Petrarca, Francesco: Unterschied zwischen den Versionen

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== Meyers ==
== Alte Lexika ==
=== Meyers 1908 ===


[661] Petrarca, Francesco, der größte lyrische Dichter Italiens und zugleich einer der größten Gelehrten seiner Zeit, wurde 20. Juli 1304 in Arezzo geboren und starb 18. Juli 1374 in Arquà. Sein Vater Petracco (d.h. Pietro) di Parenzo, welchen Namen der Dichter zu P. latinisierte, ein Notar aus Florenz, war 1302 zugleich mit Dante u.a. verbannt worden und begab sich nach mehrjährigem Aufenthalt in Arezzo und in Pisa 1312 nach Avignon an den päpstlichen Hof, schickte aber seine Familie nach dem benachbarten Carpentras, wo der junge P. seine erste Ausbildung erhielt. Seit 1319 studierte er dem Wunsche seines Vaters gemäß in Montpellier und seit 1323 in Bologna Rechtswissenschaft. Nach dem Tode seiner Eltern (1326) empfing er in Avignon die niedern priesterlichen Weihen. Hier machte er 1330 die Bekanntschaft[661] der reichen Familie Colonna und trat in die Dienste des Kardinals Giovanni. Hier sah er auch 1327 zum erstenmal die Geliebte, die er unter dem Namen Laura (s. d.) feiert. Durch gelehrte Studien, höfische Zerstreuungen und Reisen, auf denen er auch Deutschland berührte (1333), suchte P. seiner Leidenschaft Herr zu werden. 1336 besuchte er Italien und betrat 5. Jan. 1337 zum erstenmal Rom. Nach Frankreich zurückgekehrt, lebte er mehrere Jahre in der Stille von Vaucluse bei Avignon seinen Studien. Viele seiner schönsten Gedichte an Laura entstanden hier, auch der größte Teil seiner übrigen Werke wurde hier geschrieben oder wenigstens begonnen. Seine Poesien erwarben ihm bald den höchsten Ruhm, und am ersten Ostertage (8. April) 1341 empfing er, nachdem er sich in Neapel einer dreitägigen Prüfung durch König Robert unterzogen hatte, auf dem Kapitol in Rom die Dichterkrone (vgl. A. Hortis, Scritti inediti di F. P., Triest 1874). Von Ende Mai 1342 bis Anfang September 1343 hielt sich P. teils in Avignon, teils in Vaucluse auf und schrieb in diesem Zeitraum eins seiner bedeutendsten Werke, gewöhnlich »De contemptu mundi libri III« überschrieben, von ihm selbst aber »Secretum suum« genannt. Durch den Griechen Barlaam lernte er damals die Elemente der griechischen Sprache. Die nächsten zehn Jahre lebte er abwechselnd in Oberitalien und Frankreich. Im September 1343 sandte ihn der Papst nach Neapel, um die Oberhoheitsrechte des heiligen Stuhles zu wahren. Die ihm 1346 angetragene Würde eines apostolischen Sekretärs schlug er aus. Die Nachricht von der Erhebung des römischen Volkes gegen seine adligen Tyrannen und von der Ernennung Cola Rienzis zum Volkstribun (1347) begeisterte ihn zu seinem berühmten Brief an den letztern und an das römische Volk, der aber sein gutes Einvernehmen mit der Familie Colonna trübte. Ende des Jahres brach P. selbst nach Rom auf. Als er aber unterwegs die üble Wendung der Dinge in Rom erfahren hatte, ging er nach Parma, wo ihn 19. Mai 1348 die Nachricht vom Tode Lauras traf, und in andre Städte. Ende 1350 reiste er zum Jubiläum nach Rom und schloß unterwegs in Florenz mit Boccaccio innige Freundschaft. Dieser überbrachte ihm nach Padua 6. April 1351 ein Schreiben der Republik Florenz, das ihn einlud, in Florenz an der neugestifteten Universität zu wirken; doch er lehnte ab. Im Sommer 1351 kehrte er nach Vaucluse zurück, verließ es aber 1353 für immer und verbrachte sein Lebensende in Oberitalien. Zunächst lebte er acht Jahre in und bei Mailand im engsten Verhältnis mit den Visconti. Auch Kaiser Karl IV. empfing ihn bei seinem Besuch in Italien (1354) überaus freundlich und unterhielt sich tagelang mit ihm. Gerüchte, daß dieser einen neuen Zug nach Italien beabsichtige, veranlaßten 1356 eine Sendung Petrarcas nach Prag, wo der Kaiser ihn zum Pfalzgrafen machte. 1360 war P. als Gesandter bei Johann von Frankreich und schlug dessen dringende Einladungen, bei ihm zu bleiben, aus, wie ähnliche Anträge des Kaisers. 1361 floh er vor der Pest nach Padua und verheiratete hier seine Tochter (P. hatte zwei Kinder von einer uns unbekannten Mutter) an einen Mailänder Edelmann, Franceschino da Brossano. 1362 begab er sich nach Venedig, wo er seine Bücher einer zu bildenden öffentlichen Bibliothek der Republik vermachte und dafür einen Palast als Wohnung bekam. Seit 1368 lebte er meist abwechselnd in Padua und dem Dorfe Arquà in der Familie seiner Tochter. Hier starb er, vom Schlage getroffen, in seiner Bibliothek über einen Folianten hingebeugt. Sein Schwiegersohn ließ ihm ein Denkmal errichten, das 1567 mit des Dichters bronzener Büste geziert ward. 1818 ward eine Marmorbüste Petrarcas von Rinaldo, Canovas Schüler, in der Kathedrale von Padua aufgestellt; eine Marmorstatue des Dichters (von Leoni) befindet sich in Florenz. Sein Bildnis s. Tafel »Klassiker der Weltliteratur III« (in Bd. 12). Sein 500jähriger Todestag und sein 600jähriger Geburtstag wurden 1874 und 1904 in ganz Italien feierlich begangen.
[661] Petrarca, Francesco, der größte lyrische Dichter Italiens und zugleich einer der größten Gelehrten seiner Zeit, wurde 20. Juli 1304 in Arezzo geboren und starb 18. Juli 1374 in Arquà. Sein Vater Petracco (d.h. Pietro) di Parenzo, welchen Namen der Dichter zu P. latinisierte, ein Notar aus Florenz, war 1302 zugleich mit Dante u.a. verbannt worden und begab sich nach mehrjährigem Aufenthalt in Arezzo und in Pisa 1312 nach Avignon an den päpstlichen Hof, schickte aber seine Familie nach dem benachbarten Carpentras, wo der junge P. seine erste Ausbildung erhielt. Seit 1319 studierte er dem Wunsche seines Vaters gemäß in Montpellier und seit 1323 in Bologna Rechtswissenschaft. Nach dem Tode seiner Eltern (1326) empfing er in Avignon die niedern priesterlichen Weihen. Hier machte er 1330 die Bekanntschaft[661] der reichen Familie Colonna und trat in die Dienste des Kardinals Giovanni. Hier sah er auch 1327 zum erstenmal die Geliebte, die er unter dem Namen Laura (s. d.) feiert. Durch gelehrte Studien, höfische Zerstreuungen und Reisen, auf denen er auch Deutschland berührte (1333), suchte P. seiner Leidenschaft Herr zu werden. 1336 besuchte er Italien und betrat 5. Jan. 1337 zum erstenmal Rom. Nach Frankreich zurückgekehrt, lebte er mehrere Jahre in der Stille von Vaucluse bei Avignon seinen Studien. Viele seiner schönsten Gedichte an Laura entstanden hier, auch der größte Teil seiner übrigen Werke wurde hier geschrieben oder wenigstens begonnen. Seine Poesien erwarben ihm bald den höchsten Ruhm, und am ersten Ostertage (8. April) 1341 empfing er, nachdem er sich in Neapel einer dreitägigen Prüfung durch König Robert unterzogen hatte, auf dem Kapitol in Rom die Dichterkrone (vgl. A. Hortis, Scritti inediti di F. P., Triest 1874). Von Ende Mai 1342 bis Anfang September 1343 hielt sich P. teils in Avignon, teils in Vaucluse auf und schrieb in diesem Zeitraum eins seiner bedeutendsten Werke, gewöhnlich »De contemptu mundi libri III« überschrieben, von ihm selbst aber »Secretum suum« genannt. Durch den Griechen Barlaam lernte er damals die Elemente der griechischen Sprache. Die nächsten zehn Jahre lebte er abwechselnd in Oberitalien und Frankreich. Im September 1343 sandte ihn der Papst nach Neapel, um die Oberhoheitsrechte des heiligen Stuhles zu wahren. Die ihm 1346 angetragene Würde eines apostolischen Sekretärs schlug er aus. Die Nachricht von der Erhebung des römischen Volkes gegen seine adligen Tyrannen und von der Ernennung Cola Rienzis zum Volkstribun (1347) begeisterte ihn zu seinem berühmten Brief an den letztern und an das römische Volk, der aber sein gutes Einvernehmen mit der Familie Colonna trübte. Ende des Jahres brach P. selbst nach Rom auf. Als er aber unterwegs die üble Wendung der Dinge in Rom erfahren hatte, ging er nach Parma, wo ihn 19. Mai 1348 die Nachricht vom Tode Lauras traf, und in andre Städte. Ende 1350 reiste er zum Jubiläum nach Rom und schloß unterwegs in Florenz mit Boccaccio innige Freundschaft. Dieser überbrachte ihm nach Padua 6. April 1351 ein Schreiben der Republik Florenz, das ihn einlud, in Florenz an der neugestifteten Universität zu wirken; doch er lehnte ab. Im Sommer 1351 kehrte er nach Vaucluse zurück, verließ es aber 1353 für immer und verbrachte sein Lebensende in Oberitalien. Zunächst lebte er acht Jahre in und bei Mailand im engsten Verhältnis mit den Visconti. Auch Kaiser Karl IV. empfing ihn bei seinem Besuch in Italien (1354) überaus freundlich und unterhielt sich tagelang mit ihm. Gerüchte, daß dieser einen neuen Zug nach Italien beabsichtige, veranlaßten 1356 eine Sendung Petrarcas nach Prag, wo der Kaiser ihn zum Pfalzgrafen machte. 1360 war P. als Gesandter bei Johann von Frankreich und schlug dessen dringende Einladungen, bei ihm zu bleiben, aus, wie ähnliche Anträge des Kaisers. 1361 floh er vor der Pest nach Padua und verheiratete hier seine Tochter (P. hatte zwei Kinder von einer uns unbekannten Mutter) an einen Mailänder Edelmann, Franceschino da Brossano. 1362 begab er sich nach Venedig, wo er seine Bücher einer zu bildenden öffentlichen Bibliothek der Republik vermachte und dafür einen Palast als Wohnung bekam. Seit 1368 lebte er meist abwechselnd in Padua und dem Dorfe Arquà in der Familie seiner Tochter. Hier starb er, vom Schlage getroffen, in seiner Bibliothek über einen Folianten hingebeugt. Sein Schwiegersohn ließ ihm ein Denkmal errichten, das 1567 mit des Dichters bronzener Büste geziert ward. 1818 ward eine Marmorbüste Petrarcas von Rinaldo, Canovas Schüler, in der Kathedrale von Padua aufgestellt; eine Marmorstatue des Dichters (von Leoni) befindet sich in Florenz. Sein Bildnis s. Tafel »Klassiker der Weltliteratur III« (in Bd. 12). Sein 500jähriger Todestag und sein 600jähriger Geburtstag wurden 1874 und 1904 in ganz Italien feierlich begangen.
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=== Damen Conversations Lexikon 1837 ===
== Pierer ==

[182] Petrarca, Francesco, dieser ausgezeichnete ital. Dichter und Gelehrte, geb. am 4., nach Anderen am 20. Juli 1304 zu Arezzo in Toscana, studirte zu Montpellier und Bologna die Rechte, beschäftigte sich aber nebenbei, gegen den Willen seines Vaters, mit den alten Klassikern. Als dieser starb, entsagte er der Jurisprudenz ganz, ging nach Avignon und trat 1326 in den geistlichen[182] Stand. Sein durchgebildeter Verstand, seine Beredsamkeit und sein glänzendes Talent verschafften ihm bald einen Ruf, und, eine überaus schöne Gestalt, auch die Gunst der Frauen. Obschon an amtliche Geschäfte gebunden, überließ er sich doch dem freien, schöpferischen Walten seines Genius, opferte den Kunsten und Wissenschaften, zog von Ort zu Ort, durchschwärmte Frankreich, Deutschland und die Niederlande, umschiffte Spanien und hielt sich längere Zeit in England auf. Seine große Gelehrsamkeit und seine Weltbildung machten ihn zum vertrauten Freunde der Fürsten, und namentlich Kaiser Karl IV. schenkte ihm seine Zuneigung. Trotz dieses unstäten Lebens baute P. mit unermüdlichem Eifer die Wissenschaften an, gab, durch Boccaccio unterstützt, die alten Klassiker heraus, weckte dadurch bei seinen Zeitgenossen den Geschmack für alles Edle und Schöne, schuf damals sein Heldengedicht »Afrika« und ward dafür 1341 auf dem Capitol zum Dichter gekrönt. Von da an ward man auch auf seine italienischen Gedichte aufmerksam; aber den mächtigsten Impuls, die tiefsten Empfindungen seines poetisch-bewegten Herzens ausklingen zu lassen, gab seine glühende Leidenschaft für die schöne Laura (s. d.). Dieser wunderbaren, fast mährchenhaften Liebe, verdanken wir jene Sonette, Canzonen und Sestinen, die an Schmelz der Sprache, an wehmuthvoller Innigkeit der Empfindung und Zartheit des Gedankens Alles übertreffen, was je in der Begeisterung einer träumerisch-stillen Liebe gedichtet wurde. Durch sie ward er der erste aller Dichter der Liebe. Erinnern auch einzelne Wendungen und Ausdrücke an sein noch nicht zur kristallenen Form der Schönheit ausgebildetes Zeitalter, so stehen diese Sonette als Ganzes, dennoch als eines der größten Meisterstücke lyrischer Poesie da. Seine Liebe zu Laura, die in ihrer schwärmerischen Eigenthümlichkeit eine rein geistige blieb, verhinderte den Dichter nicht, andere zärtliche Verhältnisse anzuknüpfen, aus denen ihm ein Sohn und eine Tochter erwuchsen. Ersterer starb 1361 an der Pest, Letztere heirathete einen Edelmann. Als[183] aber Laura starb, da bemächtigte sich seiner der tiefste Seelenschmerz. Noch tönten seine Lieder, die Angebetete zu feiern, als er jedoch alter ward, wurde er eigensinnig und ein Verächter der Weiber. Nur die Liebe zu den Wissenschaften und ein frommer, religiöser Sinn begleiteten ihn bis an seinen Tod, der am 18. Juli Nachts 1374 auf einem Dorfe Arqua bei Padua erfolgte. Man fand ihn früh todt in seiner Bibliothek, das Haupt auf den Homer gesenkt. Sein Leichnam wurde, ungeachtet er es verboten, unter einer glänzenden Begleitung zu Arqua feierlich beigesetzt. Den reichhaltigsten Aufschluß über P's Leben gibt sein Biograph, der Abbé Sade; die vollständigste biblioteca Petrarchesca, 900 Bände, hat der Professor Marsand in Padua gesammelt und befindet sich seit 1829 im Louvre zu Paris. Die beste deutsche Uebersetzung seiner Gedichte erschien von K. Förster (2. Aufl., Leipzig 1833).
W.....m.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 182-184.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20001757903


=== Brockhaus 1839 ===

[467] Petrarca (Francesco), der berühmte ital. Dichter und um die Beförderung des Studiums der classischen Literatur, sowie als philosophischer Schriftsteller verdiente Gelehrte, wurde zu Arezzo in Toscana im Jul. 1304 geboren, studirte [467] anfangs nach dem Wunsche seines Vaters, eines Rechtsgelehrten, zu Montpellier und Bologna die Rechte, gab aber diese Richtung nach seines Vaters Tode ganz auf, trat 1326 zu Avignon in den geistlichen Stand und beschäftigte sich fortan vorzugsweise mit den Schriften der Alten und mit der Dichtkunst.
Fleiß und Geistesgaben machten ihn bald vortheilhaft bekannt und bei seinem gewinnenden Äußern entging ihm auch die Gunst der Großen nicht, das Einkommen einiger Pfründen aber, mit welchen seine Talente belohnt wurden, erlaubte ihm, ganz seinen Neigungen zu folgen. Sowol zum Vergnügen, als besonders in späterer Zeit mit Staatsgeschäften beauftragt, machte P. viele Reisen, besuchte Deutschland, die Niederlande, England, umschiffte Spanien und verweilte abwechselnd in den vornehmsten ital. Städten, zu Avignon und dem benachbarten Vaucluse. (S. Avignon.) Überall verkehrte er mit den ausgezeichnetsten Personen seiner Zeit und erhielt die entschiedensten Beweise hoher Achtung, daher ihm einige Eitelkeit zu verzeihen ist. Mit Kaiser Karl IV., von dem er den Titel eines Pfalzgrafen erhielt, stand P. in Briefwechsel und drückte ihm patriotische Wünsche für sein Vaterland oft sehr entschieden aus; auch vermittelte P. 1367 die Rückverlegung des päpstlichen Stuhls von Avignon nach Rom. Dort war er für seine lat. Gedichte und namentlich für das unvollendet gebliebene Heldengedicht »Afrika«, welches die Thaten des Römerfeldherrn Scipio feiert, schon am ersten Ostertage 1341 unter großer Feierlichkeit mit dem poetischen Lorberkranz gekrönt worden, allein nicht diesen dazumal zwar großes Aufsehen machenden Werken und auch nicht seinen Verdiensten als einer der ersten Wiederhersteller der alten Literatur, sondern seinen ital. Gedichten hauptsächlich verdankt es P., daß ihm die gesammte europ. gebildete Welt fortwährend eine ehrende Aufmerksamkeit widmet. Veranlaßt wurden sie von seiner glühenden Liebe zu Laura, Tochter des Syndicus Audibert de Noves zu Avignon, seit 1325 Gattin von Hugo de Sades, die P. in seinem 27. Jahre kennen lernte und ohne je von ihr begünstigt zu werden, fast bis zu seinem Tode anbetete. Jene Dichtungen sind der in die wohllautendste Sprache und die zartesten Formen (Sonette, Canzonen und Sestinen) gefaßte, indeß von manchen Mängeln jener Zeit nicht freie, poetische Ausdruck aller erdenklichen Gefühle jener Liebe, die Laura's im J. 1348 an der Pest erfolgten Tod überdauerte, allein P. doch nicht von andern Liebeshändeln abhielt. In den letzten Jahren seines Lebens gab ihm Florenz die Güter seines Vaters zurück, der es wegen politischer Händel hatte verlassen müssen, und bot ihm eine Stelle an der neugestifteten Universität an, die P. aber nicht annahm. Er lebte zuletzt auf seinem Landgute in Arqua bei Padua, wo er im Jul. 1374 eines Morgens, den Kopf auf ein Buch gelehnt, todt in seiner Bibliothek gefunden wurde und auch begraben liegt. Ein natürlicher Sohn P.'s war 1361 an der Pest gestorben, eine Tochter aber hatte er mit einem Edelmanne verheirathet. Seine Bibliothek vermachte er der Republik Venedig und einen Theil seines Vermögens der Kirche, deren Vorschriften er überhaupt gewissenhaft beobachtete. Außer seinen lat. Werken ist auch eine Sammlung seiner werthvollen Briefe vorhanden, seine ital. Gedichte aber, welche stets als Muster lyrischer Poesie gelten werden, sind mehr als 200mal herausgegeben und abgesehen von Übertragungen Einzelner, vollständig von K. Förster (2. Aufl., Lpz. 1833) ins Deutsche übersetzt worden. Im Original enthalten sie viel schwierige Stellen und haben von je her eine Menge von gelehrten Erklärungen veranlaßt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 467-468.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20000852953


=== Herders 1856 ===

[507] Petrarca, Francesco, geb. 1304 zu Arezzo, von florentinischer Abkunft, studierte zuerst die Jurisprudenz, wurde später geistlich, lebte längere Zeit in Avignon und dem nahen Vaucluse, auf Reisen in verschiedenen Städten Italiens, in den letzten Jahren zu Arcqua bei Padua, wo er 18. Juni 1374 st. Er ist anerkannt einer der ersten Lyriker aller Zeiten,[507] der durch seine »Rime« (Canzonen und Sonette) der neuen Lyrik Europas eine Form gegeben hat, die in jeder Sprache eigenthümlichen Reiz entfaltet; P. fußt indessen in jeder Beziehung auf den provençalischen Troubadours. Weniger Bedeutung haben seine lat. Poesien, obgleich er sie selbst höher als seine ital. schätzte und wegen derselben 1341 zu Rom als Dichter gekrönt wurde. P. wirkte sehr viel für das Aufleben der classischen Studien, machte sich durch die Sammlung alter Handschriften verdient (Ciceros Briefe), war zugleich auf dem Gebiete der Politik sehr thätig, wurde viel zu Unterhandlungen gebraucht und suchte Guelfen und Ghibellinen zu einer nationalen Partei zu verschmelzen; deßwegen sind seine Briefe für die Zeitgeschichte von großem Interesse.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 507-508.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20003467805


=== Pierer 1861 ===


[913] Petrarca (Petrarcha), Francesco, geb. 20. Juli 1304 in Arezzo; studirte 1318 in Montpellier u. 1322 in Bologna die Rechtswissenschaft, ging aber 1326 nach Avignon, wurde Geistlicher u. lebte im Genuß mehrer Pfründen den Wissenschaften, Studium der Alten, Talente, einnehmen des Äußeres u. persönliche Stellung erwarben ihm bald Anerkennung, so wie die schwärmerische Liebe zu Laura de Noves (s.d.) den Ruhm des Meisters in der erotischen Dichtkunst. Er lebte abwechselnd in den bedeutendsten Städten Italiens, besuchte 1333 die Rheingegenden, Flandern, England, wurde später Botschafter in Neapel, Venedig, Avignon (wohin er Cola Rienzi begleitete, für dessen Pläne er anfänglich schwärmte), Paris u. Prag. Kaiser Karl IV. gab ihm den Titel eines Pfalzgrafen u. stand mit ihm in Briefwechsel. Nachdem er eine Zeitlang in Vaucluse, wo er ein kleines Landgut besaß, abgeschieden gelebt hatte, vermittelte er 1367 unter Urban die Verlegung des Päpstlichen Stuhls von Avignon nach Rom u. 1373 den Frieden zwischen den Carraras u. der Republik Venedig. P. st. 10. Juli 1374 auf seinem Landsitze in Arqua bei Padua, wo er am frühen Morgen in dem Bibliothekzimmer mit dem Kopf auf ein Buch gestützt todt gefunden wurde. Seine Schriften sind zum Theil[913] historischen u. philosophischen Inhalts u. in klassischem Latein geschrieben; unter ihnen zeichnen sich aus: De vitis virorum illustrium (von Romulus bis Cäsar, herausgegeben von Schneider); Res memorandae; De remediis utriusque fortunae; De contemtu mundi etc., nebst mehrern Sammlungen von Briefen. Er schr. lateinische Gedichte, die erst neuerdings durch eine bisher ungekannte Sammlung von Thomas vermehrt wurden (München 1859), namentlich das Epos Africa (welches die Punischen Kriege in neun Gesängen behandelt u. ihm die feierliche Dichterkrönung am Osterfeste 1341 auf dem Capitol erwarb). Durch Entdeckung von Ciceros Epistolae ad familiares u. anderer Werke machte er sich auch um die alte klassische Literatur verdient. Seine italienischen Gedichte, Rime, bestehen aus einer Sammlung Balladen, Sonette, Canzonen etc., worin er seine Liebe zu Laura u. später (1348) seine Trauer über deren Tod singt; Trionfe (1356–1370); die Rime erschienen in erster Ausgabe 1470 in Venedig u.ö., bes. von Marsand 1810 in Padua, u. haben eine große Menge Commentatoren u. Übersetzer in alle Sprachen gefunden, ins Deutsche an Federmann (1578), Rienhold, Förster (3. Aufl. 1831), Kekule u. Biegeleben (1844) u. And. Auch sein Leben ist oft beschrieben worden, so von Campbell, Life of Petrarch Lond. 1841, 2 Bde.
[913] Petrarca (Petrarcha), Francesco, geb. 20. Juli 1304 in Arezzo; studirte 1318 in Montpellier u. 1322 in Bologna die Rechtswissenschaft, ging aber 1326 nach Avignon, wurde Geistlicher u. lebte im Genuß mehrer Pfründen den Wissenschaften, Studium der Alten, Talente, einnehmen des Äußeres u. persönliche Stellung erwarben ihm bald Anerkennung, so wie die schwärmerische Liebe zu Laura de Noves (s.d.) den Ruhm des Meisters in der erotischen Dichtkunst. Er lebte abwechselnd in den bedeutendsten Städten Italiens, besuchte 1333 die Rheingegenden, Flandern, England, wurde später Botschafter in Neapel, Venedig, Avignon (wohin er Cola Rienzi begleitete, für dessen Pläne er anfänglich schwärmte), Paris u. Prag. Kaiser Karl IV. gab ihm den Titel eines Pfalzgrafen u. stand mit ihm in Briefwechsel. Nachdem er eine Zeitlang in Vaucluse, wo er ein kleines Landgut besaß, abgeschieden gelebt hatte, vermittelte er 1367 unter Urban die Verlegung des Päpstlichen Stuhls von Avignon nach Rom u. 1373 den Frieden zwischen den Carraras u. der Republik Venedig. P. st. 10. Juli 1374 auf seinem Landsitze in Arqua bei Padua, wo er am frühen Morgen in dem Bibliothekzimmer mit dem Kopf auf ein Buch gestützt todt gefunden wurde. Seine Schriften sind zum Theil[913] historischen u. philosophischen Inhalts u. in klassischem Latein geschrieben; unter ihnen zeichnen sich aus: De vitis virorum illustrium (von Romulus bis Cäsar, herausgegeben von Schneider); Res memorandae; De remediis utriusque fortunae; De contemtu mundi etc., nebst mehrern Sammlungen von Briefen. Er schr. lateinische Gedichte, die erst neuerdings durch eine bisher ungekannte Sammlung von Thomas vermehrt wurden (München 1859), namentlich das Epos Africa (welches die Punischen Kriege in neun Gesängen behandelt u. ihm die feierliche Dichterkrönung am Osterfeste 1341 auf dem Capitol erwarb). Durch Entdeckung von Ciceros Epistolae ad familiares u. anderer Werke machte er sich auch um die alte klassische Literatur verdient. Seine italienischen Gedichte, Rime, bestehen aus einer Sammlung Balladen, Sonette, Canzonen etc., worin er seine Liebe zu Laura u. später (1348) seine Trauer über deren Tod singt; Trionfe (1356–1370); die Rime erschienen in erster Ausgabe 1470 in Venedig u.ö., bes. von Marsand 1810 in Padua, u. haben eine große Menge Commentatoren u. Übersetzer in alle Sprachen gefunden, ins Deutsche an Federmann (1578), Rienhold, Förster (3. Aufl. 1831), Kekule u. Biegeleben (1844) u. And. Auch sein Leben ist oft beschrieben worden, so von Campbell, Life of Petrarch Lond. 1841, 2 Bde.
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=== Brockhaus 1911 ===

[387] Petrarca, Francesco, ital. Dichter und Gelehrter, geb. 20. Juli 1304 zu Arezzo, lebte in Vaucluse bei Avignon, gest. 18. Juli 1374 in Arqua bei Padua; vorzüglicher Lyriker, durch größte Formvollendung ausgezeichnet; seine »Rime« (kritische Ausg. mit Kommentar von Scartazzini, 1883), in denen er seine Geliebte, Laura (s.d.), feiert, in alle europ. Sprachen übersetzt (deutsch u.a. von Förster bei Reclam, Krigar, 1866); Verfasser zahlreicher lat. Werke (Heldengedicht »Africa« etc.), durch sein Studium der Alten Wiedererwecker des klass. Altertums und Begründer des Humanismus. Ausg. seiner wichtigen Briefe von Fracassetti (1859-70). – Biogr. von Körting (1878).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 387.
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http://www.zeno.org/nid/20001438468


=== Eisler 1912 ===

[536] Petrarca, Francesco, 1304-1374, der berühmte Dichter, zeigt in seinen philosophischen Abhandlungen eine Neigung zu Stoischer Ethik mit ihrem Ideal der Ataraxie.

SCHRIFTEN: De contemptu mundi, 1342. – Secretum suum. De remediis utriusque fortunae. De vita solitaria. De republica administranda, u. a. – Vgl. G. KOERTING, P.s Leben und Werke, 1878.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 536.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20001830570





Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 17:10 Uhr



Francesco Petrarca

(oft nur Petrarca, Englisch Petrarch, Französisch Pétrarque, Russisch Франче́ско Петра́рка, Griechisch Φραντσέσκο Πετράρκα, Πετράρχης; * 20. Juli 1304 in Arezzo; † 18. Juli 1374 in Arquà Petrarca), italienischer Schriftsteller


Wikipedia

Francesco Petrarca (* 20. Juli 1304 in Arezzo; † 19. Juli 1374 in Arquà) war ein italienischer Dichter und Geschichtsschreiber. Er gilt als Mitbegründer des Renaissance-Humanismus und zusammen mit Dante Alighieri und Boccaccio als einer der wichtigsten Vertreter der frühen italienischen Literatur. Sein Name liegt dem Begriff Petrarkismus zugrunde, der eine bis ins 17. Jahrhundert verbreitete Richtung europäischer Liebeslyrik bezeichnet. https://de.wikipedia.org/wiki/Francesco_Petrarca


Francis Petrarch (/ˈpɛtrɑːrk, ˈpiːt-/; 20 July 1304 – 19 July 1374; Latin: Franciscus Petrarcha; modern Italian: Francesco Petrarca [franˈtʃesko peˈtrarka]), born Francesco di Petracco, was a scholar from Arezzo and poet of the early Italian Renaissance and one of the earliest humanists. https://en.wikipedia.org/wiki/Petrarch


Francesco Petrarca (Arezzo, 20 luglio 1304 – Arquà, 19 luglio 1374[1]) è stato uno scrittore, poeta, filosofo e filologo italiano, considerato il precursore dell'umanesimo e uno dei fondamenti della letteratura italiana, soprattutto grazie alla sua opera più celebre, il Canzoniere, patrocinata quale modello di eccellenza stilistica da Pietro Bembo nei primi del Cinquecento. https://it.wikipedia.org/wiki/Francesco_Petrarca


Alte Lexika

Meyers 1908

[661] Petrarca, Francesco, der größte lyrische Dichter Italiens und zugleich einer der größten Gelehrten seiner Zeit, wurde 20. Juli 1304 in Arezzo geboren und starb 18. Juli 1374 in Arquà. Sein Vater Petracco (d.h. Pietro) di Parenzo, welchen Namen der Dichter zu P. latinisierte, ein Notar aus Florenz, war 1302 zugleich mit Dante u.a. verbannt worden und begab sich nach mehrjährigem Aufenthalt in Arezzo und in Pisa 1312 nach Avignon an den päpstlichen Hof, schickte aber seine Familie nach dem benachbarten Carpentras, wo der junge P. seine erste Ausbildung erhielt. Seit 1319 studierte er dem Wunsche seines Vaters gemäß in Montpellier und seit 1323 in Bologna Rechtswissenschaft. Nach dem Tode seiner Eltern (1326) empfing er in Avignon die niedern priesterlichen Weihen. Hier machte er 1330 die Bekanntschaft[661] der reichen Familie Colonna und trat in die Dienste des Kardinals Giovanni. Hier sah er auch 1327 zum erstenmal die Geliebte, die er unter dem Namen Laura (s. d.) feiert. Durch gelehrte Studien, höfische Zerstreuungen und Reisen, auf denen er auch Deutschland berührte (1333), suchte P. seiner Leidenschaft Herr zu werden. 1336 besuchte er Italien und betrat 5. Jan. 1337 zum erstenmal Rom. Nach Frankreich zurückgekehrt, lebte er mehrere Jahre in der Stille von Vaucluse bei Avignon seinen Studien. Viele seiner schönsten Gedichte an Laura entstanden hier, auch der größte Teil seiner übrigen Werke wurde hier geschrieben oder wenigstens begonnen. Seine Poesien erwarben ihm bald den höchsten Ruhm, und am ersten Ostertage (8. April) 1341 empfing er, nachdem er sich in Neapel einer dreitägigen Prüfung durch König Robert unterzogen hatte, auf dem Kapitol in Rom die Dichterkrone (vgl. A. Hortis, Scritti inediti di F. P., Triest 1874). Von Ende Mai 1342 bis Anfang September 1343 hielt sich P. teils in Avignon, teils in Vaucluse auf und schrieb in diesem Zeitraum eins seiner bedeutendsten Werke, gewöhnlich »De contemptu mundi libri III« überschrieben, von ihm selbst aber »Secretum suum« genannt. Durch den Griechen Barlaam lernte er damals die Elemente der griechischen Sprache. Die nächsten zehn Jahre lebte er abwechselnd in Oberitalien und Frankreich. Im September 1343 sandte ihn der Papst nach Neapel, um die Oberhoheitsrechte des heiligen Stuhles zu wahren. Die ihm 1346 angetragene Würde eines apostolischen Sekretärs schlug er aus. Die Nachricht von der Erhebung des römischen Volkes gegen seine adligen Tyrannen und von der Ernennung Cola Rienzis zum Volkstribun (1347) begeisterte ihn zu seinem berühmten Brief an den letztern und an das römische Volk, der aber sein gutes Einvernehmen mit der Familie Colonna trübte. Ende des Jahres brach P. selbst nach Rom auf. Als er aber unterwegs die üble Wendung der Dinge in Rom erfahren hatte, ging er nach Parma, wo ihn 19. Mai 1348 die Nachricht vom Tode Lauras traf, und in andre Städte. Ende 1350 reiste er zum Jubiläum nach Rom und schloß unterwegs in Florenz mit Boccaccio innige Freundschaft. Dieser überbrachte ihm nach Padua 6. April 1351 ein Schreiben der Republik Florenz, das ihn einlud, in Florenz an der neugestifteten Universität zu wirken; doch er lehnte ab. Im Sommer 1351 kehrte er nach Vaucluse zurück, verließ es aber 1353 für immer und verbrachte sein Lebensende in Oberitalien. Zunächst lebte er acht Jahre in und bei Mailand im engsten Verhältnis mit den Visconti. Auch Kaiser Karl IV. empfing ihn bei seinem Besuch in Italien (1354) überaus freundlich und unterhielt sich tagelang mit ihm. Gerüchte, daß dieser einen neuen Zug nach Italien beabsichtige, veranlaßten 1356 eine Sendung Petrarcas nach Prag, wo der Kaiser ihn zum Pfalzgrafen machte. 1360 war P. als Gesandter bei Johann von Frankreich und schlug dessen dringende Einladungen, bei ihm zu bleiben, aus, wie ähnliche Anträge des Kaisers. 1361 floh er vor der Pest nach Padua und verheiratete hier seine Tochter (P. hatte zwei Kinder von einer uns unbekannten Mutter) an einen Mailänder Edelmann, Franceschino da Brossano. 1362 begab er sich nach Venedig, wo er seine Bücher einer zu bildenden öffentlichen Bibliothek der Republik vermachte und dafür einen Palast als Wohnung bekam. Seit 1368 lebte er meist abwechselnd in Padua und dem Dorfe Arquà in der Familie seiner Tochter. Hier starb er, vom Schlage getroffen, in seiner Bibliothek über einen Folianten hingebeugt. Sein Schwiegersohn ließ ihm ein Denkmal errichten, das 1567 mit des Dichters bronzener Büste geziert ward. 1818 ward eine Marmorbüste Petrarcas von Rinaldo, Canovas Schüler, in der Kathedrale von Padua aufgestellt; eine Marmorstatue des Dichters (von Leoni) befindet sich in Florenz. Sein Bildnis s. Tafel »Klassiker der Weltliteratur III« (in Bd. 12). Sein 500jähriger Todestag und sein 600jähriger Geburtstag wurden 1874 und 1904 in ganz Italien feierlich begangen.

Die meisten Schriften Petrarcas sind lateinisch. In Versen verfaßte er 1) die »Africa« (1342 vollendet), ein episches Gedicht in Hexametern über die Taten des Scipio Africanus Major in 9 Büchern, lückenhaft überliefert. Als Epos mißglückt, enthält sie doch große poetische Schönheiten, besonders im fünften Buche (beste Ausgabe von Corradini, Padua 1874). 2) Das »Carmen Bucolicum«, 12 Eklogen (1346–1356), Nachahmungen Vergils mit zahlreichen persönlichen und politischen Anspielungen, daher literarhistorisch wichtig, aber selten dichterisch wertvoll (8 und 11; beste Ausgabe von Rossetti, »Francisci Petrarcae poemata minora«, Bd. 1, Mail. 1829). 3) Die »Epistolae metricae«, mit Ereignissen aus des Verfassers Leben, anmutigen Naturschilderungen, Moralisationen etc. (beste Ausgabe von Rossetti a. a. O., Bd. 2 und 3; deutsch von Friedersdorff, Halle 1903). Die Moraltraktate zeigen mittelalterlichen Charakter. Zu nennen sind 1) die drei Dialoge »De contemptu mundi« (1342), worin P. uns seine Seele offenbaren wollte. 2) »De vita solitaria« (1346–56), ein Lob der Einsamkeit. 3) »De remediis utriusque fortunae« (1358–66), von schroffer asketischer Weltanschauung. Von historischen Schriften erwähnen wir 1) die vier Bücher »Rerum memorandarum«, kurze historische, anekdotenhafte und legendäre Erzählungen, moralische und philosophische Argumente zu erläutern. 2) »De viris illustribus«, die Lebensbeschreibung von 31 berühmten Römern von Romulus bis Julius Cäsar. Neue Ausgabe von Razzolini (Bologna 1874 und 1879). Unter allen lateinischen Werken Petrarcas nehmen die Briefe an Zahl und Umfang wie an Wichtigkeit für seine Biographie und die Geschichte seiner Zeit den ersten Rang ein. Freilich zeigen sie nicht den Charakter der Intimität, der sonst an Briefwechseln das Interessanteste ist: sie waren für P. eine literarische Gattung. Sie zerfallen in »Rerum familiarium«, »Rerum senilium«, »Rerum variarum« und »Sine titulo«. Die »Familiares« und »Variae« vorzüglich herausgegeben von Fracassetti (Flor. 1859 bis 1863, 3 Bde.); derselbe übersetzte sie mangelhaft, gab aber einen vorzüglichen Kommentar (das. 1861–1865, 5 Bde.); auch übersetzte er die »Seniles« (das. 1869, 2 Bde.). Diese erschienen lateinisch Basel 1554, die »Sine titulo« Straßburg 1555.

Den Namen P. haben aber seine italienischen Gedichte der Nachwelt überliefert, sein Liederbuch (»Canzoniere« oder »Rime« bezeichnet), das seine Liebesgedichte und einige andre Lieder enthält und für die italienische Lyrik fast ausschließlich tonangebend wie überhaupt für alle Zeiten ein poetischer Kanon der Liebesschwärmerei geworden ist. Daß die provenzalische Poesie und ältere italienische Dichter auf Petrarcas Lyrik Einfluß gehabt haben, ist außer Zweifel; allein er bewahrt sich bewußt die größte Originalität. Ohne Abstraktionen und Personifikationen weiß er das innerste Seelenleben zu schildern, wie es nie zuvor geschehen war. Anmutige, klare und reine Sprache, Reichtum und Mannigfaltigkeit der Gedanken, des [662] Ausdrucks und der Bilder, Geschmack, seines Gefühl für den Wohllaut und vor allem Zartheit zeichnen P. vor allen Liebesdichtern seiner Nation aus. Man vermißt jedoch an ihm die Innigkeit, die Tiefe des Gefühls, die Glut der Leidenschaft, die eigentliche wahre und starke Liebe. Er ist überall sinnreich, scharfsinnig, geistreich, aber nirgends glühend und tief; er gefällt sich oft in weit hergeholten Bildern, in schillernden Gedanken, in Witz, Reflexionen und schwierigen Reimen. Wenn uns in Dante das Bild der männlichsten Entschiedenheit entgegentritt, so finden wir bei P. »ein weibliches Gemüt, das an einer ewigen Verstimmung leidet, in der Gegenwart sich nie befriedigt fühlt, sich nach der entschwundenen Zeit als nach einem unwiederbringlichen Glück sehnt und seinen Schmerz mit wollüstigem Selbstgenuß in Liedern ausströmt, die bei aller Schönheit das Gefühl zu einem Spiel der Reflexion machen«. Das Sonett ist seitdem die populärste poetische Form Italiens geblieben. Das Vorzüglichste im »Canzoniere« sind die Kanzonen, namentlich die, welche Beziehungen auf Rom und die politischen Zustände Italiens überhaupt enthalten, wo der Dichter der Liebe nicht selten eine wunderbar zürnende Kraft entfaltet. Ein Werk seines höhern Alters sind die allegorisch-moralischen »Trionfi«, auf deren Gestaltung Dante offenbaren Einfluß hatte, und die den Gang des menschlichen Schicksals und die Eitelkeit alles Irdischen darstellen; sie sind aber unvollendet. (Kritische Ausgabe von Appel: »Die Triumphe Petrarcas«, Halle 1901, Textausgabe, das. 1902.) Eine Anzahl Gedichte Petrarcas, die er nicht in den »Canzoniere« aufnahm, nennt man »Estravaganti«. Die italienischen Gedichte des P., namentlich der »Canzoniere«, haben unzählige Auflagen erlebt; neue Ausgaben nach der aufgefundenen Originalhandschrift sind die von Mestica (Flor. 1896), Carducci Ferrari (das. 1899), Salvo Cozzo (das. 1904), Modigliani (Rom 1905, diplomatischer Abdruck). Kommentare der Gedichte in fast jeder Ausgabe; hervorzuheben die »Rime sopra argomenti storici, morali e diversi« von Carducci (Livorno 1876). Der »Canzoniere« ist in die meisten europäischen Sprachen übersetzt worden, ins Deutsche unter andern von K. Förster (3. Aufl., Leipz. 1851), Kekule und Biegeleben (Stuttg. 1844) und Krigar (2. Aufl., Hannov. 1866); Sonette und Kanzonen in Auswahl von Bettina Jacobson (Leipz. 1904); einzelne Gedichte von Gries, A. W. Schlegel, Daniel, J. Hübner u.a. Gesamtausgaben der Werke Petrarcas erschienen in Basel 1496, 1554, Venedig 1501, 1503, 1554, 1581 s. Einige bis dahin ungedruckte lateinische Schriften Petrarcas hat A. Hortis u. d. T.: »Scritti inediti di F. P.« (Triest 1874) herausgegeben.

Nicht geringere Verdienste als durch seine eignen lateinischen Schriften erwarb sich P. durch seine Bemühungen um die Wiedererweckung und Kenntnis der alten, namentlich der römischen Literatur, und mit Recht wird er daher als der erste und einer der bedeutendsten unter den Vorläufern der Humanisten des 15. und 16. Jahrh. betrachtet. Seine häufigen Reisen benutzte er stets, Manuskripte zu sammeln oder zu kopieren. So verdankt man ihm unter anderm die Wiederauffindung mehrerer Schriften Ciceros, Quintilians u.a. Über die meisten Vorurteile seiner Zeit war er erhaben; ja selbst in religiösen Dingen urteilte er, obgleich ein strenger und sogar asketischer Katholik, oft überraschend unbefangen.

Die Literatur über P. ist überaus reich. Zur Bibliographie vgl. Marsand, Biblioteca petrarchesca (Mail. 1826); Hortis, Catalogo delle opere di F. P. esistenti nella Petrarchesca Rossettiana (Triest 1874); Ferrazzi, Bibliografia petrarchesca (Bassano 1877); Fiske, Hand-list of P. editions in the Florentine public libraries (Flor. 1886); Suttina, Bibliografia delle opere a stampa intorno a F. P. (Tur. 1904); Calvi, Bibliografia analitica petrarchesca 1877–1904 (Rom 1904). Alle ältern Biographien (31) jetzt bei Solerti, Le vite di Dante, P. e Boccaccio (Mail. 1904); die neuesten sind von L. Geiger (Berl. 1874), G. Körting (Leipz. 1878), A. Bartoli (Bd. 7 der »Storia della letteratura italiana«, Flor. 1884), Penco (Siena 1895), Finzi (Flor. 1900) und A. de Gubernatis (Mail. 1905). Vgl. auch Söderhjelm, P. in der deutschen Dichtung (Helsingfors 1886); Appel, Die Berliner Handschriften der »Rime« Petrarcas (Berl. 1886) und Zur Entwickelung italienischer Dichtungen Petrarcas (Halle 1891); Pakscher, Chronologie der Gedichte Petrarcas (Berl. 1887); Zumbini, Studi sul P. (Flor. 1895); Cesareo, Su le poesie volgari del P. (Rocca S. Casciano 1898) und die von Passerini und Biagi herausgegebene »Biblioteca Petrarchesca« (Flor., seit 1901, 3 Bde.); Prince d'Essling und E. Müntz, Pétrarque, ses études d'art, son influence sur les artistes, etc. (Par. 1901); Borghesi, P. and his influence on English literature (Bologna 1905). Petrarcas Verdienste um die klassischen Studien sind am besten gewürdigt von G. Voigt in dem Werk »Die Wiederbelebung des klassischen Altertums« (3. Aufl., Berl. 1893) und Nolhac, La bibliothèque de Fulvio Orsini (Par. 1887) und Pétrarque et l'humanisme (das. 1892).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 661-663. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007238363


Damen Conversations Lexikon 1837

[182] Petrarca, Francesco, dieser ausgezeichnete ital. Dichter und Gelehrte, geb. am 4., nach Anderen am 20. Juli 1304 zu Arezzo in Toscana, studirte zu Montpellier und Bologna die Rechte, beschäftigte sich aber nebenbei, gegen den Willen seines Vaters, mit den alten Klassikern. Als dieser starb, entsagte er der Jurisprudenz ganz, ging nach Avignon und trat 1326 in den geistlichen[182] Stand. Sein durchgebildeter Verstand, seine Beredsamkeit und sein glänzendes Talent verschafften ihm bald einen Ruf, und, eine überaus schöne Gestalt, auch die Gunst der Frauen. Obschon an amtliche Geschäfte gebunden, überließ er sich doch dem freien, schöpferischen Walten seines Genius, opferte den Kunsten und Wissenschaften, zog von Ort zu Ort, durchschwärmte Frankreich, Deutschland und die Niederlande, umschiffte Spanien und hielt sich längere Zeit in England auf. Seine große Gelehrsamkeit und seine Weltbildung machten ihn zum vertrauten Freunde der Fürsten, und namentlich Kaiser Karl IV. schenkte ihm seine Zuneigung. Trotz dieses unstäten Lebens baute P. mit unermüdlichem Eifer die Wissenschaften an, gab, durch Boccaccio unterstützt, die alten Klassiker heraus, weckte dadurch bei seinen Zeitgenossen den Geschmack für alles Edle und Schöne, schuf damals sein Heldengedicht »Afrika« und ward dafür 1341 auf dem Capitol zum Dichter gekrönt. Von da an ward man auch auf seine italienischen Gedichte aufmerksam; aber den mächtigsten Impuls, die tiefsten Empfindungen seines poetisch-bewegten Herzens ausklingen zu lassen, gab seine glühende Leidenschaft für die schöne Laura (s. d.). Dieser wunderbaren, fast mährchenhaften Liebe, verdanken wir jene Sonette, Canzonen und Sestinen, die an Schmelz der Sprache, an wehmuthvoller Innigkeit der Empfindung und Zartheit des Gedankens Alles übertreffen, was je in der Begeisterung einer träumerisch-stillen Liebe gedichtet wurde. Durch sie ward er der erste aller Dichter der Liebe. Erinnern auch einzelne Wendungen und Ausdrücke an sein noch nicht zur kristallenen Form der Schönheit ausgebildetes Zeitalter, so stehen diese Sonette als Ganzes, dennoch als eines der größten Meisterstücke lyrischer Poesie da. Seine Liebe zu Laura, die in ihrer schwärmerischen Eigenthümlichkeit eine rein geistige blieb, verhinderte den Dichter nicht, andere zärtliche Verhältnisse anzuknüpfen, aus denen ihm ein Sohn und eine Tochter erwuchsen. Ersterer starb 1361 an der Pest, Letztere heirathete einen Edelmann. Als[183] aber Laura starb, da bemächtigte sich seiner der tiefste Seelenschmerz. Noch tönten seine Lieder, die Angebetete zu feiern, als er jedoch alter ward, wurde er eigensinnig und ein Verächter der Weiber. Nur die Liebe zu den Wissenschaften und ein frommer, religiöser Sinn begleiteten ihn bis an seinen Tod, der am 18. Juli Nachts 1374 auf einem Dorfe Arqua bei Padua erfolgte. Man fand ihn früh todt in seiner Bibliothek, das Haupt auf den Homer gesenkt. Sein Leichnam wurde, ungeachtet er es verboten, unter einer glänzenden Begleitung zu Arqua feierlich beigesetzt. Den reichhaltigsten Aufschluß über P's Leben gibt sein Biograph, der Abbé Sade; die vollständigste biblioteca Petrarchesca, 900 Bände, hat der Professor Marsand in Padua gesammelt und befindet sich seit 1829 im Louvre zu Paris. Die beste deutsche Uebersetzung seiner Gedichte erschien von K. Förster (2. Aufl., Leipzig 1833). W.....m.

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 182-184. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001757903


Brockhaus 1839

[467] Petrarca (Francesco), der berühmte ital. Dichter und um die Beförderung des Studiums der classischen Literatur, sowie als philosophischer Schriftsteller verdiente Gelehrte, wurde zu Arezzo in Toscana im Jul. 1304 geboren, studirte [467] anfangs nach dem Wunsche seines Vaters, eines Rechtsgelehrten, zu Montpellier und Bologna die Rechte, gab aber diese Richtung nach seines Vaters Tode ganz auf, trat 1326 zu Avignon in den geistlichen Stand und beschäftigte sich fortan vorzugsweise mit den Schriften der Alten und mit der Dichtkunst. Fleiß und Geistesgaben machten ihn bald vortheilhaft bekannt und bei seinem gewinnenden Äußern entging ihm auch die Gunst der Großen nicht, das Einkommen einiger Pfründen aber, mit welchen seine Talente belohnt wurden, erlaubte ihm, ganz seinen Neigungen zu folgen. Sowol zum Vergnügen, als besonders in späterer Zeit mit Staatsgeschäften beauftragt, machte P. viele Reisen, besuchte Deutschland, die Niederlande, England, umschiffte Spanien und verweilte abwechselnd in den vornehmsten ital. Städten, zu Avignon und dem benachbarten Vaucluse. (S. Avignon.) Überall verkehrte er mit den ausgezeichnetsten Personen seiner Zeit und erhielt die entschiedensten Beweise hoher Achtung, daher ihm einige Eitelkeit zu verzeihen ist. Mit Kaiser Karl IV., von dem er den Titel eines Pfalzgrafen erhielt, stand P. in Briefwechsel und drückte ihm patriotische Wünsche für sein Vaterland oft sehr entschieden aus; auch vermittelte P. 1367 die Rückverlegung des päpstlichen Stuhls von Avignon nach Rom. Dort war er für seine lat. Gedichte und namentlich für das unvollendet gebliebene Heldengedicht »Afrika«, welches die Thaten des Römerfeldherrn Scipio feiert, schon am ersten Ostertage 1341 unter großer Feierlichkeit mit dem poetischen Lorberkranz gekrönt worden, allein nicht diesen dazumal zwar großes Aufsehen machenden Werken und auch nicht seinen Verdiensten als einer der ersten Wiederhersteller der alten Literatur, sondern seinen ital. Gedichten hauptsächlich verdankt es P., daß ihm die gesammte europ. gebildete Welt fortwährend eine ehrende Aufmerksamkeit widmet. Veranlaßt wurden sie von seiner glühenden Liebe zu Laura, Tochter des Syndicus Audibert de Noves zu Avignon, seit 1325 Gattin von Hugo de Sades, die P. in seinem 27. Jahre kennen lernte und ohne je von ihr begünstigt zu werden, fast bis zu seinem Tode anbetete. Jene Dichtungen sind der in die wohllautendste Sprache und die zartesten Formen (Sonette, Canzonen und Sestinen) gefaßte, indeß von manchen Mängeln jener Zeit nicht freie, poetische Ausdruck aller erdenklichen Gefühle jener Liebe, die Laura's im J. 1348 an der Pest erfolgten Tod überdauerte, allein P. doch nicht von andern Liebeshändeln abhielt. In den letzten Jahren seines Lebens gab ihm Florenz die Güter seines Vaters zurück, der es wegen politischer Händel hatte verlassen müssen, und bot ihm eine Stelle an der neugestifteten Universität an, die P. aber nicht annahm. Er lebte zuletzt auf seinem Landgute in Arqua bei Padua, wo er im Jul. 1374 eines Morgens, den Kopf auf ein Buch gelehnt, todt in seiner Bibliothek gefunden wurde und auch begraben liegt. Ein natürlicher Sohn P.'s war 1361 an der Pest gestorben, eine Tochter aber hatte er mit einem Edelmanne verheirathet. Seine Bibliothek vermachte er der Republik Venedig und einen Theil seines Vermögens der Kirche, deren Vorschriften er überhaupt gewissenhaft beobachtete. Außer seinen lat. Werken ist auch eine Sammlung seiner werthvollen Briefe vorhanden, seine ital. Gedichte aber, welche stets als Muster lyrischer Poesie gelten werden, sind mehr als 200mal herausgegeben und abgesehen von Übertragungen Einzelner, vollständig von K. Förster (2. Aufl., Lpz. 1833) ins Deutsche übersetzt worden. Im Original enthalten sie viel schwierige Stellen und haben von je her eine Menge von gelehrten Erklärungen veranlaßt.

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 467-468. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000852953


Herders 1856

[507] Petrarca, Francesco, geb. 1304 zu Arezzo, von florentinischer Abkunft, studierte zuerst die Jurisprudenz, wurde später geistlich, lebte längere Zeit in Avignon und dem nahen Vaucluse, auf Reisen in verschiedenen Städten Italiens, in den letzten Jahren zu Arcqua bei Padua, wo er 18. Juni 1374 st. Er ist anerkannt einer der ersten Lyriker aller Zeiten,[507] der durch seine »Rime« (Canzonen und Sonette) der neuen Lyrik Europas eine Form gegeben hat, die in jeder Sprache eigenthümlichen Reiz entfaltet; P. fußt indessen in jeder Beziehung auf den provençalischen Troubadours. Weniger Bedeutung haben seine lat. Poesien, obgleich er sie selbst höher als seine ital. schätzte und wegen derselben 1341 zu Rom als Dichter gekrönt wurde. P. wirkte sehr viel für das Aufleben der classischen Studien, machte sich durch die Sammlung alter Handschriften verdient (Ciceros Briefe), war zugleich auf dem Gebiete der Politik sehr thätig, wurde viel zu Unterhandlungen gebraucht und suchte Guelfen und Ghibellinen zu einer nationalen Partei zu verschmelzen; deßwegen sind seine Briefe für die Zeitgeschichte von großem Interesse.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 507-508. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003467805


Pierer 1861

[913] Petrarca (Petrarcha), Francesco, geb. 20. Juli 1304 in Arezzo; studirte 1318 in Montpellier u. 1322 in Bologna die Rechtswissenschaft, ging aber 1326 nach Avignon, wurde Geistlicher u. lebte im Genuß mehrer Pfründen den Wissenschaften, Studium der Alten, Talente, einnehmen des Äußeres u. persönliche Stellung erwarben ihm bald Anerkennung, so wie die schwärmerische Liebe zu Laura de Noves (s.d.) den Ruhm des Meisters in der erotischen Dichtkunst. Er lebte abwechselnd in den bedeutendsten Städten Italiens, besuchte 1333 die Rheingegenden, Flandern, England, wurde später Botschafter in Neapel, Venedig, Avignon (wohin er Cola Rienzi begleitete, für dessen Pläne er anfänglich schwärmte), Paris u. Prag. Kaiser Karl IV. gab ihm den Titel eines Pfalzgrafen u. stand mit ihm in Briefwechsel. Nachdem er eine Zeitlang in Vaucluse, wo er ein kleines Landgut besaß, abgeschieden gelebt hatte, vermittelte er 1367 unter Urban die Verlegung des Päpstlichen Stuhls von Avignon nach Rom u. 1373 den Frieden zwischen den Carraras u. der Republik Venedig. P. st. 10. Juli 1374 auf seinem Landsitze in Arqua bei Padua, wo er am frühen Morgen in dem Bibliothekzimmer mit dem Kopf auf ein Buch gestützt todt gefunden wurde. Seine Schriften sind zum Theil[913] historischen u. philosophischen Inhalts u. in klassischem Latein geschrieben; unter ihnen zeichnen sich aus: De vitis virorum illustrium (von Romulus bis Cäsar, herausgegeben von Schneider); Res memorandae; De remediis utriusque fortunae; De contemtu mundi etc., nebst mehrern Sammlungen von Briefen. Er schr. lateinische Gedichte, die erst neuerdings durch eine bisher ungekannte Sammlung von Thomas vermehrt wurden (München 1859), namentlich das Epos Africa (welches die Punischen Kriege in neun Gesängen behandelt u. ihm die feierliche Dichterkrönung am Osterfeste 1341 auf dem Capitol erwarb). Durch Entdeckung von Ciceros Epistolae ad familiares u. anderer Werke machte er sich auch um die alte klassische Literatur verdient. Seine italienischen Gedichte, Rime, bestehen aus einer Sammlung Balladen, Sonette, Canzonen etc., worin er seine Liebe zu Laura u. später (1348) seine Trauer über deren Tod singt; Trionfe (1356–1370); die Rime erschienen in erster Ausgabe 1470 in Venedig u.ö., bes. von Marsand 1810 in Padua, u. haben eine große Menge Commentatoren u. Übersetzer in alle Sprachen gefunden, ins Deutsche an Federmann (1578), Rienhold, Förster (3. Aufl. 1831), Kekule u. Biegeleben (1844) u. And. Auch sein Leben ist oft beschrieben worden, so von Campbell, Life of Petrarch Lond. 1841, 2 Bde.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 913-914. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010619852


Brockhaus 1911

[387] Petrarca, Francesco, ital. Dichter und Gelehrter, geb. 20. Juli 1304 zu Arezzo, lebte in Vaucluse bei Avignon, gest. 18. Juli 1374 in Arqua bei Padua; vorzüglicher Lyriker, durch größte Formvollendung ausgezeichnet; seine »Rime« (kritische Ausg. mit Kommentar von Scartazzini, 1883), in denen er seine Geliebte, Laura (s.d.), feiert, in alle europ. Sprachen übersetzt (deutsch u.a. von Förster bei Reclam, Krigar, 1866); Verfasser zahlreicher lat. Werke (Heldengedicht »Africa« etc.), durch sein Studium der Alten Wiedererwecker des klass. Altertums und Begründer des Humanismus. Ausg. seiner wichtigen Briefe von Fracassetti (1859-70). – Biogr. von Körting (1878).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 387. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001438468


Eisler 1912

[536] Petrarca, Francesco, 1304-1374, der berühmte Dichter, zeigt in seinen philosophischen Abhandlungen eine Neigung zu Stoischer Ethik mit ihrem Ideal der Ataraxie.

SCHRIFTEN: De contemptu mundi, 1342. – Secretum suum. De remediis utriusque fortunae. De vita solitaria. De republica administranda, u. a. – Vgl. G. KOERTING, P.s Leben und Werke, 1878.

Quelle: Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 536. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001830570


Links

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Bibliographie

  • Biblioteca Petrarchesca formata, posseduta, descritta ed illustrata dal professore Antonio Marsand (Petrarch bibliography; bibliografia di Petrarca) Milano (Milan): printed by Paolo Emilio Giusti, 1826. FIRST EDITION OF THE FIRST BIBLIOGRAPHY OF THE WORKS OF PETRARCH. XXXVIII, 2, 280 pp plus engraved frontispiece, engraved view of Petrarch's house, and 4 engraved facsimile plates. 150 numbered copies.


Italienische Ausgaben

Kritische Ausgaben

  • Francesco Petrarca, Rerum vulgarium fragmenta. Edizione critica di Giuseppe Savoca, Olschki, Firenze, 2008, ISBN 978-88-222-5744-4
  • Francesco Petrarca, Le familiari. Edizione critica per cura di Vittorio Rossi, Casa Editrice Le Lettere, Firenze, 2008, ISBN 88-7166-341-1


Studienausgaben

  • Francesco Petrarca, Rerum vulgarium fragmenta. Testo critico e introduzione di Gianfranco Contini, Annotazioni di Daniele Ponchiroli, Einaudi, Torino, 1964, ISBN 978-88-06-00786-7
  • Francesco Petrarca, Canzoniere. Edizione commentata a cura di Marco Santagata, Mondadori, Milano, 1996, ISBN 978-88-04-41022-5
  • Francesco Petrarca, Canzoniere. Rerum vulgarium fragmenta. A cura di Rosanna Bettarini, Einaudi, Torino, 2005, ISBN 978-88-06-16889-6
  • Petrarca, Francesco: Res seniles. Libri I–IV. A cura di Silvia Rizzo con la collaborazione di Monica Berté. Florenz 2006.


Deutschsprachige Ausgaben

Werk- und Auswahlausgaben

  • Francesco Petrarca's italienische Gedichte, übersetzt und mit erläuternden Anmerkungen begleitet von Karl Förster. In zwei Theilen. 2 Teile in 1 Bd. Leipzig und Altenburg, Brockhaus,, 1818-1819. XVIII, 437 S., 2 Bl., XII, 523 S. Hldr. d. Zt.
  • Francesco Petrarcas sämtliche Canzonen, Sonette, Balladen und Triumphe. Herausgeben von Karl Förster. Leipzig: Brockhaus 1833. - 2. verb. Aufl. Brockhaus, Lpz. 1833. XII,(4), 532 S.
  • Sämmtliche Canzonen, Sonette, Ballaten und Triumphe. Aus dem Italienischen übersetzt und mit erläuternden Anmerkungen begleitet von Karl Förster. Erster und Zweiter Theil. (=Ausgewählte Bibliothek der Classiker des Auslandes. 78. u. 79. Bd.) Leipzig, Brockhaus, 1851, 3., verb. Aufl.
  • Der Bücherfreund. Eine Auswahl aus Schriften, Briefen und Gedichten. Übers. u. hg .v. Fritz Rougemont. Berlin, Die Wage, o.J. (1939). 71 S. m. Abb. ("Den Teilnehmern an der Jahrestagung der Gesellschaft der Bibliophilen, Halle, vom 30. Juni bis 2. Juli 1939, gewidmet vom Verlag Die Wage Berlin und der Druckerei Eduard Stichnote Potsdam").
  • Dichtungen - Briefe - Schriften. Auswahl und Einleitung von Hanns W. Eppelsheimer. Frankfurt am Main: Fischer Bücherei, 1956
  • Das lyrische Werk. Der Canzoniere. Die Triumphe. Nugellae. Herausgegeben von Benno Geiger. Darmstadt: Luchterhand 1958. Das Lyrische Werk. 878 Seiten - Dünndruck.
  • Dichtung und Prosa. Hrsg. v. H. Heintze. Berlin: Rütten & Loening 1968. 583 S.
  • Liebesgedichte / Die Besteigung des Mont Ventoux (Fischer Klassik). Fischer Taschenbuch Verlag, Ausgabe von 2009. ISBN 359690191X
  • Dichtungen - Briefe - Schriften. Auswahl und Einleitung von Hanns W. Eppelsheimer. Insel Taschenbuch 1. Auflage 1980, Nachdruck 2004, 218 Seiten, Softcover, ISBN 3-458-32186-1.
  • Poesiealbum 178. Berlin, Neues Leben, 1982.
  • Francesco Petrarca. Poet's Corner 4. Ausgewählt von Peter Gosse. Berlin: Unabhängige Verlagsbuchhandlung Ackerstraße, 1991.
  • Francesco Petrarcas sämtliche italienische Gedichte. Herausgegeben von Friedrich Wilhelm Bruckbräu. München: Mikroform 1994.
  • Canzoniere Triumphe Verstreute Gedichte. Darmstadt, WBG 2002. 758 S. (Artemis-Winkler Ausgabe in Lizenz)

Africa

  • Africa. Lat.-Dt. Hrsg., übers. u. mit e. Nachw. von Bernhard Huss und Gerhard Regn. 2 Bde. Mainz: Dieterich‘sche Vertragsbuchhandlung 2007.


Besteigung des Mont Ventoux

  • Des Francesco Petrarca Sendschreiben [an den Kardinal Giovanni Colonna], die Besteigung des Mont Ventoux betreffend [Franciscus Petrarca Francisco Dionysio a Burgo sancti Sepulchri] / [Übers.: Viktor v. Scheffel] (=Sonderausgabe der Gesellschaft alpiner Bücherfreunde e. V., München ; 2). München Ges. alpiner Bücherfreunde 1936.
  • Die Besteigung des Mont Ventoux. Lat.-dt. Herausgegeben von Kurt Steinmann. Stuttgart: Reclam 1995. (Universal-Bibliothek, Nr. 887)
  • Die Besteigung des Mont Ventoux - Mit Fotos von Christian Beyer Insel Bücherei 1163. Insel Frankfurt, 1996. ISBN 3458191631. 46 Seiten 1.Auflage


Brief an die Nachwelt

  • Brief an die Nachwelt. Herausgegeben von Herman Hefele. Jena: Dieterichs 1925.


Briefwechsel

  • Briefe des Francesco Petrarca. Eine Auswahl übersetzt v. Hans Nachod u. Paul Stern. Berlin, Vlg.Die Runde, 1931.
  • Petrarcas Briefwechsel mit deutschen Zeitgenossen. Herausgegeben von Paul Piur. Berlin: Weidmann 1933.
  • Briefe des F.P. Eine Auswahl übersetzt von Hans Nachold und Paul Stern. Berlin: Die Runde 1981.



Canzoniere

  • Hundert ausgewählte Sonette Francesco Petrarca‘s. Herausgeben von Julius Hübner. Berlin: Nicolai 1868.
  • Sonette und Kanzonen. Auswahl, Übersetzung und Einleitung Bettina Jacobson. Leipzig, Insel-Verlag, 1904. 300 S. (1. Auflage)
  • Gedichte. Aus dem Italienischen von Otto Hauser. [= Aus fremden Gärten 46]. Weimar, Alexander Duncker Verlag, MCMXVII [1917]
  • Sonette. (Nach den besten Übertragungen ausgewählt von Franz Spunda). München: Georg Müller, 1920. 12 Tafeln mit en flottant montierten Lithographien von Adolf Schinnerer. Orig.-Halbpergament mit goldgeprägtem Rückentitel.
  • Sonette. Ausgewählt und übertragen von Eva Herlik. Zürich, Johannespresse 1932.
  • Sonette. Ausgewählt und übertragen von Hedwig Kehrli. Zürich, Johannespresse, 1952.
  • Der Canzoniere auf das Leben und den Tod der Monna Laura. Aus dem Italienischen von Bruno Geiger. Zürich Leipzig Wien: Amalthea, 1937. 499 S.
  • Sonette. Neun Holzschnitte von Hanns Studer. Zürich, Arcade-Presse 1966. 4°. 63 S. Mit 9 mehrfarbigen Original-Holzschnitten sowie einer Suite mit den 9 signierten Original-Holzschnitten. Franz. Orig.-Broschur in Orig.-Halbpergament-Decke. In Orig.-Schuber. (7. Druck der Arcade Presse, Zürich). - Insges. 160 Exemplare.
  • Sonette. Italienisch-deutsch. In deutschen Übertragungen aus Klassik und Romantik. Hrsg. Horst Heintze. Leipzig: Reclam, 1968.
  • Sonette und Kanzonen. Italienisch und Deutsch. Auswahl u. Kommentar Horst Heintze. Übertragen von Bettina Jacobson. Leipzig: Insel, 1974. 1.- 10. Tsd. (Insel-Bücherei 995).
  • Aus dem Canzoniere. Deutsch von Karlheinz Stierle. - (Edition Petrarca (EP). Hrsg. von Hubert Burda, Peter Hamm, Peter Handke, Alfred Kolleritsch und Michael Krüger). München, Verlag Klaus G. Renner, 1990.
  • Die schönsten Liebesgedichte. 40 Sonette und Canzonen. Italienisch und deutsch. Übers., erläutert u. m.e. Nachwort v. Jürgen von Stackelberg. Frankfurt/M.: Insel 1976. - Frankfurt/Main, Leipzig: Insel, 1997.
  • Dreiunddreißig Liebesgedichte. Herausgegeben von Henriette Beese. Berlin: Alexander- Verl. 1984.
  • Canzoniere. - (Italienisch-deutsch) - (Hardcover-Ausgabe) Nach e. Interlinearübers. von Geraldine Gabor in dt. Verse gebracht von Ernst-Jürgen Dreyer. Mit Anm. zu d. Gedichten von Geraldine Gabor. Basel ; Frankfurt am Main : Stroemfeld/Roter Stern, 1989. ISBN 3878773285. 1107 S.
  • Aus dem Canzoniere. Herausgegeben von Karlheinz Stierle. München: Renner 1990.
  • Canzoniere. Zweisprachige Gesamtausgabe, nach einer Linearübersetzung von Geraldine Gabor und in deutsche Verse gebracht von Ernst-Jürgen Dreyer. Nach der Ausgabe von Giuseppe Salvo Cozzo, Florenz 1904. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, S.1064. ISBN 3-423-02321-X.
  • Sonette. Francesco Petrarca. Übers. von Walter Naumann. Darmstadt : Techn. Hochsch., 1994.
  • Canzoniere. Zweisprachige Auswahl (Italienisch-Deutsch) aufgrund der Übertragung von Karl Förster. Ausgewählt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Gerhard Regn. Mainz: Dieterich 2001. 2. Auflage dieser Ausgabe.
  • Ich bin im Sommer Eis, im Winter Feuer. Herausgegeben von Karlheinz Stierle. München: Dt. Taschenbuch- Verl. 2004.
  • Canzoniere - Liebesgedichte an Laura - Vollständige Ausgabe. Verlag Anaconda, 2010 - 288 Seiten.


Familiaria

  • Familiaria. Bücher der Vertraulichkeiten. Herausgegeben von Berthe Widmer. Berlin, New York: De Gruyter 2005.
  • Familiaria. Bücher d. Vertraulichkeiten. Hrsg. von Berthe Widmer. Berlin 2009.



Triumphe

  • Trionfi. Leipzig, Insel-Verlag. O. J. (um 1920). 8°. 84 S. (Pandora Nr. 20)
  • Die Triumphe. Auf das Leben und den Tod der Monna Laura. Deutsch von Benno Geiger. Wien, Phaidon, 1935. ISBN 3-498-05717-0



Andere

  • Trostspiegel in Glück vnd Vnglück/ Des Weitberümbten Hochgelehrten fürtrefflichen Poeten vnd Oratorn Francisci Petrarche Trostbücher / von Rath / That / vnd Artzeney in Glück vnd Vnglück / Nemlich / wie sich ein jeder verständiger Mensch halten soll / ... zu Nutz vnd trost auß dem Lateinischen mit fleiß verteutscht [von Steffen Wacker oder Stephan Vigilius]/ vnd mit schönen Figuren geziret / vnd in Truck von newem verfertiget. Frankfurt a. M., gedruckt bei Christian Egenolffs Erben, in Verlegung Adami Loniceri, Joannis Cnipii Andronici secundi u. Pauli Steinmeyers, 1584.
  • Geschichte von Griseldis und dem Markgrafen Walther. nebst einigen andern Beispielen treuer Liebe. Leipzig: Wigand 1838.
  • Petrarca über die Bücher. [Geschrieben von Otto Laubschat für Lucas Gräfe in Hamburg]. Hamburg: Hartung & Co 1924.
  • Von der Artzney bayder Glueck/ des Guten und Widerwertigen. Neudruck der Ausgabe Heinrich Steiner 1532 aus dem Besitz der Stadtbibliothek Braunschweig. Herausgegeben von Manfred Lemmer und Peter Stahel. Leipzig: Edition Leipzig, 1983. - Hamburg: Friedrich Wittig Verlag. 1984. ISBN 380484278X
  • Die ältesten deutschen Übersetzungen von Petrarcas “Glücksbuch“. Herausgegeben von Joachim Knape. Bamberg: Kaiser 1986.
  • Heilmittel gegen Glück und Unglück. Herausgegeben von Rudolf Schottlaender und Eckhard Keßler. München: Fink 1988.
  • Über seine und vieler anderer Unwissenheit. Lat.-dt. Übers. v. Klaus Kubusch, hrsg. v. August Buck. Meiner, Hamburg 1995. ISBN 3-7873-1104-1
  • Reisebuch zum Heiligen Grab. Herausgeben von Jens Reufsteck. Stuttgart: Reclam 1999.
  • Secretum meum. Lateinisch-deutsch. Hg., übersetzt und mit einem Nachwort von Gerhard Regn und Bernhard Huss. Mainz 2004.
  • Über den geheimen Widerstreit meiner Sorgen. Secretum. In der Übersetzung von Hermann Hefele. Hrsg./Nachw. Horst Günther. Frankfurt/Main, Leipzig: Insel, 2004.
  • Psalmi et orationes. Psalmen und Gebete. lateinisch und deutsch neu herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Erwin Rauner. ERV Augsburg 2004.
  • Über den Fürsten. Lat. u. dt. Herausgegeben von Michael Wien. München: Morderstedt 2005.

Englischsprachige Ausgaben

  • Sonnets & Lyric Poems in English and Italian. Printed with echtings by Susan Allix. London 1989.
  • Petrarca, Francesco: Letters of old age (Rerum senilium libri). Vol. 1: Books I – IX. Translated by Aldo S. Bernardo, Saul Levin & Reta A. Bernardo. New York 2005.