Dichtergrüße aus dem Osten: Unterschied zwischen den Versionen

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1. Aufl. 1894. – 3., verbess. Aufl. 1896. – 7. Aufl. 1900. – 11. Aufl., 13. Tsd., 1910 – 15. Tsd. 1914
1. Aufl. 1894. – 3., verbess. Aufl. 1896. – 7. Aufl. 1900. – 11. Aufl., 13. Tsd., 1910 – 15. Tsd. 1914

Das Vorwort des Herausgebers, das ab der 3. Auflage enthalten ist, zeigt, dass damals auch die Fachleute Mühe hatten, die Poesie der Japaner zu würdigen. Sein Urteil ist harsch: "Die Form
überwiegt den Inhalt; poesielose Wortspiele und
Calembours
machen sich ungebührlich breit; man begegnet
wohl häufig originellen Gedankenwendungen, aber seltener echt poetischem Gehalte." Das gesamte letzte Jahrtausend der japanischen Lyrik scheint ihm unerheblich, weshalb seine Sammlung vorwiegend aus der ältesten Poesie schöpft. Die kürzeste japanische Gedichtform, der Haiku, kommt bei ihm überhaupt nicht vor. Dennoch ist es eine verdienstvolle Sammlung, der Anfang einer Begegnung.



Vollständiger Scan bei [https://www.google.de/books/edition/Dichtergrüsse_aus_dem_Osten/qp3Ml-1rfZYC?hl=de&gbpv=1&pg=PP7&printsec=frontcover Google Books]
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Die japanische Poesie ist
Die japanische Poesie ist
ausserordentlich
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reich an Erzeugnissen der mannigfachsten Art und m a n könnte deshalb glauben, dass m a n
reich an Erzeugnissen der mannigfachsten Art und man könnte deshalb glauben, dass man
nur unter das von den Japanern selbst als gut Anerkannte zu greifen brauche, um mit
nur unter das von den Japanern selbst als gut Anerkannte zu greifen brauche, um mit
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leichter Mühe den Stoff zu einer Anthologie zusammenzustellen. Dem ist aber nicht so. Die
grosse Nehrzahl der japanischen Gedichte ist der Art, dass wenn man sie ihres spezifisch
grosse Nehrzahl [sic!] der japanischen Gedichte ist der Art, dass wenn man sie ihres spezifisch
japanischen sprachlichen Ausdrucks entkleidet, wenig
japanischen sprachlichen Ausdrucks entkleidet, wenig
mehr übrig bleibt, zumal sie meist von
mehr übrig bleibt, zumal sie meist von
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Calembours
Calembours
machen sich ungebührlich breit; man begegnet
machen sich ungebührlich breit; man begegnet
wohl häufig originellen Gedankenwendungen ,aber seltener echt poetischem Gehalte.
wohl häufig originellen Gedankenwendungen, aber seltener echt poetischem Gehalte.
Die reichste
Die reichste
Ausbeute an wirklicher Poesie
Ausbeute an wirklicher Poesie
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Kritische Ausgabe und Uebersetzung vorbereitet; die lyrische Dichtung des letzten Jahrtausends enthält wenig Beachtenswertes, das nicht dem Alten in Inhalt und Ausdruck nachgebildet wäre.
Kritische Ausgabe und Uebersetzung vorbereitet; die lyrische Dichtung des letzten Jahrtausends enthält wenig Beachtenswertes, das nicht dem Alten in Inhalt und Ausdruck nachgebildet wäre.


Die meisten Gedichte der vorliegenden S a m m l u n g entstammen der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts; einige wenige sind ganz modern.
Die meisten Gedichte der vorliegenden Sammlung entstammen der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts; einige wenige sind ganz modern.
Es sind solche Gedichte gewählt worden, die zwar echte Repräsentanten der japanischen Poesie
Es sind solche Gedichte gewählt worden, die zwar echte Repräsentanten der japanischen Poesie
sind, aber zugleich auch unserem europäischen Geschmacke und Verständnis etwas entgegenkommen. Die Uebersetzung ist im ganzen so getreu, als die fundamentale Verschiedenheit
sind, aber zugleich auch unserem europäischen Geschmacke und Verständnis etwas entgegenkommen. Die Uebersetzung ist im ganzen so getreu, als die fundamentale Verschiedenheit
des japanischen und deutschen Sprachgeistes gestattete; die Anmerkungen sind aufs allernotwendigste beschränkt worden. Sämmtliche Illustrationen sind von mehreren japanischen Künstlern, deren Namen im Appendix verzeichnet stehen, eigens für dieses B u c h entworfen; für ihre sorgfältige Ausführung verdient Herr Hasegawa lebhaften Dank.
des japanischen und deutschen Sprachgeistes gestattete; die Anmerkungen sind aufs allernotwendigste beschränkt worden. Sämmtliche Illustrationen sind von mehreren japanischen Künstlern, deren Namen im Appendix verzeichnet stehen, eigens für dieses Buch entworfen; für ihre sorgfältige Ausführung verdient Herr Hasegawa lebhaften Dank.


Tokyo,im
Tokyo,im

Version vom 19. Februar 2024, 12:44 Uhr

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Dichtergrüße aus dem Osten

Dichtergrüße aus dem Osten. Japanische Dichtungen. Übertragen von Karl Florenz. Dem Andenken Georg's von der Gabelentz gewidmet. Leipzig: C.F. Amelang, O.J., 12. Aufl.

1. Aufl. 1894. – 3., verbess. Aufl. 1896. – 7. Aufl. 1900. – 11. Aufl., 13. Tsd., 1910 – 15. Tsd. 1914

Das Vorwort des Herausgebers, das ab der 3. Auflage enthalten ist, zeigt, dass damals auch die Fachleute Mühe hatten, die Poesie der Japaner zu würdigen. Sein Urteil ist harsch: "Die Form überwiegt den Inhalt; poesielose Wortspiele und Calembours machen sich ungebührlich breit; man begegnet wohl häufig originellen Gedankenwendungen, aber seltener echt poetischem Gehalte." Das gesamte letzte Jahrtausend der japanischen Lyrik scheint ihm unerheblich, weshalb seine Sammlung vorwiegend aus der ältesten Poesie schöpft. Die kürzeste japanische Gedichtform, der Haiku, kommt bei ihm überhaupt nicht vor. Dennoch ist es eine verdienstvolle Sammlung, der Anfang einer Begegnung.


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Beschreibungen

Gefunden bei einem Antiquar: "Gedruckt auf japanischem Krepp-Papier und durchgehend illustriert mit Farbholzschnitten von Mishima Yunosuke, Suzuki Sotaro, Arai Shujiro, Kajita Teitaro und Yeda Masajiro. Blockbuchbindung. In farbig illustrierter Pappumleger. Die zwei Elfenbeinschließen sind verlustig gegangen. 96, 2 Seiten. Deutsch 600g 8° Japanische Blockbuchbindung in Pappumleger." (https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=31656753272&dest=deu&ref_=ps_ggl_12241582238&cm_mmc=ggl-_-ZVAB_Shopp_Rare-_-naa-_-naa&gclid=EAIaIQobChMIn8eAlNa0hAMV0VqRBR3Y5gT6EAQYAyABEgJy7_D_BwE) Die Beschreibung entspricht etwa dem vorliegenden Exemplar der 12. Auflage, ebenfalls ohne Elfenbeinschließen.

Andere Beschreibung (3. Aufl. 1896): "Vollständige Ausgabe im original Verlagseinband (Taschenbuch im Format 15 x 19 cm) mit farbig illustriertem Deckeltitel auf Krepppapier/Hosho-Papier und als Blockbuch gebunden, 98 Doppelseiten. Ausgewählt, aus dem Japanischen übersetzt, mit Vorwort und Anmerkungen von Karl Florenz. Durchgehend mit Farbholzschnitten von Hanko, Kason, Mishima Yunosuke (Shoso) und Arai Shujiro (Yoshimune) bebildert. ten. Druck, Illustrationen und Papier von T. Hasegawa. Illustrationen von: Mishima Yunoske / Sho-so (Schüler des bekannten Malers Kikuchi Yosai), Suzuki Sotaro / Kwa-son (gehört zur Schule Yosais`s), Arai Shujiro / Yoshimune (malt im Ukiyo-e-Stil; Schule der Realisten wie Moronube, Utamaro u.s.w.), Kajita Teitaro / Hanko (aus der Shijo-Schule der Naturalisten, malt in Yosei`s Stil), Yeda Masajiro / Sadahiko (Nachahmer von Okyo, dem Begründer der Shijo-Schule)." (https://www.booklooker.de/Bücher/Prof-Dr-Karl-Florenz+Dichtergrüsse-aus-dem-Osten-Japanische-Dichtungen/id/A02vhmOG01ZZh)


VORWORT

Die japanische Poesie ist ausserordentlich reich an Erzeugnissen der mannigfachsten Art und man könnte deshalb glauben, dass man nur unter das von den Japanern selbst als gut Anerkannte zu greifen brauche, um mit leichter Mühe den Stoff zu einer Anthologie zusammenzustellen. Dem ist aber nicht so. Die grosse Nehrzahl [sic!] der japanischen Gedichte ist der Art, dass wenn man sie ihres spezifisch japanischen sprachlichen Ausdrucks entkleidet, wenig mehr übrig bleibt, zumal sie meist von aphoristischer Kürze sind. Die Form überwiegt den Inhalt; poesielose Wortspiele und Calembours machen sich ungebührlich breit; man begegnet wohl häufig originellen Gedankenwendungen, aber seltener echt poetischem Gehalte. Die reichste Ausbeute an wirklicher Poesie gewähren die ältesten Gedichtsammlungen, namentlich die umfangreiche Sammlung Manyoshu, von welcher Verfasser dieses eine Kritische Ausgabe und Uebersetzung vorbereitet; die lyrische Dichtung des letzten Jahrtausends enthält wenig Beachtenswertes, das nicht dem Alten in Inhalt und Ausdruck nachgebildet wäre.

Die meisten Gedichte der vorliegenden Sammlung entstammen der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts; einige wenige sind ganz modern. Es sind solche Gedichte gewählt worden, die zwar echte Repräsentanten der japanischen Poesie sind, aber zugleich auch unserem europäischen Geschmacke und Verständnis etwas entgegenkommen. Die Uebersetzung ist im ganzen so getreu, als die fundamentale Verschiedenheit des japanischen und deutschen Sprachgeistes gestattete; die Anmerkungen sind aufs allernotwendigste beschränkt worden. Sämmtliche Illustrationen sind von mehreren japanischen Künstlern, deren Namen im Appendix verzeichnet stehen, eigens für dieses Buch entworfen; für ihre sorgfältige Ausführung verdient Herr Hasegawa lebhaften Dank.

Tokyo,im Januar 1896, KARL FLORENZ


Inhalt

I. Herzblätter

Aus dem Manyoshu:

  • Okura
  • Frau Sakanouhe
  • Yakamochi
  • Anonym (die meisten hier)

Ohne Angaben

  • Altes Kagaralied

Aus dem Kokinshu:

  • Anonym
  • Sosei

Modern:

  • Liebeslied

II. Naturgenuss

Aus dem Konkinshu:

  • Tadamine
  • Anonym

Aus dem Manyushu:

  • Prinzessin Nukata
  • Hironaka
  • Yakamochi
  • Anonym

Ohne Angaben:

  • Sanesada
  • Arakita Moritake

III. Ernst des Lebens

Aus dem Manyoshu:

  • Yakamochi
  • Okura
  • Anonym

Aus dem Kokinshu:

  • Tsurayuki
  • Chisato
  • Anonym

IV. Höfische Dichtung

Aus dem Manyoshu, anonym

V. Bunte Blätter

Aus dem Kokinshu

Anonym

Ohne Angaben:

  • Soseihosshi
  • Izumi Shikibu
  • Kyorai
  • Hokushi
  • Ein Saibara

VI. Anläufe zur Epik

Aus dem Manyoshu

  • Anonym

Modern:

  • M. Toyama
  • Makamura



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