Bornemann, Wilhelm: Unterschied zwischen den Versionen
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[231] Bornemann, 1) Wilhelm, niederdeutscher Dialektdichter, geb. 2. Febr. 1766 in Gardelegen, gest. 25. Mai 1851 in Berlin, studierte in Halle Theologie,[231] gab aber, nachdem er bereits die Prüfung bestanden, die theologische Laufbahn auf, ward Sekretär bei der königlichen Lotterieadministration in Berlin und rückte später zum Generallotteriedirektor empor. 1845 trat er in den Ruhestand. B., ein Vorgänger Fr. Reuters, Kl. Groths und J. Brinckmans, hinter denen er freilich an Bedeutung zurücksteht, veröffentlichte: »Plattdeutsche Gedichte« (Berl. 1810, 2 Bde.; 8. Aufl. 1891) und »Natur- und Jagdgemälde« (das. 1829), denen sich aus des Dichters Nachlaß die »Humoristischen Jagdgedichte« (das. 1855 u. 1869) anschlossen. |
[231] Bornemann, 1) Wilhelm, niederdeutscher Dialektdichter, geb. 2. Febr. 1766 in Gardelegen, gest. 25. Mai 1851 in Berlin, studierte in Halle Theologie,[231] gab aber, nachdem er bereits die Prüfung bestanden, die theologische Laufbahn auf, ward Sekretär bei der königlichen Lotterieadministration in Berlin und rückte später zum Generallotteriedirektor empor. 1845 trat er in den Ruhestand. B., ein Vorgänger Fr. Reuters, Kl. Groths und J. Brinckmans, hinter denen er freilich an Bedeutung zurücksteht, veröffentlichte: »Plattdeutsche Gedichte« (Berl. 1810, 2 Bde.; 8. Aufl. 1891) und »Natur- und Jagdgemälde« (das. 1829), denen sich aus des Dichters Nachlaß die »Humoristischen Jagdgedichte« (das. 1855 u. 1869) anschlossen. |
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== Pierer 1857 == |
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[99] Bornemann, 1) Johann Balthasar, geb. 1725 u. gest. 1784; Porzellanmaler in Paris, malte für Friedrich den Gr. das kostbare Porzellanservice, welches dieser der Kaiserin Katharina II. schenkte. |
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2) Johann Wilhelm Jakob, geb. 1766 in Gardelegen, war Lotteriedirector in Berlin u. st. 1851 daselbst. Er schr.: Gedichte in plattdeutscher Mundart, Verl. 1810 u. 1816, 6. Aufl., ebd. 1854; Einblicke in England u. London, ebd. 1818; Natur- u. Jagdgemälde, Lpz. 1827; Lehrbuch für die Gymnastik ebd. 1814; Die gymnastischen Übungen in der Hasenhaide, ebd. 1811; Humoristische Jagdgeschichten, ebd. 1855. |
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3) Friedrich August, geb. 1786 in Großenhain, wurde 1813 Rector am Lyceum in Schneeberg, 1818 Professor in Meißen u. st. 1848 als Oberpfarrer in Kirchberg; er gab heraus: Xenophons Symposion 1824, Cyropädie 1828, 3. Aufl. 1840; Memorabilien 1829; Scholia in Lucea evang., 1830; die Apostelgeschichte, 1848. |
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4) Wilhelm, Sohn von B. 2), geb. 1795 in der Altmark, arbeitete erst als Geheimer Oberfinanzrath im Finanzcollegium, dann als Geheimer Justizrath im Justizministerium, wurde 1842 Staatssecretär u. Präsident des Obercensurgerichts, legte 1844 diese Stellen nieder u. wurde als Dirigent einer Abtheilung in das Ministerium des Innern berufen; er wurde den 20. März 1848 Justizminister, trat aber im Juli aus u. wurde zweiter Präsident des Obertribunals. Er schr.: Von Rechtsgeschäften u. Verträgen, Berl. 1825, 2. Aufl. 1833; Rechtsfälle u. Rechtsbestimmungen aus den Acten des Appellationsgerichts zu Greifswald, Berl. 1832; Systematische Darstellung des preußischen Civilrechts, Berl. 1834–39, 6 Bde., 2. A. 1837–45. |
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Quelle: |
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Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 99. |
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Permalink: |
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http://www.zeno.org/nid/2000956716X |
Aktuelle Version vom 31. Dezember 2023, 16:47 Uhr
Meyers 1905
[231] Bornemann, 1) Wilhelm, niederdeutscher Dialektdichter, geb. 2. Febr. 1766 in Gardelegen, gest. 25. Mai 1851 in Berlin, studierte in Halle Theologie,[231] gab aber, nachdem er bereits die Prüfung bestanden, die theologische Laufbahn auf, ward Sekretär bei der königlichen Lotterieadministration in Berlin und rückte später zum Generallotteriedirektor empor. 1845 trat er in den Ruhestand. B., ein Vorgänger Fr. Reuters, Kl. Groths und J. Brinckmans, hinter denen er freilich an Bedeutung zurücksteht, veröffentlichte: »Plattdeutsche Gedichte« (Berl. 1810, 2 Bde.; 8. Aufl. 1891) und »Natur- und Jagdgemälde« (das. 1829), denen sich aus des Dichters Nachlaß die »Humoristischen Jagdgedichte« (das. 1855 u. 1869) anschlossen.
2) Wilhelm, praktischer Jurist, Sohn des vorigen, geb. 28. März 1798 in Berlin, gest. daselbst 28. Jan. 1864, eine Autorität im Gebiete des preußischen Zivilrechts, wurde im März 1848 Justizminister, trat jedoch mit dem Ministerium Camphausen wieder zurück und wurde hierauf 1848 zum zweiten Präsidenten des Obertribunals ernannt. 1849 wurde er in die Erste Kammer gewählt und 1860 Mitglied des Herrenhauses als Kronsyndikus. Sein Hauptwerk ist die »Systematische Darstellung des preußischen Zivilrechts« (Berl. 1834–39; 2. Aufl. 1842–45, 6 Bde. und Sachregister). Vgl. Friedberg, Zum Gedächtnis an F. W. L. B. (Berl. 1864); »Suarez, B. und Koch« (anonym, das. 1875).
3) Wilhelm, evang. Theolog, geb. 2. März 1858 in Lüneburg, wurde 1882 Inspektor des Stifts zu Göttingen und 1886 Inspektor des Kandidatenstifts zu Magdeburg, seit 1887 Professor daselbst, 1898 ordentlicher Professor der Theologie zu Basel, 1902 Pfarrer an der Nikolaikirche zu Frankfurt a. M. Er schrieb unter anderm: »Die Unzulänglichkeit des theologischen Studiums« (Leipz. 1886, anonym); »Kirchenideale und Kirchenreformen« (das. 1887); »Augustins Bekenntnisse« (Übersetzung, Gotha 1889); »Schulandachten« (Berl. 1889); »Bittere Wahrheiten« (5. Aufl., Götting. 1891); »Unterricht im Christentum« (2. Aufl., das. 1891); »Die Thessalonicherbriefe« (Kommentar, das. 1894); »Historische und praktische Theologie« (Bas. 1898); »Die Allegorie in Kunst, Wissenschaft und Kirche« (Freib. i. Br. 1899); »Einführung in die evangelische Missionskunde« (Tübing. 1902).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 231-232. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006354491
Pierer 1857
[99] Bornemann, 1) Johann Balthasar, geb. 1725 u. gest. 1784; Porzellanmaler in Paris, malte für Friedrich den Gr. das kostbare Porzellanservice, welches dieser der Kaiserin Katharina II. schenkte.
2) Johann Wilhelm Jakob, geb. 1766 in Gardelegen, war Lotteriedirector in Berlin u. st. 1851 daselbst. Er schr.: Gedichte in plattdeutscher Mundart, Verl. 1810 u. 1816, 6. Aufl., ebd. 1854; Einblicke in England u. London, ebd. 1818; Natur- u. Jagdgemälde, Lpz. 1827; Lehrbuch für die Gymnastik ebd. 1814; Die gymnastischen Übungen in der Hasenhaide, ebd. 1811; Humoristische Jagdgeschichten, ebd. 1855.
3) Friedrich August, geb. 1786 in Großenhain, wurde 1813 Rector am Lyceum in Schneeberg, 1818 Professor in Meißen u. st. 1848 als Oberpfarrer in Kirchberg; er gab heraus: Xenophons Symposion 1824, Cyropädie 1828, 3. Aufl. 1840; Memorabilien 1829; Scholia in Lucea evang., 1830; die Apostelgeschichte, 1848.
4) Wilhelm, Sohn von B. 2), geb. 1795 in der Altmark, arbeitete erst als Geheimer Oberfinanzrath im Finanzcollegium, dann als Geheimer Justizrath im Justizministerium, wurde 1842 Staatssecretär u. Präsident des Obercensurgerichts, legte 1844 diese Stellen nieder u. wurde als Dirigent einer Abtheilung in das Ministerium des Innern berufen; er wurde den 20. März 1848 Justizminister, trat aber im Juli aus u. wurde zweiter Präsident des Obertribunals. Er schr.: Von Rechtsgeschäften u. Verträgen, Berl. 1825, 2. Aufl. 1833; Rechtsfälle u. Rechtsbestimmungen aus den Acten des Appellationsgerichts zu Greifswald, Berl. 1832; Systematische Darstellung des preußischen Civilrechts, Berl. 1834–39, 6 Bde., 2. A. 1837–45. Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 99. Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000956716X