Baargeld, Johannes Theodor: Unterschied zwischen den Versionen

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= Johannes Theodor Baargeld, =
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deutscher Schriftsteller und Künstler, * 9. Oktober 1892 in Stettin; † 18. August 1927 am Mont Blanc.


1892 im pommerschen Stettin als Alfred Emanuel Ferdinand Gruenwald geborener, in Köln aufgewachsener deutscher Schriftsteller und autodidaktischer Künstler. Abitur in Köln (Gymnasium Kreuzgasse) 1912, Studium (Jura, Staatswissenschaft, Volkswirtschaft) in Oxford und Bonn (1912-1914). Kriegsteilnahme ab August 1914. Ab 1917 Mitarbeit an Franz Pfemferts Zeitschrift "Die Aktion". Nach dem Krieg Mitglied der USPD in Köln, politischer Aktivist. Im Februar / März 1919 gab er in Köln mit Max Ernst und anderen die marxistische Wochenzeitung "Der Ventilator" heraus (wurde nach fünf Ausgaben von den britischen Besatzungsbehörden verboten). Im Sommer 1919 mit Max Ernst Gründung der Kölner Dada-Gruppe, die mit wechselnden Namen (Gruppe D, Zentrale w/3, Dada w/3) auftritt. In dieser Zeit, ab Herbst 1919, nennt er sich Johannes Theodor Baargeld und veröffentlicht auch gelegentlich unter dem Phantasienamen Zentrodada. Zusammenarbeit mit Hans Arp, Paul Klee, ab 1920 mit Berliner und Pariser Dadaisten. Im Juni 1921 beteiligt er sich am Pariser Salon Dada. Danach erlischt sein Interesse an dieser Bewegung. Er nimmt das Studium in Köln wieder auf. Eine Dissertation, die einen "Brückenschlag zwischen der Volkswirtschaft und Husserls Philosophie von den im Bewußtsein aufweisbaren Strukturen versuchte" (Vitt 1987), wird zurückgewiesen. Er promoviert anschließend über "Die Entwicklung der deutschen privaten Lebensversicherungsproduktion während des Krieges". Im Wintersemester 1922/23 schreibt er sich an der Universität München ein und beginnt eine Bergsteigerkarriere. Er nennt sich jetzt Jesaias. 1927 stirbt er bei einer Unwetterkatastrophe beim Abstieg vom Montblanc. Begraben ist er auf dem Kölner Melaten-Friedhof.
1892 im pommerschen Stettin als Alfred Emanuel Ferdinand Gruenwald geborener, in Köln aufgewachsener deutscher Schriftsteller und autodidaktischer Künstler. Abitur in Köln (Gymnasium Kreuzgasse) 1912, Studium (Jura, Staatswissenschaft, Volkswirtschaft) in Oxford und Bonn (1912-1914). Kriegsteilnahme ab August 1914. Ab 1917 Mitarbeit an Franz Pfemferts Zeitschrift "Die Aktion". Nach dem Krieg Mitglied der USPD in Köln, politischer Aktivist. Im Februar / März 1919 gab er in Köln mit Max Ernst und anderen die marxistische Wochenzeitung "Der Ventilator" heraus (wurde nach fünf Ausgaben von den britischen Besatzungsbehörden verboten). Im Sommer 1919 mit Max Ernst Gründung der Kölner Dada-Gruppe, die mit wechselnden Namen (Gruppe D, Zentrale w/3, Dada w/3) auftritt. In dieser Zeit, ab Herbst 1919, nennt er sich Johannes Theodor Baargeld und veröffentlicht auch gelegentlich unter dem Phantasienamen Zentrodada. Zusammenarbeit mit Hans Arp, Paul Klee, ab 1920 mit Berliner und Pariser Dadaisten. Im Juni 1921 beteiligt er sich am Pariser Salon Dada. Danach erlischt sein Interesse an dieser Bewegung. Er nimmt das Studium in Köln wieder auf. Eine Dissertation, die einen "Brückenschlag zwischen der Volkswirtschaft und Husserls Philosophie von den im Bewußtsein aufweisbaren Strukturen versuchte" (Vitt 1987), wird zurückgewiesen. Er promoviert anschließend über "Die Entwicklung der deutschen privaten Lebensversicherungsproduktion während des Krieges". Im Wintersemester 1922/23 schreibt er sich an der Universität München ein und beginnt eine Bergsteigerkarriere. Er nennt sich jetzt Jesaias. 1927 stirbt er bei einer Unwetterkatastrophe beim Abstieg vom Montblanc. Begraben ist er auf dem Kölner Melaten-Friedhof.


Verwechslungsgefahr mit dem expressionistischen Wiener Lyriker Alfred Grünewald (1884-1942?)!




== Wikipedia ==
== Wikipedia ==


Johannes Theodor Baargeld oder auch Zentrodada (geboren als Alfred Ferdinand Gruenwald; * 9. Oktober 1892 in Stettin; † 18. August 1927 am Mont Blanc) war ein deutscher Maler, Grafiker, Autor und Publizist des Dadaismus sowie Bergsteiger. https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Theodor_Baargeld
Johannes Theodor Baargeld oder auch Zentrodada (geboren als Alfred Ferdinand Gruenwald; * 9. Oktober 1892 in Stettin; † 18. August 1927 am Mont Blanc) war ein deutscher Maler, Grafiker, Autor und Publizist des Dadaismus sowie Bergsteiger. (...) Baargeld wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof (Flur 73a) bestattet. Walter Vitt hat die Patenschaft des Grabes übernommen und an Stelle des im Krieg zerstörten Grabsteins einen neuen, nach einem Entwurf von Wolfgang Nestler aufstellen lassen. https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Theodor_Baargeld


Johannes Theodor Baargeld was a pseudonym of Alfred Emanuel Ferdinand Grünwald (9 October 1892 – 16 or 17 August 1927), a German painter and poet who, together with Max Ernst, founded the Cologne Dada group. He also used the name Zentrodada in connection with Dada. https://en.wikipedia.org/wiki/Johannes_Theodor_Baargeld




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9. Oktober 1892 im damals preußischen Stettin, heute Szczecin/Polen, geboren.
9. Oktober 1892 im damals preußischen Stettin, heute Szczecin/Polen, geboren.
Seine Schulzeit verbrachte er in Köln, wo sein Vater Heinrich Gruenwald als Generaldirektor einer Rückversicherungsgesellschaft wirkte. Der Vater war ungarisch-jüdischer Herkunft, die Mutter entstammte der Familie eines Stettiner Reeders und Großhandelskaufmannes. / Walter Vitt, in: Johannes Theodor Baargeld (1892-1927): Texte vom Zentrodada. Mit einem Nachwort von Karl Riha und einer biografischen Notiz von Walter Vitt hrsg. von Walter Vitt (Vergessene Autoren der Moderne XXX), S. 39
Seine Schulzeit verbrachte er in Köln, wo sein Vater Heinrich Gruenwald als Generaldirektor einer Rückversicherungsgesellschaft wirkte. Der Vater war ungarisch-jüdischer Herkunft, die Mutter entstammte der Familie eines Stettiner Reeders und Großhandelskaufmannes. / Walter Vitt, in: Johannes Theodor Baargeld (1892-1927): Texte vom Zentrodada. Mit einem Nachwort von Karl Riha und einer biografischen Notiz von Walter Vitt hrsg. von Walter Vitt (Vergessene Autoren der Moderne XXX), S. 39


== Links ==

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Aktuelle Version vom 28. September 2024, 12:33 Uhr



Johannes Theodor Baargeld,

deutscher Schriftsteller und Künstler, * 9. Oktober 1892 in Stettin; † 18. August 1927 am Mont Blanc.

1892 im pommerschen Stettin als Alfred Emanuel Ferdinand Gruenwald geborener, in Köln aufgewachsener deutscher Schriftsteller und autodidaktischer Künstler. Abitur in Köln (Gymnasium Kreuzgasse) 1912, Studium (Jura, Staatswissenschaft, Volkswirtschaft) in Oxford und Bonn (1912-1914). Kriegsteilnahme ab August 1914. Ab 1917 Mitarbeit an Franz Pfemferts Zeitschrift "Die Aktion". Nach dem Krieg Mitglied der USPD in Köln, politischer Aktivist. Im Februar / März 1919 gab er in Köln mit Max Ernst und anderen die marxistische Wochenzeitung "Der Ventilator" heraus (wurde nach fünf Ausgaben von den britischen Besatzungsbehörden verboten). Im Sommer 1919 mit Max Ernst Gründung der Kölner Dada-Gruppe, die mit wechselnden Namen (Gruppe D, Zentrale w/3, Dada w/3) auftritt. In dieser Zeit, ab Herbst 1919, nennt er sich Johannes Theodor Baargeld und veröffentlicht auch gelegentlich unter dem Phantasienamen Zentrodada. Zusammenarbeit mit Hans Arp, Paul Klee, ab 1920 mit Berliner und Pariser Dadaisten. Im Juni 1921 beteiligt er sich am Pariser Salon Dada. Danach erlischt sein Interesse an dieser Bewegung. Er nimmt das Studium in Köln wieder auf. Eine Dissertation, die einen "Brückenschlag zwischen der Volkswirtschaft und Husserls Philosophie von den im Bewußtsein aufweisbaren Strukturen versuchte" (Vitt 1987), wird zurückgewiesen. Er promoviert anschließend über "Die Entwicklung der deutschen privaten Lebensversicherungsproduktion während des Krieges". Im Wintersemester 1922/23 schreibt er sich an der Universität München ein und beginnt eine Bergsteigerkarriere. Er nennt sich jetzt Jesaias. 1927 stirbt er bei einer Unwetterkatastrophe beim Abstieg vom Montblanc. Begraben ist er auf dem Kölner Melaten-Friedhof.


Verwechslungsgefahr mit dem expressionistischen Wiener Lyriker Alfred Grünewald (1884-1942?)!


Wikipedia

Johannes Theodor Baargeld oder auch Zentrodada (geboren als Alfred Ferdinand Gruenwald; * 9. Oktober 1892 in Stettin; † 18. August 1927 am Mont Blanc) war ein deutscher Maler, Grafiker, Autor und Publizist des Dadaismus sowie Bergsteiger. (...) Baargeld wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof (Flur 73a) bestattet. Walter Vitt hat die Patenschaft des Grabes übernommen und an Stelle des im Krieg zerstörten Grabsteins einen neuen, nach einem Entwurf von Wolfgang Nestler aufstellen lassen. https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Theodor_Baargeld


Johannes Theodor Baargeld was a pseudonym of Alfred Emanuel Ferdinand Grünwald (9 October 1892 – 16 or 17 August 1927), a German painter and poet who, together with Max Ernst, founded the Cologne Dada group. He also used the name Zentrodada in connection with Dada. https://en.wikipedia.org/wiki/Johannes_Theodor_Baargeld


Walter Vitt 1987

Er gehört auch zu den verwechselten Autoren der Moderne. Im Marbacher Deutschen Literaturarchiv war Alfred Gruenwald alias Johannes Theodor Baargeld noch 1977, also fünfzig Jahre nach seinem Tode, eine nicht vorhandene Existenz. Seine Gedichte hatte man dem Wiener Autor Alfred Grünewald (1884-1942?), einem fast namensgleichen expressionistischen Lyriker, zugeordnet.

Mit dem bürgerlichen Namen Alfred Emanuel Ferdinand Gruenwald wurde Baargeld am 9. Oktober 1892 im damals preußischen Stettin, heute Szczecin/Polen, geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Köln, wo sein Vater Heinrich Gruenwald als Generaldirektor einer Rückversicherungsgesellschaft wirkte. Der Vater war ungarisch-jüdischer Herkunft, die Mutter entstammte der Familie eines Stettiner Reeders und Großhandelskaufmannes. / Walter Vitt, in: Johannes Theodor Baargeld (1892-1927): Texte vom Zentrodada. Mit einem Nachwort von Karl Riha und einer biografischen Notiz von Walter Vitt hrsg. von Walter Vitt (Vergessene Autoren der Moderne XXX), S. 39


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