Kazisne, Alter: Unterschied zwischen den Versionen

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== Alter Kazisne (Kacyzne) ==


Alter Kazisne (poln. Alter-Sholem Kacyzne, Jiddisch: אַלטער קאַציזנע, Alter Kazisne, Kacizne; Hebräisch: אלתר קָצִיזְנֶה; Russisch Алтер Кацизне, * 31. Mai 1885 in Wilna, Russisches Kaiserreich; † 7. Juli 1941 in Tarnopol, heutige Ukraine. Alter Kacyzne wurde am 7. Juli auf dem Jüdischen Friedhof von einem ukrainischen Kollaborateur zu Tode geprügelt.
(poln. Alter-Sholem Kacyzne, Jiddisch: אַלטער קאַציזנע, Alter Kazisne, Kacizne; Hebräisch: אלתר קָצִיזְנֶה; Russisch Алтер Кацизне, * 31. Mai 1885 in Wilna, Russisches Kaiserreich; † 7. Juli 1941 in Tarnopol, heutige Ukraine. Alter Kacyzne wurde am 7. Juli auf dem Jüdischen Friedhof von einem ukrainischen Kollaborateur zu Tode geprügelt.


Alter Kazisne war ein polnisch-jüdischer Schriftsteller, Verleger, Vorsitzender der jüdischen Abteilung der Internationalen Schriftstellerorganisation (PEN), Kolumnist und Fotograf. In seinen Fotografien verewigte er das jüdische Leben in Polen in den 1920er und 1930er Jahren.
Alter Kazisne war ein polnisch-jüdischer Schriftsteller, Verleger, Vorsitzender der jüdischen Abteilung der Internationalen Schriftstellerorganisation (PEN), Kolumnist und Fotograf. In seinen Fotografien verewigte er das jüdische Leben in Polen in den 1920er und 1930er Jahren.

Aktuelle Version vom 19. Juli 2023, 18:49 Uhr


Alter Kazisne (Kacyzne)

(poln. Alter-Sholem Kacyzne, Jiddisch: אַלטער קאַציזנע, Alter Kazisne, Kacizne; Hebräisch: אלתר קָצִיזְנֶה; Russisch Алтер Кацизне, * 31. Mai 1885 in Wilna, Russisches Kaiserreich; † 7. Juli 1941 in Tarnopol, heutige Ukraine. Alter Kacyzne wurde am 7. Juli auf dem Jüdischen Friedhof von einem ukrainischen Kollaborateur zu Tode geprügelt.

Alter Kazisne war ein polnisch-jüdischer Schriftsteller, Verleger, Vorsitzender der jüdischen Abteilung der Internationalen Schriftstellerorganisation (PEN), Kolumnist und Fotograf. In seinen Fotografien verewigte er das jüdische Leben in Polen in den 1920er und 1930er Jahren.

Seine Muttersprache war Jiddisch. Er lernte in einer traditionellen jüdischen Schule (Cheder) und einer russisch-jüdischen Schule. Er war ein eifriger Leser und brachte sich selbst Hebräisch, Russisch, Polnisch, Deutsch und Französisch bei.

Nach dem Tod seines Vaters 1899 begann er eine Lehre im Fotostudio eines Onkels in Jekaterinoslaw, dem heutigen Dnipro / Ukraine. Er schrieb Kurzgeschichten (auf Russisch) und Gedichte. 1910 ging er nach Warschau, wo Jizchok Leib Perez sein literarischer Mentor wurde. In Warschau eröffnete er ein Photostudio. In den 20er Jahren arbeitete er als Fotoreporter für die in New York erscheinende Zeitung Forwerts und reiste durch Polen, Rumänien, Italien, Spanien, Palästina und Marokko. Er publizierte Kritiken und Essays in Warschau und Wilna und war Mitherausgeber verschiedener Zeitschriften, wie Glokn und Literarische Bleter. In den 30er Jahren arbeitete er für kommunistische Zeitungen (Literarische Tribune, Der Frejnd (דער פֿרייַנד) usw.). 1937/38 gab er das zweiwöchentlich erscheinende Magazin "Mejn redndiker Film" heraus.

Nach dem deutschen Überfall auf Polen floh er in das von der Sowjetunion besetzte Lwow (Lwiw). Dort arbeitete er für das Jüdische Staatstheater. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion versuchte er weiter zu fliehen, aber als er Tarnopol erreichte, war es schon von den Deutschen besetzt. Ukrainische Kollaborateure erschlugen ihn bei einem Pogrom auf dem jüdischen Friedhof der Stadt. Seine Frau Chana wurde im Vernichtungslager Bełżec ermordet, die Tochter Sulamita konnte in Polen untertauchen und überlebte.


Auf Deutsch erschien

  • Alter Kacyzne: Poyln : eine untergegangene jüdische Welt. Hrsg. von Marek Web. Aus dem Engl. von Chris Hirte und Gunnar Cynybulk. In Zusammenarbeit mit dem YIVO Institute for Jewish Research und mit der Hilfe von Sulamita Kacyzne-Reale. Berlin : Aufbau-Verl., 2000


Über ihn

  • Alter Kacyzne als Schriftsteller : original und übersetzt - eine kleine Bücherschau ; Katalog zur Ausstellung zum VIII. Symposium für Jiddische Studien in Deutschland ; Trier und Schweich, 26. bis 28. September 2005 / hrsg. von Ane Kleine und Nora Hahn. Symposium für Jiddische Studien in Deutschland (8 : 2005 : Trier; Schweich). Trier : Univ., FB II, Jiddistik, 2005