Heinrich von Veldeke: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. Mai 2023, 16:41 Uhr
Heinrich von Veldeke (* vor 1150; † zwischen 1190 und 1200; mittelhochdeutsch: Heinrich von Veldig, limburgisch: Heinric van Veldeke, niederländisch: Hendrik van Veldeke) ist in Deutschland zumeist als niederländisch-deutscher Dichter des 12. Jahrhunderts bekannt und stammte aus einem adligen Geschlecht, das in der Nähe von Maastricht seinen Sitz hatte. In seinem heimatlichen Limburg wird von Veldeke jedoch speziell als altlimburgischer Dichter verehrt. (Wikipedia)
Meyers 1907
[110] Heinrich von Veldeke, deutscher Dichter des 12. Jahrh., stammte aus einem adligen Geschlecht, das in der Nähe von Maastricht seinen Sitz hatte. Pfingsten 1184 wohnte er in Mainz dem berühmten Hoffest bei, das Kaiser Friedrich I. bei der Schwertleite seiner Söhne Heinrich und Friedrich veranstaltete. Er verfaßte außer Minneliedern (abgedruckt in »Des Minnesangs Frühling« von Lachmann und Haupt, 4. Aufl., Leipz. 1888) auf Anregung der Gräfin Agnes von Los eine Bearbeitung der Legende vom heil. Servatius (hrsg. von Bormans, Maastr. 1858), später eine epische Dichtung: »Eneide« (hrsg. von Ettmüller, Leipz. 1852; von Behaghel, Heilbr. 1882). Der größte Teil dieses Werkes wurde vor 1180 vollendet; vor seinem Abschluß wurde jedoch das Manuskript dem Verfasser bei Gelegenheit der Vermählung des [110] Landgrafen Ludwig von Thüringen mit Margarete von Kleve durch den Grafen Heinrich Raspe entwendet und nach Thüringen gebracht. Hier erhielt es H. erst nach neun Jahren wieder und vollendete es nun auf Veranlassung des Pfalzgrafen von Sachsen, des nachmaligen Landgrafen Hermann von Thüringen, kurz vor 1190 auf der Neuenburg bei Freyburg a. d. Unstrut. Das Gedicht ist nicht, wie dies der Dichter vorgibt, nach Vergils »Aeneis« gearbeitet, sondern nach dem französischen »Roman d'Enéas«, der den antiken Stoff ganz im Geiste der für Minne und Abenteuer schwärmenden ritterlichen Gesellschaft des 12. Jahrh. umgestaltet hatte (hrsg. von Salverda de Grave, Halle 1891). Das große Interesse, das die höfischen Kreise auch in Deutschland an dem romantischen Inhalt dieser Dichtung nahmen, die gefällige, mit mancherlei Stilkünsten ausgeschmückte Erzählungsweise des H., seine strengere Behandlung der Reime und des Versbaues verschafften ihm den Ruhm des Begründers der kunstgerechten höfischen Dichtung in Deutschland. Vgl. Braune, Untersuchungen über H. (»Zeitschrift für deutsche Philologie«, Bd. 4); Roetteken, Die epische Kunst Heinrichs von Veldeke und Hartmanns von Aue (Halle 1887); Kraus, H. und die mittelhochdeutsche Dichtersprache (das. 1899).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 110-111. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006757642
Herders 1857
[590] Veldeke, eigentlich Veldekîn, Heinr. von, ein in Norddeutschland geb. Minnesänger, dichtete zuerst am Hofe zu Cleve, später an dem Hermanns von Thüringen; sein Hauptwerk, die »Eneit«, erzählt nach einem wälschen Muster den Zug des Aeneas von Troja zu Dido, seine Reise durch Hölle u. Elysium, die Kämpfe in Latium u.s.f. und mag zwischen 1184 bis 1189 entstanden sein. Von eigentlich poetischer Kraft oder gar von Volksthümlichkeit ist in dieser Aeneide keine Rede, sie ist ein Erzeugniß höfischer Bildung, ausgezeichnet nur durch Zierlichkeit der Darstellung, Reichthum u. Richtigkeit des Reimes.
Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 590. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003555712