Deinhardstein, Johann Ludwig: Unterschied zwischen den Versionen

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== Damen Conversations Lexikon 1835 ==

[100] Deinhardstein, Ludwig Franz [sic], einer der begabtesten wiener Dichter, ist den Damen gewiß schon durch sein Lustspiel »Hans Sachs« bekannt, das auf den meisten deutschen Theatern mit dem glücklichsten Erfolge gegeben wurde und namentlich jungen Schauspielerinnen reiche Gelegenheit gibt, im naiven und sentimentalen Genre zu glänzen. Deinhardstein wurde 1789 [sic]zu Wien geboren, vollendete daselbst seine Studien, wurde Professor der Aesthetik, später Censor und Redakteur der »Wiener Jahrbücher,« zuletzt Regierungsrath und Director des Burgtheaters. Seiner Kenntniß, seinem Geschmacke ist nunmehr die Leitung dieses unstreitig ersten Theaters überlassen, ein Posten, den er auch, trotz unsäglicher Schwierigkeiten, rühmlich bekleidet. – Deinhardstein's letzte Arbeit ist das seine, geistreiche Lustspiel »Garrick in Bristol,« das auf vielen Bühnen mit Beifall gegeben, bald darauf in's Englische, und[100] (von Oehlenschläger) in's Dänische übersetzt wurde. Von seinen frühern Arbeiten nennen wir noch »das diamantne Kreuz,« »Maximilian's Brautzug,« »der Egoist« u. a. m. – Glücklich ist er auch als Lyriker, und hat in letzterer Zeit für die Jahrbücher manche geistreiche Kritik geliefert.
B.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 100-101.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20001723774

Aktuelle Version vom 16. Juni 2022, 03:08 Uhr



Meyers 1905

[592] Deinhardstein, Johann Ludwig, Bühnendichter, geb. 21. Juni 1794 in Wien, gest. daselbst 12. Juli 1859, widmete sich hier anfangs juridischen, dann philologischen und ästhetischen Studien und erhielt 1827 eine Professur der klassischen Literatur und Ästhetik in seiner Vaterstadt. 1832–41 war D. Vizedirektor des Hofburgtheaters und besorgte die Zensur der eingereichten Stücke. 1830 erhielt er die Redaktion der »Jahrbücher der Literatur«, die er bis zu deren Eingehen 1851 führte. D. ist Verfasser zahlreicher Theaterstücke, die, ohne höhere künstlerische Bedeutung, durch Bühnenkenntnis, gebildete Sprache und herzlichen Ton Beifall fanden. Sie sind gesammelt in seinen »Dramatischen Dichtungen« (Wien 1816), seinem »Theater« (das. 1827 u. 1833) und seinen »Künstlerdramen« (Leipz. 1845, 2 Bde.). Einzeln erschienen das Lustspiel »Ehestandsqualen« (Wien 1820) und das nach dem »Teuerdank« bearbeitete Gedicht »Erzherzog Maximilians Brautzug« (das. 1832). Am besten gefielen »Hans Sachs« (Wien 1829), ein Bühnengemälde voll gelungener Charakteristik, das in mehrere Sprachen übersetzt worden ist, und das Lustspiel »Garrick in Bristol« (das. 1834). Deinhardsteins »Gesammelte dramatische Werke« erschienen [592] Leipzig 1848–57, 7 Bde.; auch gab er heraus »Klassisches Theater des Auslandes« (Wien 1855–56, 2 Bde.). Anmutig sind seine lyrischen »Gedichte« (Berl. 1844) und die »Erzählungen und Novellen« (Pest 1846).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 592-593. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006472982


Pierer 1858

[803] Deinhardstein, Joh. Ludw., geb. 1794 in Wien, war erst Assessor beim dortigen Criminalgericht, wurde 1827 Professor der Ästhetik u. klassischen Literatur, 1832 Vicedirector des Hofburgtheaters, 1841 Regierungsrath u. Referent der Polizeihofstelle in Censurangelegenheiten, zuletzt Beirath des Statthalters in literar. Angelegenheiten. Er schr.: Chrestomathie für Kunstredner, Wien 1815; Dramatische Dichtungen (das Sonett, Mädchenlist, der Wittwer, Rosenstock, Boccaccio), ebd. 1818; Ehestandsqualen (Lustspiel), ebd. 1820, u. Beiträge zu Kotzebues Almanach dramatischer Spiele, ebd. 1821; Hans Sachs, Wien 1829 (womit er das Künstlerdrama auf der deutschen Bühne einführte); Maximilians Brautzug (nach dem Theuerdank), ebd. 1832; noch andere Lustspiele, gesammelt als Theater (1. Thl.: der Gast, Florette, die verschleierte Dame, das Bild der Danae od. Salvador Rosa; 2. Tbl.: Hans Sachs [2. Aufl.], das diamantene Kreuz, der Wittwer, Ehestandsqualen), ebd. 1827–33, 2 Bde.; Garrick in Bristol (Lustspiel), ebd. 1834; Skizzen einer Reise, ebd. 1831; Lyrische Gedichte, Berl. 1844; Künstlerdramen. Lpz. 1845, 2 Bde.; Erzählungen[803] u. Novellen, Pefih 1846; Gesammelte dramatische Werke, Lpz. 1848–51, 5 Bde.; er redigirte auch 1829 bis 1851, nach Kopitars Abgang, die Wiener Jahrbücher der Literatur.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 803-804. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009765298


Herders 1854

[307] Deinhardstein, Johann Ludwig, beliebter Bühnendichter und Lyriker, geb. 1789 zu Wien, 1827 Professor der Aesthetik daselbst, von 1832–41 Censor und Vicedirector des Hoftheaters, gegenwärtig Beirath des Statthalters. Seine Stücke fanden Beifall durch ihre Gemüthlichkeit, bühnengerechte Anordnung und gewandte Sprache, am meisten »Hans Sachs« 1829 und das Lustspiel »Garrick in Bristol« 1834. – »Gesammelte dramat. Werke« 5 Bde., Lpzg. 1848–51; »Gedichte«, Berlin 1844; »Erzählungen u. Novellen«, Pesth 1846. Von 1830–51 Redacteur der »Wiener Jahrbücher der Literatur«.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 307. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003292754


Damen Conversations Lexikon 1835

[100] Deinhardstein, Ludwig Franz [sic], einer der begabtesten wiener Dichter, ist den Damen gewiß schon durch sein Lustspiel »Hans Sachs« bekannt, das auf den meisten deutschen Theatern mit dem glücklichsten Erfolge gegeben wurde und namentlich jungen Schauspielerinnen reiche Gelegenheit gibt, im naiven und sentimentalen Genre zu glänzen. Deinhardstein wurde 1789 [sic]zu Wien geboren, vollendete daselbst seine Studien, wurde Professor der Aesthetik, später Censor und Redakteur der »Wiener Jahrbücher,« zuletzt Regierungsrath und Director des Burgtheaters. Seiner Kenntniß, seinem Geschmacke ist nunmehr die Leitung dieses unstreitig ersten Theaters überlassen, ein Posten, den er auch, trotz unsäglicher Schwierigkeiten, rühmlich bekleidet. – Deinhardstein's letzte Arbeit ist das seine, geistreiche Lustspiel »Garrick in Bristol,« das auf vielen Bühnen mit Beifall gegeben, bald darauf in's Englische, und[100] (von Oehlenschläger) in's Dänische übersetzt wurde. Von seinen frühern Arbeiten nennen wir noch »das diamantne Kreuz,« »Maximilian's Brautzug,« »der Egoist« u. a. m. – Glücklich ist er auch als Lyriker, und hat in letzterer Zeit für die Jahrbücher manche geistreiche Kritik geliefert. B.

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 100-101. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001723774