Salis-Seewis, Johann Gaudenz von: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 25. Dezember 2024, 20:49 Uhr



Wikipedia

Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (* 26. Dezember 1762 auf Schloss Bothmar in Malans; † 29. Januar 1834 ebenda) war ein Schweizer Dichter. https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gaudenz_von_Salis-Seewis


Johann Gaudenz Gubert Graf (and Freiherr) von Salis-Seewis (26 December 1762 – 29 January 1834) was a Swiss poet, writer, politician and librettist. https://en.wikipedia.org/wiki/Johann_Gaudenz_von_Salis-Seewis


Johann Gaudenz von Salis-Seewis appartient à la Maison de Salis, famille noble suisse. Son père était le fédéraliste Johann Ulrich Freiherr von Salis-Seewis (1740-1815). Entre 1779 et 1789, il a servi comme officier dans l'armée suisse du roi Louis XVI à Paris, jusqu'à ce que la Révolution française le pousse à quitter la France. L'année suivante, il entreprend un voyage à travers les Pays-Bas et l'Allemagne (y compris Weimar), où il rencontre de nombreux poètes dont Johann Wolfgang von Goethe. https://fr.wikipedia.org/wiki/Johann_Gaudenz_von_Salis-Seewis


Damen Conversations Lexikon 1837

[38] Salis, Johann Gaudenz von, Johann Gaudenz, Freiherr von, einer der zarten, von anmuthiger Natürlichkeit beseelten Lyriker der früheren Epoche, der zugleich mit dem geistesverwandten Matthisson, seinem Jugendfreunde, voll milder Wehmuth und sanfter Schwärmerei in kleinen, melodischen Liedern, am glücklichsten die Bilder eines ländlichen, harmlosen Naturlebens, umrahmt von den goldenen Träumen der Kindheit, darstellte. Geb. am 26. Decemb. 1762 zu Seewis in Graubündten, ward er 1786 zum Hauptmann der Schweizergarde von Versailles, später zum Generaladjutanten in dem Generalstabe Massena's ernannt, und lebte zuletzt als Privatmann zu Malans, wo er am 29. Jan. 1834 starb. Die neueste Auflage seiner Gedichte erschien zu Zürich 1823. S....r.

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 38. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001764152


Brockhaus 1841

[24] Salis-Seewis (Joh. Gaudenz, Freiherr v.), ein deutscher lyrischer Dichter, 1762 auf dem väterlichen Schlosse Bothmar bei Malans in Graubündten geboren und dort zuerst erzogen, lebte dann bei dem Dichter Pfeffel in Kolmar. Er trat 1785 in franz. Militairdienste, wurde Hauptmann der Schweizergarde und stand als solcher bis zur Revolution in Versailles. Hierauf diente er, nach einem Zwischenraum, während dessen er eine Reise unternahm, auf welcher er Goethe, Schiller, Wieland und Herder kennen lernte, im Anfange der Revolution unter Montesquieu in Savoyen, lebte dann in Paris zurückgezogen und sich den Studien widmend und 1793 in sein Vaterland zurückgekehrt, als Privatmann zu Chur. Von seinen Mitbürgern [24] angefeindet, weil er für den Anschluß Graubündtens an die Schweiz wirkte, verließ er Malans mit seiner Familie und ging nach Zürich. Hier wurde er Generalinspector der helvetischen Truppen und Generaladjutant in Masséna's Generalstabe und war später Mitglied des helvet. Cassationsgerichts. Im J. 1803 kehrte er in die Heimat zurück und bekleidete dort bis 1817 verschiedene Ämter. Später aus dem öffentlichen Leben sich zurückziehend, lebte er in Malans, wo er am 29. Jan. 1834 starb. Sein dichterischer Charakter spricht, im Gegensatze zu seinem wechselvollen Leben, einen unveränderlichen Hang zur ländlichen Natur aus, deren einfache und unschuldige Reize er, nächst denen der Freundschaft, in fast allen seinen Gedichten mit dem Ausdrucke zärtlicher Empfindung und schmelzender Melancholie feiert. Eine Sammlung seiner sämmtlichen »Gedichte« erschien zuerst 1793 zu Zürich, welche, da S. lange ein Lieblingsdichter der Nation war, mehre Auflagen erlebte (neueste Aufl., Zürich 1821).

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 24-25. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000861154


Herders 1857

[26] Salis, altadelige Familie Graubündens, welche mit den Planta die Hauptrolle in der Geschichte dieses Landes spielt. Karl Ulysses von S.-Marschlins, geb. 1728, war Podesta im Veltlin, 1768 frz. Geschäftsträger in Graubünden, mußte 1794 fliehen und st. 1800 zu Wien; hinterließ gute Schriften über Italien und Veltlin. – Joh. Gaudenz Gusert, Graf von S.-Seewis, geb. 1762 zu Malans, diente als Offizier in frz. Diensten, war bei Zürich Generaladjutant Massenas, helvet. Militärbeamter, starb 1834 zu Malans, ein beliebter deutscher Lyriker. – Joh. Ulr. von S.-Soglio (Soljo). geb. 1790. 1813–15 bayer. Kavallerieoffizier, später in holländ. Diensten, commandirte 1847 mit dem bekannten Erfolge die Armee des sogen. Sonderbunds.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 26. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003501248


Pierer 1862

[789] Salis, ein zum Theil der Reformirten, zum Theil der Katholischen Confession folgendes, altes rhätisches Adelsgeschlecht, dessen Stammburg das in Ruinen liegende Castell von Soglio im Gotteshausbunde des Schweizercantons Graubündten ist; sein ältester Stammvater, von welchem die sichere Filiation beginnt, ist: 1) Rudolf, welcher um 1259 lebte. Von den Häusern, in welche sich unter seinen Nachkommen das Geschlecht getheilt hat, blühen noch folgende:

I. S.-Samaden, kam 1614 u. 1653 nach Mähren u. wurde in Österreich als freiherrlich anerkannt; der Stammvater desselben: 2) Rudolf, war mit Katharina von Planta vermählt u. st. 1556. 3) Paul, geb. 1729, war österreichischer Feldmarschalllieutenant u. Hofkriegsrath u. st. 1799. Jetziger Chef ist: 4) Franz Karl, Sohn des 1850 verstorbenen Freiherrn Karl Adolf, geb. 1834, steht in österreichischen Militärdiensten.

II. S.-Marschlins, seit 1582 freiherrlich; Stifter: 5) Rudolf Longus, vermählt mit Maria Gräfin von Sacco, war herzoglich mailändischer Rath, Oberst u. Gouverneur von Pavia, 1513 Commandant der Graubündtner bei Novara u. fiel 1515 im Kampfe bei Marignano. 6) Rudolf, Enkel des Vorigen, geb. 1529, war einer der ausgezeichnetsten Feldherrn u. Staatsmänner Graubündtens, Oberst, Geheimer Kriegsrath, wurde 1582 in den Freiherrnstand erhoben u. st. 1600 in Basel. 7) Karl Ulysses, geb. 1728 in Marschlins, stiftete 1761 eine Erziehungsanstalt in Haldenstein, welche er 1771 nach Marschlins verlegte; wurde 1757 Podesta von Tiran in Veltlin u. 1768 französischer Geschäftsträger in Graubündten; 1794 verließ er, für sein Leben fürchtend, Graubündten, wurde daher aus seinem Vaterlande verbannt u. sein Vermögen eingezogen. Er wandte sich mit seiner Familie nach Tyrol u. von da nach Wien, wo er 1800 starb. Er schr.: Beiträge zur Kenntniß beider Sicilien, Zür. 1790, 2 Bde.; Fragmente der Staatsgeschichte des Thals Veltlin u. der Grafschaften Clefen u. Worms, ebd. 1792, 4 Bde.; Reisen in verschiedene Provinzen des Königreichs Neapel, ebd. 1793; Bildergallerie der Heimwehkranken, ebd. 1799–1803, 3 Bde., n. A. ebd. 1804; Streifereien durch den Französischen Jura, Winterthur 1805, 2 Bde.; Hinterlassene Schriften, 1803; vgl. Denkmal der kindlichen Ehrfurcht u. Liebe, Hrn. S. errichtet von seinen Töchtern, Zür. 1801. Jetziger Chef ist: 8) Freih. Ulysses Adalbert, Enkel des Vorigen u. Sohn des 1818 verstorbenen Landammans Karl Ulysses, geb. 1795, war von 1817–30 Capitain-juge im französischen Schweizerregiment de Riaz auf Corsica.

III. S.-Soglio-Mayenfeld, in den Niederlanden (seit 1690) u. der Schweiz, 1822 in den Freiherrnstand nach dem Rechte der Erstgeburt erhoben; Stifter: 9) Gubert, geb. 1603, war mit Dorothea von S. vermählt u. st. 1657. Jetziger Chef ist: 10) Freiherr Karl, Sohn des 1851 verstorbenen Freiherrn Rudolf, geb. 1800, ist niederländischer Oberstlieutenant a. D. – Ein Zweig dieser Linie war der 1837 erloschene Zweig S.-Haldenstein, gegründet 1701 durch Joh. Lucius von S. aus dem Hause Mayenfeld, welcher 1698 eine Erbtochter aus dem Hause Schauenstein heirathete u. durch sie 1701 die Hälfte der Herrschaft Haldenstein erbte (1728 kam auch die andere Hälfte an die S.). 11) Freiherr Rudolf, Urenkel des Stifters, Sohn des 1783 verstorbenen Freiherrn Thomas, geb. 1750, diente als Major in Holland u. st. 1781; er ließ die Chronik der Herrschaft Haldensleben u. den großen Salisschen Stammbaum verfassen. Dieser Zweig starb mit seinem älteren Bruder Andreas (geb. 1753) 1837 im Mannsstamm aus.

IV. S.-Zizers, in der Schweiz u. Österreich angesessen, 1639 in den Freiherrn- u. 1694 in den Grafenstand erhoben; Gründer: 12) Rudolf, geb. 1545, war mit Walburga geb. Beeli von Belfort vermählt u. st. 1587. Dieses Haus theilt sich in zwei Äste:

A) Erster Ast, dessen jetziger Chef ist: 13) Graf Rudolf, Sohn des 1848 verstorbenen Grafen Rudolf, geb. 1813 in Tirano, Senior dieses Hauses u. Nutznießer des vom Freiherrn Joh. Rudolf gestifteten Familienfideicommisses Zizers, ist seit 1851 mit Marietta geb. Gräfin Sforza-Bolognini vermählt.

B) Zweiter Ast. 14) Graf Rudolf, geb. 29. Juni 1779 auf dem Schlosse Zizers, trat frühzeitig in öfterreichische Kriegsdienste u. machte die Feldzüge 1799 u. 1800 als Lieutenant mit, zeichnete sich im Feldzuge 1809 namentlich bei Ebersberg u. Wagram aus, betrieb auch die Erhebung Österreichs in den Befreiungskriegen u. starb als Feldmarschalllieutenant den 1. April 1840 in Wien. Jetziger Chef ist: 15) Graf Wilhelm, Großneffe des Vorigen u. Sohn des 1858 verstorbenen Feldmarschalllieutenants u. Divisionärs beim vierten Armeecorps Grafen Heinrich, geb. 3. Dec. 1849.

V. S.-Soglio, zerfällt in ein freiherrliches u. ein gräfliches Haus:

A) Freiherrliches Haus S-Soglio, in Rheinpreußen (seit 1815) u. im Schweizercanton Graubündten begütert, seit Mitte des 17. Jahrh. freiherrlich; Stifter: 16) Johann Baptista, geb. 1521, war in zweiter Ehe mit Anna von S. vermählt u. st. 1597; durch seinen Sohn Baptista wurde er Gründer dreier Linien: Casa Baptista, Casa di Mezzo u. Casa Antonia, von welcher letztern die Casa Tagstein sich abzweigte u. zu welcher auch die gräfliche Linie gehört. 17) Freiherr Rudolf Maximilian, aus der Casa di Mezzo, Sohn des Freiherrn Friedrich Anton, geb. 5. Febr. 1785 zu Chiavenna im Veltlin, studirte in München, wurde 1809 vom König Maximilian zum Kammerherrn ernannt, ging aber in Folge des Todes seines Vaters nach seinem Vaterlande zurück u. wohnte auf seinem Stammschloß Soglio in Bergell; 1812–14 war er Landamman von Bergell u. Oberkriegsrath des Cantons Graubündten, bestand im Mai 1814 mit den Italienern u. Österreichern einige Gefechte u. besetzte mit einer Compagnie Freiwilliger Chiavenna, mußte jedoch bald der österreichischen Übermacht weichen. Nach dem Frieden wurde er Mitglied des Großen u.[789] bald darauf Mitglied des Kleinen Raths u. 1825 u. 1829 Bundespräsident des Cantons Graubündten. Bei der politischen Umgestaltung der Schweiz 1830 nahm er seine Entlassung u. wurde hierauf von der Bürgerschaft zu Chur bei acht aufeinanderfolgenden Wahlperioden zum Bürgermeister gewählt. Er starb am 16. März 1847. 18) Freih. Johann Ulrich, aus der Casa Baptista, Sohn des 1832 verstorbenen Freih. Daniel, geb. 1790 in Chur, trat 1809 als Adjutant in den eidgenössischen Stab, ging 1811 als Chevauxlegersoffizier in bairische Dienste u. wurde 1813 Ordonnanzoffizier des Fürsten Wrede. Nach dem Frieden von 1815 trat er in ein niederländisches Schweizerregiment u. wurde 1828 Oberst eines niederländischen Kürassierregiments; 1840 pensionirt, kehrte er in die Schweiz zurück u. wurde hier 1842 Oberst im Generalstabe; 1847 zum General u. Oberbefehlshaber des Sonderbundes ernannt, erwarb er sich große Verdienste um die Organisation der bewaffneten Macht desselben, nahm aber 1847 seine Entlassung. Bei dem nun ausbrechenden Sonderbundskriege zum Obergeneral berufen, wurde er am 23. Nov. in den Schanzen von Gislikon von Dufour geschlagen. Seitdem lebte er zurückgezogen erst in Bergamo u. dann in Tyrol. Er schr.: Einige Blätter aus der Brieftasche eines eidgenössischen Offiziers, 1844. Jetziger Chef der Casa Antonia ist: 19) Freih. Anton Ernst Ulysses, Sohn des 1847 verstorbenen Freiherrn Anton, geb. 1818, ist Fideicommißinhaber der Casa Antonia u. der Güter zu Soglio im Bergell u. Mitglied des rheinisch-westfälischen Landtages in Düsseldorf u. unvermählt.

B) Gräfliches Haus S-Soglio, in Irland, England u. der Schweiz, seit 1748 gräflich; Gründer: 20) Graf Peter, geb. 1675, Sohn des Freiherrn Anton aus der Casa Antonia, war Bundesoberst u. Gesandter an die Königin Anna von England u. zum Friedensschluß von Utrecht 1709 u. 1713, wurde 1748 in den Grafenstand erhoben u. st. 14. Febr. 1749 in Chur; er war mit Margarethe von S. vermählt. Dermaliger Chef ist: 21) Graf Peter, Sohn des 1836 verstorbenen Grafen Hieronymus, geb. 26. Febr. 1799 in London, ist seit 1836 Besitzer der Güter in Großbritannien u. Irland, war vormals Lieutenant in der kaiserlich französischen Garde zu Paris, dann Hauptmann im Schweizerregiment im sicilianischen Dienst u. ist seit 1824 in zweiter Ehe mit Cécile geb. Burgeois aus Neufchatel vermählt; sein ältester Sohn aus dieser Ehe, Johann Franz Wilhelm, ist 1825 geboren.

VI. S.-Seewis, in Graubündten, 1776 in den französischen Grafenstand nach dem Recht der Erstgeburt erhoben; in den übrigen Familiengliedern freiherrlich; der gemeinschaftliche Stammvater dieses u. des Hauses Grüsch (s.u. VII.) ist: 22) Dietegen der Große, geb. 1477, war Generaloberst im Schwäbischen Kriege, mit Dorothea Rink von Baldenstein vermählt u. st. 1531. 23) Graf Johann Gaudenz, geb. 15. Dec. 1762 auf seinem väterlichen Schlosse Bothmar bei Malans in Graubündten; trat 1785 in französische Militärdienste, stand bis zur Revolution als Hauptmann der Schweizergarde zu Versailles, diente unter Montesquiou in Savoyen, als die Franzosen dies Land eroberten, u. privatisirte hierauf in Chur; weil auf seine Veranlassung sich Graubündten der Schweiz angeschlossen hatte u. er deshalb vielfache Anfeindungen erfuhr, ging er nach Zürich, wurde 1798 Generalinspector des Milizwesens in der Schweiz u. Generaladjutant in Massenas Generalstabe, später auch Cassationsgerichtsrath; 1803 kehrte er nach Graubündten zurück u. wurde Oberst der Miliz; zuletzt zog er sich nach Malans zurück, wo er 30. Jan. 1834 starb. Als Dichter zeichnete er sich vorzüglich in dem Liede u. in der Elegie durch zartes Gefühl aus; seine Gedichte zuerst von Matthisson, Zür. 1793 u.ö., zuletzt Zür. 1835, herausgegeben. Jetziger Chef des freiherrlichen Zweiges ist: 24) Freih. Jacob, Sohn des Vorigen, geb. 1800, war früher Bundesstatthalter der Zehn Gerichte, seit 1847 Richter zu Malans. Chef des gräflichen Zweigs ist: 25) Graf Gaudenz, Enkel von S. 23) u. Sohn des 1844 verstorbenen modenesischen Majors Grafen Johann Ulrich Gaudenz, geb. 26. Jan. 1824 zu Malans, steht in österreichischen Militärdiensten u. ist seit 1857 mit Wilhelmine geb. Vranyczany u. Dobrinovic vermählt.

VII. S.-Grüsch, seit 1588 freiherrlich, hat mit S.-Seewis einen gemeinschaftlichen Stammvater u. als näheren: 26) Albert Dietegen, geb. 1669, war Landamman u. Stadtvogt in Mayenfeld, mit Anna von Monswik vermählt u. st. 1740. Jetziger Chef ist: 27) Freih. Hieronymus, geb. 1775 zu Grüsch, ist der Senior des ganzen Stammes. Vgl. der Salissche Stammbaum, Chur 1782.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 789-790. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010801928


Meyers 1909

[469] Salis, 1) Johann Gaudenz, Freiherr von S.-Seewis, Dichter, geb. 26. Dez. 1762 zu Seewis in Graubünden aus einem alten Adelsgeschlecht, gest. 29. Jan. 1834 in Malans, trat 1779 in die Schweizergarde des Königs von Frankreich, nahm aber 1792 seinen Abschied und kehrte 1793 in sein Vaterland zurück, wo er sich vermählte und in Chur niederließ. Lebhaft an den politischen Umgestaltungen der nächsten Jahre beteiligt, erklärte er sich 1798 entschieden für den Anschluß der drei rätischen Bünde an die Schweiz, mußte, als bald darauf die Österreicher Graubünden besetzten, mit seiner Familie flüchten und begab sich nach Zürich, wo er zum Generalinspektor der helvetischen Truppen ernannt wurde, später nach Bern, wo er eine Stelle am Kassationshof erhielt. Nach Einführung der Mediationsakte 1803 nach Graubünden zurückgekehrt, bekleidete er daselbst mehrere Staatsämter, nahm 1817 als eidgenössischer Oberst seine Entlassung und lebte in stiller Zurückgezogenheit zu Malans. Als Dichter stellt man S. gewöhnlich mit seinem Freund Matthisson zusammen, und unleugbar haben beide manche Seite miteinander gemein, so namentlich die Neigung zum Elegischen und zu ausgedehnten Naturschilderungen. Allein S. ist seiner ganzen Natur nach männlicher, frischer und volkstümlicher als Matthisson; seine Sehnsucht, die wirklich in der Liebe zur Natur und zum ländlichen Leben wurzelt, ist tiefer und wahrer, seine elegischen Klagen haben überall einen festen und bestimmten Grund. Seine »Gedichte« erschienen Zürich 1793 (12. vermehrte Auflage, das. 1839; neue Ausg. 1869), neuerlich in Kürschners »Deutscher National-Literatur«, Bd. 41, II, mit biographischer Skizze von A. Frey, und in der »Bibliothek der Gesamtliteratur« (Halle 1902). Vgl. Röder, Der Dichter J. G. v. S. (St. Gallen 1863); A. Frey, J. G. v. S. (Frauenfeld 1889); N. v. Salis-Soglio, Die Familie von S. (Lindau 1891).

2) Ludwig Rudolf von S.-Mayenfeld, schweizer. Rechtslehrer, geb. 28. Mai 1863 in Basel, wurde 1888 Professor an der Universität Basel, 1897 in Bern. Er schrieb unter anderm: »Beiträge zur Geschichte des persönlichen Eherechts in Graubünden« (Basel 1886); »Schweizerisches Bundesrecht« (Bern 1891–93, 4 Bde.; 2. Aufl. 1903–04, 5 Bde., auch in franz. und ital. Übersetzung erschienen); »Die Entwickelung der Kultusfreiheit in der Schweiz« (Basel 1894) und gab »Rechtsquellen des Kantons Graubünden« (mit R. Wagner, das. 1887–92, 2 Bde.) und die »Leges Burgundionum« (in den »Monumenta Germaniae historica«, Hannov. 1892) heraus.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 469. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007388470


Brockhaus 1911

[595] Salis, Joh. Gaudenz Freiherr von S.-Seewis, lyrischer Dichter, geb. 26. Dez. 1762 auf Schloß Bothmar bei Malans, trat 1779 in die Schweizergarde in Paris, 1798 Inspektor der helvet. Milizen in Zürich, gest. 29. Jan. 1834 zu Malans, vertrauter Freund Matthissons; »Gedichte« (1793 u.ö.). – Vgl. Frey (1889).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 595. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001520466


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