Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Unterschied zwischen den Versionen
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Enno Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, auch Emmo Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (* 22. Dezember 1848 auf Gut Markowitz, Kujawien, Provinz Posen; † 25. September 1931 in Berlin) war ein deutscher klassischer Philologe. Er lehrte und forschte als Professor in Greifswald (1876–1883), Göttingen (1883–1897) und Berlin (1897–1921). Mit seinen Editionsprojekten, seiner Erneuerung der Textkritik und Textinterpretation, seiner Einflussnahme auf die preußische Berufungspolitik und seiner Tätigkeit als Wissenschaftsorganisator war er einer der führenden Vertreter seines Faches und prägte die Klassische Philologie des 20. Jahrhunderts im internationalen Raum nachhaltig. Durch seine Arbeiten zu vielen Bereichen der griechischen Literatur, seine Neudefinition des Faches und nicht zuletzt durch seine zahlreichen Schüler übte er großen Einfluss auf die Klassische Philologie aus. Als Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften brachte er mehrere Forschungsprojekte auf den Weg, besonders die Inscriptiones Graecae, die bis heute alle in Griechenland entdeckten antiken Inschriften verzeichnen und herausgeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Wilamowitz-Moellendorff |
Enno Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, auch Emmo Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (* 22. Dezember 1848 auf Gut Markowitz, Kujawien, Provinz Posen; † 25. September 1931 in Berlin) war ein deutscher klassischer Philologe. Er lehrte und forschte als Professor in Greifswald (1876–1883), Göttingen (1883–1897) und Berlin (1897–1921). Mit seinen Editionsprojekten, seiner Erneuerung der Textkritik und Textinterpretation, seiner Einflussnahme auf die preußische Berufungspolitik und seiner Tätigkeit als Wissenschaftsorganisator war er einer der führenden Vertreter seines Faches und prägte die Klassische Philologie des 20. Jahrhunderts im internationalen Raum nachhaltig. Durch seine Arbeiten zu vielen Bereichen der griechischen Literatur, seine Neudefinition des Faches und nicht zuletzt durch seine zahlreichen Schüler übte er großen Einfluss auf die Klassische Philologie aus. Als Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften brachte er mehrere Forschungsprojekte auf den Weg, besonders die Inscriptiones Graecae, die bis heute alle in Griechenland entdeckten antiken Inschriften verzeichnen und herausgeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Wilamowitz-Moellendorff |
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Enno Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (22 December 1848 – 25 September 1931) was a German classical philologist. Wilamowitz, as he is known in scholarly circles, was a renowned authority on Ancient Greece and its literature. https://en.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Wilamowitz-Moellendorff |
Enno Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (22 December 1848 – 25 September 1931) was a German classical philologist. Wilamowitz, as he is known in scholarly circles, was a renowned authority on Ancient Greece and its literature. https://en.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Wilamowitz-Moellendorff |
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== Wilamowitz in Greifswald == |
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1872 lehnt Friedrich Nietzsche eine Berufung an die Universität Greifswald ab. Ostern 1876 wird Wilamowitz auf die Stelle berufen. Er bleibt bis August 1883 und wohnt Carlsplatz (heute Karl-Marx-Platz) 1 (in einem Vorgängerbau des heutigen Hauses. Gedenktafel am Haus). In seinen Erinnerungen schreibt er detailreich, aber nicht sehr freundlich über die Stadt.([[Wilamowitz-Moellendorff, Erinnerungen. Greifswald]]) |
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== Meyers 1909 == |
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[623] Wilamowitz-Möllendorff, |
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=== 1) Hugo Theodor Wichard, === |
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Freiherr von, preuß. Staatsmann geb. 18. Juni 1840 in Markowitz (Posen), gest. 30. Aug. 1905 in Kobelnik, studierte die Rechte, war 1867 bis 1876 Landrat des Kreises Inowrazlaw, verwaltete dann seine Güter, wurde Vorsitzender des Provinzialausschusses von Posen und war 1876–79 Mitglied des Abgeordnetenhauses. Seit 1884 Kammerherr und Mitglied des Staatsrats, 1888 in den Freiherrenstand versetzt und in das Herrenhaus berufen, war W. 1891–99 Oberpräsident der Provinz Posen, hatte aber in der Polenpolitik keine Erfolge. |
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=== 2) Ulrich von, === |
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Philolog, Bruder des vorigen, geb. 22. Dez. 1848 zu Markowitz in Posen, studierte in Bonn und Berlin, reiste 1872–74 in Italien und Griechenland, habilitierte sich 1874 in Berlin und wurde 1876 ordentlicher Professor in Greifswald, 1883 in Göttingen, 1897 in Berlin. Seine Hauptarbeiten sind: »Analecta Euripidea« (Berl. 1875); »Callimachi hymni et epigrammata« (das. 1882, 2. Aufl. 1897); Äschylos' »Agamemnon« (griechisch und deutsch, das. 1885) und »Orestie, zweites Stück: Das Opfer am Grabe« (griechisch und deutsch, das. 1896); Euripides' »Herakles« mit einer Einleitung in die griechische Tragödie (Sonderdruck 1907) und deutschem Kommentar (das. 1889, 2 Bde.; 2. Bearbeitung 1895) und »Hippolytos« (griechisch und deutsch, das. 1891); »Griechische Tragödien, übersetzt« (bis jetzt 3 Bde., das. 1899–1906; 1. Bd. in 5. Aufl. 1907); »Aristotelis Πολιτεία Ἀϑηναίων« (mit Kaibel, das. 1891; 3. Aufl. 1898); »Aristoteles und Athen« (das. 1893, 2 Bde.); »Bakchylides« (das. 1898); »Die Textgeschichte der griechischen Lyriker« (das. 1900); »Griechisches Lesebuch« (das. 1902, 2 Tle. in 4 Bdn.; 1. Teil in 5. Aufl. 1907); »Reden und Vorträge« (das. 1901, 2. Aufl. 1902); »Timotheos, Die Perser« (Leipz. 1903), dazu »Der Timotheos-Papyrus, Lichtdruckausgabe« (das. 1903); »Die griechische Literatur« (in der Hinnebergschen »Kultur der Gegenwart«, 1. Teil, 8. Abt., 2. Aufl., das. 1907); »Bucolici Graeci« (Oxf. 1906). In den mit Kießling herausgegebenen »Philologischen Untersuchungen« veröffentlichte er: »Aus Kydathen« (Berl. 1880), »Antigonos von Karystos« (das. 1881), »Homerische Untersuchungen« (das. 1884), »Isyllos von Epidauros« (das. 1886) und »Die Textgeschichte der griechischen Bukoliker« (das. 1906). Auch veranstaltet er eine Sammlung der »Fragmenta poetarum graecorum« (Berl. 1899 ff.) und besorgte die Herausgabe der »Onuscula« von Moriz Haupt (Leipz. 1875–76, 3 Bde.). |
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Quelle: |
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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 623. |
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Permalink: |
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http://www.zeno.org/nid/20007695195 |
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== Brockhaus 1911 == |
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[983] Wilamowitz-Möllendorff, Hugo Freiherr von, preuß. Staatsmann, geb. 18. Juni 1840 in Markowitz in Posen, 1867-76 Landrat des Kr. Inowrazlaw, 1877-80 Mitglied des Abgeordnetenhauses, 1884 des Staatsrats und 1888 des Herrenhauses, 1891-99 Oberpräsident von Posen, gest. 30. Aug. 1905. – Sein Bruder Ulrich von W., Philolog, geb. 22. Dez. 1849 zu Markowitz, 1876 Prof. in Greifswald, 1883 in Göttingen, 1897 in Berlin; schrieb: »Einleitung in die attische Tragödie« (2 Bde., 1895), »Homerische Untersuchungen« (1884), »Aristoteles und Athen« (2 Bde., 1893), »Griech. Lesebuch« (2 Tle., 3. Aufl. 1904 fg.), »Reden und Vorträge« (1901), eine Geschichte der griech. Literatur (1905), übersetzte »Griech. Tragödien« (3 Bde., 1901-5) u.a. |
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Quelle: |
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Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 983. |
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Permalink: |
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http://www.zeno.org/nid/20001682083 |
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== Links == |
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[https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=11877171X Deutsche Nationalbibliothek] | [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/11877171X Deutsche Digitale Bibliothek] | [https://de.wikisource.org/wiki/Ulrich_von_Wilamowitz-Moellendorff Wikisource] | [https://openlibrary.org/authors/OL71166A/Ulrich_von_Wilamowitz-Moellendorff Open Library] | |
Aktuelle Version vom 22. April 2024, 17:20 Uhr
Wikipedia
Enno Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, auch Emmo Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (* 22. Dezember 1848 auf Gut Markowitz, Kujawien, Provinz Posen; † 25. September 1931 in Berlin) war ein deutscher klassischer Philologe. Er lehrte und forschte als Professor in Greifswald (1876–1883), Göttingen (1883–1897) und Berlin (1897–1921). Mit seinen Editionsprojekten, seiner Erneuerung der Textkritik und Textinterpretation, seiner Einflussnahme auf die preußische Berufungspolitik und seiner Tätigkeit als Wissenschaftsorganisator war er einer der führenden Vertreter seines Faches und prägte die Klassische Philologie des 20. Jahrhunderts im internationalen Raum nachhaltig. Durch seine Arbeiten zu vielen Bereichen der griechischen Literatur, seine Neudefinition des Faches und nicht zuletzt durch seine zahlreichen Schüler übte er großen Einfluss auf die Klassische Philologie aus. Als Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften brachte er mehrere Forschungsprojekte auf den Weg, besonders die Inscriptiones Graecae, die bis heute alle in Griechenland entdeckten antiken Inschriften verzeichnen und herausgeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Wilamowitz-Moellendorff
Enno Friedrich Wichard Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (22 December 1848 – 25 September 1931) was a German classical philologist. Wilamowitz, as he is known in scholarly circles, was a renowned authority on Ancient Greece and its literature. https://en.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Wilamowitz-Moellendorff
Wilamowitz in Greifswald
1872 lehnt Friedrich Nietzsche eine Berufung an die Universität Greifswald ab. Ostern 1876 wird Wilamowitz auf die Stelle berufen. Er bleibt bis August 1883 und wohnt Carlsplatz (heute Karl-Marx-Platz) 1 (in einem Vorgängerbau des heutigen Hauses. Gedenktafel am Haus). In seinen Erinnerungen schreibt er detailreich, aber nicht sehr freundlich über die Stadt.(Wilamowitz-Moellendorff, Erinnerungen. Greifswald)
Meyers 1909
[623] Wilamowitz-Möllendorff,
1) Hugo Theodor Wichard,
Freiherr von, preuß. Staatsmann geb. 18. Juni 1840 in Markowitz (Posen), gest. 30. Aug. 1905 in Kobelnik, studierte die Rechte, war 1867 bis 1876 Landrat des Kreises Inowrazlaw, verwaltete dann seine Güter, wurde Vorsitzender des Provinzialausschusses von Posen und war 1876–79 Mitglied des Abgeordnetenhauses. Seit 1884 Kammerherr und Mitglied des Staatsrats, 1888 in den Freiherrenstand versetzt und in das Herrenhaus berufen, war W. 1891–99 Oberpräsident der Provinz Posen, hatte aber in der Polenpolitik keine Erfolge.
2) Ulrich von,
Philolog, Bruder des vorigen, geb. 22. Dez. 1848 zu Markowitz in Posen, studierte in Bonn und Berlin, reiste 1872–74 in Italien und Griechenland, habilitierte sich 1874 in Berlin und wurde 1876 ordentlicher Professor in Greifswald, 1883 in Göttingen, 1897 in Berlin. Seine Hauptarbeiten sind: »Analecta Euripidea« (Berl. 1875); »Callimachi hymni et epigrammata« (das. 1882, 2. Aufl. 1897); Äschylos' »Agamemnon« (griechisch und deutsch, das. 1885) und »Orestie, zweites Stück: Das Opfer am Grabe« (griechisch und deutsch, das. 1896); Euripides' »Herakles« mit einer Einleitung in die griechische Tragödie (Sonderdruck 1907) und deutschem Kommentar (das. 1889, 2 Bde.; 2. Bearbeitung 1895) und »Hippolytos« (griechisch und deutsch, das. 1891); »Griechische Tragödien, übersetzt« (bis jetzt 3 Bde., das. 1899–1906; 1. Bd. in 5. Aufl. 1907); »Aristotelis Πολιτεία Ἀϑηναίων« (mit Kaibel, das. 1891; 3. Aufl. 1898); »Aristoteles und Athen« (das. 1893, 2 Bde.); »Bakchylides« (das. 1898); »Die Textgeschichte der griechischen Lyriker« (das. 1900); »Griechisches Lesebuch« (das. 1902, 2 Tle. in 4 Bdn.; 1. Teil in 5. Aufl. 1907); »Reden und Vorträge« (das. 1901, 2. Aufl. 1902); »Timotheos, Die Perser« (Leipz. 1903), dazu »Der Timotheos-Papyrus, Lichtdruckausgabe« (das. 1903); »Die griechische Literatur« (in der Hinnebergschen »Kultur der Gegenwart«, 1. Teil, 8. Abt., 2. Aufl., das. 1907); »Bucolici Graeci« (Oxf. 1906). In den mit Kießling herausgegebenen »Philologischen Untersuchungen« veröffentlichte er: »Aus Kydathen« (Berl. 1880), »Antigonos von Karystos« (das. 1881), »Homerische Untersuchungen« (das. 1884), »Isyllos von Epidauros« (das. 1886) und »Die Textgeschichte der griechischen Bukoliker« (das. 1906). Auch veranstaltet er eine Sammlung der »Fragmenta poetarum graecorum« (Berl. 1899 ff.) und besorgte die Herausgabe der »Onuscula« von Moriz Haupt (Leipz. 1875–76, 3 Bde.).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 623. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007695195
Brockhaus 1911
[983] Wilamowitz-Möllendorff, Hugo Freiherr von, preuß. Staatsmann, geb. 18. Juni 1840 in Markowitz in Posen, 1867-76 Landrat des Kr. Inowrazlaw, 1877-80 Mitglied des Abgeordnetenhauses, 1884 des Staatsrats und 1888 des Herrenhauses, 1891-99 Oberpräsident von Posen, gest. 30. Aug. 1905. – Sein Bruder Ulrich von W., Philolog, geb. 22. Dez. 1849 zu Markowitz, 1876 Prof. in Greifswald, 1883 in Göttingen, 1897 in Berlin; schrieb: »Einleitung in die attische Tragödie« (2 Bde., 1895), »Homerische Untersuchungen« (1884), »Aristoteles und Athen« (2 Bde., 1893), »Griech. Lesebuch« (2 Tle., 3. Aufl. 1904 fg.), »Reden und Vorträge« (1901), eine Geschichte der griech. Literatur (1905), übersetzte »Griech. Tragödien« (3 Bde., 1901-5) u.a.
Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 983. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001682083
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