Wuthenow, Alwine: Unterschied zwischen den Versionen

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geb. 16. September 1820 in Neuenkirchen bei Greifswald, gest. 8. Januar 1908 in Greifswald. Vorwiegend niederdeutsch schreibende Dichterin, die unter dem Pseudonym Annmariek Schulten veröffentlichte. Verheiratet mit Ferdinand Wuthenow, der Kreisgerichtsrat in Greifswald war. Befreundet mit Fritz Reuter, der ihre Gedichte veröffentlichte.
geb. 16. September 1820 in Neuenkirchen bei Greifswald, gest. 8. Januar 1908 in Greifswald. Vorwiegend niederdeutsch schreibende Dichterin, die unter dem Pseudonym Annmariek Schulten veröffentlichte. Verheiratet mit Ferdinand Wuthenow, der Kreisgerichtsrat in Greifswald war. Befreundet mit Fritz Reuter, der ihre Gedichte veröffentlichte.


Klaus Groth regte sie an, niederdeutsch zu dichten, Fritz Reuter verlegte ihre Werke und schrieb ein Vorwort
Klaus Groth regte sie an, niederdeutsch zu dichten, Fritz Reuter verlegte ihre Werke und schrieb ein Vorwort.

Wuthenows Leben und Schreiben sind geprägt von ihren Depressionen, die sie auch ihrem Verleger Fritz Reuter anvertraut.

== Brümmer 1913 ==

Wuthenow, Alwine,
die sich auf
ihren Schriften bloß A. W. zeichnet,
ist die Tochter des Predigers Balthasar und wurde am 16. Septbr.
1820 zu Neuenkirchen bei Greifswald
geboren, kam frühe in das Städtchen
Gützkow, wo ihr Vater Superintendent wurde, und verlebte dort eine
frohe, nur zeitweise durch Krankheiten
getrübte Jugend, wurde aber im Alter
von 19 Jahren schwer leidend. Sie
ward von einer ganz eigenartigen
Geisteskrankheit befallen, deren erste
Spuren bis in ihre frühe Jugend
zurückreichen: sie fühlte sich gewissen
Zwangsvorstellungen unterworfen
(Wiederholungszwang), die schließlich die Unterbringung der Kranken
in der Heilanstalt Sachsenberg bei
Schwerin nötig machte. Hier blieb
sie drei Jahre, um dann, scheinbar
völlig geheilt, zu den Jhrigen zurückzukehren. Jm Jahre 1843 verheiratete sie sich mit dem Bürgermeister
W. in Gützkow, der 1849 als Kreisgerichtsrat nach Greifswald versetzt
ward. Bald darauf brach das alte
Leiden mit erneuter Heftigkeit hervor, und die Bedauernswerte mußte
wieder einer Heilanstalt überwiesen
werden, in der sie bis 1874 verblieb.
Jn diesen schweren Leidensjahren
regte sich ihre dichterische Schaffenskraft, und Fritz Reuter, der mehrere
ihrer Dichtungen in sein Unterhaltungsblatt für beide Mecklenburg und
Pommern aufgenommen, besorgte
auch endlich eine Sammlung und
Herausgabe derselben. Jm Jahre
1874 kehrte Alwine in ihr Heim zurück
und konnte sich noch acht Jahre eines
glücklichen Zusammenlebens m. ihrem
Gatten erfreuen, bis dieser 1882 starb.
Die Dichterin lebte dann auch weiter
in Greifswald unter der zärtlichen
Pflege ihrer jüngsten Tochter, bis der
Tod auch sie am 8. (nicht 9. oder 11.)
Januar 1908 von hinnen rief.

S:
En
por Blomen ut Annmariek Schulten
ehren Goren; hrsg. von Fritz Reuter,
1857. - Nige Blomen ut A. Sch. ehren
Goren, 1861. - Beide Sammlungen
u. d. T.: Blomen ut A. Sch. ehren
Goren; hrsg. von Dr. Marx Möller,
1896. - Hochdeutsche Gedichte, 1862.

Quelle: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913. https://www.deutschestextarchiv.de/book/show/bruemmer_lexikon08_1913



== Pataky ==
== Pataky ==
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* Hochdeutsche Gedichte. 8. (300) Greifswald 1862, C. A. Kochs Verlag. 3.60
* Hochdeutsche Gedichte. 8. (300) Greifswald 1862, C. A. Kochs Verlag. 3.60
* Nige Blomen ut Annmariek [Schulten ehren Goren]. 12. (356) Greifswald 1861, Leipzig, C. A. Kochs Verlag. 3.–
* Nige Blomen ut Annmariek [Schulten ehren Goren]. 12. (356) Greifswald 1861, Leipzig, C. A. Kochs Verlag. 3.–



Quelle:
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Permalink:
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http://www.zeno.org/nid/20009087303
http://www.zeno.org/nid/20009087303



== Lieferbare Bücher ==

* Pommersche Lyrik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ausgewählt von Max Guhlke, Edition Gellen, 2015.
* Em por Blomen ut Annmariek Schulten ehren Goren. Jürgen Grothe/Reinhard Rösler (Hrsg.), BS-Verlag, Rostock 2005, bereits vergriffen, gebraucht erhältlich
* Blomen ut Annmariek-Schulten ehren Goren. Marx Möller (Hrsg.), BS-Verlag, Rostock 2008, bereits vergriffen, gebraucht erhältlich

Aktuelle Version vom 9. August 2024, 11:40 Uhr



Alwine Wuthenow, geb. Balthasar

geb. 16. September 1820 in Neuenkirchen bei Greifswald, gest. 8. Januar 1908 in Greifswald. Vorwiegend niederdeutsch schreibende Dichterin, die unter dem Pseudonym Annmariek Schulten veröffentlichte. Verheiratet mit Ferdinand Wuthenow, der Kreisgerichtsrat in Greifswald war. Befreundet mit Fritz Reuter, der ihre Gedichte veröffentlichte.

Klaus Groth regte sie an, niederdeutsch zu dichten, Fritz Reuter verlegte ihre Werke und schrieb ein Vorwort.

Wuthenows Leben und Schreiben sind geprägt von ihren Depressionen, die sie auch ihrem Verleger Fritz Reuter anvertraut.

Brümmer 1913

Wuthenow, Alwine, die sich auf ihren Schriften bloß A. W. zeichnet, ist die Tochter des Predigers Balthasar und wurde am 16. Septbr. 1820 zu Neuenkirchen bei Greifswald geboren, kam frühe in das Städtchen Gützkow, wo ihr Vater Superintendent wurde, und verlebte dort eine frohe, nur zeitweise durch Krankheiten getrübte Jugend, wurde aber im Alter von 19 Jahren schwer leidend. Sie ward von einer ganz eigenartigen Geisteskrankheit befallen, deren erste Spuren bis in ihre frühe Jugend zurückreichen: sie fühlte sich gewissen Zwangsvorstellungen unterworfen (Wiederholungszwang), die schließlich die Unterbringung der Kranken in der Heilanstalt Sachsenberg bei Schwerin nötig machte. Hier blieb sie drei Jahre, um dann, scheinbar völlig geheilt, zu den Jhrigen zurückzukehren. Jm Jahre 1843 verheiratete sie sich mit dem Bürgermeister W. in Gützkow, der 1849 als Kreisgerichtsrat nach Greifswald versetzt ward. Bald darauf brach das alte Leiden mit erneuter Heftigkeit hervor, und die Bedauernswerte mußte wieder einer Heilanstalt überwiesen werden, in der sie bis 1874 verblieb. Jn diesen schweren Leidensjahren regte sich ihre dichterische Schaffenskraft, und Fritz Reuter, der mehrere ihrer Dichtungen in sein Unterhaltungsblatt für beide Mecklenburg und Pommern aufgenommen, besorgte auch endlich eine Sammlung und Herausgabe derselben. Jm Jahre 1874 kehrte Alwine in ihr Heim zurück und konnte sich noch acht Jahre eines glücklichen Zusammenlebens m. ihrem Gatten erfreuen, bis dieser 1882 starb. Die Dichterin lebte dann auch weiter in Greifswald unter der zärtlichen Pflege ihrer jüngsten Tochter, bis der Tod auch sie am 8. (nicht 9. oder 11.) Januar 1908 von hinnen rief.

S: En por Blomen ut Annmariek Schulten ehren Goren; hrsg. von Fritz Reuter, 1857. - Nige Blomen ut A. Sch. ehren Goren, 1861. - Beide Sammlungen u. d. T.: Blomen ut A. Sch. ehren Goren; hrsg. von Dr. Marx Möller, 1896. - Hochdeutsche Gedichte, 1862.

Quelle: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913. https://www.deutschestextarchiv.de/book/show/bruemmer_lexikon08_1913


Pataky

[454] *Wuthenow, Frau Alwine, geb. Balthasar, Ps. A. W., wohnhaft zu Greifswald, am 16. September 1820 zu Neunkirchen bei Greifswald geboren, wo ihr Vater Pastor war. 1824 wurde derselbe zum[454] Superintendenten ernannt und nach Gützkow versetzt. Dort vermählte sich Alwine Balthasar 1843 mit dem Bürgermeister von Gützkow, Ferdinand Wuthenow (Leidensgenosse Reuters). 1849 wurde Wuthenow als Kreisrichter nach Greifswald versetzt, wo er 1882 als Amtsgerichtsrat starb. Die schönsten Lebensjahre hat die Dichterin zum grössten Teile in den Heilanstalten Sachsenberg, Rostock und Winnenthal verleben müssen. Seit 1874 aber gestattet das Befinden ihr, am eigenen Herde zu leben, wo sie im Schosse einer grossen Familie und weniger treuer Freunde einen stillen, freundlichen Lebensabend geniesst.

  • Blomen ut Annmariek-Schulten ehren Goren. Hrsg. v. Dr. Marx Möller. 8. (96) Greifswald 1896, J. Abel. 2.–; geb. 3.–
  • Em por Blomen ut Annmariek Schulten ehren Goren. Hrsg. v. Fritz Reuter. 8. (196) Greifswald 1874, Verlagshandlung J. Bindewald. 1.50
  • Hochdeutsche Gedichte. 8. (300) Greifswald 1862, C. A. Kochs Verlag. 3.60
  • Nige Blomen ut Annmariek [Schulten ehren Goren]. 12. (356) Greifswald 1861, Leipzig, C. A. Kochs Verlag. 3.–


Quelle: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 454-455. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20009087303


Lieferbare Bücher

  • Pommersche Lyrik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ausgewählt von Max Guhlke, Edition Gellen, 2015.
  • Em por Blomen ut Annmariek Schulten ehren Goren. Jürgen Grothe/Reinhard Rösler (Hrsg.), BS-Verlag, Rostock 2005, bereits vergriffen, gebraucht erhältlich
  • Blomen ut Annmariek-Schulten ehren Goren. Marx Möller (Hrsg.), BS-Verlag, Rostock 2008, bereits vergriffen, gebraucht erhältlich