erhebt sich kein arabisches Geschichtswerk. Namhafte Historiker sind Orwa Ebn Zobeir (642–711) über die Religionskriege unter Muhammed u. den ersten Khalifen; Abu Abdallah Watib el Jamani (im 8. Jahrh.), schrieb über die Himjaritischen Könige auf dem persischen Throne u. Israelitische Geschichte (verl.); Hischam el Kelbi (Lehrer zu Bagdad, st. 819), schrieb arabische Geschlechtsregister (Ansab); Abu Obeida (st. 825), schrieb die Schlachttage der Araber auf; El Asraki, schrieb Geschichte von;Mekka; Ebn Koteiba (828–889); Tabari (s.d. 838–922) schrieb die erste Universalhistorie, er ist nebst Masudi (st. 957) der wichtigste Historiker u. für viele der folgenden die Quelle gewesen; Ebn ol Hamza (st. 892), schr. Buch der Eroberungen (herausgegeben von Gottwald, Lpz. 1844, 2 Bde.); Abul Hassan Ali el Besami (st. 915), Ebn Doreid (838 bis 931), Said Ebn Batrik, seit 933 als Eutychios (s.d.) Patriarch von Alexandria, schr. Annalen; Harani (st. 994), Ebn Miskujah (st. 1030), Kodhaai (st. 1062), Ebn Hajan (st. 1076), el Dimeschki (st. 1176), Ebu Achmed (st. 1200), Abul Faradsch (s.d. Bar Hebräus) u. Dschorsch el Makin, st. 1273, beide Christen, schrieben Universalgeschichten, so auch Ebn el Athir (st. 1232) u. Muhammed Hemavi (st. 1275); Abulfeda (s.d.), der Haupthistoriker, Sahabi (st. 1347), Ebn Schakir (st. 1359), Szasedi (st. 1362), Achmed el Makrizi (st. 1450, dessen Geschichte der Kopten herausgegeben von Wetzer, Sulzb. 1828; von Wüstenfeld, 1846; Geschichte der Mamlukkensultane, französisch von Quatremère, 1837), Ebn Hadschr (st. 1448), Ebn ol Eini (st. 1451), Ebn esch-Schohna (der Epitomator u. Fortsetzer Abulfedas, st. 1489); Abdorrahman er-Rabbii (geb. 1488, Geschichte von Jemen); Sojuti (st. 1505), Dschemal Eddin (st. 1547, setzte viele Historien Andrer fort, daraus die Geschichte der Merdasiden, herausgegeben von I. I. Müller, Bonn 1829); Ebn Omar (Gesch. der Basridischen Mamlukkensultane, herausgegeben von Meursinge, Leyd. 1846), Emir Mustafa Ben Hussein (Verfasser einer Geschichte des Khalifats u. a.), Achmed Ebn Jussuf aus Damask (schr. 1596 Kunde der Dynastien u. erste Denkmale der Geschichte; st. 1599); Abul Achmed Ebn Chatid schrieb im 17. Jahrh. eine Universalgeschichte. Die Geschichte der Araber in Spanien schrieben Abul Kasem (s.d. 3), Achmed el Mokri (engl. von Gayonges, Lond. 1841, 2 Bde.), Abu Muhamed Assaleth (portugiesisch von Moura, Liss. 1840), Ebn Abdari (herausgegeben von Dozy, Leyd. 1849); über die arabischen Herrscher in WAfrika schrieb Ebn Ali Zer (herausgegeben von Tornberg, Ups. 1843, 2 Bde.) u. Ben Abil Raini (französisch von Pellisier u. Remusat 1845). Vorzügliche Politiker sind Ebn Chaldun (schr. Einleitung in die Geschichte u. Politik, herausgegeben von Quatremère, u. Geschichte der Berbern, herausgegeben von Slane. 1847) u. Fachr Eddin. b) Biographien u. Gelehrtengeschichte. Boha Eddin (1145–1235) u. Imad Eddin schrieben Saladins Biographie (die erste herausgegeben von Schultens, Leyd. 1755), Ebn Khallikan (im 13. Jahrh.) schrieb Biographien berühmter Männer bis auf seine Zeit (herausgegeben von M' Guckin de Slane, Par. 1838, 2 Bde., engl. Lond. 1842, 3 Bde); Abu Zekariya en-Navavi, Zeitgenoß des Vorigen, schr. historisches Wörterbuch (herausgegeben von Wüstenfeld, Gött. 1842), Ebn Hadschr Schehab Eddin Achmed (st. 1448), Ebn Arabscha (s.d.) st. 1450, schr. Biographie Timurs, Otbi, Biographie Muhameds des Ghaznaviden (herausgegeben von Sprenger 1847), Sachawi (st. 1544), Abdel Kadir, Muhammed el Amin (st. 1699) u. Chalil Effendi schrieben Biographien der berühmtesten Männer des 14.–18. Jahrh. n. Chr. Einen eignen Zweig der arabischen Biographik bilden die auf den Prophet Muhammed sich beziehenden Werke, enthaltend entweder Beschreibung seiner Geburt (Mauludija), od. seiner Himmelfahrt (Miradsch od. Mesra), od. seiner Person (Schemail), od. seiner moralischen Eigenschaften (Khaßaiß), od. Erzählung seiner Wunder (Mudschizat), od. von seinen Feldzügen (Maghazi) od. überhaupt seine Biographie (Siret); dieser Zweig der A. L. ist sehr reichlich ausgestattet. c) Theoretische Philosophie gehört nicht in den Kreis altarabischer Literatur; erst unter den Abbassidischen Khalifen im 8. u. 9. Jahrh. wurden die Araber bei der Ausbreitung ihrer Herrschaft mit griechischer Philosophie bekannt; bes. wurde Dialektik u. Metaphysik von ihnen bearbeitet. Die arabischen Philosophen zerfallen in 2 Hauptklassen: Mubahithun (d.i. Disputirende) od. Mutakallimun (Redende, Dialektiker), die orthodoxere Partei, die sich mehr dem Aristoteles anschlossen u. an den Lehren des Koran festhielten, u. Ischrakijun (Illuminaten), die idealistisch dem Neuplatonismus sich zuneigten u. mit ihrer mystischen Richtung minder orthodox waren. Unter ihnen zeichneten sich die Sofis aus. Die bedeutendsten arabischen Philosophen sind: Abu Merwan Tabit (im 9. Jahrh.), Abu Zeid Abdorrahman Honein (809–73), Al Kendi (um 800), Abu Baschar Mata (im 10. Jahrh.), Al Gazali, Al Farabi (s.d., in der Mitte des 10. Jahrh.), Al Rasi, Ebn Sina (d.i. Avicenna, s.d.), Abu Dschafer Ebn Tofail (st. 1140), Averroes u. A., sie übersetzten u. commentirten den Aristoteles. Vgl. u. a. Ludwig, Histor. philos. ration. apud Arabes, Halle 1699; Solander, De logica Arabum, Ups. 1721; Schmölder, Documenta philos. arab., Bonn 1836; Derselbe, Sur les écoles philos. chez les Arabes, Par. 1842; Ritter, Unsre Kenntniß der arab. Philosophie, Gött. 1844. d) In der theologischen Literatur ist das Hauptbuch der Koran u. die Sunna (s. b.). Es gibt eine unzählige Menge von Sammlern in der Überlieferungskunde unter den 6, schon in den 1. Jahrh. der Hedschra anerkannten ist Bokhari (st. 869) der berühmteste; die anderen sind Malik, Abu Abdallah Muh. Ebn Dawud, Ebn Madsche, Nisai, Muslim; zu ihnen werden noch Tirmidi (st. 909) u. Soyuti (st. 1505) gerechnet; Husein Ebn Mesud (st. 1122) sammelte 4119 Überlieferungen unter dem Titel Maßabih (d.i. Lampen); in welchem [647] Wali Eddin den Commentar Mischkat ol Masabih in 24 Büchern schrieb (engl. von Mattheros, Calc. 1809f., 2 Bde.). Durch die Einführung der Aristotelischen Philosophie entstand die Übertragung der Philosophie auf Theologie u. die Sectenspaltung; die 4 sunnitischen (s. u. Muhammedanische Secten) erkannten die Tradition an, die 72 von einander abweichenden schiitischen verwarfen dieselbe, die Meinungen derselben in Scharistani's Buch über die Religionen (herausg. von Cureton 1842, deutsch von Haarbrücker, 1850). Unter den einzelnen theologischen Disciplinen steht die Exegese des Koran oben an; der berühmteste Exegetist der heterodoxe Samakhschari (1074–1143) u. der orthodoxe Beidhawi (st. 1292, herausgeg. von Fleischer 1844, 2 Bde.); über Dogmatik schrieben Al Gazali, Omar el Nesefi (st. 1142, übers. von Mouradgea d'Ohsson in Tableau de l'Empire ottom. 1787), Amedi (st. 1233), Beidhawi, El Senusi (dessen Dogmatik herausg. von Wolff 1848), Adhad Eddin el Idschi (st. 1355, seine Stationen herausg. von Sörensen 1848). Dieselben schrieben auch über Liturgik u. Moral. Zur Theologie kann man auch die asketischen u. theosophischen Schriften der mystischen Sofis rechnen, welche theils prosaisch, theils in Versen abgefaßt sind. Die Bibel wurde seit dem 10. Jahrh. öfter übersetzt, zuerst von Saadias (Rödiger, De interpretatione arab. librorum V. T. histor., Halle 1829). e) Die Jurisprudenz ist mit der Theologie innig verwandt, weil das moslemitische Recht zugleich kanonisch ist u. aus dem Koran u. den dazu gesammelten Traditionen geschöpft wird. Eine juristische Literatur beginnt erst mit dem 12. Jahrh. Eins der berühmtesten Rechtsbücher ist das Mukteka el Ebhur (d.i. Zusammenfluß der Meere, franz. von Mouradgea d'Ohsson in dem oben genannten Buche), von Scheikh Ibrahim von Haleb im 16. Jahrh. Von den arabischen Rechtslehrern folgten die Einen bei richterlichen Entscheidungen dem Buchstaben des Koran u. der Tradition, so Schafei; Andere, wie Hanifa, halten sich an den Sinn des Ganzen, u. diese Ansicht ist die herrschendere geworden. Wichtig sind neben dem obengenannten Mischkat noch die Fetavi od. Fetwas, die Aussprüche berühmter Juristen, von Alem Ghiri (herausg. Calc. 1828, 6 Bde.) u. von Hamadan (herausg. Calc. 1832), u. die Hedaja aus dem 12. Jahrh., die vollständigste Darstellung des arabischen Rechts (herausg. Calc. 1831, 4 Bde., übers. von Hamilton, Lond. 1791, 4 Bde.), wie es sich bes. durch die Bemühungen der berühmten Rechtslehrer in den ersten Jahrh. der Hedschra ausbildete. Französische Bearbeitungen des moslemitischen Rechtes seit der Eroberung Algiers nach dem Ritus der Malechiten von Perron 1848, 2 Bde., u. nach dem der Hanefiten von du Curoy 1848. Besondere Partien des arabischen Rechtes sind behandelt von Zeilinger (Kriegs- u. Friedensgeschichte der Muselmänner, Erl. 1828) u. Soloat (Instituts du droit mahom. sur la guerre avec les infidèles, aus dem Arabischen, Par. 1829). f) Die mathematischen Wissenschaften (Ilm al Taalim) haben zwar die Araber auch von den Griechen, wie die Philosophie, überkommen u. besaßen von den berühmtesten griechischen Mathematikern Übersetzungen; aber sie bereicherten dieselben auch. Sind auch die sogenannten Arabischen Ziffern nicht eine Erfindung der Araber, so sind sie doch durch die Araber zu uns gekommen. Der erste Lehrer der (nicht etwa von den Arabern erfundenen, sondern nur bearbeiteten u. zu gemeinnütziger Anwendung gebrachten) Algebra war Muh. Ebn Musa (sein Lehrbuch herausgeg. u. englisch übersetzt von Rosen, Lond. 1831). Von Arabern wurde die Lehre von den Gleichungen bearbeitet u. vervollkommt, über die Cubischen Gleichungen schrieb Omar Ebn Ibrahim. Geometrie lernten die Araber von den Griechen; sie hatten Übersetzungen der Euklidischen Werke von Hadschia u. Ishak Ebn Honein u. A. In der praktischen Geometrie verdankt man den Arabern eine bequeme u. faßliche Form des Trigonometrischen Calculs; Dschebr Ebn Asla schr. einen Commentar über die Trigonometrie des Ptolemäos; die Theorie des Sinus, den die Araber statt der Chorde einführten, lehrte Albategnius (s.d.); über ebene u. sphärische Figuren schrieb Muh. Ebn Musa, über Geodäsie Muh. el Bagdadi (herausg. Pesaro 1570); andere Mathematiker sind Achmed es-Sindschari (im 11. Jahrh.), Hassan Cbn Heithem (st. 1038), der arabische Euklid genannt; Imam Mudhaffer el Isserkedi schr. Auszüge aus Euklides, u. A. In der Optik haben Al Farabi, Ebn Haithem el Kendi u. El Hazin (st. 1038) manches geleistet, doch sind die, in das Fach einschlagenden Schriften verloren gegangen. Die Theorie der Musik wurde auch, doch nur beiläufig, behandelt; die namhaften Philosophen, wie Avicena, Al Farabi, El Ad sawi u. A. haben über die Musik geschrieben. Wegen Mangels an Noten konnten größere Compositionen nicht treu fortgepflanzt werden; seit dem 17. Jahrh. bekam der Orient durch Demetrius Kantemir eine Tonschrift mit Buchstaben. Vgl. Kiesewetter, Die Musik der Araber, Lpz. 1842. Unter allen mathematischen Wissenschaften wurde am meisten die Astronomie betrieben; schon der ursprüngliche Sabäische Cultus der Araber führte dieselben früh auf die Beobachtung der Sterne, u. die arabischen Namen vieler Sterne haben sich im Occident verbreitet. Nach Einführung des Islam wurde sie aus Nothwendigkeit der Zeitbestimmung der Gebetsstunde u. der Jahresrechnung theologisch. Zu Bagdad u. Cordova waren Schulen für Astronomie u. Sternwarten. Auch hier schöpften die Araber aus den Griechen, u. der Almagest des Ptolemäos wurde häufig commentirt u. bearbeitet. Besonders beförderten die Abbâssidischen Khalifen die Astronomie, einige derselben nahmen selbst Theil an den Beobachtungen u. ließen astronomische Tafeln (Zidsch) verfertigen. Überhaupt besteht in den Beobachtungen das Hauptverdienst der Araber um diese Wissenschaft. Die wichtigste Entdeckung der Araber ist die Magnetnadel. Innig verbunden ist bei den Arabern mit Astronomie die Astrologie; dazu führte sie schon ihre ursprüngliche Religion, u. alle mit dieser Afterwissenschaft in Verbindung stehenden Kunststücke u. Deutereien wußten die Araber, theils hatten sie sie von den Chaldäern, theils von den Parsen, auch aus kabbalistischen u. hermetischen Büchern. Namhafte Astronomen sind: Ali Ebn Isa, verfertigte Astrolabien; Jahja Ebn Abi Mansur, berechnete die Schiefe der Ekliptik; Achmed Ebn Abdallah el Habasch, verfertigte die Damascenischen Tafeln u. die Tabulae almagesti nach den, von ihm verbesserten Hypothesen des Almagest; Muh. Ebn Musa verfertigte die Tabulae indicae; der Astrolog Abul[648] Maschar (De magnis conjunctionibus, herausgeg. von Ratdolt, Vened. 1489); der Astrolog Al Kendi Al Badani (s. Albategnius), beobachtete die Schiefe der Ekliptik u. vervollkommnete die Theorie der Sonne, auch Alchabitius (s. Al Rasi) gehört hierher; Abul Hassan el Turki verfertigte um 885 mit seinem Bruder die Tafeln, die den Beobachtungen zu Bagdad u. Damask zu Grunde gelegt wurden; Muhammed el Hussein el Adami verfertigte auch Tafeln, die einer seiner Schüler 920 herausgab; für Ägypten machte Ebn Junis (st. 1009) die Hakemitischen u. Fatimilischen Tafeln; Abul Wefa (im 10. Jahrh.), Arzachel u. v. A. Abul Hassan Ali aus Marokko, schrieb über die astronomischen Instrumente der Araber (herausg. u. franz. übersetzt von Sedillot, Par. 1835–42). Von Muh. Ebn Muwajid el Ardi, dem Mitarbeiter des berühmten Naßir Eddin eth-Thusi (im 13. Jahrh.), ist noch eine Himmelskugel mit kufischer Schrift auf dem mathematischen Salon zu Dresden. Mit Mathemathik u. Astronomie in Verbindung bearbeiteten die Araber auch g) die Geographie; ihre Notizen über Völker- u. Länderbeschreibung sind zum Theil interessant; sie sammelten dieselben auf Eroberungszügen, Bekehrungs- u. Handelsreisen. Überhaupt waren es Araber, die im Mittelalter das Meiste für die Geographie thaten u. bes. die Grenzen Asiens u. Afrikas (s. b.) erweiterten. Eigenthümlich ist den Arabern die Eintheilung der Erde in 7 Klimate od. Landstriche (Akalim) vom Äquator nordwärts von verschiedener Breite u. in der Länge von China bis an das Atlantische Meer. Der erste geographische Schriftsteller ist Ebn Malek Khulani (im 8. Jahrh.); Araber übersetzten auch die Geographie des Ptolemäos. Die älteste Reisebeschreibung ist von Muslim Horrami, der in der Mitte des 9. Jahrh. Griechenland nebst den angrenzenden Ländern beschrieb; Ebn Wahab el Kureischi beschrieb seine Reise durch Indien u. China, eine ähnliche Hassan el Seirafi; der Philolog Abu Othman Amir Dschasis (st. 869) schrieb Buch der Länder u. großen Städte, Achmed Ebn Jahja el Beladsori (st. 872) schrieb Buch der Länder, ihrer Eroberungen u. Gesetze, Ebn Foßlan (st. 921) schrieb Reiseberichte (daraus herausg. die ältesten Nachrichten von den Wolga-Bucharen, von Frähn, Petersb. 1832); Abu Ishak Ibrahim el Anbari (st. 924) schrieb Buch der Districte u. Gesichtskreise. Ebn Haukal (s.d.), der 931–960 reiste, erhob sich über die bisherigen dürren Aufzählungen u. einförmigen Beschreibungen der Ortschaften zu einer Darstellung der Sitten, der Völker u. der Natur u. Producte der Länder; Ebn Dschobeir bereiste im 12. Jahrh. Sicilien (herausg. von Amari 1846); Muh. Ebn Batuta im 13. Jahrh. bereiste Afrika, Indien, China, Rußland (herausg. von Moura 1840), Leo Africanus (s.d.) im 15. Jahrh.; Abu Obeidah el Bekri (st. 1094), verfaßte ein geographisches Wörterbuch. Noch sind berühmt als Geographen El Biruni, im 11. Jahrh., schr. über Indien (herausg. von Reinaud 1845); El Isthakhri (sein Liber climatum, herausg. von Möller 1839, deutsch von Mordtmann 1845); Omer Ebn el Wardi (herausg. von Hylander 1824 u. von Tornberg 1835, 2 Bde.); bes. Yakuti, Edrisi, Abdolatif u. Abulfeda (s.d. a.). Die encyklopädischen u. ethnographischen Werke des Nuweiri u. Kazwini enthalten auch viel geographische Notizen. Die Landkarten der Araber sind schlecht. h) Über Ökonomie besaßen die Araber schon früh Übersetzungen griechischer Werke, Originalschriften darüber wenige z.B. von Abu Zekeria (11. u. 12. Jahrh., sein Buch spanisch von Banqueri 1802, 2 Bde.); Abu Hanifa el Deimuri (st. 905), schrieb über Landwirthschaft u. Thierarzneikunde. Mehr finden sich Schriftsteller über Ackerbau unter den spanischen Arabern. i) Baukunst ward praktisch, fleißig u. großartig geübt ihre Werke in Spanien u. Afrika werden noch bewundert; theoretische Werke darüber kennt man nur wenige; über die arabischen Bauwerke schrieb der Franzos Coste, Architecture arabe, Par. 1823, Fol. Die empirische, meist auf Anwendung abergläubischer Mittel u. Formen sich beschränkende k) Medicin der Araber erhielt erst durch den Handel mit den Griechen, bes. aber durch die gelehrten Schulen aus Griechenland vertriebener Nestorianer einige Cultur; vorzüglich ward im 7. Jahrh. die durch sie errichtete medicinische Schule zu Dschondistabur in Khusistan berühmt. Auch aus der Athenischen Schule wendeten sich unter Kaiser Justinian viele vertriebene Philosophen u. Ärzte nach Arabien. Nach der Eroberung Ägyptens (640) wurden die Schriften griechischer Ärzte ins Arabische übersetzt. 772 wurde die Akademie zu Bagdad errichtet. Von nun an breitete sich die Medicin in den von Arabien aus eroberten Ländern, bes. in Spanien, aus. Von den bes. Zweigen der Medicin blieb die Anatomie vernachlässigt, da Religionsgesetze Leichenzergliederungen verboten; daher auch die Chirurgie vernachlässigt blieb u. erst später in Spanien einige Ausbildung gewann; desto mehr erhoben sich Chemie u. Botanik, u. durch beide die Pharmacie, die als eigene Wissenschaften unter den Arabern zuerst betrieben wurden; auch wurden von den Arabern erst öffentliche Apotheken eingerichtet. Viele Arzneimittel unserer Zeit, sowohl rohe (Rhabarber, Tamarinden, Manna, Sennesblätter, Cassienmark, Cubeben u. m.) als auch zubereitete (als destillirte Wasser, Syrupe, Juleps, Conserven, Roobs, Trochisken, Pillen aller Art, der Alkohol u. damit bereitete Mittel, Quecksilber- u. Spießglanzpräparate u. v. a.) sind zuerst von arabischen Ärzten angewendet worden. Von ihnen wurden auch viele Krankheiten zuerst beobachtet u. beschrieben, bes. die Pocken, der Aussatz, die Masern, das Friesel, die später als Englische bezeichnete Krankheit u. m. In der Therapie folgten sie Galen. Der früheste bekannte arabische medicinische Schriftsteller ist Aaron (s.d. 4), in der Mitte des 7. Jahrh.; Abu Musa Dschalar es-Sofi aus Mesopotamien, schr. um 720 über Alchemie u. Pharmacie; Sabur Ebn Sahel zu Dschondistabur stellte 872 das erste Dispensatorium auf, welches später allen christlichen Arzten unter saracenischer Herrschaft zur Norm diente; Ärzte aus dem 9. Jahrh. sind Mesue der Ältere, Hosein Ebn Ishak, Ebn Ghesit; aus dem 10. Ali Ebn Abbas, Abdorrhaman Muh. al Hanifi, Al Rasi, Avicenna (s.d. a); aus dem 11. Ebn Serapion Mesue der Jüngere; aus dem 12. Abu Merwan (Abimerun) Ebn Zohar (Avenzoar), Abul Kasem, Averroes (Verfasser eines dialektischen Systems der ganzen Medicin), Ali Ebn Isa (Über Augenkrankheiten, herausg. von Hille 1845), Ibn ul Nafis (System der Medicin, herausgeg. Calc. 1828, 2 Bde.). Überhaupt waren die Araber die Erhalter der wissenschaftlichen [649] Medicin im Mittelalter u. die Wiederbeleber des Studiums derselben in Europa. Das medicinische Wörterbuch, Bahr ol-Dschewahir, von Abdul Medschid, Calc. 1830. Vgl. Wüstenfeld, Geschichte der arabischen Ärzte u. Naturforscher, Gött. 1840. l) In Naturwissenschaften zeichneten sich als Botaniker der Thierarzt el Beithar (s.d.), als Zoolog Damiri u. als Chemiker der oben genannte Abu Musa Dschafar, im 8. Jahrh. aus. Mit Chemie, welche arabischen Ursprungs sein soll, beschäftigten sich die Araber bes. in der Hoffnung, das Geheimniß des Goldmachens aufzufinden, wodurch sie wenigstens manche gute Entdeckungen in dieser Wissenschaft machten. Die Physik gewann freilich wenig, denn um die Aristotelischen Principien leichter mit dem Koran zu vereinigen, behandelte man sie metaphysisch. m) Philologie (Ilm el Edeb) haben die Araber früh u. fleißig getrieben; grammatische Studien wurden bald wegen der Sprache des Koran u. der Ausartung der Sprache bei dem Volke u. den Dichtern rege, wie denn auch schon Abu Aswad ed-Dheli (688), Schüler des Khalifen Ali, eine Grammatik u. Khalil el Farahidi (st. 791) ein Lexikon verfaßte. Als klassisch gelten die Philologen aus den unvermischten Stämmen Tamin, Kenanah u. aus Hedschaz; dagegen sind die aus den mit Äthiopern, Syrern u. Persern gemischten Stämme weniger geachtet. Mit der Zeit bildeten sich in Kufa u. Baßra 2 verschiedene Secten; zu letzterer gehören: Nasr Ebn Asen, Jahja Ebn Jamar (st. 744), der Dichter Dsur Rumah (st. 735), die Sammler der Hamasa; Hamad Ebn Haram (st. 755) u. Asmai (829–32), Isa Ebn Omer Sakafi (um 767), Abu Baschar Sibaweih (st. Ende 8. Jahrh.), Schüler u. Gegner Khalis, Abu Jussuf Jaakub es-Sikkit, einer der berühmten Grammatiker u. Rhetoren, Lehrer der Söhne Motawakkels (st. 858), der Dichter Abu Dschafar Muh. ez-Zajat (st. 847), Abu Othman Mazeni (st. 863 zu Baßra), Abul Abbas Muh. Mubarred (822–900), Ebn Hadschib (Kasiya, Rom 1592 u. ö.), Al-Sanhedschi (Aladschrumiye, Rom 1592, von Erpen 1617, Vaucelle 1834, Bresnier 1846) u. v. A. Gereimte Grammatiken von Ebn Malek (betitelt Alfya, herausg. von Sacy, Par. 1833) u. von Muh. Ebn Dawud (herausg. von Vaucelle, ebd. 1833); aus neuerer Zeit von Achmed Ebn Massud, Bulak 1828; Scheikh Altantawi, Lpz. 1848. Auszüge aus arabischen Grammatiken in Sacy Anthologie grammat. arabe, Par. 1829. Zu den ausgezeichneteren Commentatoren u. Scholiasten, bes. der Hamasa, gehören Abu Nahas (10. Jahrh.), Merzuki (1030), Taurizi u. Zuzeni (12. Jahrh.); andere Philologen Abul Fath Othman Mauzili (942–1002), Abul Kasem Ismail Ebn Abadi, Vezier der Buiden, der Dichter Abul Hussein Achmed el Laghani (st. um 1000); ein Bibliographisches Werk schrieb Hadschi Khalsa (s.d.). Über arabische Literatur sind zu vergleichen die Ausgaben des Hadschi Khalsa von Flügel u. der Biographien Ebn Khallikans von Wüstenfeld u. Slane; Hammer, Encyklopädische Übersicht der Wissenschaften des Orients, Lpz. 1804, 2 Bde.; Schurrer, Biblioth. arab., Halle 1811; Herbelot, Biblioth. orient., Par. 1697, Fol., Haag 1777, 4 Bde. (deutsch von Schulze, Halle 1785–90, 4 Bde.); Zenker, Bibl. oriental., Lpz. 1840. Außerdem: Celsius, Historia linguae et eruditionis Arab., Ups. 1694; Koch, De fatis studiorum apud Arabes, Helmst. 1719; Scheid, De font. literat. Arabum, 1767; Sacy, Mémoire sur l'orig. et l'ancien monum. de la littérature parmi les Arabes, Par. 1805; Bauland, Hist. littér. des Arabes pendant le moyen âge (aus dem Engl.), Par. 1823; Hammer-Purgstall, Literaturgeschichte der Araber, Wien 1850 ff., 4 Bde.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 645-650. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000939222X