Kugler, Franz: Unterschied zwischen den Versionen

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(Franz Theodor Kugler) * 19. Januar 1808 in Stettin. Stud. Berlin u. Heidelberg, dann Bauakademie Berlin, Professor in Berlin, † 18. März 1858 in Berlin.
(Franz Theodor)


== Pierer ==

[877] Kugler, Franz Theodor, geb. den 19. Jan. 1808 in Stettin, studirte seit 1826 in Berlin Philosophie, widmete sich 1827 in Heidelberg dem Studium der Mittelalterlichen Kunst u. im Herbst dieses Jahres nach Berlin zurückgekehrt dem der Dichtkunst, Musik, Malerei u. Baukunst, bereiste 1832 in kunsthistorischem u. literarischem Interesse das südliche u. westliche Deutschland u. wurde 1833 Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste u. Docent an der Universität in Berlin; 1835 unternahm er mit Gaudy abermals in kunsthistorischem Interesse eine Reise nach Italien, wurde 1842 Senatsmitglied der Akademie, 1843 zur Bearbeitung der Kunstangelegenheiten im Ministerium des Cultus angestellt, 1844 mit einer Kunstreise durch Deutschland, Belgien u. Frankreich beauftragt, 1849 Geheimer Regierungsrath u. vortragender Rath im Ministerium u. st. den 18. März 1858 in Berlin. Er schr.: Skizzenbuch, Berl. 1830; Denkmäler der bildenden Kunst des Mittelalters in den Preußischen Staaten, ebd. 1830, Fol.; Legenden, ebd. 1831; Architektonische Denkmäler der Altmark, ebd. 1833; Über die Polychromie der griechischen Architektur u. Sculptur u. ihre Grenzen, ebd. 1835; Handbuch der Geschichte der Malerei, ebd. 1837, 2 Bde., 2. Aufl. von Burckhardt 1847; mit Friedrich Ranke, Die Schloßkirche in Quedlinburg, ebd. 1838; Beschreibung der Kunstschätze von Berlin u. Potsdam, Berl. 1838; Gedichte, Stuttg. 1840, 1849; Handbuch der Kunstgeschichte, ebd. 1841, 3. Aufl. 1855 ff. (vollendet von Burckhardt u. Lübke); K. F. Schinkel, Berl. 1842; Geschichte Friedrich des Großen (illustrirt von Menzel), ebd. 1842; Neuere Geschichte des Preußischen Staates, ebd. 1844 ff.; Über die Kunst als Gegenstand der Staatsverwaltung, Berl. 1847; Belletristische Schriften, Stuttg. 1852, 6 Bde.; Kleine Schriften u. Studien zur Kunstgeschichte, ebd. 1853–54; ferner die Dramen Jakobäa u. Der Doge von Venedig; die letzte größere Arbeit, welche er unternahm, war eine Geschichte der Baukunst, doch hat er davon nur den 1. Band (bis zum Abschluß des Mittelalters, Stuttg. 1855) beendigt; er redigirte von 1833–37: Museum, Blätter für bildende Kunst; gab mit Reinik heraus: Liederbuch für deutsche Künstler, ebd. 1833, u. fügte seit 1854 dem Deutschen Kunstblatt ein Literaturblatt bei, dessen Redaction 1858 Paul Heyse übernahm.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 877.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20010287841


== Meyers 1907 ==


[772] Kugler, 1) Franz, Kunsthistoriker, Geschichtschreiber und Dichter, geb. 19. Jan. 1808 in Stettin, gest. 18. März 1858 in Berlin, studierte in Berlin und Heidelberg Philologie, beschäftigte sich nebenbei mit Kunststudien, besuchte, nach Berlin zurückgekehrt, die Bauakademie daselbst und wandte sich schließlich ganz dem Studium der Kunstgeschichte zu. Er wurde 1833 Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste und Dozent an der Universität in Berlin, 1842 Mitglied des Senats der Kunstakademie und im folgenden Jahr zur Bearbeitung der Kunstangelegenheiten in das Kultusministerium berufen, in dem er 1849 die Stelle eines vortragenden Rates erhielt. Seine Hauptwerke, welche die wissenschaftliche Behandlung der Kunstgeschichte mitbegründeten, sind: »Handbuch der Geschichte der Malerei, von Konstantin d. Gr. bis auf die neuere Zeit« (Berl. 1837, 2 Bde.; 2. Aufl. von J. Burckhardt, das. 1847, 2 Bde.; in der von Blomberg besorgten 3. Aufl., Leipz. 1866–67, 3 Bde., verlor leider das Buch seine wissenschaftliche Bedeutung); die von Adolf Menzel illustrierte »Geschichte Friedrichs des Großen« (Leipz. 1840; Volksausg. 1861, in 5. Aufl. 1901; der Text allein, 12. Aufl. 1887, auch in Reclams Universal-Bibliothek); »Handbuch der Kunstgeschichte« (Stuttg. 1841–42; 5. Aufl. von Lübke, 1871–72, 2 Bde.), worin zum erstenmal der Versuch gemacht ist, die gesamte Kunstgeschichte übersichtlich und in Verbindung mit den welthistorischen Epochen darzustellen; ferner: »Kleinere Schriften und Studien zur Kunstgeschichte« (das. 1853–54, 3 Bde.) und die unvollendet hinterlassene »Geschichte der Baukunst« (Bd. 1–3, Berl. 1855–60), das vollständigste Werk über den Gegenstand, das von Jak. Burckhardt (s. d. 4), Lübke (s. d.) und Corn. Gurlitt (s. d. 2) ergänzt ward. Als Dichter trat er hervor mit dem »Skizzenbuch« (Berl. 1830), »Gedichten« (Stuttg. 1840), mehreren Dramen (»Jakobäa«, »Doge und Dogaressa«), die nebst 2 Bändchen Erzählungen in den »Belletristischen Schriften« (das. 1852, 8 Bde.)[772] gesammelt erschienen. Er ist der Verfasser des populären Liedes »An der Saale hellem Strande« (1822).
[772] Kugler, 1) Franz, Kunsthistoriker, Geschichtschreiber und Dichter, geb. 19. Jan. 1808 in Stettin, gest. 18. März 1858 in Berlin, studierte in Berlin und Heidelberg Philologie, beschäftigte sich nebenbei mit Kunststudien, besuchte, nach Berlin zurückgekehrt, die Bauakademie daselbst und wandte sich schließlich ganz dem Studium der Kunstgeschichte zu. Er wurde 1833 Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste und Dozent an der Universität in Berlin, 1842 Mitglied des Senats der Kunstakademie und im folgenden Jahr zur Bearbeitung der Kunstangelegenheiten in das Kultusministerium berufen, in dem er 1849 die Stelle eines vortragenden Rates erhielt. Seine Hauptwerke, welche die wissenschaftliche Behandlung der Kunstgeschichte mitbegründeten, sind: »Handbuch der Geschichte der Malerei, von Konstantin d. Gr. bis auf die neuere Zeit« (Berl. 1837, 2 Bde.; 2. Aufl. von J. Burckhardt, das. 1847, 2 Bde.; in der von Blomberg besorgten 3. Aufl., Leipz. 1866–67, 3 Bde., verlor leider das Buch seine wissenschaftliche Bedeutung); die von Adolf Menzel illustrierte »Geschichte Friedrichs des Großen« (Leipz. 1840; Volksausg. 1861, in 5. Aufl. 1901; der Text allein, 12. Aufl. 1887, auch in Reclams Universal-Bibliothek); »Handbuch der Kunstgeschichte« (Stuttg. 1841–42; 5. Aufl. von Lübke, 1871–72, 2 Bde.), worin zum erstenmal der Versuch gemacht ist, die gesamte Kunstgeschichte übersichtlich und in Verbindung mit den welthistorischen Epochen darzustellen; ferner: »Kleinere Schriften und Studien zur Kunstgeschichte« (das. 1853–54, 3 Bde.) und die unvollendet hinterlassene »Geschichte der Baukunst« (Bd. 1–3, Berl. 1855–60), das vollständigste Werk über den Gegenstand, das von Jak. Burckhardt (s. d. 4), Lübke (s. d.) und Corn. Gurlitt (s. d. 2) ergänzt ward. Als Dichter trat er hervor mit dem »Skizzenbuch« (Berl. 1830), »Gedichten« (Stuttg. 1840), mehreren Dramen (»Jakobäa«, »Doge und Dogaressa«), die nebst 2 Bändchen Erzählungen in den »Belletristischen Schriften« (das. 1852, 8 Bde.)[772] gesammelt erschienen. Er ist der Verfasser des populären Liedes »An der Saale hellem Strande« (1822).
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http://www.zeno.org/nid/20006952208
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== Brockhaus 1911 ==

[1031] Kugler, Franz, Kunsthistoriker, Geschichtschreiber und Dichter, geb. 19. Jan. 1808 zu Stettin, seit 1849 vortragender Rat im preuß. Kultusministerium, gest. 18. März 1858 in Berlin. Hauptwerke: »Handbuch der Geschichte der Malerei« (3. Aufl. 1867), »Handbuch der Kunstgeschichte« (5. Aufl., 2 Bde., 1871-72), »Geschichte Friedrichs d. Gr.« (illustriert von Menzel, 1840; als Volksbuch, 12. Aufl. 1887). »Gedichte« (1840), Dramen und Erzählungen in »Belletristische Schriften« (8 Bde., 1851-52). – Sein Sohn Bernh. K., Historiker, geb. 14. Juli 1837 in Berlin, gest. 7. April 1898 als Prof. in Tübingen; schrieb: »Geschichte der Kreuzzüge« (2. Aufl. 1890), »Die Hohenzollern und das deutsche Vaterland« (5. Aufl. 1896).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1031.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20001279378

Aktuelle Version vom 17. März 2022, 12:08 Uhr


(Franz Theodor Kugler) * 19. Januar 1808 in Stettin. Stud. Berlin u. Heidelberg, dann Bauakademie Berlin, Professor in Berlin, † 18. März 1858 in Berlin.


Pierer

[877] Kugler, Franz Theodor, geb. den 19. Jan. 1808 in Stettin, studirte seit 1826 in Berlin Philosophie, widmete sich 1827 in Heidelberg dem Studium der Mittelalterlichen Kunst u. im Herbst dieses Jahres nach Berlin zurückgekehrt dem der Dichtkunst, Musik, Malerei u. Baukunst, bereiste 1832 in kunsthistorischem u. literarischem Interesse das südliche u. westliche Deutschland u. wurde 1833 Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste u. Docent an der Universität in Berlin; 1835 unternahm er mit Gaudy abermals in kunsthistorischem Interesse eine Reise nach Italien, wurde 1842 Senatsmitglied der Akademie, 1843 zur Bearbeitung der Kunstangelegenheiten im Ministerium des Cultus angestellt, 1844 mit einer Kunstreise durch Deutschland, Belgien u. Frankreich beauftragt, 1849 Geheimer Regierungsrath u. vortragender Rath im Ministerium u. st. den 18. März 1858 in Berlin. Er schr.: Skizzenbuch, Berl. 1830; Denkmäler der bildenden Kunst des Mittelalters in den Preußischen Staaten, ebd. 1830, Fol.; Legenden, ebd. 1831; Architektonische Denkmäler der Altmark, ebd. 1833; Über die Polychromie der griechischen Architektur u. Sculptur u. ihre Grenzen, ebd. 1835; Handbuch der Geschichte der Malerei, ebd. 1837, 2 Bde., 2. Aufl. von Burckhardt 1847; mit Friedrich Ranke, Die Schloßkirche in Quedlinburg, ebd. 1838; Beschreibung der Kunstschätze von Berlin u. Potsdam, Berl. 1838; Gedichte, Stuttg. 1840, 1849; Handbuch der Kunstgeschichte, ebd. 1841, 3. Aufl. 1855 ff. (vollendet von Burckhardt u. Lübke); K. F. Schinkel, Berl. 1842; Geschichte Friedrich des Großen (illustrirt von Menzel), ebd. 1842; Neuere Geschichte des Preußischen Staates, ebd. 1844 ff.; Über die Kunst als Gegenstand der Staatsverwaltung, Berl. 1847; Belletristische Schriften, Stuttg. 1852, 6 Bde.; Kleine Schriften u. Studien zur Kunstgeschichte, ebd. 1853–54; ferner die Dramen Jakobäa u. Der Doge von Venedig; die letzte größere Arbeit, welche er unternahm, war eine Geschichte der Baukunst, doch hat er davon nur den 1. Band (bis zum Abschluß des Mittelalters, Stuttg. 1855) beendigt; er redigirte von 1833–37: Museum, Blätter für bildende Kunst; gab mit Reinik heraus: Liederbuch für deutsche Künstler, ebd. 1833, u. fügte seit 1854 dem Deutschen Kunstblatt ein Literaturblatt bei, dessen Redaction 1858 Paul Heyse übernahm.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 877. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010287841


Meyers 1907

[772] Kugler, 1) Franz, Kunsthistoriker, Geschichtschreiber und Dichter, geb. 19. Jan. 1808 in Stettin, gest. 18. März 1858 in Berlin, studierte in Berlin und Heidelberg Philologie, beschäftigte sich nebenbei mit Kunststudien, besuchte, nach Berlin zurückgekehrt, die Bauakademie daselbst und wandte sich schließlich ganz dem Studium der Kunstgeschichte zu. Er wurde 1833 Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste und Dozent an der Universität in Berlin, 1842 Mitglied des Senats der Kunstakademie und im folgenden Jahr zur Bearbeitung der Kunstangelegenheiten in das Kultusministerium berufen, in dem er 1849 die Stelle eines vortragenden Rates erhielt. Seine Hauptwerke, welche die wissenschaftliche Behandlung der Kunstgeschichte mitbegründeten, sind: »Handbuch der Geschichte der Malerei, von Konstantin d. Gr. bis auf die neuere Zeit« (Berl. 1837, 2 Bde.; 2. Aufl. von J. Burckhardt, das. 1847, 2 Bde.; in der von Blomberg besorgten 3. Aufl., Leipz. 1866–67, 3 Bde., verlor leider das Buch seine wissenschaftliche Bedeutung); die von Adolf Menzel illustrierte »Geschichte Friedrichs des Großen« (Leipz. 1840; Volksausg. 1861, in 5. Aufl. 1901; der Text allein, 12. Aufl. 1887, auch in Reclams Universal-Bibliothek); »Handbuch der Kunstgeschichte« (Stuttg. 1841–42; 5. Aufl. von Lübke, 1871–72, 2 Bde.), worin zum erstenmal der Versuch gemacht ist, die gesamte Kunstgeschichte übersichtlich und in Verbindung mit den welthistorischen Epochen darzustellen; ferner: »Kleinere Schriften und Studien zur Kunstgeschichte« (das. 1853–54, 3 Bde.) und die unvollendet hinterlassene »Geschichte der Baukunst« (Bd. 1–3, Berl. 1855–60), das vollständigste Werk über den Gegenstand, das von Jak. Burckhardt (s. d. 4), Lübke (s. d.) und Corn. Gurlitt (s. d. 2) ergänzt ward. Als Dichter trat er hervor mit dem »Skizzenbuch« (Berl. 1830), »Gedichten« (Stuttg. 1840), mehreren Dramen (»Jakobäa«, »Doge und Dogaressa«), die nebst 2 Bändchen Erzählungen in den »Belletristischen Schriften« (das. 1852, 8 Bde.)[772] gesammelt erschienen. Er ist der Verfasser des populären Liedes »An der Saale hellem Strande« (1822).


Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 772-773. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006952208


Brockhaus 1911

[1031] Kugler, Franz, Kunsthistoriker, Geschichtschreiber und Dichter, geb. 19. Jan. 1808 zu Stettin, seit 1849 vortragender Rat im preuß. Kultusministerium, gest. 18. März 1858 in Berlin. Hauptwerke: »Handbuch der Geschichte der Malerei« (3. Aufl. 1867), »Handbuch der Kunstgeschichte« (5. Aufl., 2 Bde., 1871-72), »Geschichte Friedrichs d. Gr.« (illustriert von Menzel, 1840; als Volksbuch, 12. Aufl. 1887). »Gedichte« (1840), Dramen und Erzählungen in »Belletristische Schriften« (8 Bde., 1851-52). – Sein Sohn Bernh. K., Historiker, geb. 14. Juli 1837 in Berlin, gest. 7. April 1898 als Prof. in Tübingen; schrieb: »Geschichte der Kreuzzüge« (2. Aufl. 1890), »Die Hohenzollern und das deutsche Vaterland« (5. Aufl. 1896).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1031. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001279378