Krim: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Krim (ukrainisch Крим, Krym; russisch Крым, Krym; krimtatarisch Qırım; in der Antike Tauris) ist eine Halbinsel der Ukraine zwischen dem nördlichen Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer. Sie hat eine Fläche von 26.844 Quadratkilometern und 2.353.100 Einwohner (1. Januar 2014). Auf der Krim liegen die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol. (...) Seit der Besetzung und Annexion der Krim 2014 durch Russland übt Russland die faktische Kontrolle über die Krim aus und sieht diese als zwei seiner Föderationssubjekte, während die Ukraine und die internationale Gemeinschaft, mit Ausnahme von Belarus, Kuba, Nicaragua, Nordkorea, Syrien und Venezuela, die Krim weiterhin als Bestandteil des ukrainischen Staatsgebiets betrachten, manifestiert beispielsweise in der UN-Resolution 68/262. / https://de.wikipedia.org/wiki/Krim |
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== Damen Conversations Lexikon 1838 == |
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[49] '''Taurien''', die 1540 Quadrat M. große, von 380,000 Ew. bewohnte russische Statthalterschaft, welche außer der sich in das schwarze Meer hineinerstreckenden Halbinsel Krimmo der dem eigentlichen Taurien, die im N. der Krimm liegende krimmsche oder nogaische Steppe, das Land der ischernomorskischen Kosaken, und die zwischen den Kubanmündungen gelegene Insel Taman umfaßt. Die Halbinsel, die alte Chersonesus Taurica, auf der Iphigeneia einst weilte, einsam und verlassen von ihren Lieben, wird von dem Festlande durch 2 Meerbusen, westlich das todte Meer, östlich das faule Meer, getrennt. Im Norden eine baumlose, nur von einigen Salzseen unterbrochene Steppe, bietet sie im Süden dagegen die reizendste Abwechselung von lieblichen, rebenbekränzten Höhen und wohlbewässerten, [49] fruchtbaren Thälern, in denen man trefflichen Wein und Südfrüchte, vorzügliche Melonen und Granaten, herrliches Obst und schönen Honig gewinnt. In neuern Zeiten hat sich auch die Schafzucht immer mehr ausgebreitet, und allbekannt und gesucht sind die krimmer Lämmerfelle. Das faule Meer wird von dem asow'schen durch eine schmale, ganz ebene und unbewohnte und nur mit einigen Salzseen und Weiden bedeckte Landzunge getrennt, und hängt mit demselben nur durch die Meerenge von Dschenidsche oder Tonké zusammen. Die nogaische Steppe ist dürr und salzreich, und nur in den Niederungen und an den Flüssen fruchtbar. Die vorzüglichsten Städte T's sind: Simferopol, die Gouvernementsstadt, die vormalige Hauptstadt Baktschi Serai und die Handelsstädte Feodosia und Eupatoria. In den alten Zeiten griechischen Verkehrs war das Land in hohem Flor, wurde aber während der Völkerwanderung von Alanen, Gothen, Hunnen, Chazaren etc. gänzlich verheert. Im 13. Jahrhunderte nahmen es die Tataren ein, welche später unter türkische Oberherrschaft geriethen, bis (1774) die Halbinsel an Rußland fiel. Seitdem haben sich hier viele fremde Kolonisten, namentlich Deutsche, angesiedelt, und die tatarische Bevölkerung mag sich ungefähr noch auf 80,000 (im ganzen Gouvernement 180,000) Seelen belaufen. |
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Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 49-50. |
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http://www.zeno.org/nid/20001770683 |
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== Brockhaus 1841 == |
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[376] Taurien hieß sonst das gegenwärtig Simferopol genannte Gouvernement des südl. europ. Rußland, welches die Halbinsel Taurien oder die Krim, die nördl. von derselben liegende krimsche oder nogaische Steppe, das Land der tschernomorskischen Kosacken und die zwischen der Kubanmündungen gelegene Insel Taman umfaßt: 1541 ⧠M. mit 380,000 Einw. (Vgl. Rußland.) Die Halbinsel Taurien oder die Krim, die alte Chersonesus taurica, ist mit dem Festlande durch die 1 M. breite Landenge von Perekop verbunden. Der nördl. Theil derselben ist eine baumlose Steppe mit einigen Salzseen, welche nur zur Viehzucht Gelegenheit bietet. Der südl. Theil wird längs der Küste von einem Kalkgebirge durchzogen, das im Tschadirdagh eine Höhe von 4740 F. erreicht. Hier findet man die schönsten Landschaften, waldige Höhen wechseln mit [376] fruchtbaren und wasserreichen Thälern. Das Klima ist mild; Wein, Südfrüchte, Obst gedeihen aufs beste. Die im N. der Krim liegende krimsche oder nogaische Steppe ist holz- und wasserarm, doch sehr fruchtbar und wird von den räuberischen, meist mohammedan. nogaischen Tataren bewohnt. Die Insel Taman oder Tmutarakan hat merkwürdige Bergtheerquellen. – Das jetzige Taurien war zur Zeit des alten Griechenlands der Sitz der Scythen und Amazonen, doch gab es daselbst auch griech. Colonien. Eine große Anzahl verschiedener, nach Westen und Süden vordringender Völkerschaften setzten sich nacheinander in diesen Gegenden fest. Sie wurden dem röm. Reiche, später den griech. Kaisern unterworfen, und am Ende des 12. Jahrh. waren die Genueser Herren der Krim. Im 13. Jahrh. eroberten sie die Tataren und im 15. Jahrh. die Türken. Der Khan der Krim war türkischer Vasall. Unter Dolgorucki wurde die Krim 1771. von den Russen erobert und 1774 mußte die Pforte im Frieden zu Kutschuk-Kainardschi die Unabhängigkeit der Krim anerkennen. Noch aber rangen die Türkei und Rußland um den Einfluß auf die nur scheinbar unabhängigen Khane, bis der Khan Schahin Gheray sich ganz den Russen in die Arme warf und die Krim 1783 für russ. Eigenthum erklärt wurde, als welches sie von der Türkei im folgenden Jahre förmlich anerkannt wurde. Der von der russ. Regierung pensionirte Khan ging später nach der Türkei und wurde zu Rhodus auf Befehl des Großherrn 1787 hingerichtet. Seine in Simferopol lebenden Nachkommen haben Anspruch auf den türk. Thron, wenn die jetzt herrschende Familie aussterben sollte. Unter den Namen: Taurischer Chersones oder Taurien wurde die Krim 1784 dem russ. Reiche einverleibt; Potemkin, der zu ihrer Unterwerfung beigetragen, erhielt den Beinamen: der Taurier, und der kais. Titel wurde mit dem Zusatz »Zar des taurischen Chersones« bereichert. |
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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 376-377. |
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http://www.zeno.org/nid/20000868752 |
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== Herders 1857 == |
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[422] '''Taurien''', Gouvern. in Südrußland, umfaßt die Krim (s. d.) u. die nogaische Steppe zwischen dem Dniepr und dem asowschen Meere, ist 1150 QM. groß, zählt 570000 E., der Mehrzahl nach mohammed. Tataren; Hauptst.: Simferopol. |
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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 422. |
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http://www.zeno.org/nid/20003537811 |
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[662] '''Krim, Taurien,''' taurische Halbinsel, Halbinsel zwischen dem asowʼschen und schwarzen Meere, 360 QM. groß, mit dem russ. Festlande nur durch die schmale Landenge von Perekop zusammenhängend. Der südl. Theil ist von dem taurischen Gebirge erfüllt, einem Kalkgebilde, das sich vielfach zu kahlen Hochebenen ausdehnt, in seinen Thälern aber eine reiche südeuropäische Vegetation [662] (Feigen, Oliven, Wein etc.) entfaltet. Der nördl. Theil der Insel ist größtentheils Steppe, mit Salzseen und ungesunder Luft, sowie außerordentlich wechselnder Temperatur. Das sog. faule Meer ist ein Theil des asowʼschen, als seichter, von dem asowʼschen Meere durch eine schmale Landzunge getrennter Busen von Genitschi bis Arabat sich hinziehend. Die Einwohnerzahl mag sich auf 400000 belaufen, der Mehrzahl nach Tataren, ferner Russen, Griechen, Juden, deutsche Colonisten. Hauptstadt ist Simferopol; bedeutender die ehemalige Residenz der Khane Bakschiserai, der wichtigste Platz: Sebastopol; vor 1855 war Kertsch als Handelsort von Bedeutung. – Die K. wurde an der Südseite von Griechen schon im 6. Jahrh. vor Chr. colonisirt; die blühenden Städte kamen später unter die pontischen Könige u. die Nachkommen des Mithridates behaupteten unter röm. Schutze dies bosporanische Königreich bis zur Zeit der Völkerwanderung, in welcher bei 70 Völker aufgezählt werden, welche die K. heimsuchten. Zuletzt ließen sich nach Dschingischans Zug die Tataren nieder; unter deren Herrschaft gründeten die Genuesen in Kaffa einen wichtigen Stapelplatz für ostind. Waaren, und überhaupt war die K. ein reiches Land. Die Khane waren dem türk. Sultan nur zur Heerfolge verpflichtet und leisteten ausgezeichnete Dienste; im Frieden von Kutschuk Kainardsche (1774) wurde die K. unabhängig erklärt u. 1784 von dem letzten Khan an Rußland verkauft. Die Tataren widersetzten sich; Potemkin metzelte aber 30000 nieder und verwüstete das Land furchtbar. Seitdem haben sich viele russ. Großen in der K. angekauft, der alte Wohlstand ist aber noch lange nicht wiederhergestellt. |
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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 662-663. |
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http://www.zeno.org/nid/20003404714 |
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http://www.zeno.org/nid/20011073861 |
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== Meyers 1907 == |
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[683] Krim (russ. Krym, bei den Alten Tauris oder Chersonnesos Taurica, franz. la Crimée), Halbinsel im südlichen Rußland, zum Gouv. Taurien gehörig und daher auch Taurische Halbinsel genannt, bildet eine 25,140 qkm (458,1 QM.) große Landmasse, die nur durch die schmale, 5–7 km breite Landenge von Perekop zwischen dem Schwarzen und Asowschen Meer mit dem russischen Festland zusammenhängt (s. Karte). Die Küsten bilden eine Menge von Buchten und mehr oder weniger brauchbaren Häfen. Neben der Landenge von Perekop liegt westlich der Karkinitische Busen oder das Tote Meer, östlich der Siwasch oder das Faule Meer. Die K. zerfällt physisch in zwei Abteilungen: eine monotone Ebene (Krimsche Steppe), die, eine Fortsetzung der großen südpontischen Steppe, sich über drei Viertel der ganzen Halbinsel erstreckt und unzählige Viehherden ernährt, sonst aber fast gar nichts erzeugt, und eine Bergregion, die den südlichen Teil einnimmt und die großartigsten und schönsten Landschaftsbilder darbietet. Südlich von Simferopol nimmt das Land mit den ansteigenden Höhen allmählich einen reichern Charakter an; herrliche Wiesen wechseln mit Feldern, Gärten und Wäldern ab. Jüngeres Kalkgebirge steigt in Hügeln und Bergzügen auf und bildet die Vorstufe zu dem isolierten System des Taurischen Gebirges (s. d.), dessen interessantester Teil das Jailagebirge ist. |
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Karte der Halbinsel Krim. |
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Die beträchtlichsten Gewässer sind: der Salghir mit dem Karasu, der dem Faulen Meer zufließt, ferner die Alma, Katscha, der Belbek und die Tschernaja, die sämtlich auf der Nordseite des ältern Gebirges entspringen und nach kurzem, kaskadenreichem Lauf in das Schwarze Meer münden. Schiffbar ist keiner dieser Flüsse. Das Gebirge hält die erstarrenden Winterwinde aus N. und NO. ab und macht auf diese Weise den schmalen, bis 9 km breiten Küstensaum mit den malerisch steilen Bergabhängen zwischen Neusudak und Balaklawa zu einer paradiesischen Region, die bei subtropischer Vegetation den mannigfachsten Wechsel von prächtigen Villen, Festen und Ruinen der Vorzeit, Klöstern und tatarischen Moscheen, schönen Gärten, Weinbergen und herrlichen Olivenhainen darbietet und längst ein Lieblingsaufenthalt des russischen Hofes (s. Livadia 2) und Adels geworden ist. Während die Gebirge von Eichen-, Buchen- und Nadelwäldern (Pinus sylvestris[683] und P. larix) bedeckt sind, wachsen am Fuße derselben Lorbeerbäume, Zypressen und Feigenbäume. Vollständig akklimatisiert haben sich auf diesem schmalen Küstenstrich auch Oleander, Magnolien, Tulpenbäume, Bignonien, Myrten, Kamelien, Mimosen, Granaten, Papiermaulbeerbaum etc. Die hauptsächlichsten Produkte der K. sind: Getreide, Hirse, Tabak, Wein und eine Menge des vorzüglichsten Obstes. Von den Produkten der Viehzucht hat nur die Schafwolle größere Bedeutung, doch ist die Schafzucht neuerdings im Rückgang, da die Weiden immer mehr abnehmen. An Mineralien werden gewonnen: Porphyr, verschiedenfarbiger Marmor, Kalkstein und insbes. Salz (bis zu 400,000 Ton. jährlich) aus den Seen, die, an 400, in drei Gruppen verteilt, alle stark salzhaltig sind. Die reichste Ausbeute geben die südlich von Perekop, eine geringere die auf der Halbinsel Kertsch und um Eupatoria gelegenen. Außer diesen drei Seegruppen befinden sich auch einige Salzseen auf der Landzunge von Arabat. Neuerdings sind in der Nähe von Kertsch (s. d.) außerordentlich reiche Lager von Eisenstein entdeckt und in Abbau genommen worden. Eine Eisenbahn durchquert die K. von Nord nach Süd, Endpunkt Sebastopol, Abzweigungen nach Kertsch und Feodosia (s. die Karte, S. 683). Über die ethnographischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der K. s. '''Taurien'''. |
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=== Geschichte. === |
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Die K. hieß im Altertum Taurische Chersonesos (Chersonesus Taurica) von den Tauriern, die wohl aus dem Kaukasus stammten. Seit 600 v. Chr. blühten daselbst griechische Kolonien. Zur Zeit der Perserkriege bildete sich das Bosporanische Reich (s. d.), das unter Mithradates seine höchste Macht erlangte und 47 v. Chr. von den Römern unterworfen wurde. In der Völkerwanderung wurde die K. von den Chasaren und Goten eingenommen und 640 unter dem Kaiser Heraklios mit dem byzantinischen Reich vereinigt. 1237 drangen die Tataren herein und gaben dem Lande den Namen K. (»Festung«). Die Venezianer trieben bedeutenden Handel dahin, wurden aber von den Genuesen verdrängt, die, wie die Griechen, an der Südküste Städte und Burgen bauten. Ihre Hauptniederlagen waren: Kassa, Sudak und Balaklawa. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. wurden die Genuesen von den Türken vertrieben, und 1478 ernannte Mohammed 11. den Tataren Mengli Giray (gest. 1515) zum Chan der K. und der nördlichen Pontusküste (Kleinen Tatarei) unter Oberherrschaft der Pforte. 1736 drangen die Russen zum erstenmal in die K. ein. Im Frieden von Kütschük Kainardschi mußte die Pforte die K. als unabhängig anerkennen, die jedoch nun in Abhängigkeit von Rußland kam. Nachdem 1779 die Tataren ihren Chan Sahib Giray vertrieben hatten, zwangen ihn auch die Russen, der Herrschaft zu entsagen, und 1783 wurde die Halbinsel dem russischen Reich völlig einverleibt. In den Jahren 1854–56 war die K. Schauplatz des sogen. Krimkrieges (s. d.). Vgl. Remy, Die K. in ethnographischer, landschaftlicher und hygienischer Beziehung (Leipz. 1872); Telfer, The Crimea and Transcaucasia (2. Aufl., Lond. 1877, 2 Bde.); »Antiquités du Bosphore cimmérien« (Petersb. 1854, 3 Bde.); Hammer-Purgstall, Geschichte der Chane der K. unter osmanischer Herrschaft (Wien 1856); Canale, Della Crimea e dei suoi dominatori dalle sue origini fino al trattato di Parigi (Genua 1856, 3 Bde.); Sir Evelyn Wood, The Crimea in 1854 and 1894 (Lond. 1895); Sosnogorow, Führer durch die K. (russ., 5. Aufl., Odessa 1889). |
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Quelle: |
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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 683-684. |
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Permalink: |
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http://www.zeno.org/nid/20006945473 |
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== Brockhaus 1911 == |
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[1023] Krim (russ. Krym), im Altertum Tauris, Taurische Halbinsel, Halbinsel im südl. Europ. Rußland, zum russ. Gouv. Taurien gehörig, zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meere, durch die schmale Landenge von Perekop mit dem Festlande verbunden, 25.727 qkm, im N. öde Steppe mit zahlreichen Salzgründen, im S. Gebirge (Jaila, 1540 m), subtrop. Vegetation. 1441-1783 tatar. Chanat unter türk. Oberherrschaft, seitdem russisch. Hauptstadt Simferopol. [Karte: Europäisches Rußland I und Tafel: Kartographie II, 11.] |
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Quelle: |
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Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1023. |
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http://www.zeno.org/nid/20001275798 |
Aktuelle Version vom 11. Januar 2024, 15:43 Uhr
Die Krim (ukrainisch Крим, Krym; russisch Крым, Krym; krimtatarisch Qırım; in der Antike Tauris) ist eine Halbinsel der Ukraine zwischen dem nördlichen Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer. Sie hat eine Fläche von 26.844 Quadratkilometern und 2.353.100 Einwohner (1. Januar 2014). Auf der Krim liegen die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol. (...) Seit der Besetzung und Annexion der Krim 2014 durch Russland übt Russland die faktische Kontrolle über die Krim aus und sieht diese als zwei seiner Föderationssubjekte, während die Ukraine und die internationale Gemeinschaft, mit Ausnahme von Belarus, Kuba, Nicaragua, Nordkorea, Syrien und Venezuela, die Krim weiterhin als Bestandteil des ukrainischen Staatsgebiets betrachten, manifestiert beispielsweise in der UN-Resolution 68/262. / https://de.wikipedia.org/wiki/Krim
Brockhaus 1809
[334] Die Krim, s. Taurien.
Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 334. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000756903
[76] Taurien. Diese vom Pontus Euxinus und dem See Mäotis gebildete Halbinsel wurde in den ältern Zeiten unter dem Namen Taurica terra oder Taurica Chersonesus (von ihren ehemahligen Bewohnern, den Taurern) von ihren eigenen Königen, unter denen besonders Thoas bekannt ist, beherrscht, und war besonders durch die Grausamkeit berühmt, mit welcher die Bewohner alle Fremden, die hier ankamen, der Diana opferten. Hier war es auch, wohin Iphigenia (nach der Mythologie) von der Diana geführt und als Oberpriesterin angestellt wurde, bis ihr Bruder Orestes sie entführte (s. Iphigenia, Th. II. [76] S. 237.). Gegenwärtig ist dieß Taurien eine der fruchtbarsten Provinzen der Europäischen Türkei, und die Hauptprovinz der so genannten kleinen Tartarei, gegen S. u. W. an das schwarze Meer, gegen N. an den Chersonschen Meerbusen und die Jekaterinoßlawsche Statthalterschaft, und gegen O. an das Asowʼsche Meer grenzend, und besteht aus der so genannten Halbinsel Krimm und der Krimmischen Steppe, wovon ein Theil dem Tartarchan, und ein Theil der Pforte gehört. Es hat Weitzen, Salz, liefert schöne Häute und Felle, besonders schöne Lämmerfelle, auch Talg, Wein, Salpeter, welche Artikel alle noch einer großen Vermehrung entgegensehen. Der beträchtlichste Handelsplatz ist Caffa (Feodosia) mit einem wichtigen Hafen am schwarzen Meere gelegen, wo vorzuglich starker Pelz- und großer Sclaven-Handel getrieben wird.
Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 76-77. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000077507X
Damen Conversations Lexikon 1838
[49] Taurien, die 1540 Quadrat M. große, von 380,000 Ew. bewohnte russische Statthalterschaft, welche außer der sich in das schwarze Meer hineinerstreckenden Halbinsel Krimmo der dem eigentlichen Taurien, die im N. der Krimm liegende krimmsche oder nogaische Steppe, das Land der ischernomorskischen Kosaken, und die zwischen den Kubanmündungen gelegene Insel Taman umfaßt. Die Halbinsel, die alte Chersonesus Taurica, auf der Iphigeneia einst weilte, einsam und verlassen von ihren Lieben, wird von dem Festlande durch 2 Meerbusen, westlich das todte Meer, östlich das faule Meer, getrennt. Im Norden eine baumlose, nur von einigen Salzseen unterbrochene Steppe, bietet sie im Süden dagegen die reizendste Abwechselung von lieblichen, rebenbekränzten Höhen und wohlbewässerten, [49] fruchtbaren Thälern, in denen man trefflichen Wein und Südfrüchte, vorzügliche Melonen und Granaten, herrliches Obst und schönen Honig gewinnt. In neuern Zeiten hat sich auch die Schafzucht immer mehr ausgebreitet, und allbekannt und gesucht sind die krimmer Lämmerfelle. Das faule Meer wird von dem asow'schen durch eine schmale, ganz ebene und unbewohnte und nur mit einigen Salzseen und Weiden bedeckte Landzunge getrennt, und hängt mit demselben nur durch die Meerenge von Dschenidsche oder Tonké zusammen. Die nogaische Steppe ist dürr und salzreich, und nur in den Niederungen und an den Flüssen fruchtbar. Die vorzüglichsten Städte T's sind: Simferopol, die Gouvernementsstadt, die vormalige Hauptstadt Baktschi Serai und die Handelsstädte Feodosia und Eupatoria. In den alten Zeiten griechischen Verkehrs war das Land in hohem Flor, wurde aber während der Völkerwanderung von Alanen, Gothen, Hunnen, Chazaren etc. gänzlich verheert. Im 13. Jahrhunderte nahmen es die Tataren ein, welche später unter türkische Oberherrschaft geriethen, bis (1774) die Halbinsel an Rußland fiel. Seitdem haben sich hier viele fremde Kolonisten, namentlich Deutsche, angesiedelt, und die tatarische Bevölkerung mag sich ungefähr noch auf 80,000 (im ganzen Gouvernement 180,000) Seelen belaufen.
Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 49-50. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001770683
Brockhaus 1841
[376] Taurien hieß sonst das gegenwärtig Simferopol genannte Gouvernement des südl. europ. Rußland, welches die Halbinsel Taurien oder die Krim, die nördl. von derselben liegende krimsche oder nogaische Steppe, das Land der tschernomorskischen Kosacken und die zwischen der Kubanmündungen gelegene Insel Taman umfaßt: 1541 ⧠M. mit 380,000 Einw. (Vgl. Rußland.) Die Halbinsel Taurien oder die Krim, die alte Chersonesus taurica, ist mit dem Festlande durch die 1 M. breite Landenge von Perekop verbunden. Der nördl. Theil derselben ist eine baumlose Steppe mit einigen Salzseen, welche nur zur Viehzucht Gelegenheit bietet. Der südl. Theil wird längs der Küste von einem Kalkgebirge durchzogen, das im Tschadirdagh eine Höhe von 4740 F. erreicht. Hier findet man die schönsten Landschaften, waldige Höhen wechseln mit [376] fruchtbaren und wasserreichen Thälern. Das Klima ist mild; Wein, Südfrüchte, Obst gedeihen aufs beste. Die im N. der Krim liegende krimsche oder nogaische Steppe ist holz- und wasserarm, doch sehr fruchtbar und wird von den räuberischen, meist mohammedan. nogaischen Tataren bewohnt. Die Insel Taman oder Tmutarakan hat merkwürdige Bergtheerquellen. – Das jetzige Taurien war zur Zeit des alten Griechenlands der Sitz der Scythen und Amazonen, doch gab es daselbst auch griech. Colonien. Eine große Anzahl verschiedener, nach Westen und Süden vordringender Völkerschaften setzten sich nacheinander in diesen Gegenden fest. Sie wurden dem röm. Reiche, später den griech. Kaisern unterworfen, und am Ende des 12. Jahrh. waren die Genueser Herren der Krim. Im 13. Jahrh. eroberten sie die Tataren und im 15. Jahrh. die Türken. Der Khan der Krim war türkischer Vasall. Unter Dolgorucki wurde die Krim 1771. von den Russen erobert und 1774 mußte die Pforte im Frieden zu Kutschuk-Kainardschi die Unabhängigkeit der Krim anerkennen. Noch aber rangen die Türkei und Rußland um den Einfluß auf die nur scheinbar unabhängigen Khane, bis der Khan Schahin Gheray sich ganz den Russen in die Arme warf und die Krim 1783 für russ. Eigenthum erklärt wurde, als welches sie von der Türkei im folgenden Jahre förmlich anerkannt wurde. Der von der russ. Regierung pensionirte Khan ging später nach der Türkei und wurde zu Rhodus auf Befehl des Großherrn 1787 hingerichtet. Seine in Simferopol lebenden Nachkommen haben Anspruch auf den türk. Thron, wenn die jetzt herrschende Familie aussterben sollte. Unter den Namen: Taurischer Chersones oder Taurien wurde die Krim 1784 dem russ. Reiche einverleibt; Potemkin, der zu ihrer Unterwerfung beigetragen, erhielt den Beinamen: der Taurier, und der kais. Titel wurde mit dem Zusatz »Zar des taurischen Chersones« bereichert.
Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 376-377. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000868752
Herders 1857
[422] Taurien, Gouvern. in Südrußland, umfaßt die Krim (s. d.) u. die nogaische Steppe zwischen dem Dniepr und dem asowschen Meere, ist 1150 QM. groß, zählt 570000 E., der Mehrzahl nach mohammed. Tataren; Hauptst.: Simferopol.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 422. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003537811
[662] Krim, Taurien, taurische Halbinsel, Halbinsel zwischen dem asowʼschen und schwarzen Meere, 360 QM. groß, mit dem russ. Festlande nur durch die schmale Landenge von Perekop zusammenhängend. Der südl. Theil ist von dem taurischen Gebirge erfüllt, einem Kalkgebilde, das sich vielfach zu kahlen Hochebenen ausdehnt, in seinen Thälern aber eine reiche südeuropäische Vegetation [662] (Feigen, Oliven, Wein etc.) entfaltet. Der nördl. Theil der Insel ist größtentheils Steppe, mit Salzseen und ungesunder Luft, sowie außerordentlich wechselnder Temperatur. Das sog. faule Meer ist ein Theil des asowʼschen, als seichter, von dem asowʼschen Meere durch eine schmale Landzunge getrennter Busen von Genitschi bis Arabat sich hinziehend. Die Einwohnerzahl mag sich auf 400000 belaufen, der Mehrzahl nach Tataren, ferner Russen, Griechen, Juden, deutsche Colonisten. Hauptstadt ist Simferopol; bedeutender die ehemalige Residenz der Khane Bakschiserai, der wichtigste Platz: Sebastopol; vor 1855 war Kertsch als Handelsort von Bedeutung. – Die K. wurde an der Südseite von Griechen schon im 6. Jahrh. vor Chr. colonisirt; die blühenden Städte kamen später unter die pontischen Könige u. die Nachkommen des Mithridates behaupteten unter röm. Schutze dies bosporanische Königreich bis zur Zeit der Völkerwanderung, in welcher bei 70 Völker aufgezählt werden, welche die K. heimsuchten. Zuletzt ließen sich nach Dschingischans Zug die Tataren nieder; unter deren Herrschaft gründeten die Genuesen in Kaffa einen wichtigen Stapelplatz für ostind. Waaren, und überhaupt war die K. ein reiches Land. Die Khane waren dem türk. Sultan nur zur Heerfolge verpflichtet und leisteten ausgezeichnete Dienste; im Frieden von Kutschuk Kainardsche (1774) wurde die K. unabhängig erklärt u. 1784 von dem letzten Khan an Rußland verkauft. Die Tataren widersetzten sich; Potemkin metzelte aber 30000 nieder und verwüstete das Land furchtbar. Seitdem haben sich viele russ. Großen in der K. angekauft, der alte Wohlstand ist aber noch lange nicht wiederhergestellt.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 662-663. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003404714
Pierer 1860
[824] Krim,
1) (a. Geogr.), Chersonesustaurica od. Ch. scythica, die südliche Halbinsel des Europäischen Sarmatien, damit durch den Isthmus (jetzt Landenge von Perekop) zusammenhängend; wurde 1400 Stadien lang u. ebenso breit, im Umfang aber 4000 (4400) Stadien ohne die Busen u. 5600 mit denselben geschätzt; Vorgebirge: Myrmekion, Korax, Kriumetopon u. Parthenion; Gebirg: die Taurici montes mit den Bergspitzen Trapezus (Tschatyr-Dagh) u. Kimmerion (Opouk); Flüsse: Thapsis u. Istrianos; der nördlich von dem Gebirg gelegene Theil hieß Trachea Chersonesus (der Rauhe Chersones), der südliche Theil dagegen war sehr fruchtbar. Die Halbinsel hatte viele Städte: an der Westküste Taphros, Eupatorion, Dandake; an der Südküste: Chersonesos, die Häfen Symbolon u. Ktenus, Charax, Lagyra, Lampas, dabei die Castelle Alustu u. Gurzubitä, Athenäon, Theodosia, Kazeka, Kimmerikon, Kyläa, Akra, Nymphäa, Dia, Tyriktake; an der Ostküste: Pantikapäon (Bosporos), Hermision, Myrmekion; an der Nordküste Parthenion, Herakleon; im Innern Parosta, Kimmerion, Satarcha, Portakra, Badation, Kytäon, Tabana, Postigla, Iluraton, Böon, Tazos (s.d. a.) etc.
2) (n. Geogr.), Halbinsel in Südrußland, liegt ungefähr zwischen 441/2 u. 46° nördl. Breite, gehört zu dem Gouvernement Taurien u. umfaßt bei einer Küstenentwickelung von 140 Meilen einen Flächengehalt von 360 QM. Sie wird an der Ostspitze durch die Halbinsel Kertsch verlängert u. hängt im Norden durch die nur 1 Meile breite Landenge von Perekop mit dem Festlande zusammen. Ihre Küsten werden nordwestlich vom Todten Meer, nordöstlich vom Asowschen u. Faulen Meere, übrigens vom Schwarzen Meere bespült. Die Meerenge von Jenikale, welche das Asowsche u. Schwarze Meer verbindet, trennt die Halbinsel vom Gebiet des Kaukasus. An der ganzen Westküste, von der Sebastopoler Rhede bis nach Perekop, gibt es nur einen Hafen, den von Akmetschet, sowie die große Kalamitabucht bei Eupatoria, die jedoch nur geringe Tiefe besitzt, so daß die Schiffe in ziemlicher Entfernung von der Küste ankern müssen. Von Perekop bis zur Almamündung ist die Küste ganz flach, dann aber wird das Gestade schroff u. hoch. Von der großen Sebastopoler Bucht, die einen schönen u. sicheren Hafen bildet, bis zum Cap Chersones, der Südwestspitze der K., sind die Buchten (Quarantäne-, Strelitzen-, Sandige-, Rohr- od. Kamietsch- u. Kosackenbucht) geräumig u. tief. An der hoch u. steil abfallenden Südküste können die Fahrzeuge nur in den wenigen kleinen Häfen anlegen, unter denen der von Balaklawa der bedeutendste ist. Auch die Ostküste bietet nur wenige Häfen, unter denen die von Feodosia (Kassa) u. Kertsch die wichtigsten sind. Von der Halbinsel Kertsch nordwärts zieht sich die Landzunge von Arabat etwa 1000 Schritte breit u. 15 Meilen lang, in das Asowsche Meer hinein u. trennt von demselben das Faule Meer ab; sie bietet eine gute Verbindungsstraße, die nur bei starken Nord- u. Ostwinden gefährdet wird. Der nördliche[824] u. östliche Theil der Halbinsel, die Ebene, besteht aus einer monotonen Steppenfläche, welche als Fortsetzung der Steppe Südrußlands anzusehen ist u. sich über mindestens 3/4 des Areals erstreckt. Ohne Baumwuchs u. wasserarm, hat die Krimsche Steppe nur etwa zum dritten Theile einen beständigen Graswuchs; das Übrige bedeckt sich nur im Frühjahr mit einigen zarten Pflanzen, die nach schnell erlangter Reise fast zu Asche versengt werden u. einen todten Boden zurücklassen. Der östliche Theil, die sehr vulkanisch formirte Halbinsel Kertsch, ist reich an Schwefel- u. heißen Quellen, sowie Sümpfen, während der nördliche Theil der Steppe, an den Küsten des Todten u. bes. des Faulen Meeres, mit vielen Salzseen bedeckt ist, aus welchen viel Salz gewonnen wird. Dieser Ebene wird erst durch das an der Südküste der K. zwischen Balaklawa u. Neu-Sudak aufsteigende Gebirge, Yaila Dagh, mit seinen nördlich sanft, nach Süden aber steil abfallenden Gehängen von 3–5 Meilen von der südlichen Küste entfernt, eine Grenze gesetzt. Es erstreckt sich ungefähr 20 Meilen in der Richtung von Westen nach Osten u. bei einer mittleren Höhe seines Rückens von 3000 Fuß erreicht es im Tschatyr-Dagh mit 4800 Fuß Höhe seinen Culminationspunkt. Durch dies Gebirge wird das Klima wesentlich beeinflußt, indem dasselbe die kalten Winterwinde aus dem Norden u. Osten abhält u. den Saum zwischen den südlichen Abhängen u. der Küste zu einer paradiesischen Region erhebt, in welcher ein steter Frühling herrscht u. deren Reiz durch üppige Vegetation von Wäldern, Obstbäumen u. Wein, sowie durch das anstoßende Meer erhöht wird. Man nennt daher diesen Strich die Krimsche Schweiz, u. er ist der Lieblingsaufenthalt der russischen Nobilität geworden. Von den Flüssen, welche sämmtlich auf dem Yaila Dagh entspringen, sind bemerkenswerth: der Salghir, der bedeutendste, welcher rechts den Kara-Su aufnimmt u. ostwärts quer die Steppe durchfließend im Faulen Meere mündet; dann der Bulganak, die Alma, die Katscha u. der Belbek, welche sämmtlich westlich der Kalamita Bai zueilen, u. endlich die Tschernaja, welche sich in die Bucht von Sebastopol ergießt. Gute Communicationen gibt es auf der Halbinsel nur wenige. Die hauptsächlichsten sind die große Straße von Perekop nach Simpheropol u. von da über Karasubazar u. Feodosia nach Kertsch, dann von Simpheropol über Aluschta längs der Küste nach Balaklawa (Woronzowstraße), von Simpheropol nach Eupatoria u. von da nach Sebastopol, von Simpheropol über Baktschisarai nach Sebastopol u. Balaklawa. Von Producten nährt das weite Steppenland zahlreiche Viehheerden, namentlich an Schafen, Hornvieh u. Pferden; die Gebirgsregion bringt auf dem südlichen Abhang Wein; in den fruchtbaren Thälern der nördlichen Abhänge viel Obst, bes. Pflaumen, Apfel, Birnen u. Wallnüsse; bei Simpheropol sind bedeutende Maulbeerbaumpflanzungen angelegt worden, die Waldungen bieten meist Buchen, seltener Eichen; Getreide wird auf der K. nicht gebaut, dagegen wird Tabak u. so viel Salz an den nördlichen Küsten gewonnen, daß die K. als Salzkammer des Europäischen Rußlands betrachtet werden kann. Die K. ist politisch in 5 Kreise eingetheilt: Simpheropol, Eupatoria, Perekop, Feodosia u. Kertsch; der Sitz der Regierung war in Simpheropol. Die bedeutendsten Städte sind: Simpheropol, Baktschisarai, Karasubazar, Feodosia, Perekop, Sebastopol (mit 42,000 Ew. vor dem Kriege), Eupatoria, Kertsch. Außer der vormaligen großen Seefestung Sebastopol waren Perekop, Eupatoria, Kertsch, Jenikale u. Arabat befestigte Punkte. Einwohner hatte die K. im Jahre 1850 306, 600, zumeist Tataren, dann Russen, Griechen, Armenier, Juden u. Deutsche; von diesen bekennen sich die Tataren zum Islam u. leben meist nomadisirend, während die Russen in die von der Krone u. Edelleuten angesiedelten Dörfer versetzt sind, die Deutschen (darunter die aus Preußen hergezogenen Mennoniten) als Colonisten leben, die Griechen meist in den Städten u. in den Thälern der Südostküste wohnen, die wenigen Armenier u. Juden in den Städten Handel treiben.
Die ältesten bekannten Bewohner der Halbinsel waren die Kymmerier, etwa im 7. Jahrh. v. Chr. fielen dann die Scythen ein; die Kymmerier zogen sich ins Gebirge zurück u. erhielten nun den Namen Taurer, wovon auch der Name Taurischer Chersones. Zur Zeit des Trojanischen Krieges war der wilde Thoas König hier, zu welchem Iphigenia (s.d.) kam; Orestes u. Pylades führten diese wieder von dannen u. schafften die Menschenopfer ab. Dann kamen in der ersten Hälfte des 6. Jahrh. griechische Ansiedler aus Milet u. gründeten Theodosia, Pantikapäon u.a. Städte, u. um dieselbe Zeit ließen sich Herakleoten auf der Südwestspitze der Halbinsel nieder. Den Streitigkeiten u. Kämpfen zwischen Scythen u. Griechen wurde erst ein Ende gemacht, als 112 v. Chr. Mithridates die K. in Besitz nahm u. seinen Sitz in Pantikapäon (Kertsch) aufschlug, bis Rom dessen Reich zerstörte u. auch die K. eroberte. Zur Zeit der großen Völkerwanderung, lösten sich Alanen, Gothen, Hunnen, im 7. Jahrh. die Chazaren, Byzantiner, Petschenegen, Kumanen in der Herrschaft über die K. ab, bis endlich die Mongolen u. dann die Tataren sich hier niederließen u. die Veranlassung wurden, daß bis um die Mitte des 18. Jahrh. ein großer Theil Südrußlands die kleine Tatarei genannt wurde Seitdem herrschten die Tatarenkhane aus dem Stamme Dschingis-Khans in Baktschisarai (s.u. Tataren). Sie u. die Venetianer trieben bedeutenden Handel nach der K., allein die Genueser, vom Kaiser Michael Paläologos begünstigt, machten ihnen die Herrschaft streitig u. besiegten sie in mehreren Kämpfen. Kassa, Soudak u. Balaklawa waren ihre Hauptniederlagen. Der Reichthum dieser Städte, bes. Kaffas, lockte die Türken, sie eroberten einzelne Städte zu Ende des 15. Jahrh. 1478 ernannte Muhammed II. den Tataren Mengli Gherai, der sich zu ihm geflüchtet hatte, zum Khan der K., doch blieb derselbe u. seine Nachkommen Vasall des Großherrn, s. Tataren (Gesch.). 1736 drangen die Russen zum erstenmal unter dem Feldmarschall Münch in Taurien ein u. verwüsteten es. 1757 wurde der seinen Unterthanen verhaßte Alym Gherai von den Nogaitataren vom Thron gestoßen u. Kerim Gherai zum Khan ernannt. 1764 führte er 50,000 Tataren gegen die Russen u. verheerte Neu-Servien. Nachdem die Russen unter Dolgorucki 1771 in Taurien eingefallen waren, gaben sie dem Saheb Gherai den Khantitel, dieser trat der Kaiserin Katharina II. Kertsch u. Kinburn ab u. behauptete sich nach langem Kampfe, s. ebd. 1779 räumten die Russen die K., u. der Khan derselben wurde verpflichtet, seine Wahl durch den Großherrn bestätigen zu lassen, allein da innere Streitigkeiten fortwährten,[825] auch Saheb Gherai seine Häfen durch russische Schiffe blockirt u. sich selbst durch Potemkins Armee bedroht sah, so überließ dieser die K., Kuban u. die Insel Taman den Russen. Die Pforte, von Österreich u. Frankreich verlassen, sah sich genöthigt, hierzu ihre Zustimmung zu geben. 1783 verleibte Rußland die K. seinem Reiche ein. In den Jahren 1854–56 war die K. der Schauplatz des Krieges zwischen Rußland u. den mit den Türken vereinten Westmächten (Frankreich u. England); mit der Zerstörung u. Einnahme Sebastopols (s.d.) fand der Krieg. welcher mit der Landung bei Eupatoria begonnen hatte, sein Ende, s. Russisch-Türkischer Krieg. Vgl. Heyne, Rerum Chersonesi tauricae memoria, im 3. Bd. seiner Opuscula; Hammer-Purgstall, Geschichte der Khane der Krim, Wien 1856.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 824-826. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010280197
[299] Taurien,
1) südlichstes Gouvernement im Europäischen Rußland, zwischen dem Schwarzen u. Asowschen Meere, Cherson, Jekaterinoslaw u. den Donischen Kosacken, Kaukasien u. Tscherkessien, mit dem Kertsch-Jenikalé'schen Stadtgouvernement 11351 QM., 609,000 Ew., Tataren, Russen, Nogaier (welche die sogenannte Kleine Tatarei bewohnen), Griechen, Armenier, Juden, Zigeuner. Beschäftigung: Viehzucht (Pferde, von besonderer Güte, hält Mancher wohl auf 3–500; Trampelthiere, man benutzt ihre Milch u. Haare, Büffel als Zugthiere, Schafe, doch nicht mit seiner Wolle, Ziegen, um der Felle willen, Tauben); Fischerei am Dnepr u. am Meere sehr ergiebig, Ackerbau des an vielen Orten salzigen Bodens willen nur schwach, oft durch Heuschreckenzüge gestört, früher aber sehr ausgebreitet; Gartenbau: Gemüse, Melonen, Hülsenfrüchte, Handelsgewächse; Obstzucht nur hier u. da, dann aber sehr ergiebig an gewöhnlichen u. südlichen Früchten; Weinbau, die beste Sorte des Weins heißt Sudak, u.a. Jagdbares Wild, so wie Waldungen gibt es wenig. Viele Binnenseen geben Salz, zum Theil wird es durch die Sonne bereitet, Naphthaquellen, viel Salpeter, auch Steinkohlen, edle Steine werden gefunden. Kunstfleiß wenig, man fertigt Leder, einige gewebte Zeuge, Caviar, Fischleim u. v. a.; der Handel vertreibt Landeserzeugnisse, Salz, etwas Getreide, Häute, Wolle, Wachs, u. nimmt Baumwolle u. daraus verfertigte Waaren, Wein, Branntwein u.a.; Häfen: Simferopol, Kercz, Kassa u.a.; Klima überall mild, auf einigen Bergen Schnee, welcher fast bis in den Sommer währt. Eintheilung in die Taurische Halbinsel, in die Nogaische Steppe u. das Kertsch-Jenikalé'sche Stadtgouvernement. Früher gehörte auch das Land der Tschernomorischen Kosacken od. der Kosacken vom Schwarzen Meere dazu, welches gegenwärtig für sich besteht. 2) Die Taurische Halbinsel, s. Krim.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 299. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20011073861
Meyers 1907
[683] Krim (russ. Krym, bei den Alten Tauris oder Chersonnesos Taurica, franz. la Crimée), Halbinsel im südlichen Rußland, zum Gouv. Taurien gehörig und daher auch Taurische Halbinsel genannt, bildet eine 25,140 qkm (458,1 QM.) große Landmasse, die nur durch die schmale, 5–7 km breite Landenge von Perekop zwischen dem Schwarzen und Asowschen Meer mit dem russischen Festland zusammenhängt (s. Karte). Die Küsten bilden eine Menge von Buchten und mehr oder weniger brauchbaren Häfen. Neben der Landenge von Perekop liegt westlich der Karkinitische Busen oder das Tote Meer, östlich der Siwasch oder das Faule Meer. Die K. zerfällt physisch in zwei Abteilungen: eine monotone Ebene (Krimsche Steppe), die, eine Fortsetzung der großen südpontischen Steppe, sich über drei Viertel der ganzen Halbinsel erstreckt und unzählige Viehherden ernährt, sonst aber fast gar nichts erzeugt, und eine Bergregion, die den südlichen Teil einnimmt und die großartigsten und schönsten Landschaftsbilder darbietet. Südlich von Simferopol nimmt das Land mit den ansteigenden Höhen allmählich einen reichern Charakter an; herrliche Wiesen wechseln mit Feldern, Gärten und Wäldern ab. Jüngeres Kalkgebirge steigt in Hügeln und Bergzügen auf und bildet die Vorstufe zu dem isolierten System des Taurischen Gebirges (s. d.), dessen interessantester Teil das Jailagebirge ist.
Karte der Halbinsel Krim.
Die beträchtlichsten Gewässer sind: der Salghir mit dem Karasu, der dem Faulen Meer zufließt, ferner die Alma, Katscha, der Belbek und die Tschernaja, die sämtlich auf der Nordseite des ältern Gebirges entspringen und nach kurzem, kaskadenreichem Lauf in das Schwarze Meer münden. Schiffbar ist keiner dieser Flüsse. Das Gebirge hält die erstarrenden Winterwinde aus N. und NO. ab und macht auf diese Weise den schmalen, bis 9 km breiten Küstensaum mit den malerisch steilen Bergabhängen zwischen Neusudak und Balaklawa zu einer paradiesischen Region, die bei subtropischer Vegetation den mannigfachsten Wechsel von prächtigen Villen, Festen und Ruinen der Vorzeit, Klöstern und tatarischen Moscheen, schönen Gärten, Weinbergen und herrlichen Olivenhainen darbietet und längst ein Lieblingsaufenthalt des russischen Hofes (s. Livadia 2) und Adels geworden ist. Während die Gebirge von Eichen-, Buchen- und Nadelwäldern (Pinus sylvestris[683] und P. larix) bedeckt sind, wachsen am Fuße derselben Lorbeerbäume, Zypressen und Feigenbäume. Vollständig akklimatisiert haben sich auf diesem schmalen Küstenstrich auch Oleander, Magnolien, Tulpenbäume, Bignonien, Myrten, Kamelien, Mimosen, Granaten, Papiermaulbeerbaum etc. Die hauptsächlichsten Produkte der K. sind: Getreide, Hirse, Tabak, Wein und eine Menge des vorzüglichsten Obstes. Von den Produkten der Viehzucht hat nur die Schafwolle größere Bedeutung, doch ist die Schafzucht neuerdings im Rückgang, da die Weiden immer mehr abnehmen. An Mineralien werden gewonnen: Porphyr, verschiedenfarbiger Marmor, Kalkstein und insbes. Salz (bis zu 400,000 Ton. jährlich) aus den Seen, die, an 400, in drei Gruppen verteilt, alle stark salzhaltig sind. Die reichste Ausbeute geben die südlich von Perekop, eine geringere die auf der Halbinsel Kertsch und um Eupatoria gelegenen. Außer diesen drei Seegruppen befinden sich auch einige Salzseen auf der Landzunge von Arabat. Neuerdings sind in der Nähe von Kertsch (s. d.) außerordentlich reiche Lager von Eisenstein entdeckt und in Abbau genommen worden. Eine Eisenbahn durchquert die K. von Nord nach Süd, Endpunkt Sebastopol, Abzweigungen nach Kertsch und Feodosia (s. die Karte, S. 683). Über die ethnographischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der K. s. Taurien.
Geschichte.
Die K. hieß im Altertum Taurische Chersonesos (Chersonesus Taurica) von den Tauriern, die wohl aus dem Kaukasus stammten. Seit 600 v. Chr. blühten daselbst griechische Kolonien. Zur Zeit der Perserkriege bildete sich das Bosporanische Reich (s. d.), das unter Mithradates seine höchste Macht erlangte und 47 v. Chr. von den Römern unterworfen wurde. In der Völkerwanderung wurde die K. von den Chasaren und Goten eingenommen und 640 unter dem Kaiser Heraklios mit dem byzantinischen Reich vereinigt. 1237 drangen die Tataren herein und gaben dem Lande den Namen K. (»Festung«). Die Venezianer trieben bedeutenden Handel dahin, wurden aber von den Genuesen verdrängt, die, wie die Griechen, an der Südküste Städte und Burgen bauten. Ihre Hauptniederlagen waren: Kassa, Sudak und Balaklawa. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. wurden die Genuesen von den Türken vertrieben, und 1478 ernannte Mohammed 11. den Tataren Mengli Giray (gest. 1515) zum Chan der K. und der nördlichen Pontusküste (Kleinen Tatarei) unter Oberherrschaft der Pforte. 1736 drangen die Russen zum erstenmal in die K. ein. Im Frieden von Kütschük Kainardschi mußte die Pforte die K. als unabhängig anerkennen, die jedoch nun in Abhängigkeit von Rußland kam. Nachdem 1779 die Tataren ihren Chan Sahib Giray vertrieben hatten, zwangen ihn auch die Russen, der Herrschaft zu entsagen, und 1783 wurde die Halbinsel dem russischen Reich völlig einverleibt. In den Jahren 1854–56 war die K. Schauplatz des sogen. Krimkrieges (s. d.). Vgl. Remy, Die K. in ethnographischer, landschaftlicher und hygienischer Beziehung (Leipz. 1872); Telfer, The Crimea and Transcaucasia (2. Aufl., Lond. 1877, 2 Bde.); »Antiquités du Bosphore cimmérien« (Petersb. 1854, 3 Bde.); Hammer-Purgstall, Geschichte der Chane der K. unter osmanischer Herrschaft (Wien 1856); Canale, Della Crimea e dei suoi dominatori dalle sue origini fino al trattato di Parigi (Genua 1856, 3 Bde.); Sir Evelyn Wood, The Crimea in 1854 and 1894 (Lond. 1895); Sosnogorow, Führer durch die K. (russ., 5. Aufl., Odessa 1889).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 683-684. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006945473
Brockhaus 1911
[1023] Krim (russ. Krym), im Altertum Tauris, Taurische Halbinsel, Halbinsel im südl. Europ. Rußland, zum russ. Gouv. Taurien gehörig, zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meere, durch die schmale Landenge von Perekop mit dem Festlande verbunden, 25.727 qkm, im N. öde Steppe mit zahlreichen Salzgründen, im S. Gebirge (Jaila, 1540 m), subtrop. Vegetation. 1441-1783 tatar. Chanat unter türk. Oberherrschaft, seitdem russisch. Hauptstadt Simferopol. [Karte: Europäisches Rußland I und Tafel: Kartographie II, 11.]
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1023. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001275798