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Eine vor über 30 Jahren von der Autorin und Künstlerin Angelika Janz entwickelte Spielform visueller Poesie, bei der um einen Fremdttext-Ausschnitt herum (oft mit Schreibmaschine oder Stempel) ein neuer Text geschrieben wird, wobei die Grenzen zwischen Fremd- und Eigentext sichtbar bleiben. |
Eine vor über 30 Jahren von der Autorin und Künstlerin Angelika Janz entwickelte Spielform visueller Poesie, bei der um einen Fremdttext-Ausschnitt herum (oft mit Schreibmaschine oder Stempel) ein neuer Text geschrieben wird, wobei die Grenzen zwischen Fremd- und Eigentext sichtbar bleiben. |
Version vom 11. Oktober 2011, 14:58 Uhr
Eine vor über 30 Jahren von der Autorin und Künstlerin Angelika Janz entwickelte Spielform visueller Poesie, bei der um einen Fremdttext-Ausschnitt herum (oft mit Schreibmaschine oder Stempel) ein neuer Text geschrieben wird, wobei die Grenzen zwischen Fremd- und Eigentext sichtbar bleiben.
Definition aus einem Lyrikseminar
(Konstantin Ames)
Die Methode der Dichterin Angelika Janz postuliert das Einfügen von Fremdelementen wie Bilder, Fotos, Textausschnitte jeglicher Art in einen Ursprungstext oder gar die Textgenerierung aus -zunächst - diffusen Text- und Bildelementen allein.
Die Formalästhetik des Text-Bild-Fragmentes ist eine dreifache:
1. Das Fragment ist der Mosaikstein eines gewesenen Ganzen. 2. Es ist ein Autorkonstrukt, welches augenscheinlich auf ein Ganzes weist. 3. Es ist eine Erwartungshaltung bzgl. eines Zukommenden.
Den Kunstreiz birgt die Möglichkeit der Zusammenschau von Vergangenheit in Form gewesener Unversehrtheit des Ursprungsmaterials bis in eine zukünftige utopische Daseinskonzeption hinein; beides verkörpert in der Präsenz des Kunstwerkes. Dieses konjunktivistischste Vorhaben wird durch einen regelrechten "Evokationspluralismus" realisiert: Die Bildelemente, die Angelika Janz in ihren Texten verwendet, werden durch ihre Verunkenntlichung derart verfremdet, daß durch den Drang der Rezipienten zur Monosemierung ein bedeutungsmäßiger "Vielmehrwert" entsteht, da so viele Umwege begangen werden wie es verschiedene Einstellungen zu und Erfahrungen mit Texten gibt. Das Fragment ist somit Anfang aller Förmlichkeit, die wiederum eine Erweiterung fordert (genauso wie der Inhalt, den sie verkörpert). Das Verfahren scheint im Spekulativen zu schweben, jedoch bedeutet es lediglich die Pflicht zum Offenhalten von Kunstsprache; der vorläufige mögliche Abschluß wird durch die Rezipienten besorgt.
Literatur
Fragmenttext-Ausgaben von Angelika Janz: (Auswahl)
- Angelika Janz. Corridor. Scherrer und Schmidt, Köln 1991.
- Angelika Janz. Galerie im Grugapark 9.6.-7-7- 1991. Museum Folkwang Essen 1991
- Angelika Janz. Ein interessantes Frühstück, das im Trend zu liegen gehen lernt. Fragmenttexte 1979-1994 von Deut zu Deutung. Hrsg. Karl Riha, Siegen 1995. (Reihe: Experimentelle Texte)
In Anthologien:
Franzobel (Hg.): Kritzi Kratzi. Anthologie gegenwärtiger visueller Poesie. Wien: edition ch 1993 Franzobel und Christian Steinbacher (Hg.): Konzept und Poesie. Linz - Wien: Blattwerk 1996 Friedrich W. Block (Hg.): neue poesie und / als tradition. Passauer Pegasus 29/30, 1997 Klaus Peter Dencker (Hg.): Poetische Sprachspiele. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Stuttgart: Reclam 2002