Ajchenrand, Lajzer: Unterschied zwischen den Versionen
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Lajzer Ajchenrand (auch: Lajser Ajchenrand, jiddisch: לײזער אײַכענראַנד), geboren am 23. September 1911 (andere Angabe: 1912) in Dęblin, russ. Iwangorod (damals Russisches Kaiserreich, heute Polen), gestorben am 12. September 1985 in Küsnacht (Schweiz), war ein bedeutender jiddischer Dichter des 20. Jahrhunderts. |
Lajzer Ajchenrand (auch: Lajser Ajchenrand, jiddisch: לײזער אײַכענראַנד), geboren am 23. September 1911 (andere Angabe: 1912) in Dęblin, russ. Iwangorod (damals Russisches Kaiserreich, heute Polen), gestorben am 12. September 1985 in Küsnacht (Schweiz), war ein bedeutender jiddischer Dichter des 20. Jahrhunderts. |
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Er entstammte einer armen Familie; sein Vater war Melamed (Religionslehrer). In den 1930er |
Er entstammte einer armen Familie; sein Vater war Melamed (Religionslehrer). In den 1930er Jahren lebte Ajchenrand in Paris und diente zeitweise in der Fremdenlegion der französischen Armee. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er zunächst in Frankreich interniert, später floh er in die Schweiz, wo er erneut interniert wurde. Seine Mutter und Schwester wurden im KZ Majdanek ermordet. |
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Ajchenrand schrieb ausschließlich in Jiddisch. Seine Lyrik thematisiert die Erfahrung von Exil, Verfolgung, Shoah, aber auch Widerstandskraft und Erinnerung. Seine Gedichte sind oft von düsterer Bildsprache und hoher Emotionalität geprägt. |
Ajchenrand schrieb ausschließlich in Jiddisch. Seine Lyrik thematisiert die Erfahrung von Exil, Verfolgung, Shoah, aber auch Widerstandskraft und Erinnerung. Seine Gedichte sind oft von düsterer Bildsprache und hoher Emotionalität geprägt. |
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Nach dem Krieg lebte er dauerhaft in der Schweiz (mit zeitweiligem Aufenthalt in Israel), blieb aber staatenlos, da ihm die Einbürgerung verweigert wurde. 1976 wurde er in Israel mit dem Itzik-Manger-Preis, der wichtigsten Auszeichnung für jiddische Literatur, geehrt. |
Nach dem Krieg lebte er dauerhaft in der Schweiz (mit zeitweiligem Aufenthalt in Israel), blieb aber staatenlos, da ihm die Einbürgerung verweigert wurde. 1976 wurde er in Israel mit dem Itzik-Manger-Preis, der wichtigsten Auszeichnung für jiddische Literatur, geehrt. |
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== Veröffentlichungen == |
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== Ausgewählte Werke (jiddisch/deutsch) == |
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* Mihaly, Jo ; Ajchenrand, Lajser; Hermlin, Stephan: Wir verstummen nicht. Gedichte in der Fremde. Zürich: Carl Posen, 1945 |
* Mihaly, Jo ; Ajchenrand, Lajser; Hermlin, Stephan: Wir verstummen nicht. Gedichte in der Fremde. Zürich: Carl Posen, 1945 |
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*Hörst du nicht. Jiddische Gedichte, übers. von Walter Lesch. Zürich: Carl Posen, 1947 |
*Hörst du nicht. Jiddische Gedichte, übers. von Walter Lesch. Zürich: Carl Posen, 1947 |
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*Landschaft fun Goirl (1979) |
*Landschaft fun Goirl (1979) |
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*Aus der Tiefe rufe ich. Lider un Sonetn. Gedichte jiddisch und deutsch. Übertragen von Hubert Witt. Zürich: Ammann, 2006, ISBN 3-250-10501-5 |
*Aus der Tiefe rufe ich. Lider un Sonetn. Gedichte jiddisch und deutsch. Übertragen von Hubert Witt. Zürich: Ammann, 2006, ISBN 3-250-10501-5 |
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== Wikipedia == |
== Wikipedia == |
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Aktuelle Version vom 12. September 2025, 17:06 Uhr
Lajzer Ajchenrand (auch: Lajser Ajchenrand, jiddisch: לײזער אײַכענראַנד), geboren am 23. September 1911 (andere Angabe: 1912) in Dęblin, russ. Iwangorod (damals Russisches Kaiserreich, heute Polen), gestorben am 12. September 1985 in Küsnacht (Schweiz), war ein bedeutender jiddischer Dichter des 20. Jahrhunderts.
Er entstammte einer armen Familie; sein Vater war Melamed (Religionslehrer). In den 1930er Jahren lebte Ajchenrand in Paris und diente zeitweise in der Fremdenlegion der französischen Armee. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er zunächst in Frankreich interniert, später floh er in die Schweiz, wo er erneut interniert wurde. Seine Mutter und Schwester wurden im KZ Majdanek ermordet.
Ajchenrand schrieb ausschließlich in Jiddisch. Seine Lyrik thematisiert die Erfahrung von Exil, Verfolgung, Shoah, aber auch Widerstandskraft und Erinnerung. Seine Gedichte sind oft von düsterer Bildsprache und hoher Emotionalität geprägt.
Nach dem Krieg lebte er dauerhaft in der Schweiz (mit zeitweiligem Aufenthalt in Israel), blieb aber staatenlos, da ihm die Einbürgerung verweigert wurde. 1976 wurde er in Israel mit dem Itzik-Manger-Preis, der wichtigsten Auszeichnung für jiddische Literatur, geehrt.
Veröffentlichungen
- Mihaly, Jo ; Ajchenrand, Lajser; Hermlin, Stephan: Wir verstummen nicht. Gedichte in der Fremde. Zürich: Carl Posen, 1945
- Hörst du nicht. Jiddische Gedichte, übers. von Walter Lesch. Zürich: Carl Posen, 1947
- Des Profondeurs de L'Abime. Poemes et Sonnets. Meudon: Di Goldene Pave, 1953
- Dos Broit fun Zar (1964)
- Landschaft fun Goirl (1979)
- Aus der Tiefe rufe ich. Lider un Sonetn. Gedichte jiddisch und deutsch. Übertragen von Hubert Witt. Zürich: Ammann, 2006, ISBN 3-250-10501-5
Wikipedia
Lajzer Ajchenrand (auch: Lajser Ajchenrand; geboren 23. September 1911 in Dęblin, Russisches Kaiserreich; gestorben 12. September 1985 in Küsnacht ZH) war ein polnischer jiddischer Dichter. https://de.wikipedia.org/wiki/Lajzer_Ajchenrand