Wobbe, Otto

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Greifswalder Heimatschriftsteller, Sohn des Besitzers des "Hotel de Prusse". Weinhändler, Redakteur der Beilage der Greifswalder Zeitung "Heimatleiw un Muddersprak".


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Otto Wobbe wurde im damaligen Hotel Preußischer Hof in der Baderstraße 3 als zweites von sieben Kindern des Hoteliers und Weinhändlers Carsten Wobbe geboren. Er gehörte 1892 zu den fünf Gründungsmitgliedern des Koopmännischen Ruderclubs Hilda. Ab 1912 betrieb er im Haus Fischstraße 11 eine Weinhandlung und Gaststätte. 1923 musste er sein Geschäft aufgeben, verkaufte das Haus und ging nach Reinfeld bei Lübeck, um sich der Schriftstellerei zu widmen. Als er durch die Inflation sein restliches Vermögen verlor, kehrte er wieder nach Greifswald zurück.

Er wirkte in seiner Heimatstadt Greifswald im Museumsverein, als Lokalredakteur und als Geschäftsführer der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Zwischen 1919 und 1921 gab er seine Autobiografie Aus einem bescheidenen Leben in drei Bänden heraus. Ab 1924 war er für die Wochenbeilage Heimatleiw un Muddersprak der Greifswalder Zeitung verantwortlich. Für sein Schaffen erhielt er 1928 eine Ehrengabe des preußischen Kultusministeriums. Ab 1938 erhielt er von der Stadt Greifswald einen Ehrensold von jährlich 1200 Reichsmark auf Lebenszeit.

Nach der Kapitulation der Wehrmacht nahm er sich am 9. Mai 1945 in seiner Wohnung in der Wiesenstraße 67 das Leben.

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Stadtarchiv Greifswald.


Land am Meer 1943

Otto Wobbe, am 10.4.1868 in Greifswald geboren, lebt dort als freier Schriftsteller. Hauptarbeitsgebiete: Heimatkunde und plattdeutsche Sprache. Werke: „Aus einem bescheidenen Leben", Lebenserinnerungen (Bd. 1 und 2 1919, Bd. 3 1921), „Die saure Gurke", Gedichte und Betrachtungen (1921), "Klocken un Klingeln. Allerhand Irnst un Spaß för plattdütsche Lüd" (1933). Außerdem veröffentlichte er in Zeitungen und Zeitschriften zahlreiche plattdeutsche Erzählungen, plattdeutsche Aufsäße und Kurzgeschichten, Balladen und Gedichte ernsten und heiteren Inhalts, auch viele hochdeutsche heimatkundliche Aufsätze, sammelte Tausende plattdeutscher Schnäcke, Radels un Rimels und leitete 17 Jahre verantwortlich die Heimatbeilage der Greifswalder Zeitung „Heimatleiw un Mudderspraak".

Aus: Land am Meer. Pommersche Dichtung der Gegenwart. Hrsg. Walter Schröder. Greifswald: Julius Abel, 1943