Italienische Lyrik: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach der Rückeroberung Süditaliens von den Arabern bis Ende des 11. Jahrhunderts bestand die arabische Kultur noch eine zeitlang fort. So lebten am Hof des Normannenkönigs Roger II. (1105-1150) der berühmte Kartograph Sharif al-Idrisi und der Dichter Mohammed ibn Zafar. Der Stauferkönig Friedrich II. (1198-1250) konnte wahrscheinlich noch Arabisch; er holte aber auch Dichter aus angrenzenden Ländern wie Okzitanien (Südfrankreich) an seinen Hof. An seinem Hof wurde zunächst die okzitanische Trobadordichtung gepflegt. Es begann aber auch ab etwa 1230 die italienische Dichtung der "sizilianischen Schule". Dort entstanden die ersten Sonette – Jacopo (Giacomo) da Lentini gilt als Erfinder. |
Nach der Rückeroberung Süditaliens von den Arabern bis Ende des 11. Jahrhunderts bestand die arabische Kultur noch eine zeitlang fort. So lebten am Hof des Normannenkönigs Roger II. (1105-1150) der berühmte Kartograph Sharif al-Idrisi und der Dichter Mohammed ibn Zafar. Der Stauferkönig Friedrich II. (1198-1250) konnte wahrscheinlich noch Arabisch; er holte aber auch Dichter aus angrenzenden Ländern wie Okzitanien (Südfrankreich) an seinen Hof. An seinem Hof wurde zunächst die okzitanische Trobadordichtung gepflegt. Es begann aber auch ab etwa 1230 die italienische Dichtung der "sizilianischen Schule". Dort entstanden die ersten Sonette – Jacopo (Giacomo) da Lentini gilt als Erfinder. |
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Wegen des prägenden Einflusses dieser Schule nannte man alle frühen italienischen Dichter "Sizilianer". |
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"Am Eingang die hymnischen Akkorde des heiligen Franz und die noch in provenzalischen Vorbildern befangenen ersten Lieder der 'Sizilianer'. Dann die 'Toskaner', die das bürgerliche Leben des Duecento abbilden: des Guittone Gelehrsamkeit, der Compiuta Frauenklagen, des Chiaro Schauensfreude, des Rustico Spottlust, des Folgore üppige Farbenpracht, des CeccoZynismus und dagegen die innige Gottessehnsucht des Jacopone und der Franziskaner. Auf diesen Grundlagen, dem sizilianischen Minnesang, der toskanischen Bürgerdichtung und der franziskanischen Hymnik gegen die Ende des [13.] Jahrhunderts sich erhebend der dolce stil nuovo." [1] |
"Am Eingang die hymnischen Akkorde des heiligen Franz und die noch in provenzalischen Vorbildern befangenen ersten Lieder der 'Sizilianer'. Dann die 'Toskaner', die das bürgerliche Leben des Duecento abbilden: des Guittone Gelehrsamkeit, der Compiuta Frauenklagen, des Chiaro Schauensfreude, des Rustico Spottlust, des Folgore üppige Farbenpracht, des CeccoZynismus und dagegen die innige Gottessehnsucht des Jacopone und der Franziskaner. Auf diesen Grundlagen, dem sizilianischen Minnesang, der toskanischen Bürgerdichtung und der franziskanischen Hymnik gegen die Ende des [13.] Jahrhunderts sich erhebend der dolce stil nuovo." [1] |
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Version vom 12. November 2015, 19:33 Uhr
Begriffsbestimmung
Dichtung in italienischer Sprache
In Italien oder anderen Ländern (wie der Schweiz, Somalia, Eritrea oder Libyen) sowie von italienischen Auswanderern verfaßte Dichtung italienischer Sprache
Dichtung verschiedener Sprachen auf dem Gebiet Italiens
Zum Beispiel auf Latein, Okzitanisch, Altfranzösisch, Arabisch, Sardisch, Hebräisch, Deutsch geschriebene Dichtung
Geschichte der italienischen Lyrik
Frühe italienische Literatur
Volkssprachliche Literatur entstand in Italien später als in Frankreich, Spanien oder Deutschland. Ende des 12. Jahrhunderts wurde in Italien, vornehmlich am sizilianischen Hof, okzitanische Dichtung verfaßt. Einer der ersten Texte in italienischer Sprache ist der Sonnengesang des Franziskus von Assisi, der wahrscheinlich großteils 1224/25 in italienischer (umbrischer) Sprache verfaßt und dann von einem Mönch ins Lateinische übersetzt wurde.
Sizilianische Schule
Nach der Rückeroberung Süditaliens von den Arabern bis Ende des 11. Jahrhunderts bestand die arabische Kultur noch eine zeitlang fort. So lebten am Hof des Normannenkönigs Roger II. (1105-1150) der berühmte Kartograph Sharif al-Idrisi und der Dichter Mohammed ibn Zafar. Der Stauferkönig Friedrich II. (1198-1250) konnte wahrscheinlich noch Arabisch; er holte aber auch Dichter aus angrenzenden Ländern wie Okzitanien (Südfrankreich) an seinen Hof. An seinem Hof wurde zunächst die okzitanische Trobadordichtung gepflegt. Es begann aber auch ab etwa 1230 die italienische Dichtung der "sizilianischen Schule". Dort entstanden die ersten Sonette – Jacopo (Giacomo) da Lentini gilt als Erfinder.
Wegen des prägenden Einflusses dieser Schule nannte man alle frühen italienischen Dichter "Sizilianer".
"Am Eingang die hymnischen Akkorde des heiligen Franz und die noch in provenzalischen Vorbildern befangenen ersten Lieder der 'Sizilianer'. Dann die 'Toskaner', die das bürgerliche Leben des Duecento abbilden: des Guittone Gelehrsamkeit, der Compiuta Frauenklagen, des Chiaro Schauensfreude, des Rustico Spottlust, des Folgore üppige Farbenpracht, des CeccoZynismus und dagegen die innige Gottessehnsucht des Jacopone und der Franziskaner. Auf diesen Grundlagen, dem sizilianischen Minnesang, der toskanischen Bürgerdichtung und der franziskanischen Hymnik gegen die Ende des [13.] Jahrhunderts sich erhebend der dolce stil nuovo." [1]
Italienische Schriftsteller, die mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurden
- 1906 Giosuè Carducci
- 1926 Grazia Deledda
- 1934 Luigi Pirandello
- 1959 Salvatore Quasimodo
- 1975 Eugenio Montale
- 1997 Dario Fo
Fußnoten
[1] Frühe italienische Dichtung. Übertragen und mit dem Urtext herausgegeben von Hans Feist und Leonello Vincenti. München: Hyperion Verlag, 1922, S. 7