Young, Edward

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Edward Young (* 3. Juli 1683 in Upham in Hampshire; † 5. April 1765 in Welwyn in Hertfordshire) war ein englischer Dichter. https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Young_(Dichter)


Edward Young (c. 3 July 1683 – 5 April 1765) was an English poet, best remembered for Night-Thoughts, a series of philosophical writings in blank verse, reflecting his state of mind following several bereavements. It was one of the most popular poems of the century, influencing Goethe and Edmund Burke, among many others, with its notable illustrations by William Blake. https://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Young


Meyers 1909

[822] Young (spr. jöng), 1) Edward, engl. Dichter, Sohn eines Geistlichen, geb. 1681 zu Upham in Hampshire, gest. 12. April 1765 in Wetwyn, studierte in Oxford die Rechte, ließ sich 1719 in London nieder, trat, bereits über 40 Jahre alt, in den geistlichen Stand und erwarb sich durch ein Lobgedicht auf den König Georg II. 1728 die Stelle eines Hofkaplans, die er 1730 mit der Pfarre zu Wetwyn in Hertfordshire vertauschte. Bereits 1726 war seine Satire »The universal passion«, die sich gegen die Ruhmsucht richtet, erschienen und hatte ihm 3000 Pfd. Sterl. eingebracht, die er indessen sehr bald durch den sogen. Südseeschwindel wieder verlor. Der Tod seiner Frau veranlaßte seine berühmte Dichtung: »The complaint, or nightthoughts« (Lond. 1742 u. ö.; deutsch von J. A. Ebert, Braunschw. 1760–71, 4 Bde.; von Bentzel-Sternau, Frankf. a. M. 1825; von E. v. Hohenhausen, Kassel 1844). Es sind Betrachtungen über Tod und Unsterblichkeit, nach Miltons Art geschrieben, voll großartiger Düsterkeit; gerade durch diesen sentimentalen Ton aber wurde es bald ein Lieblingsbuch des gebildeten Europa. Man hat Y. oft mit Klopstock verglichen, doch hat der realere Engländer die Sphäre des idealistischen, warmherzigen Deutschen nur gestreift. Die auf das Wirkliche gerichtete Seite tritt bei Y. noch mehr hervor in seiner Satire: »The Centaur not fabulous« (1758) gegen den Unglauben und die Wollust. 1759 schrieb Y. seinen merkwürdigen Brief »On original composition« (ab gedruckt im »Shakespeare-Jahrbuch«, 1902), worin er »das Schaffen aus der freien Innerlichkeit heraus als das Panier der neuen Zeit mit wärmster Begeisterung aufstellt« (Hettner). Was Y. hier für Shakespeare sagt, hat als Losung für unsre »Stürmer und Dränger« gewirkt. Youngs sämtliche Werke erschienen London 1757 u. ö. (mit Biographie von Doran, 1854, 2 Bde.). Vgl. W. Thomas, Le poète Edouard Y. (Par. 1901); J. L. Kind,E. Y. in Germany (New York 1906).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 822-823. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007712707


Brockhaus 1809

[452] Eduard Young (sprich Yong), einer der kühnsten und erhabensten Englischen Dichter, den seine Nachtgedanken unsterblich gemacht haben, war 1681 zu Upham in Hampshire geboren, und der Sohn eines Geistlichen. Er studirte zu Oxford die Rechte, ward Doctor derselben: allein sein Enthusiasmus für die christliche Religion bewog ihn, das theologische Studium zu betreiben; er trat daher in den geistlichen Stand, ward 1728 Kapellan König Georgs II. und erhielt eine beträchtliche Pfarrstelle zu Welwyn in Herfordshire, wo er sich mit einem Frauenzimmer von dem edelsten Charakter, der Witwe des Obersten Lee, verheirathete. Allein, nur kurze Zeit dauerte dieser Ehestand, der die glücklichste Epoche seines Lebens ausmachte: denn im Jahre 1741 starb seine überaus geliebte Gattin nebst dem Sohne und der Tochter, die sie ihm aus der ersten Ehe zugebracht hatte; er beklagte diesen Verlust in seinen Nachtgedanken (zu deren Verfertigung er dadurch veranlaßt worden war) sehr lebhaft, und wurde noch mehr als vorher zur melancholischen Poesie hingerissen, in der er auch bis an seinen Todt, der 1765 zu Welwyn erfolgte, wahre Meisterwerke lieferte. Er war ein Mann von unerschütterlicher Rechtschaffenheit und aufrichtiger Religiosität, und liebte vorzüglich die Einsamkeit, welches eine Wirkung seines, zu tiefsinnigen und traurigen Phantasien gestimmten, Geistes war. Er schrieb sehr viel, und lieferte schon in seinen frühern Jahren einige allgemein beliebte Trauerspiele (die jedoch viele Mängel haben): die Rache, Busiris und die Brüder, verfertigte dann einige Gedichte, die wegen ihrer Schönheit und Erhabenheit mit allgemeinem Beifall gekrönt wurden, z. B. drei Gesänge auf den letzten Tag, die Macht der Religion, die Ergebung, (sein letztes im Greisenalter geschriebenes Gedicht) und sieben Satyren, die er unter dem Titel: die Ruhmbegierde, in ein Ganzes verband, und in denen er den Ehrgeitz als die Quelle aller Thorheiten und Laster in einer beißenden, natürlichen und ungezwungenen Schreibart schilderte. Allein, sein vortrefflichstes Werk sind unstreitig die oben erwähnten Nachtgedanken [452] oder die Klage, in neun Gesängen; ein Gedicht voll von Originalität und Feuer, wo er in dem höchsten poetischen Flug das Leben, den Tod, die Unsterblichkeit, die Würde der christlichen Religion und der Tugend, und die Wichtigkeit alles Irdischen mit unnachahmlicher Erhabenheit und Größe der Gedanken besingt. Nie hat vor ihm ein Dichter so viel Stärke und wilden Schwung in der melancholischen Poesie erreicht, als er, und schwerlich wird ihn einer ganz übertreffen, wenn auch schon einige Fehler und matte oder schwülstige Stellen eine kleine Schattenseite auf dieses Meisterstück werfen. Wir haben von mehrern Gedichten desselben, besonders aber von den Nachtgedanken und den Satyren, eine unschätzbare Uebersetzung des Herrn Ebert, die zwar in Prosa, aber ganz im Geiste des Originals und in der schönsten Sprache abgefaßt ist.

Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 452-453. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000781150


Brockhaus 1841

[772] Young (Edward), der vornehmlich als Verfasser der »Nachtgedanken« bekannte engl. Dichter, war der Sohn eines Landpredigers und 1681 zu Upham bei Winchester geboren. Er sollte in Oxford die Rechte studiren, ward aber vorzugsweise von dichterischen Arbeiten angezogen und gab seit 1719 drei Trauerspiele: »Busiris«, »Die Rache« und »Die Brüder«, heraus, versuchte sich auch in moralischen und religiösen Gedichten, wie er z.B. das jüngste Gericht zum Gegenstande eines Gedichtes machte, und schrieb auch Satiren über die Ruhmsucht. Im J. 1727 trat er aus eigner Wahl in den geistlichen Stand und wurde nachher Hofkaplan Georg II. Der Tod seiner Gattin und ihrer zwei Kinder erster Ehe wurden die Veranlassung zu seinen berühmten »Nachtgedanken«, welche mehrmals, zuletzt vom Grafen von Benzel-Sternau (Frankf. 1825) und von Schmidt (Dres. d. 1825) ins Deutsche übersetzt worden sind und nach ihrem ersten Bekanntwerden eine Menge gehaltloser Nachahmungen verursachten. Die Vergänglichkeit irdischer Dinge, das Laster, die Bestimmung des Menschen, Tod und Unsterblichkeit sind Gegenstände ihrer Betrachtungen und so sehr sie auch stellenweise der Vorwurf der Eintönigkeit und des Gesuchten trifft, enthalten sie doch auch einen Reichthum an kühnen und überraschenden Gedanken und Anschauungen. Seine Trauerspiele blieben nicht ohne Beifall, theilen jedoch den Fehler seiner übrigen Dichtungen, daß sie zu sehr nach Sentenzen und unerhörten Bildern haschen und über dem Bestreben feierlich und erhaben zu sein, oft zu schwülstig werden. Y. starb 1763 auf seiner Pfarrei zu Welwyn.

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 772. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20000877743


Pierer 1865

[474] Young (spr. Jong), 1) Edward, geb. 1681 in Upham bei Winchester in der englischen Grafschaft Hampshire, Sohn des dortigen Rectors, studirte in Oxford die Rechte, trat 1712 als Dichter auf u. ging 1717 mit dem Herzog von Wharton nach Irland. Er trat nachher in den geistlichen Stand, wurde 1728 Capellan des Königs Georg II. u. 1730 Rector in Wetwyn, 1761 Cabinetsprediger der verwittweten Prinzessin von Wallis u. st. 12. April 1765. Er schr. die Trauerspiele: Busiris, Revenge u. The Brethren (letztres deutsch von I. H. Schlegel); The complaint or Nightthoughts, Lond. 1741 (Betrachtungen od. Nachtgedanken, übers. von Ebert, Braunschw. 1760–71, 5 Bde., von Graf von Benzel-Sternau, Frankf. 1825, von M. H. A. Schmidt, Dresden 1825, von Elise von Hohenhausen, Kass. 1844); die Satiren: Lore of fame, the universal passion, Lond. 1728, u. Resignation, ebd. 1761; Werke, ebd. 1757, 4 Bde., ebd. 1768, 4 Bde., u. ebd. 1779, 6 Bde., ebd. 1802, 3 Bde.

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 474-475. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20011318325


Damen Conversations Lexikon 1838

[474] Young, Edward. Die bloße Nennung dieses Namens versetzt in eine feierliche, düster-ernste Stimmung. Es scheinen Nebel um uns aufzusteigen und die Nacht mit allen Schauern und erhabenen Schrecken umdämmert unsere Phantasie. – Y. war der Sohn eines Landpfarrers in Hampshire, und ward zu Upham bei Winchester 1681 geb. Seine Neigung, dem Geheimnißvollen und Ernsten sich hinzugeben, veranlaßte ihn, den Rechtswissenschaften, deren Studium er zu Oxford betrieb, zu entsagen und der Theologie sich hinzugeben. Anlage zur Poesie ließ ihn ziemlich frühzeitig einige Trauerspiele schreiben, die er von 1719 an herausgab. Drei derselben »Busiris,« »die Rache« und »die Brüder,« sind bekannt und das Letztere auch von I. H. Schlegel ins Deutsche übersetzt worden. Alle diese Arbeiten leiden bei sonstigen anerkennenswerthen Vorzügen an einem zu überwiegenden Bilderreichthum, wodurch oft der Gedanke erdrückt wird. Y. ward 1728 Kapellan König Georg's 11., erhielt zwei Jahre darauf eine einträgliche Pfründe und verheirathete sich. Der plötzliche Tod seiner Gattin und ihrer beiden Kinder erster Ehe gab ihm den Stoff zu dem berühmten Gedicht: »The complaint or nigthtoughts,« das auch einige Male unter dem Titel: »Nachtgedanken« ins Deutsche übersetzt worden ist, zuletzt und wohl am glücklichsten 1825 vom Grafen Benzel-Sternau. Auch in diesem großartigen Product eines poetischen Gemüthes ermüdet die Menge der Bilder, die oft das Fremdartigste mit einander verbindend, unverständlich werden und in Schwulst ausarten. Y. starb auf seiner Pfarrei zu Wetwyn 1760. Seine ganze Erscheinung soll etwas Feierlich-Erhabenes an sich gehabt haben, was jedoch keineswegs der Liebenswürdigkeit Eintrag that. Der Grundzug seiner Natur war eine Tiefe, fast an Schwärmerei streifende Religiosität. W.....m.

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 474. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001777084


Herders 1857

[762] Young (Jöng), Edward, einer der bei uns bekanntesten engl. Dichter, geb. 1681 zu Upham bei Winchester, anfangs Jurist, 1727 Theolog, Georgs II. Hofkaplan, gest. 1765 als Pastor zu Wetwyn in der Grafschaft Hertford; als Theaterdichter hatte er kein Glück, dagegen war er ein guter Lyriker, gewann Ehre und Geld durch seine Satiren auf die Ruhmsucht und wurde weltberühmt durch seine »Nachtgedanken«, ein lyrischdidactisches Gedicht voll melancholischer Eintönigkeit, aber voll der herrlichsten Sentenzen, genialen Gedankenblitze und kühner Bilder (deutsch von Ebert, der auch die Satiren übersetzte, Braunschw. 1790 ff., von Benzel-Sternau, Frankf. 1825), Works, Lond. 1757 und oft.

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 762. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20003571068


Brockhaus 1911

[1009] Young (spr. jöng), Edward, engl. Dichter, geb. Anfang Juli 1683 zu Upham (Hampshire), gest. 5. April 1765 als Pfarrer zu Welwyn (Hertfordshire); berühmt durch seine »Night-thoughts« (1742-46 u.ö.; deutsch, »Nachtgedanken«, von Ebert, 5 Bde., 2. Aufl. 1790-95). – Vgl. Thomas (franz., 1902).

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 1009. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20001692402


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