Statius: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Lyrikwiki

(Die Seite wurde neu angelegt: „category: Statius == Statĭus [1] == [706] Statĭus, war Anfangs bei den Römern ein Sklavenname (so Cäcilius S.), später erst wurde er ein Beiname…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 8: Zeile 8:
[706] Statĭus, war Anfangs bei den Römern ein Sklavenname (so Cäcilius S.), später erst wurde er ein Beiname (z.B. Cölius S.). Bekannt sind bes.: 1) Cäcilius S., aus Gallia cisalpina, kam als Sklav nach Rom, wo er sich durch seine Bildung viel Freunde, u.a. den Dichter Ennius, erwarb u. 168 v. Chr. starb; er bearbeitete 45 Komödien nach Menander, Diphilos u.a. griechischen Dichtern der neueren Attischen Komödie, von denen blos die Titel u. Fragmente übrig sind, welche in Stephanus' Fragmenta comicorum, in Maittaire's Corpus poëtarum latin., im 5. Bande von Bothes Poëtae scenici u. im 2. Bande von Ribbecks Scenicae Romanorum poesis fragmenta stehen; einzeln herausgeg. von L. Spengel, Münch. 1829.
[706] Statĭus, war Anfangs bei den Römern ein Sklavenname (so Cäcilius S.), später erst wurde er ein Beiname (z.B. Cölius S.). Bekannt sind bes.: 1) Cäcilius S., aus Gallia cisalpina, kam als Sklav nach Rom, wo er sich durch seine Bildung viel Freunde, u.a. den Dichter Ennius, erwarb u. 168 v. Chr. starb; er bearbeitete 45 Komödien nach Menander, Diphilos u.a. griechischen Dichtern der neueren Attischen Komödie, von denen blos die Titel u. Fragmente übrig sind, welche in Stephanus' Fragmenta comicorum, in Maittaire's Corpus poëtarum latin., im 5. Bande von Bothes Poëtae scenici u. im 2. Bande von Ribbecks Scenicae Romanorum poesis fragmenta stehen; einzeln herausgeg. von L. Spengel, Münch. 1829.


8) Papinius S., aus Sella in Epirus, Redner u. Dichter, war Lehrer des Kaisers Domitianus. 9) Publius Papinius S., römischer Dichter, Sohn des Vor., geb. 61 od. 50 n. Chr. in Neapel; ging nach Rom, wo er sich als Dichter die Gunst Domitians u. als Improvisator die Bewunderung der Römer erwarb u. auch in mehren poetischen Wettkämpfen den Preis erhielt. Er kehrte später nach Neapel zurück, wo er 96 starb. Seine Gedichte sind oft schwülstig u. in rhetorischem Tone gehalten, doch zeigt er auch, namentlich in Schilderungen, viel Phantasie u. Gewandtheit. Erhalten sind: Thebais, historisch-episches Gedicht in 12 Gesängen, welches den Kampf der Söhne des Ödipus um Theben besingt; Scholien dazu gibt es von Lutatius (Lactantius) Placidus; Achilleïs, die Heldengeschichte des Achilles, 2 Bücher, unvollendet; Silvae, größtentheils Gelegenheitsgedichte in verschiedenen Versarten, 1. Aufl. Rom 1472, dann von Markland, Cambridge 1728, von Hand, Lpz. 1817, von Sillig, Dresd. 1827; dazu Gronovs Diatribe in Statii Silvas, Haag 1637, n. A. von Hand, Lpz. 1812, 2 Bde.; Gesammtausgabe Par. 1600, von J. F. Gronov, Amst. 1653, 2 Bde., von C. Barthius (von E. Daum herausgeg.), Weißenf. 1664, 2 Bde., von Dübner, Par. 1837, 2 Bde., u. von Queck, Lpz. 1854, 2 Bde. Übersetzt sind mehre der Gedichte aus den Sylvä von G. A. von Breitenbauch (Lpz. 1817) u. von Dölling (Plauen 1837–47).
8) Papinius S., aus Sella in Epirus, Redner u. Dichter, war Lehrer des Kaisers Domitianus. 9) Publius Papinius S., römischer Dichter, Sohn des Vor., geb. 61 od. 50 n. Chr. in Neapel; ging nach Rom, wo er sich als Dichter die Gunst Domitians u. als Improvisator die Bewunderung der Römer erwarb u. auch in mehren poetischen Wettkämpfen den Preis erhielt. Er kehrte später nach Neapel zurück, wo er 96 starb. Seine Gedichte sind oft schwülstig u. in rhetorischem Tone gehalten, doch zeigt er auch, namentlich in Schilderungen, viel Phantasie u. Gewandtheit. Erhalten sind: Thebais, historisch-episches Gedicht in 12 Gesängen, welches den Kampf der Söhne des Ödipus um Theben besingt; Scholien dazu gibt es von Lutatius (Lactantius) Placidus; Achilleïs, die Heldengeschichte des Achilles, 2 Bücher, unvollendet; Silvae, größtentheils Gelegenheitsgedichte in verschiedenen Versarten, 1. Aufl. Rom 1472, dann von Markland, Cambridge 1728, von Hand, Lpz. 1817, von Sillig, Dresd. 1827; dazu Gronovs Diatribe in Statii Silvas, Haag 1637, n. A. von Hand, Lpz. 1812, 2 Bde.; Gesammtausgabe Par. 1600, von J. F. Gronov, Amst. 1653, 2 Bde., von C. Barthius (von E. Daum herausgeg.), Weißenf. 1664, 2 Bde., von Dübner, Par. 1837, 2 Bde., u. von Queck, Lpz. 1854, 2 Bde. Übersetzt sind mehre der Gedichte aus den Sylvä von G. A. von Breitenbauch (Lpz. 1817) u. von Dölling (Plauen 1837–47).


Quelle:
Quelle:

Aktuelle Version vom 17. Februar 2021, 19:14 Uhr



Statĭus [1]

[706] Statĭus, war Anfangs bei den Römern ein Sklavenname (so Cäcilius S.), später erst wurde er ein Beiname (z.B. Cölius S.). Bekannt sind bes.: 1) Cäcilius S., aus Gallia cisalpina, kam als Sklav nach Rom, wo er sich durch seine Bildung viel Freunde, u.a. den Dichter Ennius, erwarb u. 168 v. Chr. starb; er bearbeitete 45 Komödien nach Menander, Diphilos u.a. griechischen Dichtern der neueren Attischen Komödie, von denen blos die Titel u. Fragmente übrig sind, welche in Stephanus' Fragmenta comicorum, in Maittaire's Corpus poëtarum latin., im 5. Bande von Bothes Poëtae scenici u. im 2. Bande von Ribbecks Scenicae Romanorum poesis fragmenta stehen; einzeln herausgeg. von L. Spengel, Münch. 1829.

8) Papinius S., aus Sella in Epirus, Redner u. Dichter, war Lehrer des Kaisers Domitianus. 9) Publius Papinius S., römischer Dichter, Sohn des Vor., geb. 61 od. 50 n. Chr. in Neapel; ging nach Rom, wo er sich als Dichter die Gunst Domitians u. als Improvisator die Bewunderung der Römer erwarb u. auch in mehren poetischen Wettkämpfen den Preis erhielt. Er kehrte später nach Neapel zurück, wo er 96 starb. Seine Gedichte sind oft schwülstig u. in rhetorischem Tone gehalten, doch zeigt er auch, namentlich in Schilderungen, viel Phantasie u. Gewandtheit. Erhalten sind: Thebais, historisch-episches Gedicht in 12 Gesängen, welches den Kampf der Söhne des Ödipus um Theben besingt; Scholien dazu gibt es von Lutatius (Lactantius) Placidus; Achilleïs, die Heldengeschichte des Achilles, 2 Bücher, unvollendet; Silvae, größtentheils Gelegenheitsgedichte in verschiedenen Versarten, 1. Aufl. Rom 1472, dann von Markland, Cambridge 1728, von Hand, Lpz. 1817, von Sillig, Dresd. 1827; dazu Gronovs Diatribe in Statii Silvas, Haag 1637, n. A. von Hand, Lpz. 1812, 2 Bde.; Gesammtausgabe Par. 1600, von J. F. Gronov, Amst. 1653, 2 Bde., von C. Barthius (von E. Daum herausgeg.), Weißenf. 1664, 2 Bde., von Dübner, Par. 1837, 2 Bde., u. von Queck, Lpz. 1854, 2 Bde. Übersetzt sind mehre der Gedichte aus den Sylvä von G. A. von Breitenbauch (Lpz. 1817) u. von Dölling (Plauen 1837–47).

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 706-707. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010995676